hauptsicherung im verteiler

Diskutiere hauptsicherung im verteiler im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hey leute, kurze frage ist eine nachzählerhauptsicherung überhaupt notwendig, wenn ich eine 125A vorzählersicherung habe. Oder für jeden...
Es ist aber halt eben nicht einfach weil es die unterschiedlichsten Anlagen gibt.
In manchen kann man bedenkenlos 6kA Leitungsschutzschalter einsetzen in anderen sind Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen erforderlich mit 100kA Abschaltvermögen, oder irgendwas dazwischen.
Man Fängt am Verbraucher an und ermittelt erst mal was der benötigt. Absicherung, Einschaltstrom, Leistung...
Dann kann man auch die Absicherung ermitteln und über ettliche zusätzliche Parameter auch die Leitungsquerschnitte.
Wenn man das hat kann man mit Hilfe von Gleichzeitigkeitsfaktoren die benötigte Leistung des Verteilers bestimmen.
Dann benötigt man die Werte der Stromquelle:
maximaler Kurzschlußstrom, Absicherung,....
Wenn man dies dann alles zusammengetragen hat kann man langsam sich darüber Gedanken machen wie die Sicherungen aussehen können.
 
Der Gesamt-Betriebsstrom der Anlage beträgt ca. 120A und die Gesamtleistung ca. 79kW, gerechnet wurde mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,5

Die Anlage beinhaltet :
9 x Steckdosen, 4 Drehstromsteckdosen (2 x 16A und 2 x 32A), 23 Leuchten, 5 x 5,5kW-Motoren und 2 x 11kW-Motoren (Asynchronmotoren 400/690V, Stern-Dreieck-Anlauf)

Ich hab die einzelnen Querschnitte ermittelt und weiß auch wie man die einzelnen Verbraucher absichert (Motorschutzschalter, Leitungsschutzschalter, FI usw.) Auch die Anlaufströme der Motoren wurden berücksichtigt.

Die Leistung der Kompensationsanlage beträgt 17,5kvar und der cosphi nach der Kompensation beträgt 0,95. Der Verdrosselungsgrad beträgt 7%, aufgrund der Annahme, dass es sich um ein Versorgungsgebiet mit einer Rundsteuerfrequenz > 250Hz handelt (in Österreich) usw.

Der max. Kurzschlussstrom I"k3 = ca. 5kA

Als Schutzmaßnahme wurde ein TN-System (Nullung) vorgesehen.

Als Erdung wurde ein Fundamenterder verlegt

Außerdem wurde der Hauptpotentialausgleich ausgeführt, Blitzschutzanlage errichtet, der Überspannungsschutz installiert, es wird eine Wandlermessung verwendet (mit einem 125A Leistungsschalter als Vorsicherung lt. VNB),
der Verteiler ist 8-reihig (96TE) und beinhaltet 5FI, 9LSS, 7MSS, ein SPD 2, Lasttrennschalter als Hauptschalter


also das ist nur ein kleiner Einblick


Ich weiß leider nicht wie ich die 125A in der Verteilung auf die Gruppen-RCDs (63A, 40A und 16A) verteile und absichere

Hier die FI Anordnung (mit Vorsicherung für Überlastschutz) IΔN = 30mA (die FIs sind vorsicherungsfest)
Den Kurzschlussschutz habe ich erstmal weggelassen

Ein FI IN = 63A für 5 Motoren (5,5kW), IB = 59,2A

Ein FI IN = 63A für 2 Motoren (11kW), IB = 42,12A

Ein FI IN = 63A für 2 x CEE 16A und 2 x CEE 32A, höchst möglicher IB = 96A (Vorsicherung 63A)

Ein FI IN = 40A für 3 Steckdosenstromkreise (mit jeweils 3 Steckdosen) und ein 16A LSS pro Stromkreis, höchst möglicher IB = 48A (Vorsicherung 40A)

Ein FI IN = 16A für Beleuchtung, IB = 11,72A

Ich weiß, die Anordnung kann man besser machen, werde ich auch machen
 
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Ja Neozet ist in meiner Klasse. Er hat eine ähnliche Aufgabe :D Nur er hat noch weniger Ahnung als ich

Bei unserem Elektrotechnik Abitur in Österreich lernen wir nur irgendwelche theoretischen Sachen, die nicht wirklich viel mit der Praxis zu tun haben.

Wir müssen uns das ganze Wissen selbst aneignen indem wir sämtliche Bücher durchgehen (so gut es geht)
Aber zu Profis können wir dadurch nicht werden, das ist mir schon klar
 
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Vor den FIs muß natürlich die entsprechende Vorsicherung.
Da hier nur 5kA Kurzschlußstrom gegeben sind langen auch Neozed Schmelzelemente. Um Probleme zu vermeiden nimmt man dazu Neozed Lasttrennschalter.
Ob man nun mehrere FI Kreise zusammen auf eine 63A Absicherung hängen kann ist eine Frage des Gleichzeitigkeitsfaktors, allerdings macht es durchaus Sinn jedem FI Kreis eine eigene Sicherung zu gönnen.

Für Verteiler gibt es auch Schienensysteme die bei solchen Leistungen häufig zur Anwendung kommen.
z.B. von Wöhner System Crossbord geht bis 125A.
Allerdings ist zu prüfen, ob die 125A auf dem System gehen, denn mit der Betrachtung der Belastung und Abwärme muß der Strom oft begrenzt werden.

Auf diese Schienen können dann die Elemente mit Neozed Lasttrennern oder auch NH Lasttrennern eingesetzt werden.

Zu Guter Letzt sollte auch etwas Meßtechnik nicht vergessen werden um auch eine Energiebilanz erstellen zu können was heute immer wichtiger wird, sowie auch Fehlerströme messen zu können um Verschlechterungen in der Anlage zu erkennen bevor diese ausfällt.
Hierzu z.B. ein Janitza 96RM-E mit den nötigen Wandlern einbauen (3xPhasenwandler, 1x N-Wandler 1x Differenzstromwandler PE 1x Differenzstromwandler )

Des Weiteren noch Überspannungsschutz nicht vergessen
 
Ein FI IN = 63A für 5 Motoren (5,5kW), IB = 59,2A

Ich kenne bei Motoren eigentlich den Aufbau sicherungslos oder sicherungsbehaftet. Eine Kombination aus Diazed / Neozed-Sicherungen, FI, und Motorschutzschalter im Motorabgang, wie sie oben beschrieben wird, ist mir so nicht bekannt. Aber auch schoen...vielleicht habt ihr in eurer "Leistungsklasse" noch ein paar Plaetze frei...Kandidaten dafuer finden sich hier bestimmt.
 
Ich kenne bei Motoren eigentlich den Aufbau sicherungslos oder sicherungsbehaftet. Eine Kombination aus Diazed / Neozed-Sicherungen, FI, und Motorschutzschalter im Motorabgang, wie sie oben beschrieben wird, ist mir so nicht bekannt.

Meinst du damit, dass die Motoren keinen FI brauchen o_O
 
In 0815 Bereichen wird normativ kein FI für fest angeschlossene Verbraucher verlangt.
Trotzdem ist es ein Plus an Sicherheit auf welches man nicht verzichten sollte.
 
Thema: hauptsicherung im verteiler
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