Nuri schrieb:
Versuche mal, Deine Fragen -so gut es geht- zu beantworten
:
- Strom kommt per Erdkabel
Gibt es in der Nähe Dachständerversorgte Häuser? Weißt du, wo die nächste Mittelspannungsstation ist?
- Leitungslänge Hauptversorgung-Treppenhaus: 5,5 m
- Leitung ist 5 x 10 Quadrat
Dann ist kein zusätzlicher Mittelschutz erforderlich, sofern nicht eine besondere Gefährdungssituation vorliegt, mehr dazu später!
- Äußerer Blitzschutz vorhanden, nach Aussage der
Fa. aber nicht ausreichend, da nicht rund ums
Haus dieser Ring gelegt wurde und nur ein
Fundamentdingens vorhanden.
Hmm, eigentlich stellt der fundamenterder, sofern korrekt errichtet, den Basisschutz für den äußeren Blitzschutz (bei großen Gebäuden sollte zusätzlich vermascht werden). Man kann zwar noch einen weiteren Erdungsring, evtl. mit zusätzlichen Tiefenerdern, errichten, allerdings ist das mit erheblichen Grabungsarbeiten verbunden, da ein Ringerder mindestens 1,5m tief eingegraben werden sollte - mit zusätzlichen Tiefenerdern an den Ecken immer noch mindestens 80cm.
Wie alt ist der Fundamenterder? Besteht von diesem eine Verbindung zu einer Stelle im Haus (Potentialausgleichsschiene)?
Frage bzgl. Gefährdungspotentials: verlaufen in den Hauswänden oder anderen Gebäudeteilen Stromleitungen, deren Abstand am nahesten Punkt weniger als 30cm zu den Blitzstrom-Ableitungen des äußeren Blitzschutzes beträgt?
- Erdungsanlage vorhanden? Keine Ahnung. Wo muss
ich die suchen?
Im Erdreich? Im Ernst: du sagtest ja schon, dass abgesehen vom Fundamenterder wohl(?) keine weiteren Erder vorhanden sind. Ist das Haus von euch gebaut - also habt ihr alle Unterlagen dazu oder nicht?
- Netzform: habe bei der Süwag angerufen, ist ein
Drehstrom/Niederspannungsnetz 380/400 V
Nein, ich meinte Netzform TNC oder TT!
- Traue ich mir (noch) nicht zu!
Woran haperts? mangelnde Löterfahrung?
Beschreib mal, wie die ausgeführt ist (Anzahl der Lampen, Höhe der Lampen oberhalb Erdkante, Anschlußquerschnitt, evtl zusätzliche Erdung der Lampen, Lampenaußenmaterial)?
Dann bedarf dies einem Leistungsstarken Schutz - das Gerät was dir der Elektriker vorgeschlagen hat, wäre mir dafür zu wenig. Entweder zumindest möglichst direkt an die Leitungseintrittsstelle im Haus 10- oder 20kA-Gasableiter setzen oder den erweiterten Grobschutz wie im "Eigententwicklung v2"-Thread. Danach kann man Mittelschutz und Feinschutz vor den Geräten anordnen. Vor allem auch das DSL-Modem sollte einen Feinstschutz bekommen!
- Leitung kommt im oberen Stock durch die Mauer in so eine kleine Box,dann in den Splitter/NTBA
- wie sieht die "kleine Box" ungefähr aus? ist sie alt oder neu? Ist irgendwo ein Post- oder Telekom-Zeichen drauf?
Wie lang ist die Leitung zum Splitter?
Man muss irgendwie einen Anschluss an den Potentialausgleich herstellen. Notfalls über einen Stromkreis-PE, aber ideal ist das nicht. Siehst du irgendeine Möglichkeit, in den Keller zu der (hoffentlich vorhandenen) Potentialausgleichsschiene zu kommen?
- Am 2. Juni Überspannungsschaden gehabt.
Fazit: 6 Geräte im Eimer.
Welche Geräte im Einzelnen? Durch welche Leitung ist die Überspannung gekommen? Ein EMP-Schaden wirds ja wohl nicht gewesen sein, die sind sehr selten.
War zu der Zeit Gewitter?
Noch eine Info: Fachmann meinte, es wäre unwahrscheinlich, dass ein Blitz direkt bei mir einschlägt, da der Blitz durch die Kugelform und den großen, 45 m Radius, eher die hohen Bäume trifft(wohne direkt im Wald).
