Schützt ein FI vor einem Stromschlag? Ist er nachrüstbar?

Diskutiere Schützt ein FI vor einem Stromschlag? Ist er nachrüstbar? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo wir haben zwei Kaninchen in unserer älteren Mietwohnung und diese haben heute das zweipolige Kabel einer Bettlampe angeknabbert. Das Kind...
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Der verwendete Fehlerstromschutzschalter hat m.W. keine VDE-Zulassung und dürfte demnach in einer deutschen Anlage nicht verwendet werden. Dieser wurde vermutlich in dem Glauben ein Schnäppchen zu schießen bei eBay für rund 20€ gekauft, unwissend, dass es auch zugelassene Markenfabrikate im Fachhandel zu diesem Kurs zu erwerben gibt.

Nichtsdestotrotz ist die Funktion dieser Schutzeinrichtung messtechnisch nachzuweisen, was ebensowenig erfolgt sein dürfte!

Um die Sicherheit ist es demnach erst einmal kein Stück besser bestellt als zuvor!

Es hat m.E. NICHTS mit Kleinlich zu tun, darauf hinzuweisen, dass eine Betriebssichere Anlage nicht durch wildes Basteln hergestellt wird, wenn die ursprüngliche Anfrage Sicherheitsbezogen war! Zur Bewertung des IST-Zustandes, wie zur Realisierung von Verbesserungen sind IMMER Prüfungen notwendig, die hier nicht durchgeführt wurden -> Das ist keine fachgerechte Vorgehensweise, das ist Pfusch!

An diesem Punkt bildet man sich Sicherheit ein, wo womöglich keine vorliegt, zumal es eine 100%ige Sicherheit gegen Unfälle niemals geben wird! Bisweilen versagen auch Fehlerstromschutzschalter bei Auslieferung bereits, was an der fehlenden Einzelproduktkontrolle liegt, deren Notwendigkeit nicht gegeben ist, da JEDER Einbau eines solchen nach Norm geprüft werden MUSS! Egal ob Erweiterung, Neubau oder Reparatur!
 
packy schrieb:
Heißt also für mich, zurückbauen und FI raus (da ich ja keine Erlaubnis dafür beim Vermieter eingeholt habe) und bemängeln, dass die Schutzleiter nicht angeschlossen sind. Aber kann ich als Laie solch einen Fehler überhaupt feststellen, denn dafür musste ich ja die Abdeckung im Sicherungskasten entfernen, um das durchzumessen, und das darf ich ja eigentlich nicht?

Der Einbau eines Reiheneinbaugeräts stellt meines Erachtens keine bauliche Veränderung dar, für die Du eine Genehmigung des Vermieters brauchst, ganz gleich, ob es sich um einen Klingeltrafo, eine Zeitschaltuhr oder einen Fehlerstromschutzschalter handelt. Und wieso solltest Du auch die Abdeckung des Verteilers nicht abnehmen dürfen? Steht das so im Mietvertrag? Kann ich mir kaum vorstellen...

Der grantlige Kollege oben hat natürlich recht, dass man das von der Ausführung her noch besser
machen kann. Trotzdem hast Du ein bestehendes Problem behoben (gefährlich unzulässiger Herdanschluss), und beim Versuch, die Sicherheit der Anlage zu erhöhen, zwei neue Fehler entdeckt: einen N-PE-Fehler in einem der Stromkreise sowie mehrere anscheinend nicht angeschlossene Schutzleiter.

Auf der sicheren Seite wärst Du, wenn Du einen Elektriker kommen lassen würdest, der einen schnellen Blick über die Anlage wirft, und Dir bestätigen lässt, dass tatsächlich gravierende Mängel vorhanden sind. Dann kann sich Dein Vermieter nicht darauf berufen, dass Du Dir das alles ausdenkst.
 
Zelmani schrieb:
Der grantlige Kollege oben hat natürlich recht, dass man das von der Ausführung her noch besser
machen kann. Trotzdem hast Du ein bestehendes Problem behoben (gefährlich unzulässiger Herdanschluss), und beim Versuch, die Sicherheit der Anlage zu erhöhen, zwei neue Fehler entdeckt: einen N-PE-Fehler in einem der Stromkreise sowie mehrere anscheinend nicht angeschlossene Schutzleiter

So sehe ich das auch. Viele bauen Ihre Verteilung selbst und lasses es dann abnehmen, nachdem es hier gepostet wurde. Wenn es "nur" an Aderendhülsen liegt, ist doch alles ok und dann wird das halt noch gemacht. Aber sofern es schonmal besser als vorher ist??

Ich habe nachgemessen. In den vorderen Zimmern sind die Schutzleiter angeschlossen. In den hinteren Zimmern nicht. Aber es ist so, egal ob der Schutzleiter angeschlossen ist oder nicht, ich messe an den hinteren und vorderen Räumen am Schutzleiter keine 230V gegenüber Phase. Nur an der einen Steckdose im Kinderzimmer.

