Keramikbrennofen mit 2,9kW (Schuko) im Keller anschließen

Diskutiere Keramikbrennofen mit 2,9kW (Schuko) im Keller anschließen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, Meine Frau würde gerne bei uns im Keller einen elektrischen Keramikofen betreiben. Diser wird per Schuko angeschlossen und zieht...
Ich kann jetzt aus der Ferne nicht sagen, ob das 6 oder 10mm² sind und wie die Zuleitung vorgesichert ist. Du hattest ja geschrieben, dass die Summe der Speicheröfen 18 kW wäre? Die würden dann 26A bei der Aufladung ziehen. Der Außenleiter L2 wäre, wenn ich das richtig sehe, nur mit zwei LS belegt und käme dann in Frage für die Speisung des Brennofens über einen neuen B16A LS der hier hereinzusetzen wäre. Aber wie gesagt, Ferndiagnose ist nicht so sicher, das muss natürlich dein Elektriker vor Ort genau überprüfen, ob das alles zusammenpasst.

Ich habe nochmal nachgeschaut: Im Wohnzimmer steht ein großer 6kW Heizkörper, die anderen zwei haben jeweils 3kW. Macht in Summe also doch "nur" 12kW während der Aufladung auf Volldampf. Die zwei Drehstromstränge zu den Nachtspeichern nach oben sind jeweils mit 3 x 380V 16A Automaten abgesichert. Wie Du richtig siehst, liegen auf L2 nur die beiden LS für die Heizöfen. Von L1 geht der Steuerstrom ab, der ist links oben mit einem 10A LS gesichert, rechts unten liegt der B16A für den Lüfterstrom + Steckdosen in einem der Räume, der noch von L3 abgeht. Zentral ist die Zuleitung oben im Zählerkasten über 3 x 35A LS auf der Hauptsicherung gesichert.

Nachtspeicheraufladung + 13A für den Brennofen Dauerlast auf L2 wäre natürlich demensprechend hart am Limit, allerdings hat der Installateur seinerzeit diese Maximalbelastung zumindest theoretisch ja vor allem für L3 schon per Dimensionierung der Leitungen/Schutzschalter einkalkuliert (haben müssen). Außerdem wird in der Praxis der Ofen wohl nicht parallel zu den Nachtspeichern betrieben (zwecks Überwachung des Brandes eher tagsüber). Ich weis, ich weis, so darf man im Hinblick auf Sicherheit und Konformität wieder nicht denken, aber schadet ja nicht zu wissen, dass man de Facto eher Reserve auf der Zuleitung hätte.

Wie dem auch sei, ich danke nochmals für Eure Einschätzungen und Ideen. Ich frage mit diesen Überlegungen zur Anlage jetzt nochmal den Elektriker.
 
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Trotzdem darf die Steckdose nicht am Heizstrom abgegriffen werden!
Der Verteiler für Heizstrom ist nur für die Nachtspeicher zugelassen und wird über mit dem Rundsteuerempfänger über die Schütze ein und aus geschaltet.
Hier würdest Du ansonsten unberechtigter weise Nachtstrom für deine Steckdose nutzen.

Nur bei den alten Zählkonzepten mit Doppeltarifzähler wäre das zulässig, da hier der Zähler über das Steuergerät umgeschaltet wird.
 
Trotzdem darf die Steckdose nicht am Heizstrom abgegriffen werden!
Der Verteiler für Heizstrom ist nur für die Nachtspeicher zugelassen und wird über mit dem Rundsteuerempfänger über die Schütze ein und aus geschaltet.
Hier würdest Du ansonsten unberechtigter weise Nachtstrom für deine Steckdose nutzen.

Nur bei den alten Zählkonzepten mit Doppeltarifzähler wäre das zulässig, da hier der Zähler über das Steuergerät umgeschaltet wird.

Nicht dass ich es anzweifele, ich würde nur gerne verstehen warum.

Einen HT/NT-Doppeltarifzähler haben wir weiterhin, nur ist der jetzt eben digital. Die Schütze liegen die Leitung weiter runter und vom L3 wird wie man sieht vorher schon der Lüfterstrom sowie die Versorgung für Licht und zwei Steckdosen in einem Zimmer, in dem einer der Öfen steht, abgezweigt. Und dieser ist unabhängig davon, ob die Schütze oben derzeit durchgeschaltet sind, immer verfügbar und läuft auch unweigerlich über unseren Zähler. D.h. schon jetzt laufen z.B. eine Stereoanlage, gelegentlich Laptop Netzteil und zwei Lampen über diesen Strang. Wäre das dann strenggenommen auch schon unzulässig?

Durch eine weitere Steckdose wäre es ja nicht etwa so, dass wir Strom zögen, der nicht gezählt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Octavian1977,
1. hat der TE von einem Doppeltarifzähler geschrieben,
2. ist es egal, ob der von einem Rundsteuergerät oder einer Schaltuhr umgeschaltet wird
3." heizt" er mit dem Brennofen und somit kann der da durchaus angeschlossen werden.
 
Also in meiner Gegend läuft eigentlich so gut wie JEDER Ofen über einen 30mA RCD. Und es kommt NIEMALS zu Auslösungen durch die Heizkörper.

Wenn da eine neue Steckdose montiert wird, ist diese mit einem 30mA RCD zu schützen.


