Eigenartiger Teilausfall - scheinbar nicht von Außen!

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Hinti

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Hallo Leute,

Kurz zu meiner Person: Ich bin über 40 Jahre alt und habe Industrieelektriker gelernt. Damals vor langer Zeit. In diesem Beruf arbeite ich aber schon seit über 20 Jahren nicht mehr, und habe keine Erfahrungen mit Hausinstallationen. Schon gar nicht mit "alten" Häusern (1970 etc).

So, und nun habe ich folgendes Problem - ohne Lösung...

Gestern Abend um ca 22:30 erhielt ich einen Anruf von meiner Schwiegermutter. Dass "fast das ganze Haus Stromlos ist. Heizung geht nicht, in vielen Zimmern geht kein Licht und keine Steckdose, aber in manchen Zimmern schon!

Also da wo es nicht ging, war wirklich tote Hose. Kein flackern oder sowas. Schlicht: Finster/Spannungslos. Aber eben nicht alles.

Im Zählerkasten war keine Schraubsicherung gefallen und auch der vor langer Zeit nachträglich eingebaute FI-Schutzschalter war nicht gefallen (dann wär ja auch "Alles" weg gewesen, nicht nur teilweise => 1 FI für Alles).

Aus Einschalten dieser Sicherungen brachte natürlich auch keinen Erfolg. Plötzlich (ohne etwas gedrückt zu haben) war aber wieder Alles da!
Für mich war das ein Fall von Außen, so als ob 1 oder 2 Phasen weg waren.

Jedoch habe ich heute bei der zuständigen Salzburg AG angerufen. Die haben nachgeforscht und der zuständige Mann in gestriger Nacht hat in der betroffenen Straße keinen Ausfall registriert. Seiner Meinung nach war gestern Nacht nie ein Ausfall/Teilausfall.

Jetzt steh ich schön doof da (lol), weil ich keine Ahnung habe was da schuld sein könnte.
Gibt es ähnliche Erfahrungen oder Hinweise wo ich doch IM HAUS einen derartigen Fehler finden/suchen könnte?

MfG, Hinti
 
Vielleicht ein Draht lose? Alle Klemmen fest?
 
voltwerk schrieb:
Vielleicht ein Draht lose? Alle Klemmen fest?
Also ich denke nicht. Klar, kann das mal checken, bzw sollte ich es wohl tun.

Aber dass es einem totalen 2-Phasen-Ausfall gleicht, der auch ohne jegliches Zutun dann wieder voll da ist? Und es kam (und verschwand) ja aus heiterem Himmel!

Das zu prüfen wird jedenfalls eine Herausforderung. Der uralte Zählerkasten ist echt nicht leicht zugänglich.. Schwere Platte wo alle Teile drauf-geschraubt sind etc... :?
 
Ein Klemmenproblem kann durchaus sein.
Bis jetzt weißt Du ja nicht ob nur eine oder 2 Phasen ausgefallen waren.
Üblicherweise ist an L1 das meiste angeklemmt, wenn der dann wegfällt ist das meiste aus.

solche schlechten Klemmverbindungen verursachen sehr schnell Brände!

Es wäre vielleicht mal ein Guter ansatz etwas zu erneuern, wenn Du schon schreibst "uralter Zählerplatz"
 
Verdrahtungstechnisch hat man bei ungeplantem Anschluss tendenziell mehr an L1 als an L3

L1 L2 L3 L1
L1 L2 L3 L1 L2
L1 L2 L3 L1 L2 L3

Bei 1,2,4,5,7,8,10,11,13,14, ... Stromkreisen ist auf L3 Anzahlmäßig am wenigsten, wenn man keine Lücken lässt.
 
T.Paul schrieb:
Verdrahtungstechnisch hat man bei ungeplantem Anschluss tendenziell mehr an L1 als an L3

L1 L2 L3 L1
L1 L2 L3 L1 L2
L1 L2 L3 L1 L2 L3

Bei 1,2,4,5,7,8,10,11,13,14, ... Stromkreisen ist auf L3 Anzahlmäßig am wenigsten, wenn man keine Lücken lässt.

