Eigenartige Elektroinstallation

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paul2601

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Hallo,

habe mich hier mal angemeldet, da ich eine Frage zu meiner (für mich als Laien) merkwürdigen E-Installation hätte. Natürlich sind nur Spekulationen möglich, aber ich wollte mir trotzdem mal die Meinung von Leuten einholen, die sich auf dem Gebiet auskennen.

Und zwar wohne ich in einer Mietwohnung (Küche, Bad, Flur, 2 Zimmer) aus den 50ern mit einer wahrscheinlich ebenso alten E-Installation. D.h. kein FI und ein für Diazed-Sicherungen ausgelegter Sicherungskasten. Allerdings wurde dieser mit Schraubautomaten "modernisiert". Genauer gesagt 3 Stück, 2×16A und 1×10A. Der erste 16A-LS sichert Küche und Bad ab, der zweite den Flur und die beiden Zimmer. Hätte Jemand eine Idee, wofür der 10A Automat gedacht sein könnte? Er scheint keine Funktion zu haben, da ich hier überall Strom habe, obwohl dieser aus bzw. "offen" ist. (Einen separaten Geräte- bzw. Drehstromanschluss gibt es hier nicht, deswegen nur Gasherd und -Therme möglich)

Des Weiteren habe ich vor einiger Zeit alle Lampen und 3 Lichtschalter ausgetauscht. Überall waren nur 2 Kabel zu sehen (grau und schwarz), bis auf die Schalterdose in einem der beiden Zimmer, die auch ein rotes Kabel enthält. Ich nehme mal an, dass das der PE ist. Nun frage ich mich, wie das gehen soll, wo es doch keinen FI gibt...Hat man den evtl. einfach an den Neutralleiter geklemmt? Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht...
Weiß Jemand, ob da gepfuscht wurde und was es mit dem 10A Automaten auf sich hat?
Im Anhang ein Bild des Sicherungskastens.

Danke schonmal für die Antworten.

20190502_213427.jpg
 
Der PE hat mit dem FI nichts aber auch gar nichts zu tun. Auch zu Zeiten wo es noch keine FI gab, gab es schon Schutzleiter. Das könnte aber auch eine Schaltader für eine Wechselschaltung sein. (Da hast du 2 Schalter für eine Leuchte ) Die 10 A Sicherung könnte auch die Sicherung für das Kellerlicht sein. Es gibt Gegenden wo das Kellerlicht vom Mieter in seiner Wohnung eingeschaltet werden kann. Aber so aus dem Stegreif würde ich mal sagen eine Funktion hat die mit Sicherheit, fragt sich nur welche ? :D
 
Okay, danke. Eine Schaltader ist das eher nicht, da alle Deckenlampen mit einem Ausschalter verbunden sind (Keine Wechsel- oder Kreuzschaltung etc.)
Schon seltsam, dass nur diese eine Schalterdose mit einem roten Kabel bzw. PE versehen ist. Der dazugehörie Anschluss an der Decke verfügt dagegen, wie gesagt, nur über 2 Adern, so wie alles andere hier auch.

Das mit dem Kellerlicht überprüfe ich morgen.
 
d.h. dieser Schalter hatte 3 Adern?
Waren alle 3 Adern am Schalter angeschlossen?
 
Okay, danke. Eine Schaltader ist das eher nicht, da alle Deckenlampen mit einem Ausschalter verbunden sind (Keine Wechsel- oder Kreuzschaltung etc.)
Schon seltsam, dass nur diese eine Schalterdose mit einem roten Kabel bzw. PE versehen ist. Der dazugehörie Anschluss an der Decke verfügt dagegen, wie gesagt, nur über 2 Adern, so wie alles andere hier auch.

Was ist daran seltsam? Die alten Leitungen hatten die Adernfarben schwarz-grau-rot, bzw schwarz-grau. Die Lampenleitungen hat man von der Verteilerdose meist 2-adrig ausgeführt. Die rote Ader wurde meist als PE verwendet, festgelegt war das aber nicht. Oft gab es gar keinen PE, sondern die graue Ader war der PEN. Wurde der PEN irgendwo aufgeteilt und die rote als PE verwendet, dann war grau nur noch ein N. Ob die rote Ader hier also überhaupt eine Verwendung hat und wenn ja, welche, kann man nur vor Ort ermitteln. Einen PE erhält man im TN-C-Netz übrigends, indem man den vorhandenen PEN in PE und N aufteilt. Gibt es keinen Anschluss für einen E-Herd?

MfG
 
Also ich glaube nicht, dass in einer komplett verPENten Wohnung gerade in einer Schalterdose ein Pe daherkommt.
 
Es ist doch stark zu bezweifeln, dass
Also ich glaube nicht, dass in einer komplett verPENten Wohnung gerade in einer Schalterdose ein Pe daherkommt.
.
Falls die Annahme, welche im Raum steht, nämlich dass der fragliche Schalter das Kellerlicht schaltet, zutrifft,
könnte man davon ausgehen, dass die Kellerleuchte "geerdet" wurde, und daher dieser Leitung als einzige mit einer Roten Ader bestückt war.

