Umfrage, Erfahrungen mit Überspannung

Diskutiere Umfrage, Erfahrungen mit Überspannung im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, bei mir in der Nachbarschaft ist diese Tage ein wirklich aus heiterem Himmel kommender, extrem heftiger Blitz heruntergekommen. Der...
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emeister1

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Hallo,

bei mir in der Nachbarschaft ist diese Tage ein wirklich aus heiterem Himmel kommender, extrem heftiger Blitz heruntergekommen. Der Blitz muss zu einer Überspannung im Stromnetz, welches überwiegend Freileitungen sind, geführt haben. Viele Nachbarn klagen nun über defekte Elektrogeräte vom Fernseher, über Gefriertruhen ja teilweise ist das Leitungsnetz selbst beschädigt worden.

Dass Überspannungen elektronische Geräte zerstören, war mir bisher bekannt, aber dass diese so heftig sein können, dass sogar elektromechanische Geräte wie Bügeleisen davon zerstört werden können, ist mir neu. Bei einem Nachbarn sind sämtliche eigeschalteten Glühlampen durchgebrannt.
Bei eienm Nachbarn ist die Wärmepumpe in seinem Neubau ausgfallen. Er bat mich mal nachzuschauen, und tatsächlich war der Freigabeschütz defekt - die Schützspule ist durchgebrannt - das hatte ich in fast 20 Jahren Berufserfahrung noch nie!

Wie sehen eure Erfahrungen mit Blitz- bzw. Überspannungsschäden aus?
 
Servus emeister 1,
wir haben mal bei jemanden nach Isolationsfehlern, etc. gesucht, weil bei ihm, im schlecht installierten Gartenhaus, der Blitz eingeschlagen hat. Das halbe Dach, des schon robusten Gartenhauses aus Holz, war weg. Durch eine Zuleitung für das Haus (5x2,5 oder 4 mm²) ist dann im Gebäude auch noch Ziemlich viel kaputt gegangen. Telefon, Fehrnseher, LNB, Leitungen, Sprechanlage (Klingel und Gegensprechanlage, warn ursprünglich in einem Betonsockel am Gartenzaun eingebaut, hats auf die Straße gesprengt. Und und und!
Habe auch schon gehört das es bei einem Blitzeinschlag die alten Stegleitungen aus dem Putz gehauen hat, wegen der kräftigen induktion. Ich sage Überspannungsschutz+Blitzschutz rechnen sich, auch wenn viele meckern das es teuer ist! Wer das einmal selber miterlebt hat möchts nimma haben. Die ganze Familie von dem Gebäude hatte einen heftigen Schock!
 
Auch tief (3-4cm) eingeputzes NYM/NYY wird bei Einwirkung direkter Blitzteilströme durch Induktion und Verdampfens des Kupfers einfach aus der Wand gesprengt. Hab das selbst mehrfach gesehen, in einem Haus hatte es sogar die stählernen Heizungsrohre aus der Wand gehauen wegen mangelhaftem PA!
Kaputt war meist fast alles, vom elektronischen Gerät bis hin zu soliden elektromechanischen Geräten wie z.B. einem Elektroherd oder einer alten Waschmaschine (drinnen waren die Leitungen rußig und teilweise zerfetzt, vom Getriebeschaltwerk war auch kaum noch was brauchbares übrig. Elektronische Sachen gehen schon bei viel geringerer Überspannung über die Wupper.
Besonders traurig wird es, wenn soetwas trotz vorhandenen Schutzgeräten passiert - und zwar nur deshalb, weil die meisten elektriker wirklich nichts von Überspannungsschutz verstehen und total bescheuerte Konzepte erstellen - dabei ist das ein zukunftsträchtiger Markt, ich kann nicht verstehen,w arum sich so wenige Fachleute wirklich für neues engagieren.
Jedenfalls ist es natürlich schwer, den Bewohnern dieser Häuser noch etwas vorzuschlagen, die haben dann meist das Vertrauen in Überspannungsschutztechnik verloren.

Meine erfahrungen bei mir Zuhause: Vor 7 Jahren, als ich ganz in meine jetzige Wohnung gezogen bin, fingen die Probleme mit dem Sommeranfang an. Das Haus hat Erdversorgung der Energieleitung, aber es gibt noch viele Dachständergespeiste Häuser im Dorf. außerdem kommt bei uns die Telefonleitung über Masten. Es fing mit einem einschlag in den Dachständerverteilmast an. Dieser Blitz sorgte für eine saftige Überspannung. Defekte Geräte bei mir: Fernseher, 2 Receiver, Telefonanlage, Flachbettscanner, 2 Modems, Druckernetzteil und ein Videorecorder.
Neu gekauft, okay erstmal (man muss dabei wissen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von Überspannungsschutz verstand. Ich hatte mich mal ganz beiläufig ein wenig beschäftigt, aber richtig interessiert hats mich damals nicht.
Jedenfalls schlug es im nächsten Jahr so heftig in unseren Mast-APL ein, dass es ihn in 3 Einzelteile gesprengt hat - die Splitter fand man im 50m-Radius. Defekte Geräte hier:
- Telefonanlage (schon wieder)
- Analogmodem
- DSL-Modem
- DECT-Telefon
- FAX-Gerät

Also nochmal ersetzt und einen fertigen Überspannungsschutz (von "Telnet") gekauft. Zwei Monate später das gleiche spiel, diesmal wars der MAST-APL des benachbaren Tennisclubs. Effekt war derselbe:
- Telefonanlage
- Analogmodem I
- Analogmodem II
- DSL-Modem
- DECT-Telefon

Da hats mir dann endgültig gereicht - erstens heiße ich nicht Rockefeller und zweitens ist es verdammt nervig, ein paar Tage ohne die Geräte zu sein! Also hab ich mich ein wenig eingelesen und mir meinen ersten eigenen Überspannungsschutz gebaut. In der Zwischenzeit (ich musste ja wieder ins Inet) hatte ich mir ein neues DSL-Modem gekauft. Das hat es bei einem weiteren entfernten Einschlag gerissen, ehe ich meinen Schutz fertiggestellt hatte. Danach jedoch war ruhe - seitdem hat es noch mehrere Einschläge gegeben, aber nie mehr war irgendwas. Und mein damaliger Schutz war vergleichen mit den Ableitern, die ich heute entwickle, nicht wirklich durchdacht...

