Der Wechselrichter gibt nur eine Phase ab und diese eilt der Phase des Netzes gering voraus.
Durch die Überlagerung der Netzphase und der Phase des WR entsteht die Höhere Spannung die den Strom ins Netz treibt.
Wenn wir den üblichen Fall nehmen, dass der Wechselrichter
nur reine Wirkleistung einspeist, eilt hier nichts voraus.
Die Elektronik im Wechselrichter erkennt die Zeitpunkte der Nulldurchgänge der gegebenen Netzspannung und die vom Wechselrichter erzeugte Spannung liegt genau synchron in diesem Schema. Es gibt
bei reiner Wirkleistungseinspeisung keine Phasenverschiebung. Die Energie fließt vom Wechselrichter ins Netz, weil der Stromfluss aus dem Wechselrichter eine leicht erhöhte Amplitude der Sinuskurve generiert.
Wie groß die Spannungserhöhung wird, ist vorher nicht festgelegt. Sie ergibt sich aus der Leerlaufspannung des Netzes plus (Strom vom Wechselrichter mal Netzinnenwiderstand).
Rechenbeispiel:
Die Leerlaufspannung sei genau 230 Volt. Der Netzinnenwiderstand, an den Klemmen des WR gemessen, sei zum Beispiel 0,5 Ohm. Der Wechselrichter kann bei Nennleistung z.B. einen Strom von 3A liefern.
Somit wird die Spannung an den Klemmen des WR auf 231,5 Volt steigen.
Es ist ganz einfach zu verstehen, es ist genau umgekehrt, wie bei einem reinen Wirkleistungs-Verbraucher am Netz, bei dem logischerweise durch den Verbrauchsstrom ein Spannungsfall am Netzinnenwiderstand entsteht, der dann die Spannung an den Klemmen des Verbrauchers absenkt.
Das mit der lange diskutierten Phasenverschiebung trifft nur zu, wenn ein WR gezielt Blindleistung ins Netz liefern soll.