Ich installiere ja E-Herde und Backöfen auch seit etwa 35 Jahren grundsätzlich über 30mA RCD bei Neuinstallation der Anlagen. Auch fast alles andere über 30mA RCD.
Meine Erfahrung ist, dass etwa ein Viertel aller dieser Backöfen in ihrer Lebensdauer einen Isolationsfehler in den Heizkörpern bekommen.
Die Sache ist die, bei Anschluss über RCD fällt das dann auf. Wenn man dann die vielen Millionen Geräte betrachtet, die ohne RCD am Netz hängen. Da laufen dann mit Sicherheit auch viele hunderttausende mit Fehlerstrom auf dem PE in der Größenordnung 50...100mA und keiner merkts.

Aber in speziellen Fällen funktioniert das in der Praxis nicht am 30mA RCD, wie eben dieser Brennofen. Da wird jeder Praktiker einen Festanschluss ohne RCD machen. Bei TT-Netz eben dann 300mA RCD.

Noch ein Beispiel:

Vor ein paar Jahren hatte ich die Gelegenheit in einem landwirtschaftlichen Betrieb den Melkroboter und die dazugehörige Warmwassererzeugung ans Netz anzuschließen.
Ist jeweils eine Zuleitung mit Festanschluss von 5x2,5mm² mit 3xB16A abgesichert.

Natürlich plant man vorher, ganz klar, Stall, Nutztiere, Feuchtigkeit, muss alles über 30mA laufen, wie sonst allgemein üblich.

Bei der Planungsbesprechung mit den Leuten der Firma, die den Melkroboter aufstellen und in Betrieb nehmen, kam ganz klar die Ansage: Mit 30mA RCD funktioniert das nicht. Soll ich da auf 30mA bestehen, und sagen, sie sollen das Ding, das 100 000 Euro kostet, wieder abmontieren und mitnehmen, weil es VDE so will? Die Leute von dieser Firma sind Praktiker, die wissen was Sache ist. Die stellen ihre Roboter in ganz Europa auf. Die rücken um 3 Uhr früh aus, weil die Kiste nicht läuft. Weltfremde Vorschriften von Volltheoretikern, da lachen die sich einen Ast.
 
Wenn man dann die vielen Millionen Geräte betrachtet, die ohne RCD am Netz hängen. Da laufen dann mit Sicherheit auch viele hunderttausende mit Fehlerstrom auf dem PE in der Größenordnung 50...100mA und keiner merkts.
Da wird dann der PE (gnge) als aktive betriebsstromführende Ader missbraucht. :eek:

Aber in speziellen Fällen funktioniert das in der Praxis nicht am 30mA RCD,... Da wird jeder Praktiker einen Festanschluss ohne RCD machen. Bei TT-Netz eben dann 300mA RCD.
Blödsinn. Ich wohne im TT-Gebiet. Hier läuft jeder Backofen - solange er in Ordnung ist - über einen 30mA FI.
 
Werner_1 schrieb:
Da wird dann der PE (gnge) als aktive betriebsstromführende Ader missbraucht.

Mittlerweile ist das aber schon Prinzip.
Beispiel: Produktionshalle mittelständischer Betrieb. Schienensystem ca. 150A üblicher Betriebsstrom auf den Außenleitern.
Schiene des PE: 5 ... 7A. Obwohl wirklich flächendeckend alles über ca. 100 Stück 30mA RCDs läuft.
Wenn da mal was unterbrochen würde an der PE-Schiene, da helfen die 30mA RCDs auch nicht mehr.
Die Ursache sind einfach sehr viele elektronische Prüf- und Messplätze mit aufwändigen Filtern im Netzeingang, deren Y-Kondensatoren in Summe zu diesen immensen Strömen führen. Man müsste eigentlich das ganze Schutzleitersystem redundant aufbauen, als zweites paralleles System, um dem abzuhelfen.


Werner_1 schrieb:

Blödsinn. Ich wohne im TT-Gebiet. Hier läuft jeder Backofen - solange er in Ordnung ist - über einen 30mA FI.


Ist ja auch generell sinnvoll. Aber es gibt eben spezielle Fälle, wie eben unseren Brennofen hier oder ein Melkroboter, wo das mit 30mA nicht klappt.

Deshalb eben Festanschluss und 300mA RCD im TT.

In der Praxis funktioniert halt doch nicht alles so, wie sich die normgebenden Theoretiker das gerne vorstellen.
 
Du musst schon mal Gewerbe und Haushalt trennen und nicht alles in einen Topf werfen.

Und Ja, 30mA FI funktioniert vor Backöfen!
 
Und Ja, 30mA FI funktioniert vor Backöfen!

Ich habe auch nie behauptet, das handelsübliche Haushaltsbacköfen an 30mA RCDs nicht funktionieren würden.




Du musst schon mal Gewerbe und Haushalt trennen und nicht alles in einen Topf werfen

Die physikalischen Gesetze werden wohl überall gelten und die Gefährlichkeit von Strom verhält sich ebenso.

Und Geräte mit aufwändigeren Netzfiltern werden in Zukunft vermehrt auch in Haushalten anzutreffen sein.
Siehe die Diskussion um maximal 6 LSS nach RCDs.

Da kann man dann auch davon ausgehen, dass die Ströme auf den PE steigen werden, auf gefährlichere Werte.
 
Thema: Keramikbrennofen mit 2,9kW (Schuko) im Keller anschließen
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