Schlimm sind die Leute, die Bauen, aber sich kein bisschen Schützen und nachher den Schaden haben. Man sollte besser gleich ein gutes Konzept erstellen und eirklich jede Leitung einbeziehen, inklusive der wieder nach außen führenden Leitungen (z.B. zum Pool oder Gartenhäuschen). Zumindest bei Neubedeckung eines Daches ist es dringend zu empfehlen, gleich einen äußeren Blitzschutz zu implementieren (einen korrekt verlegten natürlich). Und beim Neubau eines Hauses sind gleich drei Sachen wichtig:

1.: Eine solide Erderanlage, die auch den Betrieb eines lokalen TT ermöglicht und ohne Probleme als Blitzerder fungieren kann. Wenn der Boden nicht gerade felsig ist, empfiehlt sich ein kombiniertes System aus Fundament - und Tiefenerdern. Klar kostet das etwas mehr, als nur ein einfacher Fundamenterder, aber gerade im Hochsommer, wenn die Erde oft ausgedörrt und daher die Erdwiderstände oferflächennaher Erder mies sind, gibt es die meisten Gewitter. Tiefenerder gehen nochmal mindestens 6-9m weiter in die Tiefe und ermöglichen so sehr gute Erderwiderstände zu jeder Zeit. Die Ganze Anlage wird durch den Einsatz einiger weniger Tiefenerder schon viel zuverlässiger. Welcher Erderwekstoff zum Einsatz kommt, hängt vor allem vom Budget ab.

2.: Äußerer Blitzschutz. Nachdem man die Blitzschutzklasse des Hauses festgelegt hat, ermittelt man mit dem Kugelmodell die zu schützenden Areale. Dann macht man ein Unterkonzept für die Stellen, die gesondert zu behandeln sind. Beispiele wären Antennen, Sat-Schüsseln, metallene Schornsteine oder Schornsteinauslässe oder aufbauten, ... etc). Diese Objekte dürfen nicht direkt in den Blitzschutzpotentialausgleich einbezogen werden und sind mit Fangstangen oder Fangseilen gegen Direkteinschlag zu schützen. Dabei und beim ganzen äußeren Blitzschutz müssen die Trennungsabstände tunlichst eingehalten werden. Andernfalls kann es passieren, dass ein abgeleiteter Blitz durch Induktion in eine elektrische Leitung schwere Schäden trotz Schutzanlage hervorruft. Die Einhaltung der Trennungsabstände ist ein wesentlicher Teil für eine ordentliche Funktion eines äußeren Blitzschutzes! Auch wichtig ist, die Anzahl nötiger Ableitungen nicht zu unterschreiten, damit sich nicht durch Konzetration des Stromes auf einzelne Ableitungen zu starke Felder bilden.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Errichtung nur nach ordentlicher Konzeptionierung und nicht pi mal Schnauze!
- Einhaltung der Trennungsabstände
- genügend Ableitungen vorsehen
- Alle nötigen Areale und Teile in das Schutzkonzept mit einbeziehen
- Eine professionelle Erderanlage muss zur Verfügung stehen, sonst aua!
- Die richtigen/geeigneten Werkstoffe sind zu wählen!
- Kombinationen von nicht zueinander passenden Wekstoffen ohne spezialklemmen ist unbedingt zu vermeiden!
Ein weiterer beliebter Fehler ist es, einen äußeren Blitzschutz zu errichten, aber nicht an den inneren Blitzschutz-Potentialausgleich mittels Überspannungsableitern und PA zu denken! So entstehen bei einem direkteinschlag mitunter schwerste Schäden nur durch schlechte Konzeption. Womit wir zu punkt 3 kommen:

3.: PA und Blitzstrom- und Überspannungsschutz.
Grundregel für den PA: Alle metallischen Leitungen und festen Gebäudeteile sind möglichst direkt mit den geeigneten Querschnitten zu verbinden. Sollte das aus einem bestimmten Grund nicht möglich sein - z.B. bei kathodisch geschützten Leitungen oder Gasleitungen - sind geeignete Funkenstrecken einzusetzen! Die Querschnitte sollten mindestens sein:
- Hauptleitung zum Erder und zur Verbindung zentraler PASen sowie zur Einbeziehung des Metallskelettes eines Hauses in den PA: Cu 16mm² eindrähtig, Al 25mm² eindrähtig, StZn 50mm² eindrähtig (oder z.B. Cu 35mm² mehrdrähtig)
- Leitung zum HAK oder Zählerschrank: Cu 16mm² mehrdrähtig, besser Cu 16mm² eindrähtig oder Cu 35mm² mehrdrähtig
- Verbindung zu lokalen PASen: mindestens Cu 6mm² eindrähtig, sofern die lokale PAS nur objekte in den PA einbezieht zu deren Einbeziehung 6mm² ausreichen.
- Verbindung HPA - Antennen-Blitzerdung: Cu 16mm² eindrähtig oder Cu 35mm² mehrdrähtig

Überspannungsschutz-Aspekte der Energieversorgung:
- Grobschutz (am besten koordinierte Typen) mit Genehmigung des VNB direkt nach dem HAK in einem plombierbaren Gehäuse, optional mit vorgeschaltetem Leistungsschalter. Grobschutz weiterhin an den Austrittsstellen besonders gefährdeter Außenleitungen (z.B. Pool), bzw. an allen Leitungen mit mehr als 4mm²
- Mittelschutz in den UVen. Der Mittelschutz ist das Herz einer Überspannungsschutzanlage, da er die größte Ableitbandbreite hat. relativ leichte Spannungsspitzen fallen ebenso in seinen "Aufgabenbereich", wie ernstzunehmende Transienten. Erst wenn die Überspannung so stark ist, dass der Mittelschutz es nicht schafft, braucht man einen Grobschutz. Ein äußerer Blitzschutz macht einen leistungsstarken Grobschutz (min. 50kA bei 10/350µs) zwingend notwendig, da durch Anhebung des Erdpotentials erhebliche Potentialdifferenzen zwischen den Leitern einer Energieversorgungelsitung entstehen (nur ein punkt).
- Feinschutz an den Geräten, maximal 5m Leitungslänge vom Gerät entfernt - Leitungslänge zum Mittelschutz mindestens 5-10m, ansonsten Induktivitäten dazwischensetzen (kann man auch selbst wickeln). Nicht zu empfehlen sind billig-Feinschutzadapter, da diese fast nie über den notwendigen Schutz gegen unkontrollierte Überhitzung der Varistoren durch Leckströme infolge Alterung oder einer hohen Anzahl vorangegangener Ableitereignisse verfügen. Daneben ist oft die Schaltung ungünstig, sodass entweder der Querschutz oder der Längsschutz unvollständig sind und oft ist die Ableitkapazität auch gering! Man kann sich den Netz-Feinschutz leicht selbst bauen (Bauplan in diesem Forum!)

