Wo Strom abgreifen? Lichtschalter oder neues Kabel verlegen?

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Jubjub

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Hallo zusammen, ich bin dabei die Bodenfliesen in meinem Bad auszutauschen, und dachte, dass ich mit wenig Aufwand eine elektrische Fußbodenheizung einbauen kann (Eigentumswohnung mit zentraler Heizung für normale Heizkörper, daher ist "richtige" Fußbodenheizung nicht möglich. Das Bad behält natürlich auch seinen normalen Heizkörper). Es geht um 2 Quadratmeter Heizfläche, also nur 320W.

Ich habe leider einen Lapsus gehabt und nicht vorher geschaut, ob die Stelle, an der das Thermostat hinkommen soll, überhaupt Strom hat. Es ist direkt überm Lichtschalter, und an jeder solchen Stelle in der Wohnung ist drunter eine Steckdose, nur dort nicht :-( Allerdings sind dort auf der Außenseite 2 Lichtschalter, von denen ich sehr leicht Strom abgreifen könnte, siehe Bild "2Schalter". Der untere ist ein Kontrollschalter, das heißt dort gibt es Nullleiter und Phase, aber keine Erde.

Der obere ist der mittlere Schalter einer Kreuzschaltung. Ich glaube, hier wurde nachträglich eine Wechselschaltung zu einer Kreuzschaltung umgebaut: ich glaube die haben einfach ein 5-adriges Kabel zum ersten Wechselschalter gelegt und dort entsprechend angeschlossen (Bild Schalter1, von dort kommt die Phase, und es geht dann zum 2ten Wechselschalter). Das ist nur eine Hypothese, ich habe es nicht durchgemessen, aber es scheint naheliegend. Unter anderem wegen des Kabels, das verwendet wurde: mir ist in dieser Wohnung aufgefallen dass alles, was original ist, die farbigen Kabel ausschließlich für Phase, Nullleiter und Erde verwendet, und für alles andere schwarze Kabel. Wenn die Kreuzschaltung original wäre, wären da 4 schwarze Kabel.

Den Widerstand vom unbenutzten Erdleiter der Kreuzschaltung zur Erde einer Steckdosenerde beträgt unter 0.2 Ohm, das Kabel scheint also korrekt angeschlossen zu sein.

Zurück zum Problem: Loch in den Fliesen fürs Thermostat ist schon gebohrt, daher kann ich nicht wirklich wo anders hin. Jetzt stellt sich die Frage, wie löse ich das Problem. Ich sehe jetzt 3 Möglichkeiten, es zu retten:

1) Ich nehme Phase und Nullleiter vom Kontrollschalter des Badlichtes, und die unbenutzte Erde vom Kabel der Kreuzschaltung. Dies ist die einfachste Variante, allerdings klingt es für mich wie Pfusch. Die 2 Kabel sind auf unterschiedlichen Sicherungen, wobei es elektrisch gesehen keinen Unterschied macht, von dem einen nehme ich ja nur die Erde. Trotzdem klingt das irgendwie nicht konform.

2) Ich greife im Bad gegenüber eine Steckdose ab (ich glaube dort sollte es sogar irgendwo eine extra abgesicherte Leitung geben, die mal für eine Waschmaschine gedacht war), stemme eine Kanal in den Estrich und lege im Boden ein Kabel im Leerrohr rüber. Hier ist der Aufwand recht überschaubar, soweit ich mich eingelesen sind Kabel im Estrich akzeptabel, wenn auch nicht unbedingt erwünscht. Persönlich finde ich Kabel im Estrich aber nicht so toll...

3) Ich greife im daneben-liegenden Schlafzimmer eine Steckdose ab, und verlege ein Kabel in der Trockenbau-Wand. Das ist bei weiten die aufwendigste Methode, da ich einiges an Rigips aufschneiden, durch einige Stahlprofile bohren um das Kabel durchzubringen, und dann alles wieder sauber schließen muss. Zusätzlich hat das den Nachteil, dass die Fußbodenheizung vom Bad dann an der Sicherung vom Schlafzimmer hängt, auch nicht super sauber gelöst.

Wie würdet Ihr das Problem lösen? Gibt es noch eine Lösung an die ich nicht gedacht habe?

Danke, und sorry für den langen Text...
 

