FI-Schutzschalter: Anschluß und Funktionsweise

Diskutiere FI-Schutzschalter: Anschluß und Funktionsweise im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich habe hier die Montageanleitung eines FI-Schutzschalters (Hager CDS440D). Darin ist ein Bild enthalten, dass mir nicht ganz einleuchtet...
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Ich habe hier die Montageanleitung eines FI-Schutzschalters (Hager CDS440D). Darin ist ein Bild enthalten, dass mir nicht ganz einleuchtet.

Hier zuerst die Bilder, die mir absolut klar sind:

http://s12.postimage.org/6bixyeis9/Neues_Bild_1.jpg

http://s8.postimage.org/7dsav0udt/CD_FI_SCHALTER_4_POLIG.jpg

Und nun die Verschaltung, die ich nicht durchdringe:

http://s14.postimage.org/4uvrjtwtp/Neues_Bild.jpg

Klar ist mir, dass die Verschaltung im dritten Bild wohl vorgesehen ist, wenn man sie ohne Neutralleiter aufbaut. Die Funktionsweise ist mir dann allerdings unklar. Der Gesamtstrom fließt schließlich nicht über den L3 zurück. Was habe ich nicht bedacht? Kann mir das jemand erläutern?

Weitere Frage:
Gehe ich recht in der Annahme, dass die Durchflußrichtung bei der Verschaltung gemäß zweitem Bild egal ist?
Hintergrund der Frage: Ich würde den FI-Schutzschalter gerne in Verbindung mit einer bestimmten Phasenschiene (Hager KDN363NF) verwenden. Es böte sich daher an, wenn den Stromdurchfluss "von oben nach unten" gestalten könnte (Ich weiß: Es gibt dahingehend ohnehin keine Normvorschrift, aber es ist eben "von unten nach oben" üblich).
 
Tja,
Bild 3 = Fkt der Testtaste dank der Brücke L3 auf N
und der Fehlerstrom fließt nie über den FI zurück sondern dran vorbei und dem Summenstromwandler ist es egal ob reines DS netz od Wechselspannung.
Wo der Strom bleibt sollte dir klar sein
 
Hager Katalog, technischer Anhang - Fehlerstromschutzschalter, Seite 15.15

Alle aktiven Leiter, Außenleiter (L1, L2, L3 und den Neutralleiter MP/N)
führen durch den Schalter. Dabei ist die Energieflussrichtung zu
beachten, d. h., die Einspeiseklemmen sind 1, 3, 5, 7, die Verbraucheranlagenseite ist 2, 4, 6, 8

Dies betrifft den Typ B. Soviel zum "üblichen" ;)

Dem Typ A ist es bei Hager übrigens Wurst von welcher Seite eingespeist, aber die Schienenverdrahtung der nachgeschalteten LSS an der Unterseite ist von Hager sogar stark beworben worden ...
 
kaffeeruler schrieb:
[...]
und der Fehlerstrom fließt nie über den FI zurück sondern dran vorbei und dem Summenstromwandler ist es egal ob reines DS netz od Wechselspannung.
Wo der Strom bleibt sollte dir klar sein
Ok, wo der Fehlerstrom abbleibt, ist mir klar. Nur weshalb die Brücke zwischen L3 und N für die quantitative Unterscheidung (ΔI < 30mA) ausreicht, habe ich nicht durchschaut.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich da total auf dem Schlauch gestanden, bis ich mir das mal polar aufgemalt habe. Entweder habe ich einen Anfall von "BlickNixMehr" erlitten, habe mit Betriebsblindheit zugezogen oder einfach nur übernächtigt:
Ok, mir ist jetzt klar geworden, dass die Verschaltung auf Bild 3 für Netze mit Sternpunkt gedacht ist. *KopfPatschPatschPatsch*

Ich entschuldige mich, im Nachhinein war die Frage doch ziemlich Blöde. Verzeihung.