Ich habe nun den FI wieder ausgebaut. und nur die 3 B16 Leitungsschutzschalter drin gelassen.
Wenn ihr das also für sicherer haltet??
Wildes herumbasteln? Meine Güte, frage ich hier oder mache ich einfach?!
Man kann mir glauben, wenn ich sage, diese Steckdose ist wie jede andere richtig angeschlossen. N PE L. Alle Kabelfarben sind richtig braun/schwarz blau und gelb/grün.

Egal, macht von mir aus hier zu. Pfuscher ist der Elektriker, der das hier verlegt hat. Ich nutze eure Unterstützung, halte mich an das Wichtigste und decke mit euch Fehler auf.
 
Die zwei aktiven Laien sind sich einig, und alles wird gut.

Jetzt fehlt nur noch sepp für die Absolution :!:



Nur gut daß ich sicherlich nie in die Nähe der Anlage kommen werde und hoffentlich auch keiner der hier mit gelesen hat.
 
leerbua schrieb:
Nur gut daß ich sicherlich nie in die Nähe der Anlage kommen werde und hoffentlich auch keiner der hier mit gelesen hat.

Das kommt auf die Definition von Nähe an - Dortmund liegt ja nicht im Dschungel ;)

packy schrieb:
Pfuscher ist der Elektriker, der das hier verlegt hat.

Fraglich, woher du wissen willst, wer oder was zur Unterbrechung des Schutzleiters oder ggf. weitere Mängel verantwortlich ist, wo du als Laie und Mieter mit besten Beispiel voran gehst und nie irgendwas selber ändern würdest, sondern immer den Vermieter um Mangelbehebung durch eine Elektrofachkraft aufforderst ...
 
Ich weiß was ich tue, und habe auch schon erwähnt, dass ich bei Auszug im Kasten alles wieder mache wie es war.
Und nochmal, ich habe lediglich mit eurer Hilfe Fehler beseitigt. Nichts anderes verpfuscht.

-Ende-
 
Tut mir leid, aber bei der Anlage hatte ich schon von Anfang an den Eindruck, dass da wirklich niemand gewusst hat was er tat!

Die noch drei Monate würd ich aber aussitzen und den Vermieter dann auf die festgestellten Missstände hinweisen.
Allerdings wird üblicherweise das Ergebnis das sein, dass da wieder nix berichtigt wird und das genau so weiter vermietet wird.

Das ist ja das Thema, solang das tut ist de Vermieter alles andere egal. Außerdem ist Strom nicht dekorativ und riecht auch nicht gut - Er hat nur da zu sein :?
 
Was sagt denn folgende Messung eigentlich nochmal aus?

Ich habe nachgemessen. In den vorderen Zimmern sind die Schutzleiter mit der PE Schiene verbunden, in den hinteren Zimmern nicht.
Allerdings ist es so, egal ob der Schutzleiter angeschlossen ist oder nicht, ich messe in den hinteren und vorderen Räumen am Schutzleiter keine 230V gegenüber Phase. Nur an der einen Steckdose im Kinderzimmer.
 
Misst Du auch wirklich gegen den Außenleiter und nicht versehentlich gegen den Neutralleiter? Die Polbelegung deutscher Schuko-Steckdosen ist nicht Normiert.
 
Ich habe beides gemessen, eben wegen der nicht festen Belegung.
 
Wenn du zwischen den beiden Polen eine Wechselspannung von ~230V misst und keiner der beiden Pole ggü. dem Schutzleiterkontakt eine eben solche Spannung aufweist, besteht kein wirksamer Schutzleiter an der Steckdose (in einem geerdeten Netzsystem).

Zur Prüfung der Niederohmigen Verbindung des Schutzleiters und Messung der Schleifenimpedanz sind andere Messgerät notwendig als ein üblicherweise von Laien verwendetes Digitalmultimeter - Du kannst damit die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen nicht beurteilen!

Als potentielle Fehlerquelle fällt mir momentan im Verlauf dieses Threads ein, dass du evtl. beim Rückbau des Fehlerstromschutzschalters die (am TN-C-S-Übergang) notwendige Brücke zwischen N und PE-Schiene vergessen haben könntest wieder herzustellen!
 
Heute waren endlich die Elektriker da, die wir von der Hausverwaltung angefordert haben.

Der Schutzleiter ist an dieser einen Steckdose mit dem Neutralleiter vertauscht. "Das wird irgendeiner mal gemacht haben.", sagte einer der Elektriker.
Beide haben ganz stolz mit ihrem großen BENNING IT 120 B herumgespielt und sagten, dass die Steckdose ohne Fehler ist.
Eine anschließende Isolationsmessung wurde durchgeführt, alles in Ordnung.

