Vagabundierende Ströme unterbinden?

Diskutiere Vagabundierende Ströme unterbinden? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich habe noch vor dem Umbau meiner UV (siehe hier) mal den Stromfluss auf der PEN-Brücke (ca. 2,1A) und dem PEN vom...
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Zelmani

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Hallo zusammen,

ich habe noch vor dem Umbau meiner UV (siehe hier) mal den Stromfluss auf der PEN-Brücke (ca. 2,1A) und dem PEN vom Wohnungsanschluss (ca. 1,8A) gemessen. Die Differenz von rund 300mA findet sich auf der Gaszuleitung an der Gasetagenheizung wieder. Andere Geräte außer der Therme mit Anschluss sowohl an PE und PA gibt es in der Wohnung nicht.

Nun meine (eher theoretische) Frage: Wäre es erlaubt, den Schutzleiteranschluss der Therme direkt mit dem Gasrohr zu verbinden, um den vagabundierenden Strömen quasi den Weg abzuschneiden und sie doch durch den PEN zu zwingen?

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass eine Erdung direkt über Wasser oder Gasrohre u.a. aus Gründen des Korrosionsschutzes nicht zulässig ist, in diesem Fall wäre allerdings weniger Strom auf dem Gasrohr und dadurch die Korrosionsanfälligkeit der Rohrleitungen de facto niedriger. Was sagen die Experten?

Grüße,
Bernd
 
Zelmani schrieb:
ich habe noch vor dem Umbau meiner UV mal den Stromfluss auf der PEN-Brücke (ca. 2,1A) und dem PEN vom Wohnungsanschluss (ca. 1,8A) gemessen.

Wie und womit gemessen?

Zelmani schrieb:
Wäre es erlaubt, den Schutzleiteranschluss der Therme direkt mit dem Gasrohr zu verbinden, um den vagabundierenden Strömen quasi den Weg abzuschneiden und sie doch durch den PEN zu zwingen?

Nein!

Zelmani schrieb:
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass eine Erdung direkt über Wasser oder Gasrohre u.a. aus Gründen des Korrosionsschutzes nicht zulässig ist, in diesem Fall wäre allerdings weniger Strom auf dem Gasrohr und dadurch die Korrosionsanfälligkeit der Rohrleitungen de facto niedriger. Was sagen die Experten?

Das Gasinnenrohr soweit es metallisch leitend ist gehört in den Schutzpotenzialausgleich. Da gibt es für mich kein wenn und aber. Wen das stört soll einen nicht leitenden Werkstoff nehmen.

Lutz
 
elo22 schrieb:
Wie und womit gemessen?

Mit einer Stromzange von Benning (CM 1-1)

elo22 schrieb:
Das Gasinnenrohr soweit es metallisch leitend ist gehört in den Schutzpotenzialausgleich

Absolut unbestritten! :D

Meine Frage war nur, könnten Schutzleiterströme im Stromkreis der Gasetagenheizung im Fehlerfall auch über das Gasrohr anstatt über den PEN der Wohnungzuleitung abgeführt werden. Dadurch, dass der PE der Gasttherme auf der PEN-Schiene angeklemmt ist, fließt ja permanent und nicht nur im Fehlerfall ein nicht unerheblicher Teil des Neutralleiterstroms über die Gasleitung ab.

Wenn es technisch nicht sinnvoll sein sollte, warum? Die VDE interessieren mich hier nur am Rande. Wie gesagt, meine Neugier ist eine rein theoretische, ich hab nicht vor, am Anschluss Gastherme zu fummeln. Gas macht ja bekanntlich noch schwärzer als Strom :lol:

Grüße,
Bernd
 
Das sind eben genau die Probleme des zu spät aufgeteilten PEN.
Einzige und Richtige Möglichkeit zur Abhilfe ist den PEN schon am HAK aufzuteilen und jede UV mit TN-S Netz zu versorgen.
Diese Vagabundierenden Ströme verursachen Korrosionen an den betroffenen Leitungen und verursachen Störungen.

Sollte die PEN Brücke in Deiner UV noch so sein wie auf den Bildern in dem anderen Beitrag ist diese deutlich zu klein.
Die muß mindestens dem Querschnitt des PEn der Zuleitung entsprechen!
 
Zur Abhilfe würde ich die UV auf 2xL/N/PE umstellen, das reicht für ne Wohnung aus.
 
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