Neubau. Leitungsverlegung. Wand / Boden / mit FBH

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Manuelk

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mein Einfamilienhaus zu bauen.
Ich bin Elektrotechnikmeister bräuchte aber noch ein paar Praxistipps für die Leitungsverlegung.

Wie würdet ihr die Leitungen im Bereich "aus dem Technikraum raus" verlegen. Also dort, wo wirklich viele Leitungen zusammen kommen.

Es geht um ca 60 Netzwerkkabel, und viel NYM. Geplant habe ich für jeden Raum einen Stromkreis für Steckdosen, eine Leitung für Taster, eine Leitung zu den Lampen (Stromstossrelais sitzt in der Verteilung) und eine Leitung für den Rolladen, damit ich Reserve habe um evtl. Fahrbefehle aus dem Technikraum zu schalten.
Küche ein paar mehr Stromkreise.

Würdet ihr im Technikraum an die Wand gehen, dann über die Wand weiter? Schlitztiefe und Breite beachten. Aber gerade im Bereich des Technikraums kommt da ja sehr viel zusammen und passt wohl nicht mehr in einen Schlitz. Oder 10mm tief fräsen und dann die Leitungen in 2 Ebenen rein. Also Unter- und Im Putz gemischt?
Oder vieles über die Decke verteilen?
Wenn es über die Decke geht, wie wäre denn der Aufbau zu machen?

Rohdecke, Leitungen legen (mit Schutzrohr in gefährdeten Bereichen), Flach nebeneinander? in Bündeln? wie hoch dürfen diese werden? Wie breit darf ein Bündel maximal werden? Wie weit den Abstand der Bündel untereinander?
Kommt dann eine Isolierschicht und dann die Fußbodenheizung obendrüber? Oder auf der gleichen Ebene mit Kreuzungen?

Vielen Dank im Voraus.

Manuel
 
Das erste wäre schon mal nicht alle Lampenleitungen in den Kasten zu ziehen. Das erzeugt keinen Gewinn.
Und jeden Raum jeweils Licht und Steckdose als separate einzelne Leitung ist auch absoluter overkill.
Eine Leitung und Absicherung pro Raum ist ausreichend (außer Küche natürlich)
Schaltrelais am Besten direkt vor die Leuchte als Dosenrelais.
An den Leuchtenauslass dann eine Deckenaschlußdose (z.B. Spelsberg HW-DD oder was für massive Decken).
Das Relais direkt vor der Leuchte reduziert eingekoppelte Spannungen extrem, da zum Lampendraht dann keine Ungeschalteten Phasen parallel laufen.

Wenn Du Dir offen lassen willst die Leuchten später mal irgendwie elektronisch zu steuern, leg durch alle diese Dosen + Jalousiedosen noch eine EIB Leitung die dann im Kasten endet.
Die Jalousien würde ich pro Raum zusammenfassen (über Trennrelais) und neben den Tastern direkt am Fenster je Zimmer einen am Eingang positionieren.

Möglich wäre auch durch die Ganzen Schalterdosen und Leuchtenanschlüsse ein 6x2x0,8 JY(St)Y zu legen das wären dann immerhin 11 mögliche Schaltbefehle oder Stellsignale die man z.B. von einer Logo oder S7 im Kasten dann ansteuern könnte.
Das hätte den Vorteil gegenüber der zentralen Schaltung mit 230V das es enorm weniger Platz kostet. den Platz von einem 5x1,5 nimmt auch ein 6x2x0,8 kann aber 11 statt 3 Schaltbefehle aufnehmen, des weiteren können über das Schwachstromkabel auch Sensoren und Stellsignale übertragen werden (0-10V / 4-20mA)

Und zum Schluss nicht die Regelung der Heizung vergessen.
 
Hallo,

Die Rollläden wollte ich zusammenfassen pro Raum, ja.
Ich wollte eine Zuleitung in den Raum ziehen, dort ein Rollladenschalter (wahrscheinlich programmierbar) setzten und von da aus weiter zu dem /den Rollläden gehen.
Die zusätzliche Zuleitung könnte ich einfach auf ein Nebeneingang bringen um Zentral hoch/runter zu steuern.

Heizung habe ich nicht extra aufgeführt. Da wollte ich vom Heizkreisverteiler eine Leitung hinziehen und dann im Raum ein Thermostat verbauen.

Die einzelne Absicherung von Licht und Steckdose finde ich schon recht praktisch. Dass es mehr Arbeit ist, ich mehr Leitung brauch und ne größere Verteilung ist klar.



