Backofen und Kühlschrank (Neutralleiterstrom)?

Diskutiere Backofen und Kühlschrank (Neutralleiterstrom)? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! In unserer neuen Küche sind auf der linken Seite 2,5 mm² dicke Leitungen verlegt. Insgesamt 5 Stück, also L1, L2, L3, N, PE. Diese...
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StefSch

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Hallo!

In unserer neuen Küche sind auf der linken Seite 2,5 mm² dicke Leitungen verlegt. Insgesamt 5 Stück, also L1, L2, L3, N, PE. Diese kommen vom Unterverteiler im 1. Stock, wo Drehstrom vorhanden ist.

Nun befinden sich an besagter Stelle Backofen und Kühlschrank. Der Backofen ist ohne Herdplatte, d.h. die Herdplatte (Induktion) läuft über einen eigenen Drehstromkreis.

Der Backofen ist mit 3500 Watt angegeben.

Meine Frage ist nun. Kann man beide Geräte über die 5 Leitungen betreiben? Kühlschrank würde an L1, Backofen an L2 hängen. Beide haben aber denselben Neutralleiter. Wie sieht es hier mit dem Neutralleiterstrom dann aus?

Empfielt es sich Backofen und Kühlschrank über denselben FI (16A) laufen zu lassen?
 
Zum letzten Satz von Dir:

Geht nur wenn 2 verschiedene "N" vorhanden sind, nur so wie Du das möchtest, über das gemeinsame E-Herd-Kabel, kannst u. musst Du das vergessen!
 
A. u.O. schrieb:
Zum letzten Satz von Dir:

Geht nur wenn 2 verschiedene "N" vorhanden sind, nur so wie Du das möchtest, über das gemeinsame E-Herd-Kabel, kannst u. musst Du das vergessen!

Hallo.

Was genau bedeutet das in der Konsequenz? Sollen beide Geräte über eine eigene 16A Sicherung laufen? Oder kann man Backofen und Kühlschrank nicht über die 5 Leitungen betreiben?

So ein Kühlschrank dürfte ja maximal 600W ziehen...

Ich habe hier im Forum folgendes Zitat gefunden.

Nach DIN VDE 0100-520 Abschn. 528.1.2 dürfen aus einem Drehstromkreis drei Einphasen-Wechselstromkreise gebildet werden, wenn
1. die Zugehörigkeit der Stromkreise durch ihre Anordnung erkennbar bleibt und
2. dieser Drehstromkreis mit einem Schalter freigeschaltet werden kann, der alle aktiven Leiter abschaltet (einschl. N).
Dies ist z.B. durch einen RCD gegeben, aber nicht durch einen 3-pol. LSS.
 
Wenn ich das richtig verstehe soll hier nur der vorhandene Drehstromkreis aufgeteilt werden.
Das ist zwar unschön aber zulässig.

Dort wo die alte Herdleitung sich Aufteilt muß in der Dose ein Hinweis erfolgen, das hier mehrere Sicherungen abgeschaltet werden müssen um Spannungsfreiheit zu erhalten.
Z.B. Achtung, Drehstromzuleitung, Sicherung Fx,y+z.

In einem Drehstromkreis addieren sich die Ströme im Neutralleiter, durch die Zeitliche Verschiebeung heben diese sich aber gegenseitig ganz oder teilweise auf.

ACHTUNG!!!
Erst prüfen ob wirklich Drehstrom mit verschobenen Phasen anliegt, ansonsten wird der Neutralleiter überlastet.
Dies ist Arbeit für eine Elektrofachkraft!!!
 
Hallo!

Das einzige was ein E-Herd u. ein KS meistens gemeinsam haben, dass diese in einer gemeinsamen Küche ihre Arbeit verrichten sollen, können, müssen.

Im Normalfall verlegt man je eine eigene Zuleitung für jedes Gerät.
Wenn man jetzt wie unter 2. beschrieben keinen eigenen "N" zur Verfügung hat, z.B.: Abschaltung für den Herd wg. "Defekt", ist dann ebenfalls für den KS kein "N" mehr vorhanden.

Ich sehe sowas nur als Notlösung u. würde es normal selber so NICHT machen.
 
Octavian1977 schrieb:
Wenn ich das richtig verstehe soll hier nur der vorhandene Drehstromkreis aufgeteilt werden.
Das ist zwar unschön aber zulässig.

Richtig. Es gibt 2 Drehstromkreise mit je 5 Leitungen und 2,5mm² Querschnitt.

1 Drehstromkreis versorgt die Herdplatte (Induktion) mit rund 8 kW und wird über einen 3er LSS abgesichert. Davor hängt der FI.

Der andere Drehstromkreis ist derzeit noch nicht angeschlossen.

Mein Problem ist. An der Stelle, wo der Backoffen und der Kühlschrank steht, liegen noch 5 Leitungen für den 2 Drehstromkreis. Der ist aber noch nicht im Unterverteiler verdrahtet!

Ich suche nun nach einer Möglichkeit Backofen und Kühlschrank über diese 5 Leitungen laufen zu lassen.

