Erdung Patchpanel Dachboden

Diskutiere Erdung Patchpanel Dachboden im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich bin aktuell dabei ein kleines Netzwerk mit nur 4 Kabeln bei mir aufzubauen. Habe dafür Cat 7 duplex Kabel verlegt und diese...
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tom_tech43

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Hallo zusammen,
ich bin aktuell dabei ein kleines Netzwerk mit nur 4 Kabeln bei mir aufzubauen. Habe dafür Cat 7 duplex Kabel verlegt und diese ordnungsgemäß mit den Keystone Modulen verbunden. Nun stehe ich vor der Frage, wie ich das Patchpanel erden soll. Ich habe bereits hier im Forum einiges dazu gelesen, bin aber in meinem Anwendungsfall daraus noch nicht ganz schlüssig geworden.
Mein Patchpanel habe ich auf dem Dachboden verbaut, ca. 3m neben meiner Sat Anlage. Zu dieser führt ein Kabel aus der PA-Schiene, die zwei Etagen weiter unten liegt. Kann ich oder ein Elektriker dieses Kabel irgendwie aufteilen um dort auch das Patchpanel dran anzuschließen (ist ein 10mm2 Kabel)?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!
 
Kurze Antwort, ja das geht selbstverständlich. Die Frage ist nur wie? Das kommt ganz darauf an, wie diese Potentialausgleichsleitung jetzt verlegt und angeschlossen ist. Gibt es dort eine PA-Schiene, einen Erdungsblock oder andere Anschlussklemme? Dann könnte man von dort abgehen. Geeignet ist z.B. ein NYM-J 1x4mm²
 
Mein Patchpanel habe ich auf dem Dachboden verbaut, ca. 3m neben meiner Sat Anlage. Zu dieser führt ein Kabel aus der PA-Schiene, die zwei Etagen weiter unten liegt. Kann ich oder ein Elektriker dieses Kabel irgendwie aufteilen um dort auch das Patchpanel dran anzuschließen (ist ein 10mm2 Kabel)?
Hallo und Willkommen im Forum!

Nicht alles was man "kann" ist auch normkonform. Grundsätzlich darf man auch Erdungsleiter von Antennen, die als Blitzeinleiter innen verlegt wurden, für weitere Zwecke der Schutz- oder Funktionserdung verwenden.

Erdungsleiter mit einem Querschnitt von 10 mm² sind für erdungspflichtige Dachantennen schon lange nicht mehr normkonform und wenn an den etwas neu angeschlossen wird, erlischt ein Bestandsschutz für eine Ausführung nach bei Erstellung gültiger Normen und löst eine Nachrüstungsverpflichtung auf aktuellen Normenstand nach IEC 60728-11 mit 16 mm² Cu und nach Klasse H = 100 kA zertifizierten Verbindern und der MET/Haupterdungsschiene aus.
 
Danke für eure Antworten @Hemapri @Dipol.
Ich habe gerade das Kabel noch einmal nachverfolgt. Das geht an der Ecke des Dachbodens in den Boden hinein, ohne eine Schiene oder sonstiges. Ist dann unten wieder in meiner PA-Schiene aufgelegt, so wie ich das sehe ohne Leerrohr.
Habe mir das Kabel gerade nochmal angeschaut und nachgemessen. Bin auf einen Außendurchmesser von grob 8mm gekommen, dürfte also sogar schon 16mm2 sein (hab ich mich mit meinen 10mm2 wohl ein wenig verschätzt ).
Welche Variante der Erweiterung würdet ihr mir empfehlen und welche ist am Normgerechtesten?
VG
 
Bei 16mm² dürfte es bereits mehrdrähtig sein, 10mm² hat nur eine starre Ader. Wie wurde denn diese Leitung an der Sat-Anlage angeschlossen?
 
@Hemapri Da kann ich leider nichts erkennen, außer das das Kabel in den Metallpfosten rein geht:
IMG_5407.JPG
 
@Hemapri Da kann ich leider nichts erkennen, außer das das Kabel in den Metallpfosten rein geht:
Anhang anzeigen 27615
Der Erdungsleiter ist hier wie früher üblich mit fraglicher Blitzstromtragfähigkeit am Mastfuß angeklemmt. Der Mast ist zwar vom Bügel gut verdrehsicher eingequetscht, aber dadurch ergibt sich auch keine Verbindung nach Klasse H = 100 kA. Die nächste Sollbruchstelle ist an einer MET/Haupterdungsschiene zu erwarten, denn die sind üblicherweise nicht für Blitzschutzpotentialausgleich ausgelegt.

Stell bitte mal ein Foto der nackten HES ohne Deckel ein. Ich warne schon mal vor, dass du gewöhnlich keinen Elektriker des geringsten Misstrauens finden wirst, der die für Antennensicherheit maßgeblichen Normen im Kopf hat und weiß, dass die Verbinder nach Prüfnorm Klasse H-geprüft sein müssen.