Anzahlmäßig hast du und Octavian sicher recht. Allerdings sagt das primär nichts über die tatsächliche Belastung der Phasen aus.

Vor allem im Privathaushalt. Was gibt es da alles an 1-phasigen größeren Verbraucher die dann auch noch gleichzeitig in Betrieb sind :?:
 
Im Einzelfall kann das natürlich komplett anders sein, aber allgemein ist der L1 immer der am stärksten belastete und der mit den meisten Sicherungsabgängen.
 
gestern vorgefunden - Ausnahmen bestätigen die Regel *gg*

T.Paul schrieb:
Verdrahtungstechnisch hat man bei ungeplantem Anschluss tendenziell mehr an L1 als an L3

L1 L2 L3 L1
L1 L2 L3 L1 L2
L1 L2 L3 L1 L2 L3

Bei 1,2,4,5,7,8,10,11,13,14, ... Stromkreisen ist auf L3 Anzahlmäßig am wenigsten, wenn man keine Lücken lässt.
http://s7.postimg.org/k8ht06ezr/abb.jpg


Octavian1977 schrieb:
Im Einzelfall kann das natürlich komplett anders sein, aber allgemein ist der L1 immer der am stärksten belastete und der mit den meisten Sicherungsabgängen.
http://s23.postimg.org/8wh20udpj/gmw2.jpg

GMW MA 400 - na ja, schon etwas gewöhnungsbedürftig die sehr langsame Umschaltung beim blättern.
 
Das ist halt der Grund für das Wörtchen "tendenziell" ... Da wir bei unseren größeren Kunden nunmal auch auf die Belastung der Trafostation bei jedem Umbau achten müssen, passt man die Arbeiten dort an - Aber wenn ich mir manche Wohnungsbauten ansehe - MFH ohne Rotation an den Zählerabgängen, alle Verteilungen nach Schema F und schön immer Waschmaschine und Geschirrspüle auf L1 und L2 - In allen Wohnungen ... Man könnte ja jetzt sagen, das wäre die Ausnahme, aber das sind eben die Ausreisser, die auffallen und an denen man merkt, dass derjenige, der das geplant und/oder ausgeführt hat sich mit symetrischer Belastung NULL beschäftigt hat.

Ich erinnere mich da an ein MFH, bei dem alle paar Monate L1 im HAK rausflog und die Verwaltung dann sich an uns wandte, weil dem Errichter, der die Sicherungen auch brav wechselte, dazu nichts mehr einfiel ... Nachmittags gemessen lag die Belastung dann in der Größenordnung 200A/140A/70A ... Da hielten die Sicherungen noch, aber die Ursache war ersichtlich. Was war passiert? Erstens, hingen die Kochplatten schön alle auf L1 und L2, den backofen auf L3 hat man wohl seltener benutzt, dazu hingen in allen Wohnungen die Geschirrspüler auf L1 und um das ganze zu toppen auch die 5L-UTG im Spülschrank. Wenn dann von .. ich glaub 25 Wohnungen oder so in der Häfte gekocht und abgewaschen wurde und in mehr als 3-4 Wohnungen die DLE als Grundlast noch dran gingen, Peng, Aus. Das ganze ist dann durch Phasenrotation an den Zählerabgängen gelöst wurden.
 
Naja die Wohnungsverteiler waren bei uns auch immer gleich, das gibt ja meißt schon der Elektroplaner so vor, aber im Zählerschrank hab ich die Phasen bei jeder Wohnung immer um eine versetzt.
Im übrigen, wenn du links einen FI hast und daneben 8LSS, liegt der 1.LSS auf L2.
 
bigdie schrieb:
Im übrigen, wenn du links einen FI hast und daneben 8LSS, liegt der 1.LSS auf L2.

