Potentialausgleich bei tlw neuen (!) Kunststoff-Wasserleitungen

Diskutiere Potentialausgleich bei tlw neuen (!) Kunststoff-Wasserleitungen im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich lebe in einer Altbau-EFH (TN-Netz m.W.). Keine Antenne/PV, kein Gas. Bis auf DLE OG & Herd sind alle Stromkreise im Haus an...
Mal unabhängig von der Erdung. Alle raumübergreifenden Metallsachen in einem Haus müssen in den Schutzpotentialausgleich einbezogen werden. Wenn du also ein Stück Metallrohr durch Kunststoff ersetzt und danach geht es mit Metall weiter, dann müssen die nachfolgenden Metallrohre an den Potentialausgleich angeschlossen werden.
 
Fachzeitschrift Elektropraktiker ep 12/2021 W.Hörmann schrieb:
dass nur solche Metallteile mit der Haupterdungsschiene durch Schutzpotentialausgleichsleiter miteinander verbunden werden müssen, die in ein Gebäude eingeführt werden und die nicht Bestandteil der Elektroinstallation sind
Fachartikel
Eingeführt wird die Wasserleitung in ein Haus. Also möglichst nahe am Eintritt ins Haus an den Schutzpotentialausgleich anschließen.
Wenn ich nach einigem Metern eine Kunststoffleitung einfüge, ist der Rest vom Rohr nur im Gebäude. Wird also nicht mehr in das Gebäude eingeführt.
Ich verstehe es so, dass kein Anschluss an den Schutzpotentialausgleich für das Ende vom Rohr nötig ist.
Ich kenne es im Altbau jedoch so das dennoch eine Überbrückung der Kunststoffleitung eingebaut wird.
Da ist dann auch die Norm bei Errichtung von Bedeutung und nicht die neue Norm.


Beitrag nicht frei zugänglich, jedoch Online zu kaufen.
 
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Danke für Eure Rückmeldungen. Verwirrend mit dem raumgreifend, ins Haus einführend usw.

Die Elektro-Fachkraft muss also nach dem partiellen Kunststoffrohrtausch (ab Guß-Hauptwasserleitung) folgende nachfolgende Wasserleitungen für Schutzpotentialausgleich und Messung in Betracht ziehen:

1. 18m Kupferrohr mit diversen Abzweigen/Verbrauchern --> könnte man unproblematisch mit kurzem Kabel mit PAS verbinden
2. Reines Kunststoffrohr zum OG Bad, bereits aus vorheriger Erneuerung --> unsicher ob man da im Bad noch was machen muss? (baulich fast unmöglich)
3. 1m Kupferrohr ins Kellerbad --> bis auf Armatur & verchromten Sperrhahn voll unter Putz+Fliesen (baulich insofern knifflig), ohne PAS statthaft?
4. 8m Kupferrohr zum Garten --> ok, das ist lang, berührbar und führt nach aussen und über zwei Räume, und die PAS ist leider maximal weit weg von diesem Rohr. Alternativ mittelfristig auch durch Kunststoffrohr ersetzen, oder an Heizungsrohr brücken (auch nicht wirklich in der Nähe leider)? Ich meine, dieses Rohr ist im HWR-Bereich, da kommt kaum mal ein Mensch hin, und wenn ich höre dass man -z.B. - stattdessen eine über zwei Etagen führende Stahltreppe mit Handlauf - die ständig berührt wird - NICHT zwingend an den PAS hängen muss, habe ich schon ein Fragezeichen.

Macht das so Sinn?
 
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Es sind immer diese Bauteile in den Potentialausgleich ein zu fügen die ein Potential verschleppen können und berührbar sind.
so z.B. Metallene Rohrleitungen die Raumübergreifend installiert sind.

Fremdgewerke dürfen nicht als Potentialausgleichsleiter verwendet werden!
 
Danke Octavian. Ok, klingt als könnte man zumindest das nicht raumübergreifende und kaum berührbare 1m kurze Kupferrohr zur Not aus dem PAS rauslassen.

Die andere Kupferrohrkonstruktion (18m, tlw. berührbar und raumübergreifend) kriegt man einfach auf den PAS. Das Kellerrohr zum Gartenwasserhahn (8m, nach außen gehend - ist das gleichzusetzen mit von außen kommend?, berührbar, raumübergreifend) ist leider nicht so trivial, da muss noch eine Lösung gefunden werden.

Vielen vielen Dank für Eure konstruktiven Hinweise.
 
