Selektivität

[vman]

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für euere Hilfe. Mein Problem war HAK 50A - SLS63A - UV.

Mittlerweile habe ich den HAK nochmal begutachtet und den Aufkleber 400V/63A gefunden. Nach meinem Verständnis könnte ich doch dann die 50A Schmelzsicherungen durch 63A austauschen lassen. Der nette Elektriker tut das sicherlich. Nun habe ich im Forum gelesen, dass ein SLS ...kurzfristig auch mal mehr Ampere verträgt..also träger als eine Schmelzsicherung ist. Das würde ja bedeuten, dass meine Selektivität wieder nicht gegeben ist, weil die Schmelzsicherung vor dem SLS auslöst.
Leute ich hab echt mittlerweile ein Problem mit "Fachleuten". Wie sichere ich denn nun sinnvoll meine FI/RCD ab? Aktuell ist die Sicherung im HAK mit 50A höher wie der FI/RCD verträgt (40A).
Lasse ich jetzt hier noch drei klassische Vorsicherungen Neozid 35A nach dem SLS und vor der UV einsetzen?

Schon mal Danke für euere HIlfe.

VMan

Würde mich freuen, wenn ihr hier noch ein wenig

 

[OEmer]

Auch Schmelzsicherungen vertragen kurzzeitig einen höheren Strom, das hat zunächst nichts zu sagen. Kommt auch auf die Art der Sicherung an, ob DIAZED oder NH.

Ob Sicherungen selektiv zueinander sind,kann man an deren Kennlinien ablesen. Leider habe ich kein Tabellenbuch zur Hand, da müssen die Kollegen aushelfen

Ob und gegebenenfalls was an deiner Verteilung geändert werden muss, lässt sich aus der Ferne schwer sagen. Am besten, du machst Fotos von deiner Verteilung (offen, wenn du dir das zutraust) und stellst diese hier ein. Damit dürfte man das besser einschätzen können

 

[Kalu]

1. SLS sind in der Regel so gebaut (es gibt de facto nur 2 Hersteller, der Rest labelt), dass sie zu einer Schmelzvorsicherung gleichen Nennwerts noch selektiv vorher abschalten, und zwar unabhängig vom maximalen Kurzschlussstrom (dies ist die Begründung für ihre Markteinführung!) Also SLS 63 A -> HAK 63A gL okay. Ist die Vorsicherung kleiner, kann sie naturgemäß im Überlastfall vor dem SLS auslösen, was nicht Sinn der Sache ist, da der SLS kundenbedienbar ist, eine NH aber nicht.

2. Wenn die Belastung eines FI nicht durch die Sicherungen (Leitungsschutzschalter) dahinter begrenzt ist, wird man in der Regel einen Neozed-Block davor setzen, auch wenn dies dann etwas mittelalterlich ist.

 

[Agonist]

Nicht unabhängig (kann er gar nicht), nur in einem relativ weiten Spektrum. Bei sattem Außenleiterschluß ist da allerdings meist nichts mehr von Selektivität zu merken, oft schaltet sogar ein SLS kleineren Stromes zusammen mit der Sicherung ab. Möglich ist es ledigleich mit Leistungsschaltern, da wirklich gute selektive Konzepte aufzubauen, aber wenn es nach mir ginge, wäre der konventionelle HAK ohnehin schon längst obsolet. Mit der Kombination aus Schmelzsicherungen und SLS (und evtl. Nachzählersicherungen Typ gL) muss man sich weiterhin mit solchen Problemen herumschlagen. In deinem Fall wird der SLS jedenfalls nicht vor der Sicherung im HAK auslösen, keine Ahnung, warum manche VNB solchen Mist verzapfen.

Wenn irgendwie die Möglichkeit besteht, lasse die HAK-Sicherungen gegen 63A austauschen oder, sofern möglich, 35A-SLS installieren - somit wären 40A-FI