Strom auf dem PE bei Anlage

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TobiasH

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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier halbswegs richtig.

Ich habe bei einer neu installierten Industrieanlage das Problem, dass ich, je nach Verbrauch, bis zu 5A auf dem PE der Zuleitung messe.

Aufgefallen ist es, weil die Zuleitung einen RCD drin hat.

Sämtliche Verbraucher (Heizungen, Motoren) als auch der Schaltschrank haben einen Riso von über 500MOhm.

Beim einschalten der einzelnen Verbraucher nimmt der Strom auf dem PE zu.

Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte?

lg
Tobi
 
Wie hoch ist der Differenzstrom der Analgen?
Wenn es über den FI aufgefallen ist vermute ich auch 5A?
Welche Netzform?
Was ist das für eine Anlage?
Versorgungsanlagen mit eigenem Trafo?
gibt es mehrere Versorgungsanlagen?
Über welche Leistung reden wir?
Wie hoch ist der Strom am ZEP? gibt es überhaupt einen?

Der Strom auf dem PE muß bei vermascht aufgebauten Systemen nicht zwingend aus der Anlage kommen in der er Auftritt.
Wenn die Anlage ein TN-C-S Netz ist kannst Du dem PE Strom nur entgegenwirken indem Du auf TN-S mit ZEP umbaust.
 
Hallo,

Differenzstrom kann ich nicht messen, hab nur ne einfache Stromzange.
Der FI löste bei ca. 3A aus (Ist einstellbar).
Netzform lt. Ansprechpartner TN-S (ob es stimmt)?
Ist ne Anlage um Trafos zu vergießen.
Trafo steht vor der Halle, hängt die ganze Firma dran.
Das Ding hier müsste um die 200kVA haben.

Wenn der Strom auf dem PE nicht aus der Anlage kommt, würde er sich aber doch nicht proportional zur Last andern?!

Was ist ZEP?
 
Ohne Differenzstromzange kommst Du nicht weiter.
Besorg Dir eine. die von Fluke habe ich die taugt nichts.
Am Besten von Benning die CM9 die kann von 1µA bis 100A messen.
Ansonsten kannst Du den Fehlerstrom kaum verfolgen.
 
Ich glaube, das wird auch mit schwierig. Die Anlagenteile sind alle leitend durch Rohre und Kabeltrassen miteinander verbunden.

Wie sollte ich da mit einer Differenzstromzange vorgehen?
 
Du weißt schon wie man einen Differenzstrom misst?

Was willst Du Da an Kabeltrassen und Rohren?
 
Stand gerade auf dem Schlauch. Ja, ich messe ja an jedem Verbraucher.

Ich versuche gerade eine Differenzstromzange aufzutreiben.
 
Na also, Problem ist leider oft, die Adern ohne PE zusammen in die Zange zu bekommen.
 
Das sollte hier nicht das Problem sein. Die Klemmbretter und Anschlussboxen sind groß genug.

Donnerstag kommt meine Benning CM9 per Express in Italien an ;)
 
Sehr gut die habe ich auch privat.
Die Fluke hab ich in der Firma die misst leider nur von 1µA bis 1A und hat zwischen dem Messbereich mA und A eine Lücke in welcher der kleine Meßbereich Überlauf und der große 0,00A anzeigt.
 
Dann zum weiteren Vorgehen wenn die Zange da ist:
Du misst erst mal den Differenzstrom der jeweiligen Anlagen.
Dieser wird sehr stark vom Schutzleiter Strom abweichen, denn über den PA können Fehlerströme von anderen Anlagen und Systemen auf den PE gelangen oder auch anders herum, zu anderen Anlagen und Systemen abfließen.

Das Problem besteht immer an der Anlage an welcher der Differenzstrom hoch geht.
Für hohe Ableitströme können Frequenzumrichter ursächlich sein, aber auch andere Kapazitäten gegen Erde.
Mit dem Isolationsprüfer ist auch an einer sehr hohen Kapazität gegen Erde nichts zu messen.

Ich habe hier auch eine Anlage an der am ZEP ein Differenzstrom von 2-5A auftritt, allerdings hat diese eine Leistung von insgesamt 1,5 bis 2MW

Hast Du eigentlich auch die Isolation zwischen N und PE gemessen, also bei abgeklemmten N?
 
Nochmals die Frage: Was ist ZEP?

Ich habe einen Frequenzumricher und zwei Servoregler in der Anlage. Beides jedoch ohne N.
An den Filtern der Servoregler habe ich einen Riso <2MOhm.

Messe ich den Riso zwischen PE und N (bei abgeklemmtem) N, so ist dieser auch zu niedrig, bis ich die Filter der Servoregler per Motorschutzschalter abschalte.
Das verstehe ich jetzt auch nicht unbedingt.

Das abschalten der Filter hat aber keinen Einfluss auf den Strom im PE.
 