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Interessant. Habe eben mal geguckt was die Teile so kosten, die der Eletriker verbauen würde. Dabei fiel mir auf, dass bei einigen (allen?) der klassischen Erdungsbandschellen aus V2A Edelstahl ein Hinweis steht "Für Kupfer nicht geeignet" - ich habe aber ja mindestens ein Kupferrohr was auf die PAS muss.

Funktioniert der PAS dann nicht und ich brauche eine spezielle Erdungsschelle (vermutlich die dickeren zweiteiligen mit Schraube links/rechts, ohne "Band"), in Kupfer/Messing ausgeführt?
 
Wo hast du das Gelesen?
bisher kenne ich den Hinweis nicht und habe auch keine Probleme mit den Banderderschellen auf Cu
 
Ich glaube, ich darf hier nicht verlinken. Fand den Hinweis in ein paar Shops (immer bei verzinkten V2A Schellen), während der Hinweis in anderen Shops fürs gleiche Produkt fehlte. Andersrum gibts ja Erdungsschellen (ohne Band) aus Kupfer/Messing, die in den Shops tlw. auch speziell als "für Kupferrohre" vermarktet werden.

Ich nehme mal an, am Ende kann man hier alles "mischen", jedoch verspricht Kupfer-Erdaderleitung auf Kupfer-Schelle womöglich weniger Rohrkorrosion und einen Tick bessere Leitung? So zumindest meine Hypothese. Andererseits sind die Kontaktaufnahmen auf der PAS ja auch wieder nicht aus Kupfer :)
 
Fremdgewerke dürfen nicht als Potentialausgleichsleiter verwendet werden!

Den Satz habe ich noch nicht verstanden, Octavian. War das ein Scherz im Sinne von, man sollte Wasserinstallateuren (= Fremdgewerke) nicht erlauben, nicht-schutzpotenzialausgglichene Metallrohrleitungen anzufassen? Oder vermutlich hast Du es ganz anders (und sehr ernst) gemeint?
 
Wasserrohre müssen zwar an den Potentialausgleich angeschlossen werden, dürfen aber nicht als Potentialausgleichsleiter missbraucht werden.

z.B.: dass man am Wasserrohranfang das Wasserrohr erdet, und am anderen Ende erdet man über das Wasserrohr etwas anderes.
 
Beispiel:

In der Nähe der PA Schiene geht eine Metall Wasserleitung vorbei und wird dann da an den PA angeklemmt.

Drei Räume weiter kreuzt diese Leitung den Heizungsraum und es wird dort von dieser Wasserleitung einfach zur den Heizungsleitungen gebrückt.

Das ist nicht zulässig, denn hier wird das Fremdgewerk Wasserleitung als PA Leiter missbraucht.

Das hat mehrere entscheidende Nachteile:
1. Man nutzt ein Bauteil dessen elektrische Eigenschaften weder wirklich klar noch garantiert sind. Im schlimmsten Fall baut bei einem Wasserrohrbruch ein Installateur mal ein Stück Kunststoff ein, im weniger ernsten Fall unterbricht der Installateur den Potentialausgleich wenn er zur Reparatur die Leitung trennt.
Je nach Situation in der elektrischen Anlage kann dann über der Trennstelle auch eine gefährliche Spannung anliegen.
2. Über den PA laufen immer auch Ströme die nun über die Wasserleitung geführt werden-> Korrosion möglich
 
Ah, ok. Danke! Habe einige Fotos im Internet gesehen, wo mehrere Rohre quasi in Reihe grün-gelb verbunden waren, waren das dann alles die gleichen Gewerke, oder ist das wieder was anderes?

1. Man nutzt ein Bauteil dessen elektrische Eigenschaften weder wirklich klar noch garantiert sind. Im schlimmsten Fall baut bei einem Wasserrohrbruch ein Installateur mal ein Stück Kunststoff ein, im weniger ernsten Fall unterbricht der Installateur den Potentialausgleich wenn er zur Reparatur die Leitung trennt.

Hmm, steinigt mich, aber auch innerhalb eines Gewerkes - kann ein Installateur ja mal eine Leitung reparieren und dadurch kurz unterbrechen und dann wäre die Restleitung (des gleichen Gewerkes) für diesen Zeitraum ja auch ohne PA.

--

In meinem Fall gäbe es die Möglichkeit vom geerdeten 18m Kupferrohr (hinge zukünftig direkt an PAS) weiter hinten eine kurze und gut sichtbare grün-gelbe Brücke zum 8m Kupfergartenrohr zu machen (einzige Möglichkeit, die mir einfiele, das Gartenrohr in den PAS aufzunehmen ohne 25m Erdungskabel quer durchs Haus zu legen durch mehrere Wände).

