Anschluß Backofen-Herd mit höherer Leistung in Haus Bj 1956?

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Malti

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Hallo, ich habe eine Frage bzgl. dem Kauf der heutigen Backherde mit Pyrolyse und Induktion.

1976 hatte meine Mutter inkl. neuer Küche einen AEG-Backofen mit Kochplatten einbauen lassen der bis vor wenigen Tagen anstandslos lief. Der Backofen gibt seit dem vergangenen Wochenende aber nach dem Einschalten einen kunststoffverschmorten Geruch von sich und wird aus Sicherheitsgründen nicht genutzt bzw. es wird auf ein Gerät in der ungenutzten Einliegerwohnung ausgewichen. Das AEG-Gerät ist zwar noch sehr gepflegt, aber da alles nun einige Jahre hinter sich hat, steht vor einer Reparatur auch die Überlegung einer Neuanschaffung im Raum.

Das Haus stammt aus dem Jahr 1956 und ebenso die damals gelegte Zuleitung zur Küche für die damaligen Standherde. Nach Sichtung der Zuleitungen und Anschlüsse habe ich feststellen können, das ein Kabel mit 3 Adern (grau, rot, braun), davon 2 mit jeweils 20A im Hausschaltkasten abgesichert zur Anschlussstelle für den Backofen verlaufen. Die Adern sind 2,5qmm dick. Der Backofen ist dann jeweils mit einem Anschlusskabel L1 schwarz auf rot, L2 schwarz auf braun und dem Zusammenschluss von blau und gelb/grün auf grau angeschlossen .. also klassische Nullung der Verdrahtung. Der Backofen ist mit 2,15kW der Herd mit 7,1kW auf dem Typenschild angegeben. Somit 9,25kW verteilt auf 2 Phasenleitungen macht 4625W je Leitung bzw. durch 230V eine Stromstärke von 20,10A unter voller Last. Ich hoffe meine Rechnung oder Gedanke stimmt so. Da Backofen und Herd nie voll ausgelastet wurden, gab es mit Überlastung oder dem Auslösen der Sicherungen wohl nie Probleme.

Eine heutige Neuanschaffung ist kein Problem und Backofen und Herd sind ja schnell gekauft und vom Elektriker angeschlossen. Nur da die Elektrik wie beschrieben nicht die Neuste oder dem heutigen Stand mit 5 Adern entspricht, kam mir die Überlegung erst einmal die Voraussetzungen abzuklären. Bevor ein Gerät in der Küche steht das dann wegen zu hoher Leistung nicht genutzt und zurückgegeben werden muß.

Meine Frage wäre – müsste ich beim Kauf bzw. der Auswahl des Gerätes die derzeitige Anschlußleistung von 9,25kW berücksichtigen? Meine Mutter würde nach über 30 Jahren arbeit mit dem gleichen Herd nun gern auf einen neuen mit Pyrolyse und Induktion umsteigen. Da die neuen Geräte aber gerne auf 10 bis fast 12kW kommen, macht mir der Anschlußwert ein wenig Sorgen. Ich möchte die Leitungen nicht ausreizen und auch wird Backofen und Herd weiterhin nicht voll ausgelastet werden.

Ist hier ein Anschluß mit durchschnittlich oder max. 10kW bei den beschriebenen bauseitigen Voraussetzungen noch ratsam oder ist eher zu einem leistungsärmen Gerät ohne Pyrolyse zu raten Eine neue Leitung wäre natürlich das sinnvollste, zieht aber ungeahnten Renovierungsaufwand über mehrer Wände, Zimmer, Treppenhaus und in das obere Stockwerk zum Schaltkasten nach sich.

Vielleicht hat hier jemand eine Idee oder kann aus seinem Erfahrungsumfeld sprechen. Oder ist meine Sorge vielleicht auch völlig unbegründet? Ich komme so jedenfalls nicht weiter und bin verunsichert, um mich bei der Suche auf bestimmte Geräte konzentrieren zu können. :(

Danke an alle die mir evtl. etwas helfen können!
 
Hallo,

erst einmal ist zu erwähnen das ein Herd ein Wechselspannungsverbraucher ist. Somit fließt der Strom der beiden Außenleiter komplett über den (PE)N.

Dieser ist also die Schwachstelle in deinem System.

Was für eine Leitungslänge hast du denn ca. von der Verteilung zum Herd?

MfG

Marcel
 
Hallo Marcel und Danke für den Hinweis den ich noch gar nicht bedacht hatte.

Mit Verteilung nehme ich an meinst du vom Hauptschalt oder Hauptverteilerkasten .. bitte berichtigen falls ich da etwas falsch verstehe. Von dort sind es überschlagen etwa 8-10m bis zum Anschluß in der Küche. Der 100%ig genaue Verlauf der Leitung ist nicht klar, aber mehr als 10m dürften es nicht sein.