Der Schutz der Telefonleitung und anderer Datenleitungen darf nie vergessen werden (wird er aber leider oft). Man geht dabei ganz ähnlich vor wie bei der Energieversorgung, nur dass viel mehr Aspekte zu beachten sind. Der Ableiter darf z.B. nicht durch seine Eigenkapazität das Signal beeinträchtigen. Ein Schutz gegen Powercrossing in Form von Feinsicherungen oder Heißleitern ist anzuraten!


Weitere Möglichkeiten in Energieversorgung und DV-Technik sind Filter, aktive Schutzgeräte oder Entkopplung. (Energieversorgung: Trenntrafo. Datenleitung: LWL)

Wenn alle diese Punkte (und noch ein paar mehr) beachtet
werden, hat man später einen wirklichen Rundum-Schutz der nahezu 100%-Sicherheit gegen Überspannungsschäden bietet!
Wenn jetzt noch die Elektrotechnik und Datentechnik im Haus innovativ realisisert wurde, hat man etwas, das nur die wenigsten haben!

MfG; Fenta
 
Boah, da staunt aber der Laie nicht schlecht, an was man so alles denken muss :shock:

Habe gerade zwei versch. Angebote für Mittelschutz(Übersp. im Haus) eingeholt:
1. Angebot: Dehn V M TNC 255 fürs Haus und DSM ISDN SK für die Tel. Anlage, Kosten: pi mal Daumen 1000 Euronen.
2. Angebot von Spezial-Fa.: Dehn ventil TNC für Montage hinter dem Hausanschl. Kasten und zusätzl. Schutz der Niederspann. Hauptverteilung im Treppenhaus (da ist ein extra Sicherungskasten) mit Dehnguard 275 sowie Schutz der Tel. Leitung mit Blitzductor BXT, Kosten ca. 1500 Euronen.

Was mich nun interessiert: warum der eine einen Kombischutz vorschlägt und der zweite Anbieter einen Schutz hinter dem Hausanschluß und einen zusätzl. im Treppenhaus. Ist das nötig??
Könnt Ihr mir vielleicht einen guten Rat geben?
Danke und Gruß
Nuri
 
Ja, das ist ein komplexes Thema, aber hier gibts ja Hilfe!

Tipp: Schau mal bei ih-bäh, da bekommst du die Teile neu für etwa 300-600 Euro!
Beispiel: Dehnventil TNC

Ob zusätzliche Mittelschutzableiter in der UV im Treppenhaus erforderlich sind, hängt von einer vielzahl von Faktoren ab, u.A. von der Leitungslänge, der Netzform in der UV und den Geräten bzw. Stromkreisen, die von der UV gespeist werden.
Unbedingt erforderlich sind jedoch Feinschutzableiter vor allen elektronischen bzw. empfindlichen Geräten wie Heizungssteuerung, Telefonanlage, TV, HiFi, PC, elektronische Haushaltsgeräte, ... etc.

Beantworte mal die folgenden Fragen:
- wie kommt der Strom ins Haus (Dachständer/Erdkabel)?
- Leitungslänge HV -> UV Treppenhaus?
- Leitungsquerschnitt und Aderzahl HV -> UV Treppenhaus?
- äußerer Blitzschutz (Blitzableiter) vorhanden?
- was für eine Erdungsanlage habt ihr? Habt ihr überhaupt eine?
- weißt du die Netzform?
- traust du dir zu, zumindest für die Datenseite Ableiter selbst zu bauen (Baupläne gibts, selbst entwickeln brauchst du die Dinger nicht, nur nachbauen)?
- verlassen Leitungen wieder das Haus, um z.B. eine Wegbeleuchtung, eine Gartenhütte oder einen Pool oder sonstwas zu versorgen?
- Wie kommt die Telefonleitung ins Haus (Mast/Erdkabel)
- Wo kommt die Leitung an und wie geht es weiter?
- Habt ihr eine Potentialausgleichsschiene?
- Warum willst du jetzt Überspannungsschutz installieren - prophylaktisch oder weil es schon kürzlich Überspannung gab?
- Hast du IDSN oder analogtelefon?
- Hast du DSL und wenn ja, welche Form?

MfG; Fenta
 
Versuche mal, Deine Fragen -so gut es geht- zu beantworten :):

- Strom kommt per Erdkabel
- Leitungslänge Hauptversorgung-Treppenhaus: 5,5 m
- Leitung ist 5 x 10 Quadrat
- Äußerer Blitzschutz vorhanden, nach Aussage der
Fa. aber nicht ausreichend, da nicht rund ums
Haus dieser Ring gelegt wurde und nur ein
- Fundamentdingens vorhanden.
- Erdungsanlage vorhanden? Keine Ahnung. Wo muss
ich die suchen?
- Netzform: habe bei der Süwag angerufen, ist ein
Drehstrom/Niederspannungsnetz 380/400 V
- Traue ich mir (noch) nicht zu!
- Habe Wegbeleuchtung.
- Tel. kommt vom Mast.
- Leitung kommt im oberen Stock durch die Mauer
in so eine kleine Box,dann in den Splitter/NTBA
und in die Tel. Anlage (15 Jahre alte Eumex)
- Am 2. Juni Überspannungsschaden gehabt.
Fazit: 6 Geräte im Eimer.
- ISDN
- DSL 2000/Telekom

Noch eine Info: Fachmann meinte, es wäre unwahrscheinlich, dass ein Blitz direkt bei mir einschlägt, da der Blitz durch die Kugelform und den großen, 45 m Radius, eher die hohen Bäume trifft(wohne direkt im Wald). Habe deshalb erstmal (auch wegen Finanzen, das Grobschutz-Projekt zurückgestellt, soll 3000,- kosten, habe ich nicht, muss warten, bis ein Bausparvertr. frei wird). Kann aber dieses Jahr noch den Überspannugsschutz machen lassen.

Gruß und danke für Deine Hilfe,
Nuri
 
Nuri schrieb:
Versuche mal, Deine Fragen -so gut es geht- zu beantworten :):

- Strom kommt per Erdkabel
Gibt es in der Nähe Dachständerversorgte Häuser? Weißt du, wo die nächste Mittelspannungsstation ist?