T.Paul schrieb:
Hager Katalog, technischer Anhang - Fehlerstromschutzschalter, Seite 15.15
Respekt! Danke für die gründliche Recherche. Hervorragend! [Für Mitleser: => LINK]

Dies betrifft den Typ B. Soviel zum "üblichen" ;)

Dem Typ A ist es bei Hager übrigens Wurst von welcher Seite eingespeist [...]
Puha! Beim ersten überfliegen deiner Zeilen habe ich schon eine Unruhe verspürt, ich hätte meine Schutzschalter falsch angeschlossen. Dann ist ja alles in bester Ordnung. Super!
Allerbesten Dank!
 
AgentBRD schrieb:
Ich entschuldige mich, im Nachhinein war die Frage doch ziemlich Blöde. Verzeihung.

Da gibt es den schönen Spruch

Es gibt keine blöden Fragen, nur dumme Antworten

niemand kann alles abdecken in unserer Branche
 
kaffeeruler schrieb:
Es gibt keine blöden Fragen, nur dumme Antworten.

Dann kommt noch mein ausgesprochener Dank dazu, dass ich keine blöden Antworten erdulden musste - Nach dem Prinzip "Ah! Da zeigt einer Schwäche. Jetzt aber auf ihn mit Gebrüll!"

Apropos: Mir fällt ohnehin auf, dass das sich das Miteinander im Forum in jüngster Zeit signifikant verbessert hat. Wo ist eigentlich "kurtisane"?
 
Die Stromflussrichtung ist generell bei RCDs Typ B zu beachten und sind Folge der Gleichstromtauglichkeit - generell gilt hier allerdings, dass der Hersteller Recht hat, egal welchen Typ man verbaut, denn es gibt keine Norm für die Anschlussbelegung.
 
Wow, da hat ja mal jemand wieder ne gute Idee wie es ausschaut,
Mal sehen wann die anderen Hersteller nachziehen werden.
Leider nur net ganz Universell

Danke dir für den Tip :!:
 
ABB hat etwas ähnliches im Programm, dort heißt es Reihenverbinder - siehe hier.
 
Gibst von ABB unter dem Namen Smissline, gab es früher auch mal für den Wohnungsbau mit Sammelschine hinter der Hutaschiene und speziellen LS dafür, letzteres konnte sich aber (imho zu recht aufgrund unausgereiftem System) nicht durchsetzen.
 
AgentBRD schrieb:
Habe gerade etwas auf der Hager-Website entdeckt, was in die Richtung der Eingangsfrage geht. Vielleicht auch für Mitleser interessant: Senkrechte Phasenschienen

Nachdem Hager ja im Gegensatz zu ABB auch dermaßen unflexibel verdrahtet werden kann, mangels passendem Anschlussraum zur Eingangsseitigen Brückung, und diese eine häufige Forderung ist, die immer wieder auf Klemmsteine oder Aneinanderreihung der FI enden musste, blieb Hager ja auch letztendlich nichts anderes übrig ...
 
T.Paul schrieb:
Nachdem Hager ja im Gegensatz zu ABB auch dermaßen unflexibel verdrahtet werden kann, mangels passendem Anschlussraum zur Eingangsseitigen Brückung, und diese eine häufige Forderung ist, die immer wieder auf Klemmsteine [...] enden musste, blieb Hager ja auch letztendlich nichts anderes übrig ...

Offen gestanden habe ich den Satz nicht vollständig durchdrungen. Falls ich mich in dessen Aussage getäuscht haben sollte, bitte ich das Missverständnis zu entschuldigen.

Hager hat diese Klemmblöcke für Kleinverteiler im Programm: LINK

Einfach einklipsen und schon hat man genügend Klemmraum. Ging das in die Richtung?
 
Der Anschluss bei Hager besitzt nicht genügend Kapazität zur Verdrahtung um z.B. 2 H07V-K 16mm² daran anzuschließen um die FIs zu brücken, wie es bei ABB und Siemens problemlos möglich ist. Es werden sich also genügend Installateure bei Hager beschwert haben, dass diese Anordnung (FI vor LSS) bei mehrere FI-Reihen nicht vernünftig brückbar war, so dass Hager letztendlich keine andere Wahl hatte als diese Schienen anzubieten oder ihre Anschlussklemmen endlich neu zu gestalten ...
 
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