Messung ortsfester Anlagen nach DGUV Abschnitt 3 Praxistip

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Koe26

Guest
Hallo miteinander,

ich muß in meiner Firma(Industriebetrieb und Gebäude aus den 60`Jahren) eine Messung aller ortsfester Betriebmittel (außer Maschinenpark) durchführen. Also alle UV`s mit Steckdosen, FI`s und sonstigem.
Diese Jahr das erste Mal. Hab extra einen Kurs dafür belegt und es wurde ein Messgerät angeschafft.
Nun meine Frage:
Hat jemand einige Praxistips wie solch eine Messung durchgeführt wird. Ich weiß zwar wie die Messung an Neuverteilungen durchgeführt wird, aber an solchen alten UV`s ,an denen auch noch irgendwo Verbraucher angeschlossen sind und man auch manchmal nicht abschalten kann, benötige ich ein wenig Unterstütztung.

Vielen Dank im vorraus

Koe
 
Meiner Ansicht nach beweist dieses Posting nur eindeutig, dass ein theoretischer Lehrgang nicht ausreicht, einen Prüfer auszubilden. Konsequenterweise dürfen nach DGUV 3 auch "elektrotechnisch unterwiesene Personen" nur unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft prüfen. Und auch Elektrofachkräfte benötigen Praxis durch Begleitung, um zu einem ordentlichen Ausbildungsstand zu gelangen.

Wie sind deine Vorkenntnisse, abgesehen von einem "Lehrgang" (über was?)?

Hast Du auch konkrete Fragen, anstelle Andeutungen?
 
T.Paul schrieb:
Und auch Elektrofachkräfte benötigen Praxis durch Begleitung, um zu einem ordentlichen Ausbildungsstand zu gelangen.
Und wer begleitet den Ersten?

mfG
 
Hallo,

bin Energieelektroniker Fachrichtung Betriebstechnik und hab einen Lehrgang zum Prüfen elektrischer Anlagen nach Din VDE 0100-600 absolviert.
Mir geht es auch hauptsächlich um die Isolationsmessung in Unterverteilungen. Sie muss im abgeschaltetem Zustand durchgeführt werden. Ich weiß nur nicht genau was zu tun ist wenn noch an irgendeiner Steckdose Verbraucher eingesteckt sind(z.B: PC`s). Da die ganze Installation schon älter ist und sich über die Jahre schon mehere Elektriker daran zu schaffen gemacht haben, ist nicht mehr genau nachzuvollziehen welche Sicherung für welche Steckdose ist.
Kann ich die vielleicht die IsoMessung an manchen UV`s vernachlässigen?
Gruß
 
Dann würde ich in einem ersten Schritt erst mal eine neue Dokumentation der Anlage erstellen. Aufwändig, aber notwendig - hilft bei der Fehlersuche.

Isolationsmessung zwischen L und N und auch PE sind sinnlos, wenn irgendwo ein Verbraucher in der Anlage mit Netzfilter oder Überspannungsschutz angeschlossen sind. Diese können für das Messgerät einen Kurzschluß darstellen.

Wir haben dass bei uns in der Schule einmal gemacht, der Aufwand war da schon höher. Manche Endstromkreise kann man nicht testen ohne die Leitungen Geräteseitig abzuklemmen. Notstromkreise müssen komplett von der Versorgung getrennt werden. Das ging bei uns in den Ferien, aber den nächsten Termin werde ich auch großzügig verstreichen lassen.
Du muss ja theoretisch an jede Leuchte messen, ob die Schutzmassnahme vorhanden ist und dokumentieren. Alleine fast nicht machbar, besonders wenn diese in mehereren Metern Höhe hängen.

In einem Betrieb, der laufen muss, kannst du vielleicht zwischen Weihnachten und Neujahr ran, im Handel Nachts oder Sonntags. Ich weiß nur von vielen, dass die es noch nie gemacht haben, weil es praktisch nicht umsetzbar ist, wenn man es richtig macht. Da wird dann gemauschelt.

Soweit die Theorie und Praxis.

mfG
 
Die Isolationsmessung kann bei der Wiederholungsprüfung aktiver Anlagen ersetzt werden durch eine Messung des Leckstrom.
 
T.Paul schrieb:
Die Isolationsmessung kann bei der Wiederholungsprüfung aktiver Anlagen ersetzt werden durch eine Messung des Leckstrom.

Ergänzen ja, ersetzen auf keinen Fall. Die Prüfung mit Gleichspannung - idealerweise 1000 Volt - ist eine Stressprüfung die wesentlich mehr Fehler zum Vorschein bringt, als es die Messung von Leck-, Schutzleiter-, oder Betriebsströmen jemals können wird. Dabei gibt es gerade bei Leckstromzangen zu viele Unsicherheitsfaktoren die bedacht und einberechnet werden müssen. Bei Volllast erhalte ich andere Ergebnisse als bei Teillast, starkt kapazitive Anlagen erzeugen viele höherfrequente Ströme, jede Zange hat unterschiedliche Messbereiche und Filter, etc.

Der Fachausschuss Elektrotechnik der DGUV und die KAN empfehlen nicht umsonst die grundlegende Prüfung einer messtechnsichen Überwachung in Kombination mit ständiger Aufsicht durch EFK grundsätzlich vorzuziehen.
 
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