Der Blitz hat keine Kugelform - man ermittelt die zu schützenden Stellen mit dem Blitzkugelmodell, basierend darauf, dass der Blitz einen bestimmten Abstand für die entladung benötigt. Und viele Flächen werden dadurch geschützt, dass der Blitz eher in den z.B. vorstehenden Gebäudeteil einschlägt, nicht weiter unten (nur ein Beispiel). Das Blitzkugelverfahren ist meiner Ansicht nach das beste, allerdings sind 45m Kugelradius nur Blitzschutzklasse 3. Das reicht für Privatbauten aus, aber sicherheitshalber gehe ich meistens mindestens von BSK2 (30m Radius) aus, man kann so mehr Szenarien abdecken. Du kannst ja selbst prüfen, ob dein Blitzschutz bei 30m Kugelradius noch ausreicht: Dazu machst du einfach ein kleines Pappmodell deines Hauses aus heller Pappe (maßstabsgetreu), besorgst dir einen festen Ball, der nach deinem Maßstab den 30m entspricht (du kannst auch erst den Ball kaufen und danach den Maßstab für dein Modell bestimmen) und rollst mit dem Ball das Modell komplett ab. Die stellen, die nicht berührt werden, sind safe, die anderen brauchen Schutz. Du kannst dir zusätzlich noch einen 45m-entsprechenden Ball kaufen. Indem du auf die Wand, die du abrollst, an etwa dieser stelle transparentes Paketband festklebst (vorsichtig, nicht fest andrücken, nur ganz leicht berühren) und mit der Kugel feste darüber rollst, auch mit einfachen Mitteln ziemlich genau die Endlinien bestimmen.
Weitaus besser geht das natürlich am Softwaremodell!
Hast du eigentlich Antennen, Satellitenschüsseln oder anderes auf dem Dach, was nicht adäquat geerdet ist?
Habe deshalb erstmal (auch wegen Finanzen, das Grobschutz-Projekt zurückgestellt, soll 3000,- kosten, habe ich nicht, muss warten, bis ein Bausparvertr. frei wird). Kann aber dieses Jahr noch den Überspannugsschutz machen lassen.
Wie gesagt, im Internet gibt es die Bauteile mindestens 50% günstiger, mit ein wenig Geduld, Glück und evtl einem Sniper bezahlt man oft nur 30%, manchmal noch weniger (früher vor 2 Jahren war es noch besser, da hat man oft nur 10-15% bezahlt, aber die Anfrage nach professionellen Schutzgeräten ist gestiegen).
Ich persönlich würde dir auch zum Verteilten Konzept aus grob- und Mittelschutz raten. Der momentan beste passive Grobschutz kommt IMHO von OBO-Bettermann, nämlich die Module MCD50B und MCD125B-N-PE. Der Schutzpegel liegt bei nur 1,3kV, mit gutem Mittelschutz dann etwa bei 0,9-1kV (Die Spannung, die höchstens bei einem Direkten Einschlag ins Netz oder die Erde im Hausnetz vorhanden sein darf. Technisch ist es kein Problem, diesen Grobschutz mit z.B. einem Dehnguard zu kombinieren - einige Leute zieren sich da etwas, deshalb kannst du natürlich auch als Mittelschutz ein Modul von OBO nehmen, der Basisschutz ist der V20-C (in passender Ausführung), der bessere Schutz der V25-B+C oder V50-B+C, auch jeweils in passender Ausführung. Ob der Grobschutz im Vorzählerbereich installiert werden darf, musst du mit deinem VNB klären - normalerweise ist es kein Problem, aber es gibt halt auch noch genug Holzköpfe...
Das Dehnventil ist nicht schlecht und als Kombiableiter besser, als die Kombiableiter der meisten anderen firmen, aber es hat halt nur 25kA bei 10/350µs pro Weg und damit an der Leistungsgrenze. Bei dir ginge es vermutlich gerade so noch, aber in Anbetracht, dass eine Vorzählerinstallation des Grobschutzes ohnehin vorzuziehen ist, würde ich das auch so machen, sofern der VNB es erlaubt.
Was den Schutz der Telefonleitung angeht, lässt sich sicher was machen - ich hab zwar momentan viel um die Ohren, aber ich brauch ohnehin noch Betatester (Dass die Ableiter sicher sind, weiß ich - jetzt gehts nur noch darum, ob sie das Datensignal auch unter widrigen Bedingungen unbeeinflusst lassen), kann dir da also evtl. günstig was beschaffen. Können wir ja sehen, wenns so weit ist.
In welcher Region wohnst du eigentlich?
Gruß und danke für Deine Hilfe,
Nuri
Bitte!
MfG; Fenta