Nullung parallel zu FI Schaltung

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poldimax

Guest
Hallo zusammen

Ich habe in einer Scheune mehrere Drehstromverbraucher mit sehr alten Motoren. ( Schrotmühle, Korngebläse).
Die Verkabelung ist komplett 4 polig ( Nullung)
jetzt fordert die EON mit einer neuen Zuleitung der Scheune einen FI Schalter 30mA.
Müssen da alle Leitungen gegen 5 polige ausgetauscht werden?
Wofür brauch ich denn bei Motoren einen FI? Da habe ich doch gar keinen Neutralleiter?
Von der neuen Verteilung geht hinter dem FI das Licht und die Steckdosen ab.
Kann ich die alte 4 polige Verdrahtung bestehen lassen und vor dem FI anklemmen und absichern?

Vielen Dank im Vorraus
 
poldimax schrieb:
jetzt fordert die EON mit einer neuen Zuleitung der Scheune einen FI Schalter 30mA.
Müssen da alle Leitungen gegen 5 polige ausgetauscht werden?
Nicht zwangsläufig. Aber zu den Einzelfällen komme ich gleich.
Wofür brauch ich denn bei Motoren einen FI? Da habe ich doch gar keinen Neutralleiter?
Der FI funktioniert auch ohne Neutralleiter. Bei Drehstrommotoren fließt der Strom, je nach Phasenlage, über die jeweils anderen Außenleiter wieder zurück (Wenn du genaueres wissen willst: http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom). Der FI überprüft nun, ob über die 3 Außenleiter genauso viel Strom hereinkommt, wie heraus fließt. Wenn Strom z.B. über die Erde oder den Schutzleiter irgendwo anders abgeleitet wird, merkt der FI diese Differenz und löst aus.
Von der neuen Verteilung geht hinter dem FI das Licht und die Steckdosen ab.Kann ich die alte 4 polige Verdrahtung bestehen lassen und vor dem FI anklemmen und absichern
Das hängt von ein paar Faktoren ab, und jetzt gehts etwas in die Tiefe.

Der erste Faktor wäre die Netzform. Bei einem TT-System Muß alles zwingend über den FI laufen, hier gibt es keine Ausnahme!
Bei einem TN-System ist der FI nur für Steckdosen vorgeschrieben, wobei es ein paar Aunahmen gibt. Es ist allerdings dennoch sinnvoll, alle Stromkreise per FI zu sichern (u.A. Personen und Brandschutz).
Welche Netzform du letztendlich hast, erfährst du bei deinem Versoger oder Elektriker.

Als nächstes mußt du feststellen, ob die Leitungen noch geeignet sind. In Wechselstromkreisen (etwa normale Steckdosen und Licht) benötigst du zwingend 3 Adern: L N und PE. Je nach Schaltung u.U. noch mehr.
Bei deinen Maschinen können, wenn diese keinen Neutralleiter benötigen, theoretisch 4 Adern Ausreichen (Also nur L1, L2, L3 und PE). Klassisch Nullen ist nicht nicht mehr möglich, wenn deine Maschinen einen Neutralleiter benötigen, mußt du wohl oder übel neue Leitungen ziehen.
Außerdem ist es wichtig, das die Leitungen noch intakt sind. Das findet man mit einer Messung des Isolationswiderstandes heraus. Ansonsten könnte auch über die alten Leitungen Strom "verloren" gehen, der den FI auslöst!

Ich würde nun so vorgehen:
-Herausfinden, welche Leitungen man belassen kann, gegebenenfalls Schaltungen ändern und anpassen.
-Kann man eine Leitung nicht mehr verwenden, diese austauschen.
-Läßt sich eine Leitung aus irgendeinem Grund nicht austauschen, Netzform erfragen. Falls es ein TN-System ist, könnte man u.U. einige Stromkreise ohne FI betreiben. Nicht zwingend vorgeschrieben ist der FI hier z.B. bei fest angeschlossenen Geräten und u.U. bei einigen Steckdosen, solange diese nicht im Freien sind, keine Geräte im Freien daran betrieben werden und noch ein paar weitere Bedingungen erfüllt sind.
Ist aber auf keinen Fall empfehlenswert und wäre bestenfalls eine Notlösung...

Ein TT-System ohne FI zu betreiben kann mit Sach- und Personenschaden enden!
 
Hallo zusammen,

heute ist in der Landwirtschaft auch ein FI als Brandschutz Vorgeschrieben.

Nicht nur für Steckdosen.

Für einen Motor reicht in der Regel eine 4Pol. Leitung aus.Auch bei FI-Schutz.

Nur bei den Steckdosen und Leuchten wird sich etwas ändern müßen. Kleine Zeichung mit angabe der Leitungen könnte ich brauchen.

mfg sps
 
s-p-s schrieb:
heute ist in der Landwirtschaft auch ein FI als Brandschutz Vorgeschrieben.

Oh, dachte, der wäre nur bei Tierhaltung vorgeschrieben. Naja, nun bin ich auf dem laufenden ;)
 
Die FI-Pflicht bezieht sich auf das gesamte Anwesen, vom Wohnhaus einmal abgesehen.

Feuergefährdete Betriebstätten (Körnergebläse!Schrohtmühle!)müssen über mind. 300mA FI laufen.
Steckdosen(bis 32A?) grundsätzlich über 30mA. Und nicht erst seit der neuen 410.

Ein weiterbetreiben der alten Leitungen bei verwendung neuer, 4poliger Steckdosen ist zwar möglich aber alles andere als sinnvoll, da mangelde Kompatibilität zu anderen CEE-Steckdose, was über kurz oder lang wieder zu Bastellösungen führt.
 
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