Also nicht, wenn man die passende Schiene nutzt wie eine Hager KDN363F oder ABB PS 3/12 FI ... Das die Leute die falsche verwenden und dann den einen Pin für den rechten N rausbrechen/schneiden müssen, ist mir eh unverständlich, da die genau das gleiche kosten und bei der richtigen wenigstens auch die Beschriftung N stimmt ...
 
Ich hatte schon einige "passende" Schienen z.B. von Pollman. Da ist an 4.Stelle einfach der L1 nicht vorhanden und N oben aufgedruckt. Kannst du auch selber basteln, Schiene raus, Gabel abzwicken und fertig. Ich kann Montag mal schauen, ob noch welche rumliegen. Hab gerade mal bei Googel Bild gesucht.
Bei Hager steht wirklich L1 drauf, aber hier ABB fängt mit L2 an
http://www.elektrikshop.de/images/produ ... 2231_0.jpg
 
Ich kenne von ABB u.a. diese Schiene, da stehts nicht drauf, aber da fängts definitiv bei L1 an
http://s21.postimg.org/sig4ybbxv/2866_PS_3_12_FI_1.jpg

Diese nicht kürzbaren Schienen haben wir grundsätzlich nicht im Lager, die nutzt wenn nur unser Schaltschrankbauer und der verdrahtet die FIs i.d.R. gänzlich ohne Schiene, weil da auch mal Doepke FIs vor ABB LSS kommen oder diese grundsätzlich garnicht in der selben Reihe angeordnet sind ...
 
bigdie schrieb:
Im übrigen, wenn du links einen FI hast und daneben 8LSS, liegt der 1.LSS auf L2.
Das lässt sich ja leicht beeinflussen - musst nur L3-L1-L2-N eingangsseitig auf den FI auflegen!

MfG; Fenta
 
Das lässt sich ja leicht beeinflussen - musst nur L3-L1-L2-N eingangsseitig auf den FI auflegen!

Auf den Schienen steht drauf was wie angeschlossen wird.
Die Last wird bei uns immer an den Abgängen geplant und nicht irgendwo zwischendrin gedreht.
 
elektroblitzer schrieb:
Das lässt sich ja leicht beeinflussen - musst nur L3-L1-L2-N eingangsseitig auf den FI auflegen!

Auf den Schienen steht drauf was wie angeschlossen wird.
Die Last wird bei uns immer an den Abgängen geplant und nicht irgendwo zwischendrin gedreht.
... und du glaubst tatsächlich, daß wo L1 draufsteht auch immer L1 drin ist???
 
... und du glaubst tatsächlich, daß wo L1 draufsteht auch immer L1 drin ist???

Dazu prüfen wir. Wenn es draufsteht und nicht drin ist, dann wird es reingemacht. Doku muss stimmen!! IMMER.
 
elektroblitzer schrieb:
Das lässt sich ja leicht beeinflussen - musst nur L3-L1-L2-N eingangsseitig auf den FI auflegen!

Auf den Schienen steht drauf was wie angeschlossen wird.
Dann mach halt einen Aufkleber auf die Schiene, wenn dir das den Seelenfrieden bringt. Nebenbei: Ich habe schon sehr oft Schienen verarbeitet, die gänzlich unbeschriftet waren. Ich seh da ehrlich kein Problem!

Die Last wird bei uns immer an den Abgängen geplant und nicht irgendwo zwischendrin gedreht.
Lastplanung ist das Eine. Hier gings ja um die Zuordnung!

MfG, Fenta
 
Den Schienenherstellern scheint im Gegensatz zu einigen Elis klar zu sein, das es keine Rolle spielt, ob L1,2,3 kommt oder L2,3,1. Ich glaug nicht mal, das das an der HA-Sicherung stimmt. Ist auch völlig Wurst, wenn das Drehfeld stimmt.
 
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