MfG von Marcel zu Marcel
 
@Matze001:
Wenn es zwei unterschiedliche Außenleiter (Phasenlage) sind, ist der Strom im PEN-Leiter niemals größer als in den Außenleitern. (Bei ohmischen Verbrauchern...)

Milka
 
Matze001 schrieb:
Hallo,

erst einmal ist zu erwähnen das ein Herd ein Wechselspannungs Verbraucher ist. Somit fließt der Strom der beiden Außenleiter komplett über den (PE)N.

MfG

Marcel
Stimmt nicht ganz es fließt nur der Differenzstrom zwischen den beiden Leitern via PE. Wen beide Leiter gleich belastet werden ist der Strom via PE praktisch Null.Kann aber nie höher sein als der Strom eines Leiters . Wen dem so wäre dann müsste eine 4 polige Freileitungen etwa so aussehen 3x 70mm² und einmal 210 mm² für den Neutralleiter oder heißt so etwas bei Freileitungen Nulleiter mir ist diese Bezeichnung von früher besser bekannt.
mfg sepp
 
Hallo,

ich war von Wechselspannung, also von selben Außenleiter ausgegangen. Dafür gesprochen hat für mich das Alter des Hauses und der fehlende dritte Außenleiter.

Wenn es zwei verschiedene Außenleiter sind ist es natürlich etwas anderes.

MfG

Marcel
 
Hmm. Die Kollegen nähern sich der eigentlichen Frage irgendwie nur langsam.

Erstmal Dank an den Fragensteller, da hier bereits umfassend die Ausgangslage und die Frage formuliert wurde. Das ist nicht selbstverständlich, deshalb erwähne ich es hier.

Natürlich muss bei der beschriebenen 3-adrigen Anschlussweise mit zwei Außenleitern und gemeinsamen PEN die Phasenlage der Außenleiter verschieden sein! Sprich es muss sich auch hier um einen aufgeteilten Drehstromkreis handeln. Besonders ist hier nur, dass nur zwei Außenleiter herausgeführt sind.

Dass die Außenleiter phasenverschieden sind, kannst Du sicherstellen, in dem Du die Spannung an der Herdanschlussdose misst. Es müssen 400V anliegen! (Ist das nicht der Fall, ist die Anlage nicht sicher und wir brauchen gar nicht weiterzudiskutieren.)

Andernfalls ist es m.E. möglich auch weiterhin an diesem Sonderanschluss einen Herd zu betreiben. Wenn die Leitung nicht zu lang ist, kann man eine 2,5-mm²-Leitung durchaus mit 20A belasten.

Mit 20A*230V = 4600W und das ganze mal 2 wegen der zwei Außenleiter macht stattliche 9,2kW, was für einen "durchschnittlichen" Gebrauch eines Herdes reicht. Reserven sind dann zwar keine mehr, aber Deiner Beschreibung nach hat das in der Vergangenheit auch gereicht.

Welche Charakteristik haben die Automaten? (Hoffentlich nicht H, dann wäre nämlich eine Überlastung nicht aufgefallen.)

Eine H-Charakteristik müsste auf jeden Fall ersetzt werden, weil hier akute Brandgefahr besteht. Die Klassische Nullung finden die Kollegen wahrscheinlich unschön, darf aber auch weiterbetrieben werden, wenn keine weiteren Änderung vorgenommen werden und die Anlage damals korrekt installiert wurde.

Kannst Du ein Bild von der Verteilung einstellen? Dann hätte man besser die Möglichkeit eine Beurteilung der Gesamtanlage vorzunehmen.

0V

PS: Wäre denn prinzipiell eine Neuverlegung einer Herdleitung möglich?
 
Um mal zum Thema zurückzukommen.
Der Fragesteller will sicher nur wissen ob er einen heutigen Standart Herd an seine Elektrik anschließen kann.
Die Antwort ist ja.
Auch heutige Herde können zu 99% an Wechselspannung angeschlossen werden.(Betriebsanleitung des Herdes vor Kauf lesen)
die Absicherung mit 20A und den 2,5mm² Zuleitung ist dazu ausreichend.
Aber: Es kann durchaus passieren, daß die Sicherung fliegt wenn man alle Platten gleichzeitig und den Backofen nutzt.
Von dem Pyrolyse Kram würde ich Abstand nehmen allein schon wegen des Stromverbrauches. Dabei wird der Ofen auf 500°C aufgeheizt was natürlich sehr viel Strom benötigt.
Induktionsfelder benötigen nicht mehr Strom als andere, eher umgekehrt deswegen sind sie ja auch interessant.