- Leitungslänge Hauptversorgung-Treppenhaus: 5,5 m
- Leitung ist 5 x 10 Quadrat
Dann ist kein zusätzlicher Mittelschutz erforderlich, sofern nicht eine besondere Gefährdungssituation vorliegt, mehr dazu später!

- Äußerer Blitzschutz vorhanden, nach Aussage der
Fa. aber nicht ausreichend, da nicht rund ums
Haus dieser Ring gelegt wurde und nur ein
Fundamentdingens vorhanden.
Hmm, eigentlich stellt der fundamenterder, sofern korrekt errichtet, den Basisschutz für den äußeren Blitzschutz (bei großen Gebäuden sollte zusätzlich vermascht werden). Man kann zwar noch einen weiteren Erdungsring, evtl. mit zusätzlichen Tiefenerdern, errichten, allerdings ist das mit erheblichen Grabungsarbeiten verbunden, da ein Ringerder mindestens 1,5m tief eingegraben werden sollte - mit zusätzlichen Tiefenerdern an den Ecken immer noch mindestens 80cm.
Wie alt ist der Fundamenterder? Besteht von diesem eine Verbindung zu einer Stelle im Haus (Potentialausgleichsschiene)?

Frage bzgl. Gefährdungspotentials: verlaufen in den Hauswänden oder anderen Gebäudeteilen Stromleitungen, deren Abstand am nahesten Punkt weniger als 30cm zu den Blitzstrom-Ableitungen des äußeren Blitzschutzes beträgt?

- Erdungsanlage vorhanden? Keine Ahnung. Wo muss
ich die suchen?
Im Erdreich? Im Ernst: du sagtest ja schon, dass abgesehen vom Fundamenterder wohl(?) keine weiteren Erder vorhanden sind. Ist das Haus von euch gebaut - also habt ihr alle Unterlagen dazu oder nicht?

- Netzform: habe bei der Süwag angerufen, ist ein
Drehstrom/Niederspannungsnetz 380/400 V
Nein, ich meinte Netzform TNC oder TT!

- Traue ich mir (noch) nicht zu!
Woran haperts? mangelnde Löterfahrung?

- Habe Wegbeleuchtung.
Beschreib mal, wie die ausgeführt ist (Anzahl der Lampen, Höhe der Lampen oberhalb Erdkante, Anschlußquerschnitt, evtl zusätzliche Erdung der Lampen, Lampenaußenmaterial)?

- Tel. kommt vom Mast.
Dann bedarf dies einem Leistungsstarken Schutz - das Gerät was dir der Elektriker vorgeschlagen hat, wäre mir dafür zu wenig. Entweder zumindest möglichst direkt an die Leitungseintrittsstelle im Haus 10- oder 20kA-Gasableiter setzen oder den erweiterten Grobschutz wie im "Eigententwicklung v2"-Thread. Danach kann man Mittelschutz und Feinschutz vor den Geräten anordnen. Vor allem auch das DSL-Modem sollte einen Feinstschutz bekommen!

- Leitung kommt im oberen Stock durch die Mauer in so eine kleine Box,dann in den Splitter/NTBA
- wie sieht die "kleine Box" ungefähr aus? ist sie alt oder neu? Ist irgendwo ein Post- oder Telekom-Zeichen drauf?
Wie lang ist die Leitung zum Splitter?

Man muss irgendwie einen Anschluss an den Potentialausgleich herstellen. Notfalls über einen Stromkreis-PE, aber ideal ist das nicht. Siehst du irgendeine Möglichkeit, in den Keller zu der (hoffentlich vorhandenen) Potentialausgleichsschiene zu kommen?

- Am 2. Juni Überspannungsschaden gehabt.
Fazit: 6 Geräte im Eimer.
Welche Geräte im Einzelnen? Durch welche Leitung ist die Überspannung gekommen? Ein EMP-Schaden wirds ja wohl nicht gewesen sein, die sind sehr selten.
War zu der Zeit Gewitter?

Noch eine Info: Fachmann meinte, es wäre unwahrscheinlich, dass ein Blitz direkt bei mir einschlägt, da der Blitz durch die Kugelform und den großen, 45 m Radius, eher die hohen Bäume trifft(wohne direkt im Wald).
Der Blitz hat keine Kugelform - man ermittelt die zu schützenden Stellen mit dem Blitzkugelmodell, basierend darauf, dass der Blitz einen bestimmten Abstand für die entladung benötigt. Und viele Flächen werden dadurch geschützt, dass der Blitz eher in den z.B. vorstehenden Gebäudeteil einschlägt, nicht weiter unten (nur ein Beispiel). Das Blitzkugelverfahren ist meiner Ansicht nach das beste, allerdings sind 45m Kugelradius nur Blitzschutzklasse 3. Das reicht für Privatbauten aus, aber sicherheitshalber gehe ich meistens mindestens von BSK2 (30m Radius) aus, man kann so mehr Szenarien abdecken. Du kannst ja selbst prüfen, ob dein Blitzschutz bei 30m Kugelradius noch ausreicht: Dazu machst du einfach ein kleines Pappmodell deines Hauses aus heller Pappe (maßstabsgetreu), besorgst dir einen festen Ball, der nach deinem Maßstab den 30m entspricht (du kannst auch erst den Ball kaufen und danach den Maßstab für dein Modell bestimmen) und rollst mit dem Ball das Modell komplett ab. Die stellen, die nicht berührt werden, sind safe, die anderen brauchen Schutz. Du kannst dir zusätzlich noch einen 45m-entsprechenden Ball kaufen. Indem du auf die Wand, die du abrollst, an etwa dieser stelle transparentes Paketband festklebst (vorsichtig, nicht fest andrücken, nur ganz leicht berühren) und mit der Kugel feste darüber rollst, auch mit einfachen Mitteln ziemlich genau die Endlinien bestimmen.
Weitaus besser geht das natürlich am Softwaremodell!

Hast du eigentlich Antennen, Satellitenschüsseln oder anderes auf dem Dach, was nicht adäquat geerdet ist?