Über EIB (evtl. auch nur Vorsorglich) hab ich auch schon nachgedacht. Vielleicht ziehe ich die Leitung schon mal mit.

Bei den Stromstossrelais (Eltako Multifunktionsrelais mit Dimmfunktion) gefällt mir der Aufbau in der Verteilung irgendwie besser, übersichtlicher, leichter zu tauschen und ich könnte es auch einfach über irgendeine Steuerung mit ansteuern.

Den Ratgeber für Schlitze in Mauern hab ich mir angeschaut.

In vielen Räumen gibt es eine abgehängte Decke, da hab ich eigentlich wenig Probleme.

Interessant wäre für mich der Bereich, wo ich mit vielen Leitungen aus dem Technikraum komme.

Vielen Dank schon mal für die Antworten
 
Bei Zentralsteuerung ergibt sich ein enormer Mehraufwand an der Verkabelung ohne wirklichen Nutzen.
So häufig baut man die Teile nicht um und muß sie auch nicht austauschen und selbst dann kommt man an einen dezentralen Aktor an einer Leuchte oder auch hinter einem Schalter immer ran.

Die Rolläden benötigen Trennrelais, ein Zusammenklemmen der Motoren schädigt die Teile.
Da sowieso vom Rolladenbauer meist eine flexible Leitung mit geliefert wird macht es Sinn am Fenster eine Dose zu setzen in der durch ein Leerrohr das flexible vom Laden kommt und dann über ein Trennrelais mit dem Zentralschalter verbunden wird.

Bei mir wird das zentrale Schalten z.B. durch ein an KTP400 an einer S7-1200 realisiert.
 
Wenn es ein Neubau in der Entstehungsphase ist, dann kann man auch so einige Leitungen und Leerrohre in den Betondecken vor dem Schütten einlegen, das spart natürlich auch recht viel Arbeit.
Wenn das Haus vollunterkellert ist, dann kann man auch Kabelkanäle für die Leitungen im Erdgeschoß verwenden und Rohrverbindungen punktweise nach oben anwenden.
Bei einen Neubau jedenfalls gibt es viele Möglichkeiten wenn man von Anfang an die Gelegenheit hat am Baugeschehen teilzuhaben.
Achte im Technikraum und überhaupt auch auf die Häufung der Leitungen bei Installationsschwerpunkten.
 
Im Technikraum würde ich mich nicht scheuen Aufputz zu arbeiten - Und wenn es wirklich viel ist, auch nicht davor zurück schecken auf erprobte Kabelleitern und -bahnen zu setzen. Der MM-Verteiler im Haupt-Technikraum der Neubau-Villa, an der ich arbeite, hat u.a. 180 Datenanschlüsse und 40 Antennenleitungen zu buckeln und dazu noch ca. 200 Stromleitungen und -kabel plus einiges an Busleitungen zur E-Verteilung, Kleinspannungsleitungen und HF-Antennen zu diversen Gerätschaften - Das sind 2 recht volle Ebenen 300er Kabelbahn unter der Decke und diverse Kabelleitern an den Steigepunkten ... Da wurde über UP-Verlegung gar nicht erst nachgedacht - da bedurfte es schon des Statikers für die notwendigen Aussparungen an den Wandsockeln, um alles in der Etage unter Estrich überhaupt in den Raum zu bekommen aus allen Richtungen, u.a. auch wegen der vielen Rohre für Daten und Antenne (austauschbar verlegt) ...
 
@Manuelk: Da wir keine Details kennen, ist es schwierig, dir passende Vorschläge zu machen.
Mit/ohne Keller?
Beton-/Holzbalkendecken?
Mehr-/eingeschossig?

Bei mir (Bungalow ohne Keller) liegt ein Teil auf der Bodenplatte, ein Teil in der Betondecke, ein Teil auf dem Dachboden auf Kabelpritschen. Der Rest (Wärmepumpe, Carport, Schuppen) wurde im Hauswirtschaftsraum in Kabelkanälen verlegt.
 
Du baust neu wozu dann Schlitzen ? Einfach einen entsprechend großen Steigschacht einbauen. Nidaxschiene und Bügelschellen. so kannst du auch Netz und Signalleitungen sauber trennen! Und wenn du über die Decke fährst gibt es Kabelbügel (Schmetterlinge) oder Sammelhalter (Bulleneier)
 
Hallo,

Daten zum Haus:
Neubau, ohne Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss bis ins Gebälk offen. ca 16x10m Grundfläche pro Stockwerk.
Betondecken mit Estrich und Fussbodenheizung.