Das die alte Elektrik nicht mehr sonderlich gut ist besonders aufgrund der verwendeten "klassischen Nullung" ist eine ganz andere Frage.
Die Verlegung wenigstens einer neuen Herdzuleitung in 5x2,5 und die Umstellung des Systemes auf Drehstrom (vermutlich gibt es da nur einen WS Zähler)
wäre schon mal ein Anfang das Ganze langsam zu sanieren.
 
Eine Sache noch: Ungewöhnlich ist die Aderkodierung. Damals (1956) hatte eine dreiadrige Leitung und auch ein Kabel die Farben: grau/schwarz/rot. Braun gibt es erst seit 1966 mit Einführung der neueren Farben mit grüngelb usw.

Dass schwarz so vergammelt, dass es braun wird, habe ich noch nicht gesehen, meist gammelt grau zu braun nach meiner Erfahrung :wink:

Daher wäre vielleicht auch ein Foto der Herddose sinnvoll. Womöglich liegt da noch etwas im Argen, dass wir durch die rein textuelle Beschreibung übersehen.

0V
 
Hallo Octavian,

da haben wir gleichzeitig geantwortet und kommen auch noch sinngemäß zum gleichen Ergebnis. Das nenn ich doch mal weihnachtliche Harmonie :)

0V
 
ja so ist das manchmal.
Mit den H-Automaten ist das ein guter Ansatz Automaten mit L sollten auch ausgetauscht werden gegen B Automaten
 
Hallo Nullvolt und Octavian1977,

Danke für Eure erste Einschätzung, Bemühungen und auch wertvolle Hilfe!

@Nullvolt: Es ist tatsächlich so :oops: , die beiden Automaten über die die Zuleitung zum Backofen-Herd läuft sind laut Bezeichnung "AEG Elfa E7 H20A 380V" und soweit mir bekannt (ich bin leider erst 33 und noch nicht so alt wie das Haus) vermutlich auch die Ersten seit seiner Erstellung, das auf meinen Großvater zurückgeht. Somit hieße das für mich schon mal die H-Automaten auswechseln zu lassen und auf B-Automaten umzustellen. Das hieße, eigentlich müßten alle Automaten im Verteiler gewechselt werden, da alles komplett durchgängig H-Automaten sind, aber das ist dann eine andere Baustelle.

Bei der Aderfarbe gebe ich dir Recht. Die im Licht einer Arbeitsleuchte nur schwer zu definieren war und bei der ich mich zwischen schwarz oder einem sehr dunklen braun nicht entscheiden konnte. Die Herddose sitzt leider nicht hinter dem Backofen, sondern versetzt. Genau mittig wo sich der Unterschrank für den Backofen und der Unterschrank der danebenstehenden Spüle treffen. Oder anders ausgedrückt, die Stirnseiten der nebeneinanderliegenden Unterbauschränke, treffen genau auf die Herddose an der Wand. Und in der herrscht entsprechendes Kabelgewirr (auf das komm ich später nochmal), das ich mit Arbeitsleuchte enträtselt habe. Fotos habe ich zu der Zeit bereits versucht zu erstellen, aber unter den Voraussetzungen ist da leider einfach zu wenig zu erkennen. Hier sollte dann eigentlich auch ein anständiger Herdanschlußkasten der zudem wassergeschützt ist, gesetzt werden.

Ich habe jetzt mal bei den Automaten im 1.Stock wo sich der Hausverteiler oder Zählerkasten befindet nachgeschaut, was hier für Adern (Küche ist im Erdgeschoß) ankommen. Hier sind es Grau /Schwarz /Rot .. ich denke damit dürften wir uns Kabeltechnisch also noch im Jahr 1956 befinden :D

@Octavian: Den Gedanken auf Pyrolyse zu verzichten zugunsten der Anschlußleistung habe ich bereits in anbetracht genommen, da der Backofen unter der Bedingung natürlich sehr viel Leistung zieht. Die heutigen Herde mit Induktion stehen dem alten Herd mit Kochplatten dafür etwa gleich gegenüber. Die Anschlußwerte liegen so um 7 bis max 7,5kW.

Das alles (Backofen und Herd) gleichzeitig genutzt wird, kann ich zwar nicht voraussehen, aber meine Mutter hat nie mehr als zwei Kochstellen und gleichzeitig den Backofen geschaltet. Ich denke mal das sich mit einem neuen Herd ihr Kochverhalten nicht sonderlich ändern wird. Aber mal abgesehen von allen Möglichkeiten ist die Sicherheit natürlich immer noch das Wichtigste.