Octavian1977 schrieb:
Dort wo die alte Herdleitung sich Aufteilt muß in der Dose ein Hinweis erfolgen, das hier mehrere Sicherungen abgeschaltet werden müssen um Spannungsfreiheit zu erhalten.
Z.B. Achtung, Drehstromzuleitung, Sicherung Fx,y+z.

In einem Drehstromkreis addieren sich die Ströme im Neutralleiter, durch die Zeitliche Verschiebeung heben diese sich aber gegenseitig ganz oder teilweise auf.

ACHTUNG!!!
Erst prüfen ob wirklich Drehstrom mit verschobenen Phasen anliegt, ansonsten wird der Neutralleiter überlastet.
Dies ist Arbeit für eine Elektrofachkraft!!!

Wie gesagt. Im Unterverteiler ist Drehstrom (400V) vorhanden.

Der Backofen (3 Litzen) geht direkt in die Verteilerdose über Wago Klemmen. Daneben ist eine Steckdose, deren 3 Leitungen in diese Verteilerdose gehen.

Was ist nun die beste Lösung Backofen und Kühlschrank anzuschließen? Wie sieht die Verdrahtung im Unterverteiler aus und wie in der Verteilerdose?

http://s21.postimg.org/ijykpoysj/Untitled_2.jpg
 
Es wurde Dir bereits geraten, über einen Fachmann das machen zu lassen, mit dem Du vor Ort das besprichst.

Was hindert Dich daran?
 
A. u.O. schrieb:
Hallo!

Das einzige was ein E-Herd u. ein KS meistens gemeinsam haben, dass diese in einer gemeinsamen Küche ihre Arbeit verrichten sollen, können, müssen.

Im Normalfall verlegt man je eine eigene Zuleitung für jedes Gerät.

Das ist mir schon klar. Spülmaschine, Induktionsplatte und Mikrowelle haben auch eigene Zuleitungen.

Ich will eben wissen, ob es grundsätzlich möglich ist Backofen und Kühlschrank zusammen über 1 Drehstromkreis zu versorgen und ob ggf. etwas strikt dagegen spricht.

Dass im Fehlerfall vom Backofen auch der Kühlschrank abgeschaltet werden muss, ist klar und sicherlich nicht optimal. Aber damit könnte ich leben...
 
Es ist möglich, aber nicht über 2 unterschiedliche FI-Schutzschalter.
 
StefSch schrieb:
Mein Problem ist. An der Stelle, wo der Backoffen und der Kühlschrank steht, liegen noch 5 Leitungen für den 2 Drehstromkreis. Der ist aber noch nicht im Unterverteiler verdrahtet!

Ich suche nun nach einer Möglichkeit Backofen und Kühlschrank über diese 5 Leitungen laufen zu lassen.

Du bildest aus der 5-adrigen Zuleitung (Drehstrom oder 3-Phasen-Wechselstrom)3 Stromkreise (1-phasen Wechselstrom). Stromkreis 1 (z.B. L1,N,PE) bekommt der Backofen, Stromkreis 2 (z.B. L2,N,PE) bekommt der Kuehlschrank.
Im Verteiler wird ein RCD und ein 3x LSS B16A eingesetzt. Vor Ort dann wahlweise Anschluss ueber Klemm- oder Steckdose.
 
Für was einen 2. RCD, wenn nur ein gemeinsamer "N" im vorhandenen Kabel in Blau vorhanden ist?

Und wer macht das dann, ich denke nicht dass der TE dazu selber prädestiniert ist.
 
karo28 schrieb:
Du bildest aus der 5-adrigen Zuleitung (Drehstrom oder 3-Phasen-Wechselstrom)3 Stromkreise (1-phasen Wechselstrom). Stromkreis 1 (z.B. L1,N,PE) bekommt der Backofen, Stromkreis 2 (z.B. L2,N,PE) bekommt der Kuehlschrank.
Im Verteiler wird ein RCD und ein 3x LSS B16A eingesetzt. Vor Ort dann wahlweise Anschluss ueber Klemm- oder Steckdose.

Ich habe ursprünglich folgende Möglichkeiten evaluiert.

1. Ich installiere im Sicherungskasten einen weiteren 3er LSS für einen 2 Drehstromkreis. Dann bekommt Backofen L1 und Kühlschrank den L2. L3 bleibt unverdrahtet.

2. Ich verzichte auf den 2 Drehstromkreis und bilde einen einphasigen Wechselstromkreis. Ein LSS ist noch unbelegt im Sicherungskasten. Die Steckdose bleibt dann unverdrahtet und ich versuche den Kühlschrank irgendwie an die separate Steckdose in der Mitte anzustöpseln. Da ist Saft.

Lösung 1 hat die unangenehme Eigenschaft, dass ich noch einen 3er LSS irgendwo unterbringen muss. Das bringt meinen schönen 4-reihigen UPV durcheinander. Dafür kann hinter der Küche alles so bleiben wie es ist. Unschön dabei ist auch, Backofen und Kühlschrank hängen am selben Kreis. Ich hätte den Kühlschrank gerne an einem eigenen FI/LS Schalter.