Habe deshalb erstmal (auch wegen Finanzen, das Grobschutz-Projekt zurückgestellt, soll 3000,- kosten, habe ich nicht, muss warten, bis ein Bausparvertr. frei wird). Kann aber dieses Jahr noch den Überspannugsschutz machen lassen.
Wie gesagt, im Internet gibt es die Bauteile mindestens 50% günstiger, mit ein wenig Geduld, Glück und evtl einem Sniper bezahlt man oft nur 30%, manchmal noch weniger (früher vor 2 Jahren war es noch besser, da hat man oft nur 10-15% bezahlt, aber die Anfrage nach professionellen Schutzgeräten ist gestiegen).

Ich persönlich würde dir auch zum Verteilten Konzept aus grob- und Mittelschutz raten. Der momentan beste passive Grobschutz kommt IMHO von OBO-Bettermann, nämlich die Module MCD50B und MCD125B-N-PE. Der Schutzpegel liegt bei nur 1,3kV, mit gutem Mittelschutz dann etwa bei 0,9-1kV (Die Spannung, die höchstens bei einem Direkten Einschlag ins Netz oder die Erde im Hausnetz vorhanden sein darf. Technisch ist es kein Problem, diesen Grobschutz mit z.B. einem Dehnguard zu kombinieren - einige Leute zieren sich da etwas, deshalb kannst du natürlich auch als Mittelschutz ein Modul von OBO nehmen, der Basisschutz ist der V20-C (in passender Ausführung), der bessere Schutz der V25-B+C oder V50-B+C, auch jeweils in passender Ausführung. Ob der Grobschutz im Vorzählerbereich installiert werden darf, musst du mit deinem VNB klären - normalerweise ist es kein Problem, aber es gibt halt auch noch genug Holzköpfe...

Das Dehnventil ist nicht schlecht und als Kombiableiter besser, als die Kombiableiter der meisten anderen firmen, aber es hat halt nur 25kA bei 10/350µs pro Weg und damit an der Leistungsgrenze. Bei dir ginge es vermutlich gerade so noch, aber in Anbetracht, dass eine Vorzählerinstallation des Grobschutzes ohnehin vorzuziehen ist, würde ich das auch so machen, sofern der VNB es erlaubt.

Was den Schutz der Telefonleitung angeht, lässt sich sicher was machen - ich hab zwar momentan viel um die Ohren, aber ich brauch ohnehin noch Betatester (Dass die Ableiter sicher sind, weiß ich - jetzt gehts nur noch darum, ob sie das Datensignal auch unter widrigen Bedingungen unbeeinflusst lassen), kann dir da also evtl. günstig was beschaffen. Können wir ja sehen, wenns so weit ist.

In welcher Region wohnst du eigentlich?

Gruß und danke für Deine Hilfe,
Nuri
Bitte! :)

MfG; Fenta
 
Hallo Fenta,

- In der Nähe gibt es keine dachständerversorgten Häuser.
- Es gibt einen 0,9 cm starken Metallableiter, der über den Dachfirst läuft und dann an einer Hausseite runtergeführt ist. Der Draht läuft dann 1 m über den Boden und ist dann an einem Metallstab befestigt, der ins Erdreich geht (wie tief?).
Diesen sog. äußeren Blitzschutz hat ein Kumpel von mir im Jahr 2001 (ein Handwerker) mit den Händen, ohne weitere Hilfsmittel, zurechtgebogen (wie damals Raimund Harmsdorf, der ein Telefonbuch zerrissen und rohe Kartoffeln mit der Hand ausgequetscht hat, vielleicht erinnert sich der eine oder andere ältere Mitbürger), ist also Marke Eigenbau und nur semiprofessionell.
- Es laufen keine Leitungen mit weniger als 30 cm Abstand vom äußeren Blitzschutz am Haus entlang.
- Keine Angaben zu Erdungsanlage vorhanden, Hausunterlagen zwar vorhanden, aber kein Hinweis drin.
- Süwag nochmal angerufen; der Mensch wusste es erst auch nicht, musste nachgucken: TNC wäre es, hat er gesagt (hat das was mit dem Null-Leiter zu tun?).
Sowas hätte noch keiner gefragt....
- Anzahl der Lampen (Wegbeleuchtung): 12,
Höhe der einz. Lampen: 80 cm, Lampenaußenmaterial: Alu-Guss, Anschlussquerschnitt: 3 x 1,5. Keine zusätzl. Erdung.
- Bei mir hapert es (auch) an Löterfahrung und v.a. an Zeit.
- Das kleine Kästchen der Telekom direkt hinter dem Leitungseintritt ins Haus ist ca. 20 Jahre alt- Größe: ca. 3 x 6 cm, keine Bezeichnung lesbar, mit Wandfarbe überstrichen und ´ne fette Spinne drauf!
- Habe eine 2,50 m hohe Antenne (Radio/TV) auf dem Dach, auch so 20 Jahre alt, kommt demnächst ab. Sat. Schüssel steht unterhalb des Hauses im Garten.
- Nächste Mittelspannungsstation ist nur ca. 200 m weg.
- Bei dem Überspannungsereignis am 2.6.08 sind folgende Geräte zerstört worden: das DSL-speedport, das NTBA, ein Halo-Trafo von der Lichtleiste im Bad und drei Fußbodenheizungs-Thermostate.
- Kann ich das Blitzkugelmodell auch mit einer Apfelsine nachstellen :mrgreen:

Gruß Nuri
 
Noch vergessen: wohne in Hessen, Rheingau-Taunus Kreis, Nähe Rüdesheim, jwd.

Nuri
 
Nuri schrieb:
Hallo Fenta,

- In der Nähe gibt es keine dachständerversorgten Häuser.
Gut!

- Es gibt einen 0,9 cm starken Metallableiter, der über den Dachfirst läuft und dann an einer Hausseite runtergeführt ist. Der Draht läuft dann 1 m über den Boden und ist dann an einem Metallstab befestigt, der ins Erdreich geht (wie tief?).
Nicht gut! Ohne eine Skizze des Hauses zu haben kann ich schon allein dieser Beschreibung nach sagen, dass das nichtmal ansatzweise einen ordelichen äußeren Blitzschutz darstellt. Daür sind nämlich einerseits Ableitungen an den Hausecken nötig, die unterirdisch miteinander verbunden sind (nicht nur eine), es muss die Dachrinne mit einbezogen werden und auch an den Dachseiten sind Fangeinrichtungen erforderlich, nicht nur am First!