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Du hast dort keine Nullleiter (PEN)! Das ist amximal ein Neutralleiter (N) und da bin ich mir auch noch nicht sicher. Den PE darf man nicht von der Leitung eines anderen Stromkreises nehmen. Die Adern eines Stromkreises müssen in gemeinsamer Ummantelung geführt sein. Die Verlegung einer Leitung im Estrich ist vollkommen normkonform und in Ordnung, wenn die Verlegung entweder im Rohr erfolgt oder die Möglichkeit der direkten Verlegung im Estrich vom Hersteller angegeben ist. Bei NYY z.B. ist das überhaupt kein Problem. Der Stromkreis eines anderen Raumes hat nichts im Bad verloren.
 
Danke für die schnelle Antwort. Also verstehe ich das richtig, dass wenn am kabel für den kontrollschalter die blaue Ader N wäre UND ich noch im selben Kabel einen PE hätte, wäre es okay. Aber da bei mir PE aus einem anderen Kreis kommt ist es verboten?

Dann mach ich mich jetzt mal ans Boden aufstemmen :-(
 
Noch eine Folgefrage: mir ist gerade aufgefallen dass ich nur ein 2.5mm² Kabel in ausreichender Länge hier habe. Ich nehme mal stark an dass es nicht normkonform ist das existierende 1.5mm² Kabel damit zu verlängern (mit Wago-klemmen in einer Unterputzdose).
Ich hätte auch noch ein 5-adriges 1.5mm² Kabel, aber das ist auch blöd wenn dann 2 Adern nirgends abgeschlossen sind...

Ab zum Baumarkt...
 
Stellenweise Querschnittserhöhung ist kein Problem.
Wago klemmen können verschiedene Querschnitte auch klemmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand hat bisher einen FI angesprochen (oder habe ich das überlesen?). Ein Stromkreis im Bad ohne FI geht gar nicht, auch wenn hier jemand irgendeine Ausnahmeregelung herbeizaubern wird.
 
Niemand hat bisher einen FI angesprochen (oder habe ich das überlesen?). Ein Stromkreis im Bad ohne FI geht gar nicht, auch wenn hier jemand irgendeine Ausnahmeregelung herbeizaubern wird.

Es gibt durchaus noch Altinstallationen ohne einen FI im Bad und das ist so zulässig. Da bedarf es keiner Ausnahmeregelung. Sobald da aber etwas neu installiert wird, gelten die aktuellen Normen, unabhängig vom Bad.
Wir sind hier wohl davon ausgegangen, dass bereits ein FI vorhanden ist. Es ist auch vollkommen klar, dass, wenn der Stromkreis erweitert wird und es war bislang noch keiner gefordert, ein solcher nachzurüsten ist.
 
Ich weiß zwar nicht warum da keine ordentliche Fußbodenheizung gehen sollte, nur weil ansonsten Heizkörper verbaut sind, aber ich würde für das elektrische Teil lieber eine eigene Zuleitung zum Verteiler legen.
Erstens hat die sicher ja auch ein wenig Leistung, zweitens muß ja auch irgendwo ein Regler hin und der passt garantiert nicht mehr in die Lichtschalterdose und braucht auch einen Fühler im Boden den man in einem Rohr in die Dose des Reglers führen muß.
Zweitens ist bei defekt der Heizung das Ganze einfach im Kasten abschaltbar.
Zusätzlich könnte man sich im Sommer das Teil komplett abschalten und somit auch den Strom für den Regler sparen, obwohl das marginal sein sollte, wenn man schon Strom für Heizung verschwendet.
 
Nicht im TT-System. Weißt du, was hier vorliegt?

Ja, sicher und weil eventuell kein Fi verbaut wurde, was wir ja gar nicht wissen, könnte es auch ein TT-System sein, wo vieleicht bislang ein FI vergessen wurde? Hier soll eine Leitung verlängert werden und das setzt einen FI zwingend voraus, egal, ob es bislang für diesen Stromkreis einen gab, bislang nicht vorgeschrieben war oder hätte geben müssen.
 
Hi, sorry für die späte Antwort. Ich war dabei, den Boden aufzureißen, und es haben sich noch einige Probleme aufgetan. Vor allem, dass die Leute, die das Bad gebaut haben, einfach ihren Schutt in den Versorgungschacht hinterm Waschbecken entsorgt haben, wo ich das Leerrohr legen wollte. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele Stunden ich damit verbracht habe, diesen Schacht von unten leerzuräumen (ca 15x15cm Estrich raus, und mit viel Verbiegungen Hand rein und Brocken rausholen).
Anyway: jetzt liegt das Leerrohr, inkl Kabel. Von einer extra abgesicherten Steckdose, bis zu der Stelle, an die das Thermostat hinkommt.

