Hallo Bernd ;-)
Zelmani schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber ich kann gerade nicht erkennen, welchen Einfluss die Leitungslänge auf den thermischen Auslöser eines Leitungsschutzschalters hat??
Gar keinen! Aus Sicht der Sicherung kann nicht unterschieden werden ob die kritische Last nun durch die zu lange Leitung oder durch den Verbraucher verursacht wurde.
Das ist aber nur die halbe und gefährliche Wahrheit. Wenn tatsächlich ein Halbkurzer vorliegt und man wirklich von einem Fehler ausgehen muss und der Leitungswiderstand im Rahmen eines heftigen Verbrauchers liegt, dann merkt das die Sicherung nicht und ballert fröhlichst weiter. Selbst bei 45% Überlastung tut sie das noch ne geduldete Stunde lang - Tja, wenn da einer am Fehler hing, dann ist der jetzt wohl tot :shock:
Deswegen gibt's ja auch den elektomagnetischen Auslöser, der bei echten Kurzen sehr schnell auslöst.
Der spricht aber erst deutlich über dem Nominalwert (5 x + ... In) der Sicherung schnell genug an.
Dieser Strom muss aber erst erreicht werden, sonst ist's auch nix mit der elektromagnetischen Auslösung.
Und wie gesagt, die Sicherung kann bei einer nominalen/tolerierten Last nicht unterscheiden, ob das nun Leitungswiderstände sind oder ein echter Verbraucher.
Da ist es tatsächlich so, dass die Sicherung selbst bei nem echten Kurzen gar nicht mehr auslöst.
Das passiert aber nur bei einer überdeutlichen Überlänge der Leitung (bitte selber nachrechnen).
Zelmani schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Da wird die Brandursache doch wohl nicht eine Überlastung der Leitung gewesen sein ...
Die eigentliche Verlustleistung einer entsprechend bemessenen Leitung ist tatsächlich meist keine Brandursache bei solchen Schäden, sie wird nur gern zitiert bei Richtern, die noch weniger Ahnung von der Sache haben.
Diese Argumentation würde erst dann ziehen, wenn man halbe Kabeltrommeln versenkt oder die Strippe ganz krank verlegt - Und übrigens mit Spulen und Induktion hat das herzlich wenig zu tun, sondern nur mit der massiven Häufung.
Der Regelfall ist aber der, dass die Strippe auf halbwegs direktem Weg von A nach B geführt wird, so dass es keine thermischen Häufungen gibt.
Machen wir uns das so klar, in einer Leitung sind pro Längeneinheit die Energieverluste durch den Widerstand definiert. Pro Längeneinheit hat aber die Leitung auch die Möglichkeit die angefallene Verlustwärme wieder abzugeben.
Es ist unschwer ersichtlich, dass es bei vernünftiger Verlegung keine Wechselwirkungen gibt und sich kein Stück der Leitung (richtiger Querschnitt nach schnöder Tabelle vorausgesetzt) zu sehr erhitzen kann. Was linear mit der Leitungslänge an Verlusten anfällt, wird auch ebenso linear mit der Leitungslänge wieder abgegeben. Über extrem kurze Leitungen, wo die Anschlussstellen noch kühlen könnten, reden wir hier nicht.
Also geht die Strippe schon mal bei leicht überhöhter Strombelastung nicht in Flammen auf.
Zelmani schrieb:
... , sondern eher ein hoher Übergangswiderstand oder eine überhitzte weil aufgewickelt betriebene Kabeltrommel, oder?[
Das sind genau die Hauptgründe, warum es zotzelt! Ich glaub mal kaum dass einer so blöd ist hier halbe Kabeltrommeln einzumauern. Der Hauptgrund für Brände sind zu hohe Übergangswiderstände oder echte Überlastung (unser Lieblingsthema N-Überlastung)!
Bleibt aber die Tatsache, dass wir die Abschaltbedingungen einhalten müssen. Aber da muss man schon sehr übertreiben, dass das nicht mehr der Fall ist (z.B. 200m 1,5 quer durch die Botanik zu nem Sommergartenfest mit ordentlich Dampf).
Ich möcht den mal sehen, der behauptet, dass ihm ne halbwegs korrekt ausgelegte und ubeschädigte Leitung in der Mitte durchgeschmurgelt ist - Die Brandstellen sind immer an den Klemmen!
Viele Grüße,
Uli ;-)