Ja, ich weiß, viele Wenn und Aber. ;)
 
Die Rote Ader hatte keine so explizite Verwendung wie heute, die Grüngelbe.
Dort wo es einen PE gab, war diese rote als Schutzleiter zu verwenden. Dies ist aber nur in TT Netzen der Fall gewesen. (Du hast ein TN-C Netz mit der problematischen klassischen Nullung)
In den wie hier wohl auch vorliegendem TN-C Netz gibt es keinen Schutzleiter und somit ist die rote Ader zur beliebigen Verwendung außer Nulleiter zulässig.

Typisch war in der Zeit, daß man im Wohnzimmer einen Deckenauslass hatte mit zwei Schaltdrähten und einem Serienschalter.
Auch möglich, daß unter dem Schalter noch eine Steckdose angeschlossen ist und somit der Rote bis zur Verteilerdose der Schaltdraht ist, da man hier PEN, L und Schaltdraht benötigte.
Die einzige Farbe die zu dieser Zeit zwingend zugeordnet war ist die Farbe Grau als PEN-> Nulleiter (oder N->Neutralleiter im TT)

Eine Solche Anlage ist eigentlich ein dringender Sanierungsfall.

Die einzige Verbesserung die Ich Dir als Mieter ans Herz legen kann, ist die Schraubautomaten gegen Schmelzeinsätze mit gleichem Nennstrom aus zu tauschen.
Die Automaten haben die Charakteristik H oder L welche beide keinen ausreichenden Schutz vor Überlast liefern, gleichzeitig bei Anlaufströmen unnötig schnell auslösen (z.B. Staubsauger)

Die Anlage ist im Gesamten allerdings dringend sanierungsbedürftig, da sie heutigen Ansprüchen nicht annähernd genügt.
Diese ist ausgelegt für ein wenig Licht und ab und zu ein Bügeleisen, aber nicht für Spülmaschine, Waschmaschine, Microwelle, Wasserkocher,... und vor allem nicht für kabelvernetzte Geräte.
Verwende zur Verbindung von Rechner & Co mit einem Netzwerk am Besten ausschließlich Funk wie z.B. WLAN.
Die in klassich genullten Anlagen zwangsweise auftretenden vagabundierenden Ströme können sonst Schäden oder Datenverlust erzeugen.

In Punkto Sicherheit schlummern hier noch weitere Gefahren die nicht zu unterschätzen sind.
 
>>bis auf die Schalterdose in einem der beiden Zimmer

eher wohl kaum das Kellerlicht
 
Wieder die alte Leier: angeblich ein Sanierungsfall :rolleyes:

Was sinnvoll wäre, und man deshalb empfehlen könnte, ist eine vom Fachmann durchzuführende Isolationsmessung.

Leider auch klar, dass man wohl heutzutage kaum eine EFK findet, welche diese Aufgabe gewissenhaft ausführen würde.

Oder gibt es "Freiwillige" ?
.
 
Ein TN-C ist immer ein Sanierungsfall.
die meisten anderen Probleme elektrischer Sicherheit kann man durch Austausch einzelner Bauteile erledigen.
 
In Österreich dürfte diese Wohnung so nicht vermietet werden.
Es ist bei jedem Mieterwechsel ein E-Attest zu erstellen. Weiters ist für vermietete Objekte ein TNC-S mit RCD gefordert.
 
Ein TN-C ist immer ein Sanierungsfall..
.
Das ist "Wunschdenken" eines Berufsstandes,

und das wird auch durch wiederholtes Empfehlen nicht zu einer Verordnung,
wenigstens zur Zeit noch nicht.

Außerdem hat niemand aus diesem Berufsstand Zeit dafür und auch kein Interesse daran, oder? - Ehrlich ?
.
.
 
Das habe ich auch nicht behauptet.
Trotzdem ist eine Anlage in TN-C ein arges Problem.
Wenn das in Österreich mittlerweile so geregelt ist, muß ich sagen, daß dies auch hier deutlich zu begrüßen wäre.
 
Was sinnvoll wäre, und man deshalb empfehlen könnte, ist eine vom Fachmann durchzuführende Isolationsmessung..
Und was soll die bringen? o_O
Selbst in Uraltinstallationen aus den 20er Jahren ist der oftmals noch "bestens",
 
E-Befund bei Mieterwechsel: Neue ETV fixiert das Recht auf eine sichere Elektroanlage | Elektrojournal


Bei Vermietung einer Wohnung ist sicherzustellen, dass die elektrische Anlage den Bestimmungen des Elektrotechnikgesetzes (ETG) 1992 entspricht. Darin ist festgehalten, dass bei Anlagen, die keinen Zusatzschutz gemäß ÖVE ÖNORM E8001-1f haben, der Schutz von Personen durch Einbau eines Fehlerstromschalters gewährleistet sein muss.
#

Lobbyismus macht halt auch von unserem Nachbarland nicht halt :D
 
Wenn die wirklichen Argumente ausgehen kommt immer "Lobbyisten" oder "was das alles kosten würde"

Gegen den Schutz von Leben und Gesundheit verpuffen solche Phrasen schnell.
Selbst der Schutz von Hab und Gut ist immerhin noch arg zu überdenken.
 
Die wirklichen Argumente wurden schon in RCD PRo und kontra ausdiskutiert ;)
 
Alle Fälle, bei denen es trotz FI Todesfälle gegeben hat, sprechen stark für die These, dass die FIs dem Lobbyismus zu verdanken sind,
aber es gibt Leute, denen dieser Umstand nicht in den Kram passt, und dann sind da noch die "Blauäugigen". :rolleyes:
.
 
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