Sicherungskasten Problem!

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XC100

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Hallo!
Viell. kann mir jemand hier weiterhelfen, hab da grad kleines Problem!
Also ich wohn in einem Altbau mit nem uralten Sicherungskasten 1814- Kartoffelkrieg oder wann das Teil installiert wurde! :?:
Muss so aus den 50ern oder 60ern sein, ist ein schwarzen Kasten mit 3 Schraubsicherungsautomaten und drauf steht nur VIACO und ein N in der Mitte!

Hab schon öfters Kabel & co verlegt, alles kein Thema, aber was mir doch merkwürdig vorkommt, macht man Sicherung 1 raus (15A) läuft trotzdem noch alles im Haus, macht man Sicherung 2 raus (10A) und Sicherung 1 wieder rein läuft auch alles im Haus! :?: :?:
Macht man beide raus ist alles tot! Muss sagen hier wurde auch sehr viel rumgepfuscht und viele Kabel innerhalb der letzten 20 Jahre verlegt soviel ich weiss...sind die beiden Sicherungen gekoppelt? Anders kann ich mir das nicht erklären...Sicherung 3 ist nur für einen Elektroherd (16A), merkwürdigerweise ist dieser im Keller an der Wasserleitung geerdet! Kann ja auch nicht richtig sein, oder?
Da ich hier eh grad renovier bin ich echt am überlegen den ganzen Kram ma neu zu machen, sind auch noch uralte Kabel verlegt mit Alumantel...weiss gar nicht mehr ob die überhaupt noch zugelassen sind! Und in mehreren Abzweigdosen sind auch die Klemmen ziemlich verschmort!
Aber geht mir in erster Linie um den Kasten, da könnt man da ja anfangen, müsst halt nur an die Kabel kommen die vom Kasten abgehen, auch alles ziemlich verbaut mit Holzvertäfelung & co.

Also ich denk mal da müssten 3 Kabel (pro Sicherung eine sein) die vom Kasten abgehen...lieg ich damit richtig?

gruss
 
Der kurzen Beschreibung nach klingt das tatsähclich so, als wären zwei Sicherungen parallelgeschaltet, was natürlich so nicht zulässig und sehr wahrscheinlich sogar brandgefährlich ist.

Hast Du die Möglichkeit, Fotos von der Verteilung zu machen? Wenn Du es Dir zutraust auch ohne Abdeckung?

Welche Netzform liegt dort vor? Klingt nach TN-C-System und NZ-Tafel....

0V
 
Netzform? Tja...also da bin ich jetzt überfragt!? Viell. kann man das am Kasten irgendwie erkennen?
Unter der Treppe ist noch ein Kasten, denk mal das ist die Hauptsicherung, dort geht das dicke Erdkabel rein und von dort aus dann zum Sicherungskasten...
Wie weit darf man beim Kasten eigentlich gehen? Kann man an das Teil direkt neue Leitungen anschliessen oder ist dann die Plombe im Weg?
 
XC100 schrieb:
Hab mal paar Fotos gemacht, die Abzweigdosen sind ja eh grad offen!

Die Lüsterklemme(n) sind nicht zulässig. Ich würde auch mal bei ausgeschalteten Sicherungen an den Doly Klemmen ziehen. WAGO wären hier für mich ein abolutes muss.

Lutz
 
die eine Klemme ist doch sowieso schon verbrutzelt...
 
Ja, hier ist irgendwie nichts zulässig und wenn man nur eine Lüsterklemme mit dem Messgerät berührt geht schon das Licht aus! Deshalb wollt ich das ja auch alles neu machen...irgendwann steht sonst das Haus noch in Flammen... :?

Kapiers nur nicht wieso 2 Sicherung gekoppelt worden!?
Um mehr Ampere zu bekommen? Weil mit der Zeit kamen immer mehr Geräte hinzu, Durchlauferhitzer, Boiler, Heizgerät, Waschmaschine...
 
elo22 schrieb:
XC100 schrieb:
Hab mal paar Fotos gemacht, die Abzweigdosen sind ja eh grad offen!

Die Lüsterklemme(n) sind nicht zulässig. Ich würde auch mal bei ausgeschalteten Sicherungen an den Doly Klemmen ziehen. WAGO wären hier für mich ein abolutes muss.

