Hallo,
vielen Dank für die interessanten Ansätze.
Es ist schon richtig, eher schraubloser Verbindungstechnik zugeneigt zu sein. Neben der nicht schlechteren Verarbeitbarkeit spricht auch die langwährende Resistenz gegenüber Vibrationen dafür. Desweiteren ist man dem sich erübrigenden Zweifel erhaben, ob die Klemmen auch fest genug angezogen seien. Manchmal jedoch gibt es noch sukzessive Demontagen, Umbauten oder Reparaturen an bestehenden Anlagen mit althergebrachter Technologie. Insofern ist bei mir für den Schrauber ein Einsatzfeld da, neben Schützen, Sicherungen, Motorschutzschaltern.
@werner_1
Feststellen darf man also, dass Geräte nach Art des ABB Minifix nicht mehr unbedingt den größten Anklang finden. In Sachen Akkutechnologie, und auch was die Handhabbarkeit angeht, so handelt es sich dabei wohl nicht um den zeitgemäßesten Stand.
In der Tat sind zudem die Schrauben im Schaltschrank signifikant weniger geworden. Nachdem ich schon mit (knickbaren) Stabschraubern (im meist geknickten Zustand) gearbeitet habe und gleichzeitig Erfahrungen aus dem Einsatz kleinerer Akkuschrauber mit Sechskant-Aufnahme habe, bin ich durchaus auch "normalen Akkuschraubern" zugeneigt. Es geht vornehmlich um Motorschutzschalter, Schützen, Sicherungen, bei welchen noch ein Schraubfall vorliegt.
Insgesamt habe ich, auch außerhalb des Schaltschrankes, nicht so viel Anwendung
für gewinkelte Akkuschrauber. Und für Einzelfälle tut es eine kleine Wera-Ratsche, in welche sich direkt ein Bit stecken lässt.
Wahrscheinlich tendiere ich dazu:
http://www.bosch-professional.com/de/de ... r-10-8-li/
Und so probiere ich mal diesen, neben dem Pendant von Makita. Bei Makita fällt auf, dass sich das Drehmoment feiner einstellen lässt, mehrstufiger.
@LL0rd
Danke für das Stichwort Hitachi. Ok, da wären noch Black&Decker. Aber ich hatte damit bisher noch nie zu tun.
@Unimog-HeizeR
Dann oute ich mich mal; Sowie Du keinen Hehl aus Deiner Leidenschaft machst, könnte mein Name im Forum auch "(MB trac)1000" sein. Mir gefällt "silberdistel", diese Farbgebung gab es ja auch für den Unimog, gemäß DB-Farbtabelle. Wobei es zwischen Mog- und Trac-Fahrern teils auch Rivalitäten existieren, weiß nicht, wie Du dazu stehst.
@kaffeeruler
@ego1
Metall und Kunststoff im Verdrahtungskanal:
Da gibt es für Kunststoff-Nieten-Hasser noch den
gangbaren Weg, Kunststoff-Kappen für
metallene Sechskant-Köpfe aufzuschieben.
Wobei bessere und schlechtere Kunststoff-Nieten existieren. Wichtig war aus meiner Sicht, dass die Bohrung einigermaßen gut passt zur entsprechenden Nietengröße. Und auch die Montageplatte sowie der Verdrahtungskanal sollten schon stimmig sein zur Kunststoffniete selbst. Die Verarbeitbarkeit ist dann relativ einfach, ggf unter Zuhilfenahme eines passenden Setzwerkzeuges. Ich verwende dann auch lieber eine Niete mehr als eine zu wenig.
Generell denke ich aber auch, das man keine astreie Gut-Böse-Unterscheidung machen kann, was hier "Metall" und da "Kunststoff" betrifft. Es können ebenso scharfe Kunststoffkanten und -spitzen Beschädigungen hervorrufen. Weil ich es nicht mehr genau weiß, will ich keinen Namen nennen. Doch stieß ich mal auf eine Charge von Verdrahtungskanälen, die bei Raumtemperatur schon relativ "unschön" brachen. Wenn z.B. Verdrahtungskanäle bei niedrigen Temperaturen seitlich ausgebrochen werden, dann können unsaubere Bruchkanten entstehen. Sicher, man kann diese Bruchstellen noch nachbearbeiten. Dagegen aber ist eine saubere Blindniete nicht "gefährlicher". Allerdings muss man eben immer wissen, was man im jeweiligen Falle tut, und mitdenken bei der Arbeit. Würden beispielsweise zu lange Blindnieten verwendet, so ragt mitunter die Bruchstelle des Dornes aus dem Niet heraus – Und sowas soll eben nicht sein. Weil es mindestens "unschön" ist, bis hin dazu gehen kann, dass dadurch Beschädigung für Verdrahtungen hervorgerufen werden können. Genauso ist denkbar, eigentlich rundlich-glatte Oberflächen von Schraubenköpfen durch unsachgemäße Handhabung (mit kaputten/falschen Bits und durchdrehenden Akkuschraubern) derart zu verungstalten, dass selbst aus der zunächst harmlosen Schraube ein bedrohlicher Grat herausragt.
Im Falle jeglicher Art von Gratbildung schließlich ist das Schlichten von Kunststoffen gemeinhin einfacher als die von Metallen, gerade für den normalen Elektriker. Und deswegen meine ich, dass Herstellerhinweise und Endkunden-seitige Liefervorschriften eben dem Rechnung tragen, den meisten "ungünstig-denkbaren" Eventualitäten zuvor zu kommen. Das verleiht dann auch nicht so versiertem Personal eine Handlungssicherheit. Leute, die neu bzw. unerfahren bzw. nicht gut eingearbeitet sind, haben einen Leitfaden, an welchem sie sich orientieren können. Und bei der Abnahmeprüfung von elektrischen Anlagen beugt man somit ellenlangen Diskussionen vor, im Hinblick auf verwendete Materialien und Arbeitsausführung. Indem eben generell Kunststoff-Nieten einzusetzen wären, kann bei einer zu langen Aluniete eben kein abgebrochener Dorn mehr in den Verdrahtungskanal ragen. Für ältere/erfahrene Kollegen ist das keine Frage.
Ich weiss nicht, wie weit außerhalb der Autoindustrie
das LÜTZE-System noch Anwendung erfährt.
Man braucht halt eben die ganzen passenden Aluprofile und Zubehörteile. Im Idealfall ist es da aber so, dass zum reinen Aufbau der Schaltgeräte dann kein Bohren mehr erforderlich sein sollte.
Freilich, für einzelne Individual-Lösungen mit kleinen Stückzahlen an Schaltschränken sind System à la LÜTZE nicht so interessant.
Gruß, schönen Sonntag