Diesen sog. äußeren Blitzschutz hat ein Kumpel von mir im Jahr 2001 (ein Handwerker) mit den Händen, ohne weitere Hilfsmittel, zurechtgebogen (wie damals Raimund Harmsdorf, der ein Telefonbuch zerrissen und rohe Kartoffeln mit der Hand ausgequetscht hat, vielleicht erinnert sich der eine oder andere ältere Mitbürger), ist also Marke Eigenbau und nur semiprofessionell.
eigenbau muss nicht schlecht sein, manchmal (wie eben bei Datenleitungsableitern oder Netz-Feinschutz) können eigenbauableiter auch deutlich performanter und besser sein, als Fertigprodukte / Fachmännische arbeit. Dazu zählt diese Bastelei aber nicht - hast du ja sogar selbst schon vermutet ;)

- Es laufen keine Leitungen mit weniger als 30 cm Abstand vom äußeren Blitzschutz am Haus entlang.
Das ist bei dem äußeren Blitzschutz auch nicht sehr wahrscheinlich - interessant ist es zu wissen, wie es mit einem richtigen Blitzschutz aussehen würde?

- Keine Angaben zu Erdungsanlage vorhanden, Hausunterlagen zwar vorhanden, aber kein Hinweis drin.
Schlecht - ganz schlecht. Solltest du einen äußeren Blitzschutz wollen, sind auf jeden Fall Grabungsarbeiten erforderlich, einmal rund ums Haus, mindestens 1,5m tief, wenn keine zusätzlichen Tiefenerder verwendet werden und mindestens 70-80cm mit zusätzlichen Tiefenerdern alls 10-20m)

- Süwag nochmal angerufen; der Mensch wusste es erst auch nicht, musste nachgucken: TNC wäre es, hat er gesagt (hat das was mit dem Null-Leiter zu tun?).
Sowas hätte noch keiner gefragt....
Traurig, traurig, aber diese Erfahrungen habe ich auch schon machen müssen. Da es im TT-Netz keinen PEN ("Nullleiter") gibt, wird es wohl bis mindestens HAK ein TNC sein!

- Anzahl der Lampen (Wegbeleuchtung): 12,
Höhe der einz. Lampen: 80 cm, Lampenaußenmaterial: Alu-Guss, Anschlussquerschnitt: 3 x 1,5. Keine zusätzl. Erdung.
ebenfalls schlecht, solange die Lampen nicht im Schutzbereich eines Objektes stehen. Wenn das nicht der Fall ist, unbedingt direkt am Hauseintritt schützen, so brennt zwar bei Einschlag die Leitung trotzdem einfach weg, aber zumindest werden keine Blitzteilströme einfach ins Haus geführt (wenn du willst, kann ich dir für 20 euro ein älteres Modell des Dehnventils geben, das ist zwar gebraucht, aber noch sehr gut in Ordnung (keine Blitzteilstrombeaufschlagung) und reicht für deine Zwecke voll und ganz aus!

- Bei mir hapert es (auch) an Löterfahrung und v.a. an Zeit.
wie gesagt, ich kann dir da eine ziemlich günstige Lösung anbieten, die nichtmal 100 Euro kostet und sicherer ist, als die Ableiter fertiger Konzeptionen.

- Das kleine Kästchen der Telekom direkt hinter dem Leitungseintritt ins Haus ist ca. 20 Jahre alt- Größe: ca. 3 x 6 cm, keine Bezeichnung lesbar, mit Wandfarbe überstrichen und ´ne fette Spinne drauf!
Das ist 100 pro der APL, direkt danach, also an deine abgehende Leitung muss der Grobschutz (Die Telekom sieht es zwar offiziell nicht gern, wenn jemand was vor der ersten TAE macht, aber es geht nicht anders (das ganze Konzept würde keinen sinn machen) und inoffiziell interessiert das bei dem Verein fast niemanden.

- Habe eine 2,50 m hohe Antenne (Radio/TV) auf dem Dach, auch so 20 Jahre alt, kommt demnächst ab.
Aua! Das ist ja ein extrem exponierter Punkt!

Sat-Schüssel steht unterhalb des Hauses im Garten.
Innerhalb des Schutzwinkels des Hauses?

- Nächste Mittelspannungsstation ist nur ca. 200 m weg.
Ebenfalls gut!

- Bei dem Überspannungsereignis am 2.6.08 sind folgende Geräte zerstört worden: das DSL-speedport, das NTBA, ein Halo-Trafo von der Lichtleiste im Bad und drei Fußbodenheizungs-Thermostate.
War der NTBA am Stromnetz angeschlossen oder wurde er netzgespeist betrieben?

Übrigens kann da noch mehr kaputt sein. Oft bekommen Geräte bei sowas Macken, die man erst viel später feststellt oder die Geräte gehen später dann kaputt. Hab das selbst zweimal erlebt (beide Male war Überspannung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache)

- Kann ich das Blitzkugelmodell auch mit einer Apfelsine nachstellen :mrgreen:
Professionelle Konzeption ist damit nicht möglich, aber ein erster Eindruck ist schon möglich, wenn der Maßstab halbwegs stimmt!

MfG, Fenta
 
Hi Fenta,

dass der äußere Blitzschutz nicht ausreicht, ist mir ja schon gesteckt worden. Da muss ich eben noch dran arbeiten (nächstes Jahr?).
Grabungsarbeiten sind so gut wie nicht möglich. Grund: Schiefergestein und dichtes Wurzelwerk durch hohe Bäume, kommst Du nicht mal mit der Spitzhacke durch. Halte übrigens einen direkten Einschlag für sehr unwahrscheinlich, die Bäume stehen rund ums Haus und sind mind. 5 m höher als die Hütte. Wenn ich mir das "Apfelsinen-Modell" mal virtuell vorstelle, berührt eigentlich gar kein Punkt das Haus, auch nicht bei 30 m Blitz-Ereignis-Durchmesser. Oder wiege ich mich da unter Umständen in falscher Sicherheit? Muss ich mir hier draußen wirklich einen halben Faraday basteln? Es sind doch erfahrungsgemäß meist die alleinstehenden Gebäude auf freien, ebenen Flächen, die für Direkteinschläge prädestiniert sind. Und im Ernstfall hat man ja auch noch die Gebäudeversicherung, die dann dran ist. 8)
Na ja, o.K., ich wünsche mir nun wirklich keinen Supergau, hab schon genug an der Backe.


Zu Deiner Anmerkung, Geräte könnten einen larvierten Schaden davongetragen haben, der sich erst später äußert, kann ich Dir nur zustimmen. Das NTBA ging erst 2 Wo. nach der Überspannung drauf, das speedport und die Thermostate sowie der Trafo von der Lichtleiste im Bad waren sofort ex.

