Nunja, Japan ist eine Felseninsel in einem seismisch hochaktiven Gebiet mitten im Pazifik. Über 50 leichte Erdbeben sind nicht Ausnahmen sondern die Regel, wohlgemerkt pro Monat. Auch Beben von Mw 5 und mehr sind da keine Seltenheit. Wenn man die Infrastruktur und die gemeldeten Störfälle bezüglich Kernkraftwerken betrachtet, ja die sind da im Allgemeinen schon ziemlich sicher.
Wo hab ich denn Fukushima "ausgerechnet" als sicher bezeichnet? Das Kraftwerk ist Anfang der 70er in Betrieb gegangen. Natürlich ist es nicht auf dem Stand der AKW's die 20-30 Jahre später gebaut wurden. Wohl aber doch sicher genug das es fast 40 Jahre in Betrieb war.
Warum fast alle Kraftwerk in Japan an der Küste stehen ist dir schon bewusst oder? Hochwasser ansich ist ja auch nicht das Thema. Ein Seebeben in dieser Stärke, übrigend das bislang stärkeste dort je gemessene ist aber nunmal ne etwas andere Hausnummer. Klar, man hätte die Notstromer und vorallem die Meerwasserpumpen in einen 200m hohen Turm stecken können, obs was gebracht hätte...
Ich kann dir nur mal empfehlen mit deutschen Überlebenden des Tsunami damals in Phuket zu sprechen, also mit denen die wirklich betroffen waren und um ihr Leben gekämpft haben. Die können dir dann aus erster Hand berichten was Wasser in solchen Dimensionen zu leisten mag. Das ganze war nunmal eine Naturkatastrophe die in dem Maße eben nicht voraus zusehen war.
Wie geschrieben, Seebeben wie auch Erdbeben in der Größenordnung sind sehr unwahrscheinlich, und die anderen Schutzmaßnahmen haben sicherlich dazu beigetragen das der Tsunami schon sehr geschwächt wurde. Wie überall nachzulesen ist, das Beben war nicht das Problem ansich, die Reaktoren haben wie erwartet ne Schnellabschaltung vollzogen, wie in anderen AKW's in Japan auch.
Aber so ist das nunmal, nachher weiss man es immer besser. Hätten der Kollege im Reaktionskessel 101 in der Firma Icmesa in Italien den Kesselinhalt wie gewohnt umgeschichtet, wäre zb. das Seveso-Unglück nie passiert.
Wenn ich ehrlich sein soll? Wäre mir erstmal egal, denn auch da wieder nur meine Meinung dazu. Wenn sowas wie du schilderst passiert, dann hat nicht wer vergessen den Gürtel anzuziehen. Nein, da wurde auch noch die Hosenträger vergessen, die Schuhe ausgelassen und selbst die Hose wurde nichtmal angezogen, wenn ich das mal sehr plakativ schreiben darf.
Wohingegen ich mir richtig Sorgen machen müsste, aber Aufgrund meiner doch eher positiven Einstellung zum Leben nicht mache, ist bzw. war die Tatsache das ich hier zwischen Cattenom und Biblis sitze. Völlig wurscht welches dieser Katastraphen-AKW's hochgegangen wäre, wobei bei Cattenom besteht ja weiterhin die Möglichkeit, dann wäre es hier bei mir vorbei mit Bohnen im Garten ziehen. Allerdings weiss ich aber auch, das gerade die Industrie im Saarland wie auch hier in Rheinland-Pfalz das eine oder andere Elektron aus Frankreich beziehen, wenn die Windrädchen mal still stehen und die Sonne gerade Mittag macht.
Ich gebe dir aber insoweit gerne Recht, wenn du damit auf die Ausfallsicherheit des Stromnetzes hinweisen willst. Ich bin auch der Meinung das man das Stromnetz wie rohe Eier behandeln müsste, und nicht wie gerade zur Zeit als Sandsack der Nation. Man sollte halt eins besonders bedenken, wenn der Strom mal weg ist, taut nicht nur der Gulasch in der Gefriertruhe auf. Kein Strom heisst auch kein Gas, kein Trinkwasser aus dem Hahn oder Abwasserentsorgung, auch gibt es keinen Sprit an der Tanke. Wenn jetzt einer kommt von wegen dann fahr ich mit meinem Rad zum Discounter, der wird vor verschlossener Tür stehen, nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes ^^
Ich würde es sogar noch mehr differenzieren, bis zur Einführung von "Sozial Media" ^^
So, wieder viel zu lang...liest eh keiner