Warum fliegen Panzersicherungen für alle drei Phasen?

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Henry Ratlos

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Hallo Gentlemen (falls auch Ladies unter Strom stehen: Ebenfalls Hallo!)

Ich habe ein merkwürdiges Problem und brauche mal ein brainstorming von Euch:

Wir haben vor unsrem Haus (Bj. 1978) einen Hausanschlusskasten, von dem jeweils drei Phasen für uns und das Nachbarhaus abgehen. Jede dieser Phasen ist mit einer 50A Panzersicherung (Typ M00 gL -> besteht ein Unterschied zum Typ NH00?) abgesichert.

Unser hauseigener Sicherungskasten ist von diesem Hausanschlusskasten geschätzte 4m entfernt. Er enthält jeweils in Reihe zu den Sicherungen vor dem Haus nochmal drei Panzersicherungen (ich glaube ebenfalls à 50A, was wohl Blödsinn wäre, evtl. sind es aber auch nur 35A, muss noch mal schauen). Danach kommt der Zähler, dann ein dreipoliger Hauptschalter, danach liegen auf jeder Phase ca. 8-10 Sicherungen á 16A für die üblichen Hausleitungen.

Soweit so gut.

Im November letzten Jahres haben wir das Haus umgebaut, Wände entfernt und neu hochgezogen etc. Dabei wurden vereinzelt auch die alten Stegleitungen freigelegt, und bestmöglich wieder verputzt, teilweise ersetzt mit neuen Kabeln, vereinzelt musste leider auch gestückelt werden. Für mich sah die Sache aber recht akzeptabel aus (bin nicht unerfahren mit Strom) und alle Lampen, Dosen etc. liefen zunächst auch wie geplant..

Im November 2007 ist ohne erkennbaren Grund einer unserer drei 50A- Panzersicherungen im Kasten vor dem Haus geflogen. Im Haus blieb alles stabil und alles Sicherungen blieben drin. Der Elektriker hat die Sicherung ausgewechselt, alles war wieder i.O. bis auf die Tatsache, dass die Ursache unklar blieb. Weihnachten flog die zweite der drei Sicherungen vor dem Haus, Symptome genau wie bei der ersten. Diesmal habe ich selbst gewechselt (den Mutigen gehört die Welt! - und treibt mal am 24.12. einen bezahlbaren E-Mann auf...!). Vor zwei Wochen (nach heftigem Regen) flog die dritte, wieder ohne tatsächlich erkennbaren Grund. Wieder selbst gewechselt und seitdem völlig ratlos. Was ist hier los?

Kann der Fehler im Haus liegen? Wenn ja, warum springen die 16A Sicherungen (oder die Panzer im eigenen Kasten) nicht vorher raus und vor allem: Warum trifft es jeweils eine andere 50A-Sicherung, die im Haus jeweils einen anderen Zweig bedient? Ein Fehler in jedem Zweig? Wohl kaum. Stromklau oder Manipulation hinter dem Hausanschlusskasten und vor unsrem Zähler kann ich ausschließen.

Der Kasten vor dem Haus (fälschlicherweise unverplompt!) ist nicht mehr der jüngste, und die Montagelaschen der Panzersicherungen sind deutlich angerostet. Die Kontakte selbst aber sind tip top. Der Nachbar, der vom gleichen Kasten über seine separaten Sicherungen versorgt wird, fährt damit seit 30 Jahren problemlos. Kann Feuchtigkeit im Kasten eine 50A-Sicherung durchjagen?

Um sinnvolle Erklärungsversuche bittet

Henry Ratlos
 
Erstmal willkommen!

Stückeln und zusammenbasteln von Leitungen ist nicht die feine englische Art. Finde ich persönlich einfach nur dumm, aber das steht ja nicht zu Thema.

Da die nachgeschalteten Sicherungsorgane nicht reagieren muss der Fehler auf der Strecke zwischen den NH (Niederspannungs-Hochleistungs) Sicherungen (und nicht Panzer) und vor den NICHT auslösenden Sicherungsorganen liegen. Anders kann ich es mir kaum erklären. Das mal ein B16 und ne 35A Neozed zusammen kommen passiert ab und zu, aber das der B16 drin bleibt und eine NH50A geht... halte ich, den korrekten Anschluss des B16 mal angenommen, für unmöglich.

MfG

Marcel
 
Hallo Matze,

Danke für die schnelle Rückmeldung.

Stückel ist dumm: absolut richtig, ist aber leider so.

