Hi Leute,
das ganze gezetere nutzt doch so nichts.
Fakt ist, daß man bei einigen ordnungsämtern einen Gewerbeschein holen kann, der auch von den jeweiligen Kammern akzeptiert werden muß, wenn man ausreichend Schlau benennt.
Ich habe seit 1990 mein Gewerbe angemeldet.
Die Betribsform lautet Elektroinstallation für Industriebetriebe und konzessionierte Meisterbetriebe.
Die HK Köln wollte mir schon öfter das Gewerbe untersagen, hatte aber nie erfolg damit.
Selbst vor dem Verwaltungsgericht mußte die HK Köln, die sich übrigens immer wieder auf den ganz zu anfang genannten Artikel bezog, den kürzeren ziehen.
Was mache ich als ausgebildeter Geselle denn in dem Fall anderes, als jemand, der fest angestellt bei einer Meisterfirma ist?
In beiden Fällen muß die Sache klar geregelt sein mit den besonderen Vorschriften der Industrie oder eben im Handwerk, wo ein Meister mit Konzession da sein muß.
Ein Hausmeisterdienst oder ein Fliessenleger, der schon mal gesehen hat wie eine Steckdose aussieht, hat in diesem Bereich natürlich nichts verloren.
Auch ich muß mich immer weiterbilden, weil ich mich nicht darauf verlassen möchte, daß die Meister, für die ich arbeite, wissen, was sie tun.
Ebenso kann es immer mal sein, daß wir als Elektriker mal einen Fehler machen. Davon kann sich niemand frei sprechen.
Allerdings ist es ein Unterschied, ob ich den zur Errichtung, Wartung oder Instandsetzung von Elektroanlagen und Geräten notwendigen Messpark zur verfügung habe und diesen auch anwenden kann, oder ob ich bloß weiß, wie das Messer vom Rasenmäher geschärft werden muß.
Dann ist es nicht unerheblich, ob ich gültige Vorschriften kenne und auch gewillt bin diese einzu halten.
Dann noch etwas zu der tollen Mode E-Check.
Wer führt den denn tatsächlich richtig aus?
Wenn ich die Autos der Kollegen sehe, wo groß der E-Check angepriesen wird und wenn man deren Annoncen sieht, bzw. man telefonisch nachfragt und ein Preis von z.B. 56 Euro genannt wird, dann frage ich mich, ob die Meister, die das anbieten noch ganz klar unter der Kappe sind.
Was mache ich beim E-Check? Ich prüfe die Anlage auf ihre Betriebssicherheit.
Dazu benötige ich bei einer gewöhnlichen Wohnung von etwa 70Quadratmetern locker 2 Stunden und mehr.
Das geht zu den im allgemeinen genannten preisen nicht.
Schließlich wird dieser Check zumeisst in bewohnten Wohnungen durch geführt.
In einer Wohnung, die wegen Umzug gerade leer steht, geht das noch, wenn nicht womöglich noch eine Einbauküche halb demontiert werden muß, um den Stecker vom Untertischgerät, der natürlich mittels Dreifachsteckdose hinter der Spülmaschine angeschlossen ist, raus gezogen werden muß.
Ich frage mich halt, ob das Sinn macht eine solche Leistung beim Elektromeister zu bestellen, der bei einem solchen Preis wissen muß, daß nicht alles wirklich in der vorgegebenen zeit geprüft werden kann, oder ob ich dann nicht gleich die Augen verschließe und meine Elektroarbeiten jemandem überlasse, der es günstiger ausführt.
Als kleine Anekdote, hier in dem Haus wo ich wohne, wurde eine Wohnung frei.
Der Eigentümer der Wohnung hat eine Firma, welche vor ein paar Jahren für den eigentümer ein paar Änderungen in der Wohnung vorgenommen hatte, gebeten noch mal alles zu Prüfen.
Für diese Firma habe ich auch schon gearbeitet, weshalb ich nicht verwundert war eines Morgens einen alten Kollegen hier im Haus zu treffen.
Ich war auf dem Weg zu einer Baustelle, aber Mittags schon wieder zurück und der frühere Kollege war noch vor Ort.
Ich wollte ihn auf einen Kaffee bei mir einladen, aber er sagte ab, weil er ein großes Problem in der Wohnung hätte.
Er fragte mich dann auch sofort, ob ich ein isolationsmessgerät da hätte, da daß einzige Firmeneigene auf einer etwas weiter entfernten baustelle im einsatz sei.
ich konnte ihm damit dienen und half ihm noch beim Durchmessen einer Leitung.
In der Wohnung ist ein dreipoliger FI montiert und diese Leitung war vor dem FI auf den N geklemmt, weshalb er stutzig geworden war.
Resümeh, der Monteur wurde zu einem E-Check geschickt, obwohl er kein Isolationsmessgerät dabei hatte und es stellte sich zum Schluß nach Rücksprache mit dem jetzigen Firmeninhaber heraus, daß dessen Vater, als er noch gelebt hat, die Umbauten in der Wohnung vorgenommen hatte.
Das war 1996 und er hat einen Hakennagel auf eine Stegleitung gehämmert!
Der Mann war Elektromeister.
Also nicht immer unseren Stand so hoch halten. Auch bei uns gibt es schwarze Schafe, wie an genanntem Beispiel zu sehen.
Da ist ein Elektromeister gewesen, der selber gemurkst hat, daß die Wände krachen.
Hakennasen waren schon damals zur leitungsbefestigung nicht mehr zulässig und für Stegleitung schon gar nicht.
Dann noch den Fehler durch umgehung des FI vertuschen.
Da kann man auch gleich den Hausmeisterservice rufen.
Gruß Thomas