Lösung 2 erfordert, dass ich den integrierten Kühlschrank wieder ausbaue und irgendwie das Kabel zur Steckdose rechts verlege. Ob ich da hinter der Küche überhaupt hinkomme ist die Frage.

Insgesamt bin ich unzufrieden mit beiden Ansätzen.

Ich hätte vor dem Aufbau der Küche noch einmal genauer die E-Installation durchdenken sollen und noch eine Leitung ziehen müssen. Dann hätte ich jetzt keine Probleme.

Zumal der Rest (Dunstabzug, Induktionsplatte, Spülmaschine, separate Steckdosen für Brotmaschine, Mixer usw.) perfekt ist.

Naja, mal schauen...

Ich tendiere dazu, den Kühlschrank wieder zu demontieren, die 1xL3 rauszunehmen und 1xPE und 1xN zu ziehen, um damit Steckdose und Backofen über getrennte Stromkreise einphasig versorgen zu können.

Ist die aufwendigste Variante, aber nachdem ich schon die komplette E-Installation samt UPV installiert habe, bekomme ich das auch hin.
 
Es wird nur verlangt, das es eine gemeinsame Abschaltmöglichkeit gibt. Du kannst also im Prinzip auch 2 normale Leitungsschutzschalter setzen, einen für Backofen einen 2. für Kühlschrank.
Und zusätzlich noch einen normalen Schalter zum abschalten dieses Stromkreises z.B.
http://www.hager.de/produktkatalog-neuh ... 486332.htm

Aber mal ernsthaft. Verlangt wird das aus dem Grund, das ein abschalten des einen Stromkreises vor dem Arbeiten bei unterbrechung des N Spannung auf dem N sein kann. Wenn man das aber sowohl in der Verteilung als auch an den beiden Steckdosen ordentlich kennzeichnet, ist das genauso sicher wie ein zusätzlicher Schalter, den im zweifel keiner ausschaltet. Ich würde mir daher in meinem Haus/Wohnung darüber nicht sonderlich den Kopf zerbrechen, sondern 2 LSS rein alles ordentlich beschriften auch an der Steckdose und fertig ist die Laube.
Und wenn dir das nicht behagt, es gibt auch 2polige LSS. Musst dann aber auch wirklich 2polige nehmen und nicht Einpolig+N
 
Im Unterverteiler im 1. Stock gibt es einen Ausschalter (Hager SH463N), der alle Stromkreise im 1. Stock lahmlegt.

Wozu also einen SBN216 einbauen?

Mir behagt die Lösung über 2 einzelne LSS nicht so recht. Ich sehe nicht wirklich, dass beide denselben N haben.

Selbst wenn ich davor einen SBN216 schalte, ist mir der Zusammenhang nicht sauber ersichtlich.

Aber prinzipiell hast du Recht.

Dennoch tendiere ich zu der saubersten Lösung, also 2 klar getrennte Stromkreise.
 
Als weitere Lösungsmöglichkeit könntest du Backofen und Kühlschrank an einen LSS hängen. Dürfte von der Last her kein Problem sein.
 
Ich habe den zweiten Drehstromkreis nun komplett aufgelöst. Da Leerrohr vorhanden, habe ich den L3 (grauer Leiter) durch einen blauen N und gelb-grünen PE ersetzt. Habe den L3 als Zugdraht verwendet. :lol:

Damit habe ich zwei sauber voneinander getrennte Einphasen-Stromkreise.

Einer liefert Strom für den Backofen und hängt an einem LSS, der zweite Stromkreis versorgt nur den Kühlschrank, der an einem eigenen FI-LS hängt.

Damit fällt der Kühlschrank nicht aus, wenn der Haupt-FI fliegt.

Bin nun zufrieden.

Der verbliebene Drehstromkreis versorgt das Induktions-Kochfeld, welches max. ~7kW benötigt.
 
elo22 schrieb:
StefSch schrieb:
Damit habe ich zwei sauber voneinander getrennte Einphasen-Stromkreise.
In einem Rohr?

Lutz

Klar. Beide Stromkreise sind mit 230V/16A abgesichert und haben einen Querschnitt von 2,5mm². Nach der VDE spricht nichts dagegen. Dort heißt es nur.

VDE 0100 Teil 520 unter 521.6:

Mehrere Stromkreise sind in einem Elektroinstallationsrohr zulässig, wenn alle Leiter für die höchste vorkommende Nennspannung isoliert sind und die Elektroinstallationsrohre ausreichende Querschnitte haben.

Passt also.

Es gibt natürlich noch "Experten" die weinen, dass man nicht mit einer Sicherung das Leerrohr spannungsfrei schalten kann, aber dafür gibt es den Hauptschalter bzw. eben 2 Schalter. Und wer an der E-Installation rumspielt, der muss wissen was er macht. Ansonsten richtet es der FI.
 
da hat mir der aufgeteilte Drehstromkreis besser gefallen, als Einzelader 2er verschiedener Stromkreise in einem Rohr.

In Österreich wäre das laut ÖVE EN1 nicht mal erlaubt. Was die VDE dazu sagt, weiß ich nicht.
 
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