Kann man an NYM 5x2,5 einen Backofen und Kühlschrank sinnvoll betreiben?

Diskutiere Kann man an NYM 5x2,5 einen Backofen und Kühlschrank sinnvoll betreiben? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Backofen (Autark) haben ja standardmäßig einen Schuko-Stecker. An der Wand, bzw. Doppelsteckdose liegt ein 5x2,5mm² Kabel vor...
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Stando

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Hallo zusammen,

Backofen (Autark) haben ja standardmäßig einen Schuko-Stecker.

An der Wand, bzw. Doppelsteckdose liegt ein 5x2,5mm² Kabel vor. (ca. 8m Unterputz-Verlegung). Könnte man das sinnvoll aufteilen bzw. nutzen? So wie ich das kenne, sollten die Adern gemeinsam abschaltbar sein, also ein 3-poliger LS.

1. Könnte man daher an einer Doppelsteckdose mit einem 3-pol LS einen Backofen und einen Kühlschrank betreiben? Bsp. Backofen an L1 und Kühlschrank L2 (Drehstrom). Oder 2-pol LS, indem L1 auf ersten Pol und L2+L3 auf zweiten Pol. (Bsp. L3 auf Reihenklemmen im UV auflegen, aber nicht weiterfahren.

2. Alternativ liegt relativ in der Nähe an der Wand der Anschluss (5x2,5mm²) auch für das Kochfeld bereit. Wäre es evtl. erlaubt oder sinnvoller von hier eine (hinter den Schränken verlegtes Kabel) neue Aufputzsteckdose zu platzieren? Es gibt ja von Mertens folgende Herdanschlussdose:
mertens.jpg

Ich frage mich dies, um abzuschätzen, ob an bestimmten Positionen eine, bzw. welche Küche aufgestellt werden kann, bzw. was dies Auswirkungen auf die Elektrik haben könnte.
 
Das ganze nennt sich aufgeteilter Drehstromkreis und ist vollkommen üblich. Es wird auch nicht zwingend ein dreipoliger LSS benötigt. Es muss aber eine allpolige Abschaltung möglich sein. Das wäre z.B auch über den FI möglich. Wichtig ist, dass es sich wirklich um phasenverschobene Außenleiter handelt, weil sonst kein gemeinsamer Neutralleiter möglich ist.
 
Es ist auch völlig unproblematisch den Backofen und den Kühschrank an einem gemeinsamen Stromkreis zu betreiben.
 
Es wird auch nicht zwingend ein dreipoliger LSS benötigt. Es muss aber eine allpolige Abschaltung möglich sein. Das wäre z.B auch über den FI möglich
Es muss halt jemand wissen, bzw. sofort ersichtlich sein, dass eine Doppelsteckdose über einen FI (übergeordnet) abgeschaltet werden muss, falls kein allpoliger LSS im Einsatz ist.

Es ist auch völlig unproblematisch den Backofen und den Kühschrank an einem gemeinsamen Stromkreis zu betreiben.
Ein autarker Backofen ist ja mit 3,6KW angegeben. Also die Grenze, die ein Stromkreis haben darf. Begründet man das damit, dass diese Leistung nur als Anlaufstrom auftreten kann?
 
Erweiterung:

Wäre folgendes erlaubt:
Es ist zwar über einen Übergeordneten FI alles abschaltbar. Aber, eine Doppelsteckdose hat eine NYM 5x2,5 Zuleitung.
  • Linke Steckdose wird auf L1 gelegt für Kühlschrank
  • Rechte Steckdose wird auf L2 gelegt für Backofen
  • L3 wird mit WAGO still-gelegt / nicht-genutzt
  • Für L1 und L2 ein 2-poliger B16 LS
  • L3 wird im UV auf Reihenklemme nicht weitergeführt, daher auch still-gelegt / nicht-genutzt
  1. Jetzt die Erweiterung: Dürfte man eine Arbeitsplatten-Doppelsteckdose (die einzige mit eigener 3x2,5 Zuleitung) ebenso auf die gleiche Sicherung (L1) legen? Entweder direkt auf die Sicherung oder alternativ über Brücker an den WAGO-Reihenklemmen?
  2. Alternativ: Die Küche hat eine Doppelsteckdose für Kühlschrank und Backofen. Wie bereits erwähnt eine Doppelsteckdose an der Arbeitsplatte (eigene 3x2,5) und eine separate Steckdose für Geschirrspüler (eigene 3x2,5). Das wären die einzigen Steckdosen + ein Herdanschlusskasten. Wäre daher folgendes erlaubt (auch wenn es nicht unbedingt Sinn macht). Damit könnte man mit 2 LS die komplette Küche abschalten.
LS_Küche.jpg
 
Niemand ein Tipp bzw. eine Meinung, ob man das so realisieren darf? (Auch wenn das so wenig Sinn macht)
 
Für die Herdanschlussdose benötigt man keinen dreipoligen LSS, ist aber möglich. Warum soll das andere Konstrukt einen dreipoligen LSS erhalten. Maximal könnte man hier einen zweipoligen LSS für den Drehstromkreis nehmen. Der linke Stromkreis an L3 hat damit gar nichts mehr zu tun. Funktionieren wird das freilich, ist aber etwas gefriemelt. Ich würde den aufgeteilten Drehstromkreis an der fünfadrigen Leitung belassen und für die Arbeitsplatte einen weiteren LSS einbauen. Oder ist kein Platz mehr?
 