Ich denke mal spontan, die Schüssel liegt geschützt, sie befindet sich 10 m unterhalb vom Haus (Hanglage), außerdem auch seitlich und hinten geschützt durch hohe Büsche.

Noch ein paar kleine Fragen: was meinst Du mit: die Wegelampen sollten im Schutzbereich eines Objektes stehen. Bezieht sich das auf den Abstand zwischen Außenleuchten und Haus? Bitte klär mich nochmal auf.
Wo genau müsste denn der Schutz installiert werden, an der Wegbeleuchtung hängt nämlich auch noch ein klitzekleines Holz-Gartenhäuschen, in dem sich mein diverses Werkzeug befindet, das ich hier draußen im Wald benötige, bzw. die Wegbeleuchtungsleitung wurde aus dem Gartenhäuschen abgezweigt.

Im Moment ist für mich v.a. Deine Aussage wichtig, dass ein zusätzl. Schutz im Treppenhaus nicht nötig ist. Warum hat es dann der Blitzschutz-Fachmann nur vorgeschlagen. Reine Geldmache ??
Werde ihn nochmal genau danach fragen.

Bzgl. Deines Angebotes komme ich evtl. nochmal drauf zurück. Habe derzeit einfach nicht die Ruhe, mich selber um die ganze Installation zu kümmern und habe wohl auch noch nicht den nötigen Durchblick, ist schließlich was anderes, als mal eben ein Thermostat austauschen.

greetings
Nuri
 
Nuri schrieb:
Hi Fenta,

dass der äußere Blitzschutz nicht ausreicht, ist mir ja schon gesteckt worden. Da muss ich eben noch dran arbeiten (nächstes Jahr?).
Grabungsarbeiten sind so gut wie nicht möglich. Grund: Schiefergestein und dichtes Wurzelwerk durch hohe Bäume, kommst Du nicht mal mit der Spitzhacke durch.
Schwierig, Da bleibt eigentlich nur der Strahlenerder. Müssen wir nochmal näher besprechen!

Halte übrigens einen direkten Einschlag für sehr unwahrscheinlich, die Bäume stehen rund ums Haus und sind mind. 5 m höher als die Hütte.
Blöeibt die Frage, was passiert, wenn der Baum anfängt zu brennen und das Feuer aufs Haus übergreift...

Wenn ich mir das "Apfelsinen-Modell" mal virtuell vorstelle, berührt eigentlich gar kein Punkt das Haus, auch nicht bei 30 m Blitz-Ereignis-Durchmesser. Oder wiege ich mich da unter Umständen in falscher Sicherheit? Muss ich mir hier draußen wirklich einen halben Faraday basteln? Es sind doch erfahrungsgemäß meist die alleinstehenden Gebäude auf freien, ebenen Flächen, die für Direkteinschläge prädestiniert sind.
Genaue Angaben kann ich nicht machen, dafür habe ich viel zu geringe Kenntnisse deines Hauses!

Zu Deiner Anmerkung, Geräte könnten einen larvierten Schaden davongetragen haben, der sich erst später äußert, kann ich Dir nur zustimmen. Das NTBA ging erst 2 Wo. nach der Überspannung drauf, das speedport und die Thermostate sowie der Trafo von der Lichtleiste im Bad waren sofort ex.
War der NTBA denn nun ans Stromnetz angeschlossen oder nicht?

Ich denke mal spontan, die Schüssel liegt geschützt, sie befindet sich 10 m unterhalb vom Haus (Hanglage), außerdem auch seitlich und hinten geschützt durch hohe Büsche.
Wie darf ich mir das vorstellen? Hast du einen Mast im Garten stehen oder was? Hast du den irgendwie geerdet?
Zumindest die Abschirmungen der Leitungen müssen in den Potentialausgleich einbezogen werden!

Noch ein paar kleine Fragen: was meinst Du mit: die Wegelampen sollten im Schutzbereich eines Objektes stehen. Bezieht sich das auf den Abstand zwischen Außenleuchten und Haus? Bitte klär mich nochmal auf.
Das ist abhängig von BSK (bei dir 2-3), der Höhe des Hauses und dem Abstand der Lampen vom Haus. Wenn du mir beide Angaben für jede Lampe gibst, kann ich dir sagen, welche im Schutzbereich liegt und welche evtl. nicht.

Wo genau müsste denn der Schutz installiert werden, an der Wegbeleuchtung hängt nämlich auch noch ein klitzekleines Holz-Gartenhäuschen, in dem sich mein diverses Werkzeug befindet, das ich hier draußen im Wald benötige, bzw. die Wegbeleuchtungsleitung wurde aus dem Gartenhäuschen abgezweigt.
Im Haupthaus an der Stelle, an der das Kabel das Haus verlässt, muss ein kleines Gehäuse gesetzt werden (6 TLE). Da hinein kommt der Ableiter. Allerdings ist es ein zweipoliger, da nur von der Wegbeleuchtung die Rede war.
- Ist die Leitung zur Hütte einphasig oder dreiphasig?
- welchen Querschnitt und welche Aderzahl hat sie?
- Wie ist sie abgesichert?

Im Moment ist für mich v.a. Deine Aussage wichtig, dass ein zusätzl. Schutz im Treppenhaus nicht nötig ist.
Falls ich das schon gefragt haben sollte, entschuldige bitte: Was ist an der Treppenhaus-UV angeschlossen?
Prinzipiell muss diese nicht geschützt werden, wenn ein Mittelschutz in der HV sitzt, da die Leitungslänge nichtmal 10m beträgt. Der Mittelschutz der HV wirkt dann auch auf die UV. Ab 15m wäre ein zusätzlicher Schutz sinnvoll.

Wenn allerdings an der UV z.B. eine Leitung angeschlossen ist, die nach Außen geht, ist mindestens ein Mittelschutz erforderlich. Am besten, du zählst alles auf, was an der UV angeschlossen ist!
Gibt es weitere UVen?
Werde ihn nochmal genau danach fragen.

Warum hat es dann der Blitzschutz-Fachmann nur vorgeschlagen. Reine Geldmache ??
Das kann ich nicht wissen - vielleicht ist ja bei dir eine besondere Situation vorhanden, die einen Schutz in dieser UV nötig macht - momentan sehe ich keinen, aber ich brauche noch die erwähnten Antworten, um es dir genau sagen zu können.