Zu den Fragen:
- Natürlich hat die Wohnung einen FI! Also der Stromkreis ist nicht extra mit einem FI abgesichert, aber der Stromkasten, bevor alles auf die einzelnen Sicherungen verteilt wird. Die Fußbodenheizung ist ein Koax-Kabel, der äußere Schirm ist die Erde. Wenn irgendwas passiert sollte also sofort der FI fliegen.
- "im Sommer das Teil komplett abschalten und somit auch den Strom für den Regler sparen" das ist natürlich ein Thermostat, das man durch Knopfdruck komplett abschalten kann, es zieht also keinen Strom wenn es aus ist, und wird (wenn es an ist) so programmiert, dass es nur morgens eine Stunde beim Duschen läuft.
- "irgendwo ein Regler hin und der passt garantiert nicht mehr in die Lichtschalterdose": passt problemlost in/auf eine Unterputzdose, für die die ich wie gesagt schon das Loch gebohrt habe.
- "hat die sicher ja auch ein wenig Leistung": es dreht sich wie schon gesagt um 320W Peak-Leistung, ist jetzt nicht mehr als ein herkömmlicher Halogen-Deckenstrahler...
- "Ich weiß zwar nicht warum da keine ordentliche Fußbodenheizung gehen sollte": Das ist von der Eigentümergemeinschaft verboten worden. Dazu müsste ja das Heizwasser runtergekühlt werden, und man müsste auch irgendwie einen Zähler anschließen. Es hat tatsächlich jemand mal eine Herkömmliche Fußbodenheizung angeschlossen, die Eigentümergemeinschaft hat es irgendwie rausgefunden, die Person wurde verklagt und hat verloren. Resultat: die Rohre mussten mit Zement (oder irgendwas in der Art) vollgepumpt werden, dass die Heizung nie wieder angeschlossen werden kann (War alles vor meiner Zeit, habe ich aus den Protokollen).

Ich hoffe ich habe nichts vergessen
 
Für die Fußbodenheitzung elektrischer Natur langt kein einfaches Thermostat.
Du benötigst Einen Regler der auch die Temperatur im Fußboden überwacht!
Ansonsten überhitzt die Heizung und ist dann noch schneller im Eimer, oder man verbrennt sich auch die Füße und Schädigt das Bauwerk.

Für eine Fußbodenheizung ist keine Kühlung des Wassers erforderlich sondern eben ein Regelkreis.
Und gezählt werden muß das auf jeden Fall, das ist klar.
Wenn da jemand was angebaut hat was ungezählt Wärme entzieht ist das natürlich Diebstahl.
Die WEG sollte man dazu natürlich befragen da möglicherweise die gesamte Heizungsanlage mit den Heizkörpern Gemeinschaftseigentum sein könnte.
 
Natürlich benutze ich für die Heizung den Regler des Herstellers und nicht irgendein Thermostat. Da muss natürlich auch Temperaturfühler in einem Leerrohr im Boden in einem bestimmten Abstand zu den Heizkabeln verlegt werden. Ich dachte es versteht sich von selbst, dass die Heizung entsprechend Herstellerangaben verbaut wird ;-) Nichtdestotrotz kann man den Regler per Knopfdruck komplett ausschalten, dann sollte er gar nichts mehr ziehen.

Bzgl Herkömmlicher Fußbodenheizung: ich will mich wegen den Paar Euro echt nicht mit der Eigentümerversammlung anlegen. Erstens ist das Verlegen der herkömmlichen Fußbodenheizung aufwendiger, das traue ich mir nicht zu selber zu machen, wird also viel teurer da ich jemanden beauftragen müsste, zweitens kostet mich die elektrische Fußbodenheizung 10Euro im Jahr, wenn sie die 3 kalten Monate jeden Tag 1h auf volle Pulle läuft (bei 35ct/kWh), das ist ein Witz....
 
Mach dir keine Gedanken, es ist alles in Ordnung. Der FI reicht auch aus. Ein eigener für den Stromkreis ist nicht notwendig. Generell ist es aber von Vorteil, wenn man die Stromkreise auf mehrere FI verteilt, damit bei einer Auslösung nicht alles stromlos ist und auch die gering anfallenden Ableitströme besser verteilt werden.
 
Thema: Wo Strom abgreifen? Lichtschalter oder neues Kabel verlegen?
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