Lutz

Sonst wird doch immer geschrien die ganze Anlage muss raus...
Ich denke in diesem Fall ist es dringend anzuraten
Altanlage/Bestand hin oder her, wann hat der Zähler
seine Eichung erhalten 2007???
Der ist vom E-Werk bzw. Anbieter oder wie?
Die haben den noch tatsächlich auf die alte Bakelittafel montiert, normalerweise wollen die dochn Schrank neu dürfen NZ Tafeln nur noch in speziellen Zählerräumen verwendet werden.Da haben die schon bei weitaus geringeren mokiert und einen Anbau des Zählers verweigert.(weil der Schrank angebl. nicht dem Gebiet entsprach und ähnl.zB. im unteren Anschlussraum Hutschiene anstatt Sammelschienensyst.
oder ähnl.)das war aber weit sicherer und der Norm entsprechender als das hier, daß da niemand was sagt wundert mich, TAB 2007 ha,ha,ha..ist der HAK auch so alt?
Sind in diesem noch DIII Diazed Elemente/Sockel
anstatt NH-Sicherungen? :(
 
Da sollte alles neu gemacht werden, da die Anlage Mängel hat. Mit anderen Worten es gab Änderungen die zum Errichtungszeitpunkt nicht zulässig waren.

Das sind z.B.
- paralellschalten von Sicherungen über dem zulässigen Dauerstrom der verlegten Leitung der benutzen Verlegart.
- Schmorstellen
- Defekte Leitungen

Die Ausführung sollte aber eine in das Installateursverzeichnis eingetragene Firma sein, das erspart Lauferei und Ärger beim Zähler umbau.
 
Nunja, der HAK ist auch so alt, wurde mal unter der Treppe installiert, von dem HAK geht ein dickeres Kabel in den Sicherungskasten (im Flur montiert) und von dort dann in ne Abzweigdose, wohl parallel...wieso auch immer (habs noch nicht freigelegt) und von den Abzweigdosen sonstwohin...auch kein Plan, alles verkleidet! :evil:

WAGO-Klemmen hab ich schon nen ganzen Sack voll, aber an der alten Installation ist glaub eh nix mehr zu retten! Der Zähler wurde vom Anbieter eingebaut...naja, die nehmens wohl hier nicht so ernst! :?:

Der ganze Spass fing an als die Wände immer feuchter wurden und ich mal den Boden aufriess, ganze Abwasserrohr (altes Bleirohr) vergammelt..also neues rein! Dann kamen auch gleich neue Wasserleitungen rein, weil die alten waren auch noch aus Blei...weiter aufgerissen, weil Wände sollten auch neu und dann kam halt die tolle Elektroinstallation zum Vorschein! Aber man erlebt jeden Tag was neues, z.B. sind Kabel in der Wand die mal sonstwo angeschlossen waren und die Phase ist noch aktiv! wurde einfach mit ner Lüsterklemme "gesichert"... :? :?

Dacht mir Kabel legen, Steckdosen anschliessen, Abzweigdosen verschalten und Licht installieren tu ich selber, alle Hauptkabel laufen an einer Stelle zusammen und den Rest sollte dann mal Stromanbieter oder Installateur vernünftig machen!

Ach ja...und geerdet wurden hier auch nur paar Sachen! z.b. Das kabel zum Nebengebäude einfach über den Hof freihängend verlegt ohne Erdung...später kam da mal die Werkstatt rein...
 
Potenzialausgleich wird gerne ausser acht gelassen, da er früher nicht existiert hat.
 
Potenzialausgleich wird gerne ausser acht gelassen, da er früher nicht existiert hat.
 
Heute benötigen wir einen Potenzialausgleich.
Bei Umbauten muss man die aktuellen VDE Vorschriften anwenden.
Bevor einer das Wort muss in Frage stellt VDE Vorschriften sind Regeln der Technik und so müssen Elektroanlagen nach den §49 Energiewirtschaftsgesetz aufgebaut sein.
 
Eine Diskussion um Steck- oder Schraubklemmen, sowie um Errichtung eines Potenzialausgleichs sind hier nebensächlich und nicht zielführend.

Die Anlage ist offensichtlich nicht mehr betriebssicher, sondern brandgefährlich! In der oberen abgebildeten Dose sehe ich auch eine abgeschnittenen grüngelbe Ader. Das ist sehr wahrscheinlich auch ein Fehler, es sei denn, es handelt sich um einen Schalteranschluss.

Bereits erkannte Fehler sind die parallelgeschaltete Sicherung und die verschmorten Verbindungsstellen. Dies alleine sind Gründe, die Anlage augenblicklich still zu legen, da hier ein Brand akut entstehen kann.

0V

PS: Netzform kann nur TN-C(-S)-System sein, da weder FI-Schutzschalter noch eine Hauseigene Erdung vorhanden zu sein scheint.
 
XC100 schrieb:
War nicht das PEN-System dafür zuständig?

Ja. Der PEN-Leiter des Versorgers dient im TN-System als Erder. Die zusätzliche Erdung im Haus ist bei einem TN-System rein technisch nicht notwendig.