Viele Elektriker wenden auch mangels tiefgehender Sachkenntnis immer ein Standardschema an (HV: Grobschutz, UVen: Mittelschutz, ... etc), anstatt korrekterweise immer ein individuelles Konzept zu erstellen.

Bzgl. Deines Angebotes komme ich evtl. nochmal drauf zurück. Habe derzeit einfach nicht die Ruhe, mich selber um die ganze Installation zu kümmern und habe wohl auch noch nicht den nötigen Durchblick, ist schließlich was anderes, als mal eben ein Thermostat austauschen.
Ja, du musst zusätzlich Löcher bohren und evtl eine Leitung zur PAS legen (wenn noch nicht vorhanden)

MfG; Fenta
 
Hi,

- das mit dem Strahlenerder wüsste ich gern genauer.
Interessante Idee! Kostspielig??
Kommt auf die größe und Architektur des Objektes an! 750-1500 Euro muss man in der Regel aber schon einrechenen! als hauptring werden idealerweise ein Hauptring mit 78mm² (Stahl verzinkt (StZn)) oder zwei Hauptringe mit 50mm² (StZn) Verlegt. von dem/den Hauptring/en gehen dann viele einzelne Streben (mindestens 3m lang, besser 6m) zu 50mm² (StZn) ab. Für eine Betriebs/Schutzerde muss mindestens ein Abgriff vom Hauptring gemacht und in den Keller geführt werden (78mm² StZn ummantelt), besser sind sogar 2 von zwei Seiten. Für die Blitzschutzerde benötigt man zusätzlich für jede Ableitung einen Abgriff. Man kann auch Kupfer oder Edelstahl nehmen, aber das wird gleich nochmal um den Faktor 3-4 teurer!

Der Erder muss mindestens 30cm tief verlegt werden, mindestens 50cm werden empfohlen. Man sollte darauf achten, dass man den Erder mit Erde bzw. Material abdeckt, das viel Wasser speichern kann - also nicht in Splitt legen! Da im Sommer die oberen Erdschichten viel schneller austrocknen, ist das extrem wichtig! Der Erder sollte unabhängig davon so tief verlegt werden, wie möglich - ideal sind 80cm und tiefer

- Wenn es in einen Baum einschlägt, hole ich einen meiner vier Riesen-Feuerlöscher raus und versuche zu löschen. Falls das nichts bringt, fängt die Hütte an zu brennen. Ich packe schnell die wichtigsten Dokumente (v.a. die Versicherungspolice der Gebäudeversicherung), meine Geburtsurkunde und die EC-Karte ein, lasse die drei Hunde und die Katze raus, mache das Kreuzzeichen und rufe die 112 (über die Reihenfolge können wir noch diskutieren!).
Nee, mal im Ernst, wenn es in einen Baum einschlägt und Feuer ausbricht, nützt mir mein Grobschutz doch auch nix.
Ein Grobschutz nicht, eine Exponierte Fangstange aber sehrwohl! :)
Wenn der NTBA nicht angeschlossen war, ist das komisch. Wahrscheinlich wars einkopplung von einer stromleitung in die Datenleitung.

- Das mit der Sat.Schüssel ist so:
ich hatte jahrelang die Schüssel auf einer Pergola obendrauf montiert. Nun wuchsen die Bäume immer höher und ich kriegte nur noch einen saumäßigen Empfang. Habe das Teil dann abmontiert und bei der Gelegenheit gleich auch auf Universal-LNB umgerüstet. Habe auf dem Grundstück verzweifelt einen Platz gesucht, der noch freien Zugang auf Astra ermöglicht. Bäume wollte ich nicht fällen. Der einzige Platz war am unteren Grundstücksrand. Habe dort einen 2,20 m hohen Mast gesetzt und die Schüssel draufgeschraubt,
Empfang war astrein. Hatte das Koax-Kabel in ein Wellrohr verlegt. Nach dem ersten Winter war das Koax abgefroren (Kabelbruch), weil Wasser ins Wellrohr reingelaufen und ums Koax rum festgefroren war, also: "back to the drawing board", alles nochmal durchdacht. Neues Kabel in neues Wellrohr gezogen (23 m, war nicht lustig), dann die Übergänge Koax in Wellrohr mit Sanitärsilikon zugemacht, seitdem funktionierts einwandfrei.
Schüssel ist über den Mast geerdet, denke ich mal.
Ich muss hier draußen immer improvisieren, Standardlösungen funktionieren einfach nicht.[/wuote] Wie tief ist der Mast in der Erde?

- Haushöhe: 6 m
- Abstand der Lampen vom Haus: 6 Lampen führen zur oberen, 6 zur unteren Grundstücksgrenze, 2 Lampen immer parallel, links und rechts des Weges, nicht alle auf einer Wegseite, Abstände jeweils ca. 5, 7 und 10 m vom Haus.
Ohne Skizze mit Vorbehalt: Sie stehen wohl noch knapp im Schutzwinkel!

- Leitung zur Hütte ist einphasig, 3 x 4, über Fi-Schalter.
Dann eignet sich der vorgeschlagene Ableiter! :)

- Im Treppenhaus (UV, Sicherungskasten) hängt eigentlich alles dran, was im Haus ist, aber auch das Gartenhäuschen (da haben wir es schon!); draußen, wo die Hauptleitung reinkommt und die Zählerkästen für Tag-/Nachtstrom sind, hängen Sprechanlage,Wegbeleuchtung und Solarsteuerung dran.
Brauche also wohl doch diesen Schutz im Treppenhaus
Es gibt keine weitere UV.
Wenn du den Ableiter, den ich dir angeboten habe, an der Hausaustrittsstelle (innenseite der Wand) der Gartenleitung anschließt und mit der Erde sowie dem PE der UV verbindest, benötigst du bis auf weiteres keinen weiteren Schutz in der UV (höchstens Feinschutz für nahe Geräte, aber die postiert man besser direkt bei den Geräten!).

LG; Fenta
 
Korrektur: sollte heißen, das NTBA ist nicht an eig. Stromvers. angeschlossen.

Nuri
 
@Nuri: Sorry, ich war die letzten 2 wochen arg eingespannt, werde dir aber in den nächsten Tagen antworten, sofern du noch daran interessiert bist!

LG; Fenta
 
Ja, klar, bin noch interessiert. Bei dem Projekt kommt es auf ein paar Tage mehr oder weniger auch nicht an.
Gruß Nuri
 
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Thema: Umfrage, Erfahrungen mit Überspannung

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