Lass mal den Strom im PE Strom sein, der hilft Dir gar nichts denn es ist nicht klar ob dieser überhaupt von dieser Anlage kommt oder sonst wo her.
Wenn Du eine normale Stromzange hast, kannst Du die ja auch mal um die Phasen+N legen. wenn der Fehlerstrom dort auch 5A ist, lässt sich das mit so einer Zange ja auch grob messen und ermitteln wann der kleiner wird.
Ist halt nicht so arg genau da diese zu grob messen.

ZEP = Zentraler Erdungspunkt. Energieversorgungsanlagen mit eigenem Trafo haben nach aktueller Norm (Deutschland) nur eine einzige Verbindung des Neutralleiters mit dem Schutzleiter. An dieser Verbindung lassen sich alle Fehlerströme der ganzen Anlage messen.
Früher wurde ja leider häufig ein PEN gebildet der dann erst später aufgeteilt wurde, ganz früher erst am Leuchtenanschluß oder in der Steckdose (klassische Nullung)
 
Ich weiß leider nicht, wie das Netz hier aufgebaut ist.

Ich bekomme in meine jetzige Stromzange nicht alle Leiter rein :(
 
Leckstromzange ist da.

Ich konnte bis jetzt keinen Verbraucher ausfindig machen, der einen so großen Leckstrom hat.
Der größte gemessene Leckstrom war 12mA (Trafo für Beleuchtung).

Die ganze Anlage hat einen Leckstrom von 300mA, was ja fast ok ist.
Könnte die Summe der Leckströme sein.

Ich werde mal weitermessen, wenn der Kessel auf Temperatur ist.
 
Daran kannst Du sehen, daß der Schutzleiterstrom gar nicht aus Deiner Anlage kommt.
Der kommt aus verschiedenen Anderen Anlagen oder auch was bei der Höhe zu vermuten ist, daher, daß es für den PEN mehr als einen Erdungs und Aufteilpunkt gibt.
Ein Ableitstrom von 0,3A bei 200kVA sollte durchaus in Ordnung sein, wobei weniger immer besser ist.
 
Ich konnte bis jetzt keinen Verbraucher ausfindig machen, der einen so großen Leckstrom hat.
Der größte gemessene Leckstrom war 12mA (Trafo für Beleuchtung).

Ich wuerde mir mal genauestens Netzform und Aufbau der Versorgung/Zuleitung und Erdungsanlage/Erdungssystem anschauen. Es waere nicht das erste mal, das eine Bruecke N - PE dafuer sorgt, das Ausgleichsstroeme bzw. Teilbetriebsstroeme sich ihren Weg ueber den PE suchen.
 
Das ist nicht leicht: Der Betriebselektriker spricht nur italienisch und in die Verteilung darf ich nicht reingucken.
Angeblich gibt es hier ne Vorschrift, dass die Anlage nicht mehr als 300mA Leckstrom haben darf.
 
300mA ist ja durchaus eine gute Forderung die Die ja wohl auch erfüllst (wenn auch gerade so)
12mA für den Beleuchtungstrafo finde ich noch etwas sehr hoch.

Für den PE Strom bist Du hier zwar nicht verantworltlich, da er nicht aus Deiner Maschine kommt, allerdings wird dieser Probleme bereiten auf kurz oder lang.
Ich würde das auf jeden Fall vermerken (In Betriebnahme/Abnahme Protokoll?), daß dadurch Schäden an Deiner Anlage auftreten können für die Du weder haftest noch verantwortlich bist.

Ich hab hier leider auch noch so ein paar Ströme durchs Haus fließen, diese zerlegen mir regelmäßig Kälterohre (alles halbe Jahr selbe Stelle Lochfraß)
Diese können aber vor allem auch zu Abstürzen in der Reglungstechnik führen, schäden an elektronischen Bauteilen erzeugen und auch Lager beschädigen.

Dieser Betrieb muß unbedingt seine elektrischen Anlagen prüfen und instand setzen.
 
Klingt ja fast so als wenn man dort die Rohre als alleinige Erdung verwendet hat, bzw. sie jemand zur Erdungszwecken nutzt. Strom kann nur über Metall fließen, nicht aber durch Beton, es sei den das ein mögliches Stahlgerüst Kontakt damit hat und womöglich nicht an das vorhandene Potenzial mit einbezogen.

Komisch das es immer die gleiche Stelle ist, an der der Lochfraß anfängt.

Korrosion infolge sogenannter Streuströme: Als Ursache dieser Korrosionsart werden Gleichstromquellen genannt, wie sie insbesondere bei erdverlegten Leitungen und Tanks vorkommen. Dazu müsse man wissen, dass 1 Milliampere (mA) innerhalb eines Jahres 10 Gramm Eisen zerstöre. Abhilfe brächten demnach Schutzleiter und ein sogenannter Potenzialausgleich.

Das trifft aber nicht auf Kupfer zu, wenn Ihr Eisen habt dumm gelaufen.

Kupfer kann Lochfraß bekommen, wenn durch ungünstige Bedingungen keine Passivierungsschicht "chemisch" erzeugt werden kann, quasi das Kupferleitungen sich selbst heilen, der Grünspann in so einer Leitung spricht dafür. Wenn z.b Wasser zu sauer ist etc. dann greift es das Kupfer an.
 
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