Im Technikraum wollte ich Kabelpritschen rundum laufen lassen. Und als Steigtrasse Kabelkanäle. Alles Aufputz. Dort stehen auch 2 Rittalschränke die die Patchfelder, Switche, NAS, Alarmanlage, USV usw. aufnehmen.
Die Größte Häufung an Leitungen kommt in dem Bereich aus dem Technikraum raus. dann kommt die erste Aufteilung in linke und rechte Hälfte. Dann läuft der Strang durch den Flur und teilt sich dann in die einzelnen Räume auf.
in den Räumen selbst wollte ich über die abgehängte Decke gehen und dann nur senkrechte Schlitze zu den Betriebsmitteln machen. Dann von Steckdose zu Steckdose waagrecht.
Wenn ich mit Leitungen über den Boden gehen, kommen dann die Leitungen direkt auf den Beton (in Rohr) und da rüber dann die Fussbodenheizung? Was kommt da als Isolierung dazwischen?



Die Übergangsdose für die Rollläden wäre mir am liebsten im Rollladenkasten selbst. Das kann ich aber wohl erst entscheiden, wenn die Fenster und Rollläden eingebaut sind. vorher wird der Raum ja nicht verputzt und ich könnte noch Änderungen vornehmen.

Trennrelais für die Rollläden wollte ich in eine Blinddose neben den Rollladen setzen, oder wenn es mechanisch passt auch ein einen Rollladenkasten.

Die Zentralisierung wollte ich so machen, da ich dann unabhängig bin von irgendwelchen neuen Systemen die kommen und gehen oder anfällig sind.
So kann ich mir immer mit vernetzen Siemens Logos helfen.
Der zusätzliche Materialeinsatz beschränkt sich ja auf die Leitung zu den Lampen. zu den Tastern oder Schaltern müsste ich ja sowieso einzeln gehen, wegen dem extra Stromkreis.


Viele Grüße

Manuel
 
Und genau an diese Dose kommst du bei eingebauter Rollade nicht mehr ran, deshalb besser Blinddose im Raum und Leerrohr zum Kasten! Ich würde ein NYM-J 7 X 1,5 mindestens zu jeder Dose ziehen. (L,N,PE und 4 freie Adern zur Steuerung) Leerrohr von der Klemmdose ( Tief ) zur Schalterdose (Tief) so hast du alle Möglichkeiten da umzubauen oder zu erweitern!
 
Manuelk schrieb:
Wenn ich mit Leitungen über den Boden gehen, kommen dann die Leitungen direkt auf den Beton (in Rohr) und da rüber dann die Fussbodenheizung? Was kommt da als Isolierung dazwischen?

Und du bist Dir sicher, dass Du Dir keine Hilfe holen solltest von jemandem, der das schonmal gemacht hat und die zuständigen Normen kennt?

Ja, Ja, i.d.R. Platten aus Styropur/Styrodur, u.U. anderen Materialien, in der Installationsebene wird mit Schüttung gearbeitet als Ergänzung oder vollends ...
 
Guten Morgen,

Ja bin mir eigentlich sicher, dass ich es alleine hinbekomme. :)
Ich habe ja auch noch ein paar Kollegen, die dann auch helfen, die das regelmäßig machen.

Also wäre der Aufbau. Rohboden-Leitungen mit Schüttung bis alles bedeckt ist und eben ist-Styroporplatten-Dann Fussbodenheizung je nach System bzw. nach Herstellerangaben-Esterich-usw...

Wo es möglich ist würde ich über abgehängte Decken gehen.


Die Dose im Rollladenkasten kommt nur dahin, wenn der Kasten ohne Schäden zu öffnen ist. Sonst eine Blinddose, ja.

Vielen Dank

Manuel
 
Im Rolladenkasten brauchst Du keine Dose.
Der Rolladen wird mit einem Stecker angeschlossen.
An dem Stecker ist dann eine flexible Leitung von maximal 3m Länge (meist wird da leider nur 0,75mm² vom Rolladenbauer verlegt) Diese geht dann im Rohr bis zu der Dose neben dem Fenster.
Praktischerweise setzt man dort dann noch einen Taster für den Laden rein und kann auch ein Trennrelais dort vorsehen.
 
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