Eine Sanierung wäre natürlich ratsam, nur ist das alles andere als einfach. Zum einen hat mein Vater über die Jahre viel renoviert und nicht daran gedacht die Elektrik auswechseln zu lassen. Zumal der örtliche Elektriker nichts beanstandet hatte und ihn bestärkt hat, das alles noch gut und nichts ausgewechselt werden muß. Ebenso die noch damalige EVS (heute EnBW) die vor etwa 10-12 Jahren die frei gespannten Leitungen von Hausdach zu Hausdach in die Erde und jedem Haus einen neuen Zugang gelegt hatte. Alles wieder wegen der Leitungen aufzureisen, würde einen Großteil der Arbeit zu nichte machen.

Meine Hoffung lagt daher natürlich darauf das sich mit den vorhandenen Leitungen noch etwas anfangen ließe.

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Was aber evtl. noch informativ sein könnte :idea: .. es gibt eine 5-adrige Leitung mit 3-Phasen-Absicherung 3x "AEG Elfa E7 H25A 380V" vom Hausverteiler oder Zählerkasten in den Kellerraum der unter der besagten Küche liegt. Dort sind die Leitungen noch Aufputz und diese Leitung hat jeweils einen Abzweig zur Sauna, um den dortigen Heizkessel zu betreiben (wird seit zig Jahren aber nicht mehr benutzt) und einen Abzweig in Garage und Werkstatt um Schleifbock, Schweißgerät usw. zu betreiben.

Desweiteren ist in der Herdanschlußdose um auf besagtes Kabelgewirr zurückzukommen, ein 4-adriges Kabel (Schwarz, Blau, Braun, Gelb/Grün) vorhanden und angeschlossen. Das ebenfalls im Kelleraum darunter wieder aus der Decke kommt und in einer eigenen Verteilerdose nähe der 3-Phasen-Leitung einfach endet. Wozu oder wofür diese Leitung besteht oder was daran einmal angeschlossen war, ist leider nicht mehr nachvollziehbar.

Mein Gedanke war bereits ob sich diese ungenutzte 4-adrige Leitung evtl. nicht irgendwie nutzbar machen ließe. Da die Adernfarben nicht zur alten Farbführung passt, muß diese ja irgendwann nachträglich eingezogen worden sein .. aus welchen Gründen auch immer. Mit relativ weniger Aufwand wäre es auch möglich diese 4-adrige Leitung durch eine 5-adrige zu ersetzen ... vielleicht ergeben sich hierdurch neue Möglichkeiten??
 
@Nullvolt: Hier ein Foto auf deine Anfrage, das dir die Verteilung bzw. die Gesamtanlage im 1.Stock zeigt. Durchgehend H-Automaten die dann ersetzt werden müßten. Der eigentliche Haupanschluß befindet sich nach Umbauarbeiten der EVS von Ober auf Erdleitung im Keller und verläuft dann nach oben in den 1.Stock zur bestehenden abgebildeten Gesamtanlage.

http://s2.postimage.org/p705r.jpg


Und ein Foto das die besagte Herdanschlußdose zeigt. Das mit Zugentlastung herauskommende Kabel, ist das Anschlußkabel des Backofen. Mehr ist so über das Foto leider nicht zu sehen, aber meine Angaben bzgl. anliegender Kabel und Anschlüsse sind verlässlich.

http://s4.postimage.org/1qQaWS.jpg
 
herdanschlussdose sieht nach zweitem weltkrieg aus... da wird eine neue nötig...
 
Also ganz prinzipiell bis Du nicht verpflichtet irgendwas zu machen.

Vor einigen Jahren gab es auch noch keine Sicherheitsgurte in den Autos, es ist keiner verpflichtet in sein altes Auto welche nachzurüsten, sicherer ist es aber schon.

Das einfachste ist es bei so einer Maßnahme Schritt für Schritt vorzugehen.
Wird ein Zimmer renoviert macht man in diesem die Elektrik gerade mit.
ganz zum Schluss wird dann der Flur und jeweils in den Zimmern nur noch die Zuleitung gemacht. die kann man dann ganz einfach durch die Verteilerdose in den Flur ziehen ohne in dem Zimmer nochmal Wände aufzureisen.
Das einzige Problem darin ist die FI Pflicht für die neuen Steckdosen, da man aufgrund der 2-Draht Verlegung keinen im Verteiler setzen kann. Übergangsweise kann man dazu einen Steckdosen FI in der ersten Steckdose einbauen und alle anderen Steckdosen dahinter hängen. Wenn der Flur dann fertig ist kann man den wieder ausbauen (nur wegen der Optik man kann ihn natürlich auch lassen)und einen in den Verteiler setzen.
 
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