Du hast mein Problem genau verstanden. Insbesondere irritiert mich ja dass eben immer eine andere 50A fliegt (bzw. geflogen ist. Evtl. bleiben die jetzt insgesamt 3 neuen Sicherungen ja wieder 30 Jahre lebendig...).

Allerdings besteht nach Auskunft der Stadtwerke durchaus die Möglichkeit, die 50A zu überlasten, wenn die parallelen 16A jeweils weniger, insgesamt aber zu viel durchlassen. Aber für alle drei Schienen? Kaum vorstellbar. Noch dazu ist die letzte 50A um 22.30h nachts geflogen, da war kaum noch was in Betrieb im Haus!

Außerdem scheint die Frage träge/flink eine Rolle zuspielen. Sind die 50A sinnvollerweise nicht träger als die 16A, damit letztere auf jede Fall zuerst geht? Hab schon überlegt, die 16er extrem flink zu wählen, um den Fehler vielleicht so eingrenzen zu können.

Rein logisch würde ich den Fehler natürlich auch zwischen den 50ern und den 16ern suchen. Aber da ist nur 4m Kabel, schön dick eingepackt und isoliert, vom äußeren Schrank zum Inneren. Wie kann ich das Problem eingrenzen?

Danke und Gruß von Henry Ratlos
 
E-Check mache (lassen)

Alles relevante wie Isowiderstand, Schleifenimpedanz oder Netzinnenwiderstand messen.

MfG

Marcel
 
Mach mal ein Foto von einer der defekten Sicherungen!

Und vom HAK und dem Zählerschrank. Denke auch der Fehler muss im Berreich HAK bis unterer Zähleranschlussraum gesucht werden.
 
Solange fachgerecht "gestückelt" wird, ist dagegen eigentlich nix einzuwenden, außer dass es ab einer gewissen Zahl von Stückelungen pro Leitung irgendwann Blödsinn ist. Ebenso würde ich z.B. alte Aluleitungen unter 25mm² sowie schon ziemlich marode Leitungen nicht mehr verlängern. Wenn die Leitung aber ansich noch okay ist und das ganze korrekt ausgeführt wird, spricht nichts dagegen!

Zum eigentlichen Thema: Kann ausgeschlossen werden, dass sich irgendwer einen dämlichen Scherz erlaubt und schnell mal eine NH durch eine Defekte tauscht? Ich weiß, das hört sich schräg an, aber ich kenn mindestens zwei ähnlich gelagerte Fälle und da der Kasten unverschlossen vor dem Haus liegt, ... hmm!

Ansonsten würde ich mal den Isolationswiderstand der Zuleitung messen. Warum ist eigentlich noch ein weiterer Verteiler dem Zählerschrank vorgeschaltet? ergibt doch eigentlich nicht viel Sinn, außer selektivitätsprobleme zu schaffen. Ein Leistungsschalter (im Haus, unzugänglich für unbefugte) würde sinn machen, aber NH - nicht wirklich!

MfG; Fenta
 
Guten Tag die Damen und Herren im Forum!

Schmelzsicherungen werden mit dem Alter zunehmend 'sicherer'. Der Schmelzdraht verdampft durch die betriebsbedingte Erwärmung und wird mit der Zeit immer dünner, dies umso schneller, je mehr die Sicherung an ihrer Leistungsgrenze belastet war. 50A bei zwei Häusern ist nicht wenig, aber auch nicht überdimensioniert. D. h. die Sicherungen haben sich erwärmt. Wahrscheinlich waren sie seit '78 nicht ausgetauscht. Bei zwei Häusern kann man von einer relativ gleichmäßigen Phasenbelastung ausgehen und damit von einem gleichmäßigen Alterungsprozess.
Ich würde abwarten und nix tun. Ich glaube in diesem Fall an einen Zufall und würde eher anfangen Lotto zu spielen :wink:
Erst wenn jetzt wieder eine Sicherung fliegt, würde ich mir Gedanken machen.

Grüße
Volker
 
hallo ratlos
hatte in meinem berufsleben auch solche ,,unerklärlichen,,sicherungsausfälle.bis mich die neugier packte und ich habe so eine defekte schmelzsicherung demontiert.da war die ursache schnell erkennbar:KORROSION!ein bischen belastung und schon war der ohnehin geschwächte Faden durch.
waldstromi
 
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Thema: Warum fliegen Panzersicherungen für alle drei Phasen?
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