@Pumukel
Naja, so richtig zufriedenstellend finde ich deine Antwort auf meine Frage nicht. Ich finde es aber gut das du sachlich geantwortet hast. Mir fehlen aber so die grundlegenden Unterschiede zwischen den Begrifflichkeiten, die deiner Meinung nach vorhanden sind und meiner Meinung nach nicht.
Bis zur Schaffung des Schutzpotentialausgleiches gab es verschiedene Bestimmungen für den Potentialausgleich PA und dem PE .
Die gibt es imho heute auch noch, alleine schon bedingt durch die Querschnitte der verwendbaren Leitungen/Kabel.
Diese widersprachen sich teilweise sogar .
Meiner Meinung nach nicht. Wüsste jetzt nicht wo da Überscheidungen waren, die sich widersprochen haben.
Mit der Schaffung des Schutzpotentialausgleichs (SPA) wurden diese Widersprüche aufgehoben und die Aufgabe des Schutzpotentialausgleiches erweitert . Das bedeutet der ehemalige Potentialausgleich muss auch die Funktion eines Schutzleiters übernehmen .
Eben da bin ich nicht deiner Meinung. Es wurde Bereiche begrifflich zusammen gefasst, nicht inhaltlich. Auch hier wieder das Beispiel des Querschnittes. Der muss beim PE halt mindt. 1,5qmm haben, beim "Potentialausgleich" weiterhin die Geschichte mit den 2,5 bzw 4qmm.Die Art und Weise wie beides ausgeführt wird, hat sich nicht technisch verändert sondern begrifflich. Es mit der Umwidmung nur deutlicher gemacht, das der Potentialausgleich dem Schutz, im übertragenden Sinn, dient. Das hat er auch früher schon. Weiterhin heisst der ehemalige "zusätzlicher/örtliche Potentialausgleich" nun "zusätzlicher Schutzpotentialausgleich". Auch nur eine begriffliche Veränderung, technisch ist der vom Grundsatz immer noch genau so asuzuführen und hatte natürlich auch damals schon die besagte Schutzfunktion.
Die Funktion des Schutzleiters kann er aber eben nur erfüllen wenn er geerdet ist.
Grundsätzlich nein. Er kann seine Aufgabe auch erfüllen wenn er nicht geerdet ist. Das muss man auch nicht "beweisen" sondern einfach nur in die Praxis schauen. Wie schon von mir geschrieben gibt es selbst heute noch unzählige elektrische Anlagen mit einem Potentialausgleich, aber ohne Erder, die heutige Normungen was Abschaltung/Berührungsspannung betrifft erfüllen. Deiner Aussage nach dürften solche Anlagen keinen E-Check "überstehen".
Die Forderung zur PEN -Stützung gibt es auch schon relativ lange in der TAB .
Über die Vor- und Nachteile der PEN-Stützung in engmaschigen städtischen Verteilnetzen sollen sich die Spezialisten die Köpfe zerbrechen. Ich erachte es als nicht sinnvoll, ist aber nur meine persönliche Meinung und hat entsprechend wenig bis überhaupt kein Gewicht. Zum Thema Erder ansich hab ich ja schon was geschrieben in Beitrag #23.
In der Tab gab es übrigens auch ein Verbot den PEN für andere Zwecke ( zb Blitzschutzerder oder Funktionserder oder als Erder für Notstromaggregate ) zu verwenden.
Da bin ich voll bei dir. Inplementiert allerdings, in meinen Augen, dann halt auch nur eine Notwendigkeit eines Erders, wenn diese "Funktionen" in der entsprechenden Anlage vorhanden sind. Das ist ja auch der eigendliche Diskussionspunkt in diesem Thema, meiner Meinung nach.
Kurz gesagt der Potentialausgleich hatte die Aufgabe alle nichtaktiven elektrische Leiter , die ein Potential verschleppen können auf gleiches Potential zu legen und das nach Möglichkeit auf das Potential der Erde . Die Erdung war aber eben nicht zwingend gefordert .
Ich finde die Aussage widerspricht sich inhaltlich ein wenig. Es muss, damals wie heute, sicher gestellt werden, dass die automatische Abschaltung wie auch die max. Berührungsspannung entsprechend eingehalten werden. Dies bedeutet aber erstmal nur, das zb. in einem TN-C Netz das gemeinsame Potential dem des PEN entsprechen muss. In wieweit dieser in der Lage ist die Schutzfunktion zu erbringen, sollte ja durch entsprechende Messungen belegt werden. In eng vermaschten innerstädtischen Verteilnetzen wird er es in der Regel auch erbringen können, in ländlichen Gebieten mit weitläufigen Verteilnetzen schaut das ganze wieder anders aus. Deswegen ist meiner Ansicht nach eine pauschalisierte Aussage falsch.
Der Schutzleiter muss in der Lage sein einen Fehlerstrom zur Erde abzuleiten und die Abschaltung zu ermöglichen .
Das ist heutzutage immer noch die Aufgabe des Schutzpotentialausgleichsleiters zusätzlich muss er auch den Potentialausgleich sicherstellen . Und da der SPA die Schutzfunktion beinhaltet gelten auch alle Anforderungen an einen PE für diesen .
Jein, wie schon geschrieben muss der Schutzleiter die Schutzmaßnahme erfüllen, hierfür muss, explizit muss, er den Fehlerstrom nicht unbedingt zur Erde ableiten. Wie oben schon geschrieben, hat der Potentialausgleich schon immer seinen Beitrag zur Schutzmaßnahme erfüllt, das ist nicht neu. Neu ist nur die begriffliche Definition. Auch hat sich, meines Wissens nach, die Ausführung des (alten) Potentialausgleiches nicht verändert. Weder in der Verlegung, noch der Querschnitte oder Farbgestaltung.
Ein Funktionserder dagegen hat keinerlei Schutzfunktion. Er soll Störspannungen und Störströme ableiten mehr nicht .
Richtig, da bin ich auch bei dir.
Kurz gesagt, die Art und Weise wie ein Schutzpotentialausgleich erstellt wird, hat sich grundsätzlich nicht verändert. Die Definition, also die Begrifflichkeit ansich wurde, naja sagen wir mal wohlwollend, vereinheitlicht und auf den eigendlichen Sinn vereinfacht. Kann man gut finden, muss man aber nicht. Die eigendliche Ausführung ansich bleibt aber weiterhin die gleiche, auch mit der Tatsache das ein Erder nicht zwangsläufig ein "Muss" ist. Wie gesagt, wir reden hier von Bestandsgebäuden und nicht von einem Neubau. Auch wenn man in einem Bestandsgebäude alle 5 Jahre die komplette elektrische Installation rausreisst und neu macht, ist und bleibt es ein Bestandsgebäude.
Wie immer bei solchen Beiträge, ich bin nicht Morla und freue mich immer wieder wenn ich Wissenlücken oder falsches Wissen ausgleichen kann.