Natürlich braucht die Herdanschlußdose einen dreipoligen Automaten!
Alle aktiven Leiter sind gleichzeitig zu schalten, eine Vorrichtung muß vorhanden sein die das erzwingt!
Gleiches gilt dann wenn ich nur zwei Phasen auflege, natürlich langt dann ein zweipoliger Automat (Achtung der muß auch zweipolig überwachen es gibt welche die den zweiten Pol nur mit abschalten (L+N))

Ich würde die Steckdose auf eine dreifache erweitern und einen dreipoligen Automaten vor sehen.
 
Funktionieren wird das freilich, ist aber etwas gefriemelt.
JA, das wirkt tatsächlich gefriemelt, weil sowas auch sehr unüblich wäre. Mir ging es darum, ob dies prinzipell erlaub wäre bzw. entgegen irgendeiner VDE-Norm spricht.

nd für die Arbeitsplatte einen weiteren LSS einbauen. Oder ist kein Platz mehr?
Man könnte schon Platz für die Arbeitsplatte schaffen. Hier kommt aber höchstens ein Stromfressender Wasserkocher (1500-2200W), deswegen hätte ich das platztechnisch mit einem vorhandenen LSS vorhanden, was nicht so viel Strom verbrauch, bsp. Kühlschrank.

(Achtung der muß auch zweipolig überwachen es gibt welche die den zweiten Pol nur mit abschalten (L+N))
ABB S202-B16 Sicherungsautomat 6kA, 16A, 2-polig (2CDS252001R0165)
In der Beschreibung habe ich nichts gesehen, wo nur der erste Pol überwacht wird. Auf der ABB-Webseite wird jedoch angegeben: Anzahl geschützter Pole = 2

ch würde die Steckdose auf eine dreifache erweitern und einen dreipoligen Automaten vor sehen.
Weil man hier evtl. Großverbraucher parallel anschließen könnte? Dann müsste aber jede Steckdose (Arbeitsplatte) seine eigene Zuleitung haben bzw. ein 5x2,5 Kabel vorliegen. Achso, außer du meinst die Doppelsteckdose für Backofen und Kühlschrank. Das wäre natürlich auch eine gute Idee.
 
Natürlich braucht die Herdanschlußdose einen dreipoligen Automaten!
Du hast das schon x-mal behauptet, ich glaube es immer noch nicht. Per Definition zählt auch der N laut VDE zu den aktiven Leiter.

Und Dein Hinweis auf die Forensuche (da Du es angeblich leid bist, dauernd die VDE Stelle rauszusuchen) ergab dahingehend absolut Nüsse.
 
Ich wollte keinen Krieg anzetteln. Der 3-pol Herdaschluss wäre für diesen Thread nicht wichtig. (einen übergeordneten FI hat der Herdanschluss auch, von daher, nicht wild).

Unabhängig davon. Ist folgendes grün markierte Konstrukt VDE-mäßig erlaubt/unbedenklich, auch wenn das etwas gefriemelt aussieht und höchstwahrscheinlich auch kein Sinn macht:

vde.jpg

Bsp. die Zuleitung des "Doppelsteckdose Arbeitsplatte" geht direkt auf den 3-pol LS. Somit wäre L1 doppelt belegt. (DIe Doppelbelegung wäre nicht das Problem, da man ja 2x auflegen kann)
 
Nur, wenn davor allpolig abgeschaltet werden kann, zum Beispiel mit einem FI.
Selbst das ist Auslegungssache. Ein SLS vor dem Zähler oder Hauptschalter nach dem Zähler ist auch allpolig - ein FI ist für einen festangeschlossenen Herd oder DLE keine Vorschrift, sondern rein freiwillig.

Als die auf dem Neubau anfingen, die ersten höheren Kästen zu montieren, da der 90er nicht mehr zulässig war, fingen die an den Hauptschalter wegzulassen. Ich hatte ja moniert, das dieser nach DIN sowieso in max (ich meine) 1,95 oder 2,05m sitzen darf, was denn oft nicht eingehalten wurde.
Naja, die beauftragten Sub-subunternehmer der VNB hatten häufig ein Bückproblem, so dass diese den HAK auch auf OK1,10m zu OKS* gesetzt haben. War zulässig! Da noch ein Stück Leitung, dann ging ein 140er Zählerschrank fast bis an die Decke und der Hauptschalter generell zu hoch.
Was ich denn wieder lernen durfte war, dass zwar die maximale Höhe des Hauptschalters in der DIN festgelegt ist, aber nicht das einer vorhanden sein muss, wenn es eine weitere laienbedienbare allpolige Abschaltung (SLS) gibt. Also - gab es ihn dann nicht mehr.