BTW: Vorbehaltlich spezieller Verfbinder würde 16 mm² Cu auch sehr seltene Monsterblitze mit über 200 kA ableiten. Bei dem Mastfuß und nur für Schutzpotentialausgleich konzipierter Verbinder ist bereits Klasse N mit 50 kA oder deutlich weniger fraglich.
 
Entschuldigung für die späte Antwort.
Das dürfte die Schiene sein, wo das Kabel dran geht:
IMG_5416.jpeg
 
Das dürfte die Schiene sein, wo das Kabel dran geht:
Anhang anzeigen 27626
Erwartungsgemäß ist das keine Schiene für Blitzschutzpotentialausgleich mit Zugklemmen und bestenfalls zwischen den stabilen Klemmen für einen Bandstahl (links) und einem Runddraht mit 8 bis 10 mm Durchmesser (rechts) für 50 oder evtl. auch 100 kA blitzstromtragfähig. Die dürftigen Schräublein für 16 mm² Cu haben auch bei Modellen mit zweireihigen Schräublein keine Chance im Prüfprozere Klasse H = 100 kA nach Prüfnorm zu bestehen. Ich habe ein Prüfprotokoll einer angeblichen Klasse H-Schiene, bei denen die mittleren Klemmen überhaupt nicht geprüft wurden.

Leider gibt es nur einen einzigen Hersteller, der seine Prüfzeugnisse online stellt und transparent außer der Klasse für 16 mm² Cu auch nach dem Material der Anschlussfahnen differenziert.

Im für Antennensicherheit zuständigen Normengremium hatte man sich viel zu lange an der Illusion festgeklammert, dass 16 mm² Cu in leichter zu fixierender massiver Ausführung schon irgendwie auch seltenen stromstarken Blitzen standhalten werden und die europäische Prüfnorm EN 50164-1, heute IEC 62561-1, missachtet.

EMPFEHLUNGEN:
  • Den Erdungsleiter von der nicht blitzstromtragfähigen Mastfußklemme auf eine zertifizierte Banderdungsschelle am Rohr wie z. B. DEHN 540 103 oder OEM KATHREIN ZEU 168 umlegen. Bereits mit einer früher üblichen aber nicht zertifizierten Gusserdschelle mit stabiler Kastenklemme würde die Blitzstromtragfähigkeit deutlich erhöht.
  • Die MET/HES gegen eine wechseln lassen, die wie z. B. OBO 1801 Zugklemmen aufweist.
  • Den Erdungsleiter unbedingt ungeschnitten durch führen, ein PA-Leiter aus mind. 4 mm² Cu kann und darf daran nicht blitzstromtragfähig mit einem Parallelverbinder angedockt werden.

    Bis im Kopf des letzten Gebirgselektrikers die Binsenweisheit ankommt, dass jede Kette nur so stark wie das schwächste Glied ist, dauert es noch ein Jahrzehnt. Die Wahrscheinichkeit einen Eli zu finden, der weiß, dass die Erdung nur so normkonform ist, ist veschwindend gering.

    Zur Historie der Blitzstromtragfähigkeit von Verbindern für Antennenerdungen eine Grafik aus meinem Folienbunker.

    Historie Erdungsleiter für Antennenerdungen.jpg
 
Was kannst du mir nun am Dachboden empfehlen? Aus deinen Empfehlungen lese ich heraus, dass ich ein neues Kabel in den Keller legen muss. Das ist leider bei mir nicht möglich, weil ich kein weiteres Kabel zwei Etagen weiter runter gelegt bekomme…
Es muss doch irgendwie möglich sein, die schon vorhandene Leitung aufzuteilen in Sat + kleines Patchpanal…
 
Aus deinen Empfehlungen lese ich heraus, dass ich ein neues Kabel in den Keller legen muss.
SEUFZ: Du interpretierst meinem Vorschlag in sein Gegenteil. :confused:

Muss man auch noch darstellen wie man einen 4 mm² Cu an einen ungeschnittenen teilabisolierten 16 mm² Cu mit einem Parallelverbinder andockt? Wenn der Erdungsleiter wie beschrieben am Antennenmast und einer HES mit Zugklemmen normaktuell angeschlossen wurde, kann man den 4 mm² Cu auch an der Spielzeugklemme vom Mastfuß anklemmen oder sonstwie mit Kabelschuh am Mast, oder ..., oder.

Der Hinweis ist nun überfällig: Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und wenn man eine Beratung derart ins Gegenteil uminterpretiert, verbietet sich DIY von selbst. Dass die meisten Elis in Unkenntnis der IEC 60728-11 den 4 mm² Cu ohne Nachbesserung an der Antennenerdung an den anklemmen würden, ändert nichts an der Relevanz dieser eindeutig formulierten Bestimmung.
 
Thema: Erdung Patchpanel Dachboden
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