0V
 
Hallo Nullvolt,

hmm, das ist so ne Sache für sich. Klar, bei nem TN sollte PE (TN-S) bzw. PEN (TN-C) nahezu das gleiche Potential haben wie ein Erder und niederohmig gegen Erde sein. Das ist i.A. auch so.
Trotzdem kann es hier zu Überraschungen kommen, wenn eine Zuleitung über längere Strecken quer durch die Pampa geführt wird. Da kann dann ein stützender Erder an der Verbrauchsstelle nötig werden.
Hat man schon oft erlebt, dass wenn man an einer Stelle nen Erdspiess reinhaut und an einer etwas entfernteren Stelle auch, dass da dann Potentialunterschiede feststellbar sind.

Viele Grüsse,

Uli
 
79616363 schrieb:
Hallo Nullvolt,

hmm, das ist so ne Sache für sich. Klar, bei nem TN sollte PE (TN-S) bzw. PEN (TN-C) nahezu das gleiche Potential haben wie ein Erder und niederohmig gegen Erde sein. Das ist i.A. auch so.
Trotzdem kann es hier zu Überraschungen kommen, wenn eine Zuleitung über längere Strecken quer durch die Pampa geführt wird. Da kann dann ein stützender Erder an der Verbrauchsstelle nötig werden.
Hat man schon oft erlebt, dass wenn man an einer Stelle nen Erdspiess reinhaut und an einer etwas entfernteren Stelle auch, dass da dann Potentialunterschiede feststellbar sind.

Viele Grüsse,

Uli

Hallo einmal war folgendes : Ein morscher Mast wurde umgeworfen und die Leitung fiel auf einen Weidezaum (nicht die heute üblichen )wodurch es zu einem Kurzschluss kam.Wen wir den Mast etwas anhoben wurde der Kurzschluss unterbrochen und wir hatten wieder Licht.Das ganze war nur deshalb möglich weil infolge der doch langen Leitung 2,5 KM und der Tatsache dass damals der "Nulleiter" nur einen Querschnitt von 16mm² die übrigen Leiter 70 mm² hatten ,wodurch es zu keinem Kurzschlussstom mehr kam wechler die Trafosicherung ausgelöst hätte.
mfg sepp
 
Wow - Das ist Technik pur! :shock: :lol: *staun*
 
Tja, also so weit hab ich mich mit der Materie auch noch nicht beschäftigt...kapier das nur noch nicht ganz mit dem TN-System!? :?:

Also wenn ichs bisher richtig verstanden hab, beim TN-System gibt es Phase und Null-Leiter, also 2 Kabel! Auf dem Null-Leiter ist auch der Schutzleiter...und wenn das Kabel vom Null-Leiter getrennt wird befindet sich auf dem Gehäuse des angeschlossenen Gerätes ordentlich Saft? Wäre ja dann am Ende sicherer den Schutzleiter gar nicht anzuschliessen, oder? Viell. erklärt das die Sache wieso hier sovieles nicht geerdet ist, wusste viell. ma jemand der die Kabel gelegt hat und wollte das absichtlich so?

Also wenn jetzt der Installateur kommt, was würde der machen? die Kabel im neuen Kasten vernünftig anschliessen oder den ganzen Sicherungskasten wechseln? Und was wäre mit dem System? Lese ja immer das man im TN-System nicht einfach nen FI einbauen kann der aber wiederum Vorschrift wäre...!?

Also müsst ich zuerst den Stromanbieter erstmal kontaktieren? Bin da jetzt bischen überfragt...

Und was auch noch n Problem ist, renovier grad im Untergeschoss und verlege neu, aber kein Plan wie es im Obergeschoss aussieht, alle Abzweigdosen zugebaut bis auf eine! Könnt man da erstma Kabel nach oben verlegen, absichern und später den Rest verlegen oder muss alles komplett für ne Abnahme verlegt sein?

Einerseits wärs das beste den Strom abzustellen, andererseits sitzt man dann im dunkeln, weil ja alles zusammenhängt und man erstmal rausfinden muss was nun wo angeschlossen ist! :?
 
So wie die Anlage aussieht würde ich Peter Lustigs Ratschlag dringend befolgen:
ABSCHALTEN!

Es gibt kein TN-System
Nur ein TN-C System indem Neutralleiter und Pe der selbe sind.(mindest Querschnitt PEN 10mm²)
und ein TN-S System indem PE und N getrennte Leiter sind.
Den PE am Gehäuse nicht anzuschließen ist auch keine Gute Idee, Grundsätzlich ist dieses als "klassische Nullung" bezeichnete System als gefährlich zu beurteilen, es birgt besonders bei heutigen Vernetzten Geräten ein starkes Brandrisiko und führt außerdem zur Korrosion an metallischen teilen von Installationen und Gebäudekonstruktion.

Ich würde hier dringend eine general Sanierung ab dem Hausanschlußkasten empfehlen.
Mich hat schon mal jemand gebeten eine ähnliche Anlage in Stand zu setzen und mit mehreren Stromkreisen zu erweitern, das habe ich abgelehnt.

Ein Dach mit morschen Balken wird nicht besser wenn man neue Ziegel draufsetzt.
 
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