*)OKS/OKR = Oberkante Sohle / Rohfussboden
 
Hallo zusammen,
da das Thema hier gut reinpasst:

Ich habe einen neuen Herd (Autark) von Bosch gesehen, wo das Originalkabel mit 1,5mm² statt mit 2,5mm² vorliegt.

Das Kabel hat ganz normal die Farben PE (grün/gelb), N (Blau), Grau, Braun und Schwarz.

1. Auf dem Aufkleber des Herdes gibt es den Betrieb jedoch nur als L1 und L2-Variante. Für was hat man dann das graue Kabel, das eigentlich von der Farbgebung her für L3 eigentlich gedacht wäre? Das wird hier nämlich mit N gebrückt. (um den Querschnitt zu erhöhen?)

20230821_213823.jpg

2. Je nachdem, für was "Grau" gedacht wäre, könnte man hier ja sicherlich dann ein 2-pol LS nehmen und das graue Kabel an den Reihenklemmen Enden lassen. An der Herdanschlussdose wäre dann "Grau" unbelegt. Somit könnte man einen LS Platz am UV sparen.
 
@Stando, das ist das Standard-Anschlussschema für Kochfelder.
Warum willst du einen wahrscheinlich vorhandenen 3-pol. LSS (oder 3 einzelne) durch einen 2-pol. ersetzen? Ist der Verteiler so voll - also zu klein?
 
Standard-Anschlussschema für Kochfelder
Ist die farbgebung historisch entstanden? Grau für N? Finde die Farbgebung etwas unglücklich.

Warum willst du einen wahrscheinlich vorhandenen 3-pol. LSS (oder 3 einzelne) durch einen 2-pol. ersetzen? Ist der Verteiler so voll - also zu klein?
In meinem Fall egal. Aber, sollte man Wissen, dass an einer Stelle nur ein autarkes Kochfeld hinkommt mit max L1 und L2, warum dann "unnötig" Platz verschwenden?

Laut der Zeichnung könnte man das Kochfeld ja nur mit einer Phase betreiben. Ich denke, die Entscheidung wird getroffen, wenn es nur eine Phase gibt. So ein Gerät kann bis zu 7KW. Ist so etwas nicht kritisch, auch wenn es davor (je nach Reaktionszeit) die Sicherung heraushauen müsste.
 
Ist die farbgebung historisch entstanden? Grau für N? Finde die Farbgebung etwas unglücklich.
Nein das kommt davon, dass die für den Anschluss ein H05VV-F nehmen mit den genormten Adernfarben nach VDE 0293-308:2003-01.
Die Graue Ader wird als zweiter N benützt, zur Querschnittserhöhung.

Wenn es sich um zwei Phasenverschobene Außenleiter (L1, L2) handelt, kann die graue Ader nach entfernen der N-Brücke auf der Klemme angeschlossen bleiben. Ein zweipoliger LSS ist kaum günstiger und macht auch keinen Sinn!
Besser den 3-poligen und den Herdanschluss ordnungsgemäß mit ALLEN Außenleitern ausführen, auch wenn nur L1 und L2 benützt werden.
Der Einphasige Anschluss des Kochfeldes ist bei uns nicht erlaubt!
 
Nein das kommt davon, dass die für den Anschluss ein H05VV-F nehmen mit den genormten Adernfarben nach VDE 0293-308:2003-01.
……..Der Einphasige Anschluss des Kochfeldes ist bei uns nicht erlaubt!
Die Kochfelder werden für den weltweiten Markt gebaut. Da längst nicht alle ein Drehstromnetz im Haus haben, wird das Kochfeld denn 2L/2N/PE angeschlossen und der graue dürfte daher auch herstellerseitig im Kochfeld gebrückt sein oder sogar separat genutzt. Den einfach ohne nähere Prüfung wegkneifen würde ich nicht!

Bei uns im Land haben auch nicht alle Haushalte Drehstrom, da es diesen in den 50er/60er-Jahren-Nachkriegs-Siedlungshäuser nicht immer so gab. Auch später bei der Verlegung der Oberleitungen in die Erde gab es diesen nur kostenlos bis zum HAK, eine Umstellung Drehstrom liesen sich einige EVU fürstlich wie ein Neuanschluss belohnen, weswegen eine Umrüstung ausblieb. Ich kenne noch ganze Straßenzüge bei uns im Ort, wo kaum einer einen Drehstromanschluss hat, aber auch elektrisch gekocht wird.
Deswegen ziehe ich mal deine letzte Aussage stark in Zweifel!
 
Das mag schon stimmen! Ich habe mich mit dieser Behauptung auf Neuanschlüsse bezogen; in Haushalten mit Drehstromanschluss, welcher beim TE vorliegt.
 
Thema: Kann man an NYM 5x2,5 einen Backofen und Kühlschrank sinnvoll betreiben?
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