Nun ist der FI (von mir eingebaut) wieder drin und die Steckdose ist immer noch fehlerhaft. Steckt man ein Gerät mit Schuko Anschluss hinein und schaltet es ein, springt direkt der FI raus. Das darf doch nicht wahr sein. Wenn ich jetzt einen Elektriker rufe, weil der FI immer rauspringt, was sagt der mir dann? "Die Steckdose ist falsch angeschlossen!! - was hamse denn da gemacht"
 
Entweder wurde die Isolationsmessung zwischen N und PE nicht richtig durchgeführt, dein eingestecktes Gerät ist defekt oder du hast den FI falsch angeschlossen ... Das wären so die offensichtlichsten Fehlerursachen. Es gibt da noch ein oder zwei seltene Konstellationen, die man schwerer entdeckt - dazu würde mal eine Schutzleiterstrommessung helfen ...

In jedem Fall muss eine EFK den Fehler finden können!
 
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen.
Aber es könnte z.B. sein: Es handelt sich um ein TT-Netz; die Steckdose ist in Ordnung; das eingesteckte Gerät ist in Ordnung; aber irgendwo gibt es eine N-PE -Verbindung oder eine N-Verbindung hinter 2 FIs. Beide Fehler hätten durch eine korrekte Messung nach dem FI-Einbau lokalisiert werden können.
 
werner_1 schrieb:
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen.
Aber es könnte z.B. sein: Es handelt sich um ein TT-Netz; die Steckdose ist in Ordnung; das eingesteckte Gerät ist in Ordnung; aber irgendwo gibt es eine N-PE -Verbindung oder eine N-Verbindung hinter 2 FIs. Beide Fehler hätten durch eine korrekte Messung nach dem FI-Einbau lokalisiert werden können.
Was hat das jetzt mit der Netzform zu tun.

Wenn der FI beim zuschalten der Last auslöst, gibt es entweder eine Verbindung nach dem FI vom Neutralleiter zur Erde, oder es gibt eine Verbindung zu einem anderen Neutralleiter, der nicht über FI geht bzw. über einen anderen.
Wenn der FI ausgeschaltet ist, darfst du an der spannungsfreien Seite des FI keine Verbindung zur Erde haben und das auch nicht, wenn du irgend ein Gerät angeschlossen und eingeschaltet hast.
Das misst man mit einem ISO-Messer und in 90% der Fälle reicht auch ein normales Multimeter mit Widerstandsmessung.
 
Habe ich irgend etwas anderes gesagt? :?: :?

Der Unterschied zwischen TT und TN-C-S besteht darin, dass bei den vorgenannten Fehlern im TT eine erheblich schnellere/frühere Auslösung erfolgt.
 
Noch ein Grund, warum ich mir von Profis mein eigenes Bild mache...

Meine Frau steckte heute den Trockner raus und den Toaster rein, zack war der FI draußen.
Beim Öffnen der Dose sah ich folgendes:
Neutralleiter wurde von einer Spannklemme angeknackst, deswegen war die Dose auch recht wackelig - wohlgemerkt, da waren Profis am Werk.

http://s4.postimg.org/nksckde3d/IMG_2342.jpg

Mir geht es jetzt nur darum, ob die Profis auch hätten feststellen können, dass Neutralleiter mit Schutzleiter vertauscht ist, und ob das eine Sache ist, die verbessert werden muss.
Ohne FI wäre es doch so, dass ein Gerät mit Schuko Stecker an dieser Steckdose im Kinderzimmer auf dem Gehäuse sehr wahrscheinlich Spannung drauf hätte - richtig?
 
Ohne FI wäre es doch so, dass ein Gerät mit Schuko Stecker an dieser Steckdose im Kinderzimmer auf dem Gehäuse sehr wahrscheinlich Spannung drauf hätte - richtig?

Falsch
Das angesteckte Gerät führt keine Spannung sondern nur der Metallrahmen der Steckdose, welche hinter der Abdeckung sitzt. Das merkt der tapetzierer beim nächsten mal. Im übrigen ist es nicht sicher, das der FI an dieser Stelle auslöst, dazu muss die Wand dahinter schon relativ feucht sein.

Übrigens wirst du keine Steckdose, Schalter oder anderes finden, welche ich eingebaut habe, ohne vorher diese Krallen zu entfernen auch wenn mein ehemaliger chef mit mal gesagt hat, das es zu viel Zeit kostet.
 
Kommt drauf an, ob der Tragrahmen vom PE isoliert ist ... meistens ja, aber nicht immer. Mutig von dir jemanden, der Steckdosen mit Krallen befestigt, Profi zu nennen - dafür hab ich schon in der Lehre sehr deutliche Worte bekommen, was das taugt ... nix.
 
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