--> Das ist aber erlaubt, da kein Fremdgewerke, sondern beides Wasser, korrekt?
 
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Du darfst natürlich von einer zur anderen PA Schelle brücken und mußt nicht jede Schelle einzeln an den PA führen.
Das sind ja Die Klemmen des Gewerkes Elektro, diese sind ja auch explizit dafür gebaut Strom zu tragen.
Manche unterbrechen dabei noch nicht mal den Leiter sondern entfernen nur die Isolierung an der Klemmstelle, das ist zwar nicht vorgeschrieben hat aber den positiven Effekt, daß bei versagen einer Klemmstelle nicht der PA der dahinter liegenden Dinge gefährdet ist.
 
Gewerk Elektro? Dachte Gewerk Wasser. Nochmal zur Klarstellung:

Drei Räume weiter kreuzt diese Leitung den Heizungsraum und es wird dort von dieser Wasserleitung einfach zur den Heizungsleitungen gebrückt.

Das war Dein "böses" Beispiel. Hatte es so verstanden, dass da jemand eine Schelle an eine Direkt-PAS-geerdete Wasserleitung und an eine ungeerdete Heizungsleitung in der Nähe gepackt hat, und diese dann über kurze Distanz mit grün-gelbem Kabel verbunden hat, und das ist NICHT erlaubt weil Wasser ungleich Heizung.

In meinem Fall würde technisch das gleiche ausgeführt werden, nur die Leitungen wären beide Wasserleitungen, und beide aus Kupfer. Soweit so erlaubt?
 
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Rein Physikalisch ist das weiter brücken von Schelle zu schelle für den PA sogar von Vorteil, denn der Widerstand wird ja deutlich höher wenn von einer Leitung die Verbindung erst über die PA Schiene und wieder zurück zur Nachbarleitung geht.

Was natürlich auch nicht erlaubt ist, wenn Du mit der PA Leitung auf eine Schelle gehst und von einer anderen Schelle wieder weiter brückst, auch wenn die Schellen direkt nebeneinander sitzen, oder sich sogar berühren.

Der Elektrik ist es vollkommen egal für was das "leitfähigeTeil" da gut ist was an den PA angeschlossen wird.
 
Rein Physikalisch ist das weiter brücken von Schelle zu schelle für den PA sogar von Vorteil, denn der Widerstand wird ja deutlich höher wenn von einer Leitung die Verbindung erst über die PA Schiene und wieder zurück zur Nachbarleitung geht.

Was natürlich auch nicht erlaubt ist, wenn Du mit der PA Leitung auf eine Schelle gehst und von einer anderen Schelle wieder weiter brückst, auch wenn die Schellen direkt nebeneinander sitzen, oder sich sogar berühren.

Tut mir leid, das habe ich wieder nicht kapiert. Widersprechen sich die beiden Blöcke nicht genau? Ich verstehe gerade immer Deinen ersten Block und beim zweiten steig' ich aus :)

Bei mir würde es ja von der PAS mit einem Erdungskabel zu einer Schelle am Anfang (sofort nach Ende des neuen Kunststoffrohrs) des 18m Kupferrohrs gehen. Und viele Meter weiter hinten würde dann von ebenjener 18m Kupferrohrkonstruktion eine weitere Schelle mit Erdungskabel zu einem anderen, ungeerdeten Wasserrohr gehen (ungeerdet weil es an einem anderen Abgang des neuen Kunststoffrohrs sitzt), um ebendieses so in den PA aufzunehmen. Das fällt nicht unter Deine bösen Beispiele?
 
Jetzt versteh' ich nur noch Bahnhof. ;) Was ist denn dann das "GUTE" Beispiel, wo Brücken mit Schellen erlaubt ist? Was kann man denn überhaupt brücken dann? Octavian bezog sich ja ursprünglich auf Fremdgewerke die nicht erlaubt sind, während bei mir ja beides Wasser + beides Kupfer ist.

Oder meint Ihr, erlaubt ist nur, wenn der Elektriker von der ersten Schelle aus *2* Erdungskabel in diese selbe Schelle packt - das vom PAS reinkommende um das 18m Kupferrohr zu erden, und eins ausgehend was weiterläuft zu einer Schelle an dem anderen, ungeerdeten Rohr?
 
Noch mal du darfst NUR VON Schelle ZU Schelle Brücken.
 
Thema: Potentialausgleich bei tlw neuen (!) Kunststoff-Wasserleitungen
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