Verständnisfrage Schleifenimpedanzmessung

Diskutiere Verständnisfrage Schleifenimpedanzmessung im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Moin Moin, Ich hab folgende Situation: Mein Haus besteht aus zwei Wohnungen, die über eine Zuleitung versorgt werden. Nach dem HAK teilt sich...
Wenn das jetzt in der einen Wohnung ein TN C S Netz ist, warum fliegt der FI erst, nachdem ich ca. 400 Watt angeschlossen habe. Die Schleifenimpedanz ist so niedrig, das der FI eigentlich sofort auslösen müsste.
Das ist das, was mich so verwirrt....
Meine Verbindung von N zu PE sagt das PE hochohmig sein muss, da ich erst ca 400-Watt anschließen muss das der FI auslöst und der Installationstester sagt, das die Schleifenimpedanz total niederohmig ist, demnach müsste schon bei kleiner Last der FI fliegen...
 
Wenn das TN-C-S ist, musst du eine höhere Last anschließen zum Auslösen des FI, als im TT-Netz. Im TN-C-S fließt der größte Teil des Stromes über den N ab. :mad:
 
Aber warum??
Wenn der N niederohmig ist und PE auch, dann teilt sich der Strom doch eher auf beide auf als wenn N niederohmig ist und PE hochohmig?
Also umgekehrt stellt alles in Frage, was ich über Elektrotechnik gelernt habe...tut mir leid...
 
Ist das ein Altbau, teilweise modernisiert? Bei uns in Thüringen wurde anfang der 90er plötzlich alles TT-Netz. Es wurde also neues in TT installiert, altes (teilweise klassische Nullung beibehalten. Von daher braucht man dann trotzdem die Brücke Erder zum "PEN" und dann kommt da ähnliches heraus.

Und zur letzten Frage. Der FI löst dann aus, wenn ein nennenswerter Strom an ihm vorbei zur Erde fließt. Im reinen TT-Netz hast du zwischem Eder (PE) und N immer 1-2V Spannungsunterschied. Selbst ohne eingesetzte Hausanschlussicherung löst dort ein FI aus, wenn du N und PE brückst. Bei dir im Haus gibt es aber eine Brücke N-PE. Dadurch gibt es auch keinen Potentialunterschied. Der entsteht erst, wenn über den N bis zur Brücke ein nennenswerter Strom fließt. Aus diesem Grund muss über dem N vom der Stelle wo die Brücke ist bis zur Steckdose so Viel Spannungsfall sein, das diese Spannung ausreicht, das ein Fehlerstrom am FI vorbei zustande kommt. Ströme teilen sich auf entgegengesetzt zur Höhe des Widerstandes. Der Schleifenwiderstand spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle
 
Moin,

Aber auch ohne Potentialunterschied teilt sich doch der Strom auf.
Wenn ich eine Parallelschaltung von zwei Widerständen habe, ist das Potential gleich, aber der Strom teilt sich doch trotzdem auf auch wenn kein unterschiedliches Potential anliegt. Durch den einen Widerstand fließt doch nicht erst Strom, wenn unterschiedliches Potential anliegt.

Mfg
 
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Und so teilt sich der Strom auf bei zwei gleich großen Widerständen:
Stromteiler_01.jpg

Zum Vergrößern ins Bild klicken ! !
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Und so teilt sich der Strom auf bei drei gleich großen Widerständen:

Stromteiler_3fach.jpg

Zum Vergrößern ins Bild klicken !
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Aber auch ohne Potentialunterschied teilt sich doch der Strom auf.
Wenn ich eine Parallelschaltung von zwei Widerständen habe, ist das Potential gleich, aber der Strom teilt sich doch trotzdem auf auch wenn kein unterschiedliches Potential anliegt. Durch den einen Widerstand fließt doch nicht erst Strom, wenn unterschiedliches Potential anliegt.
Du musst dir mal ein komplettes TN-C-S und ein TT aufzeichnen. Dann wirst du sehen, dass du nicht nur einen Verbraucher mit einer aufgeteilten Leitung hast, sondern dass da viel mehr Stromwege reinspielen und man das nicht mit der Parallelschaltung von 2 Widerständen rechnen kann. bigdie hat dir auch versucht, das zu beschreiben. Es ist einfach so.

PS: Ohne Potentialunterschied fließt kein Strom (ohmsches Gesetz).
 
Moin,

Nachdem ich mir das jetzt mal genau aufgemalt habe, habe ich es jetzt verstanden :D
Danke für eure Geduld, manchmal dauert es halt ein bisschen bis man es kapiert hat :D
Mein Denkfehler war mit dem Potentialunterschied, da saß der Fehler ;)

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, ich hab jetzt beim VNB angerufen, der sagte, es wäre ein TN C S Netz, umgestellt wurde nix. Laut deren Aussage.
Jetzt hab ich in der einen Wohnung, Bj. mitte 60er TN C S Netz und in der anderen Wohnung TT Netz Bj 2001, mein Nachbar hat aber auch TT Netz, Haus Bj 83.
Darf das so? Zwei verschiedene Systeme in einem Haus?

Mfg
 
Das wundert mich irgendwie dass später TT-Netze dort eingebaut wurden.
Nun wir haben hier seit eh her TN-C-S in Hamburg und so nach wurde beim Bau aller Elektroanlagen immer verfahren.
 
Es sieht fast so aus, als wollten die ein paar Euro sparen...
Die vieradrige Leitung zu meiner UV hat noch die Farbkombination aus den 60er oder so mit Rot und grau als Neutralleiter...
Wenn die eine Fünfadrige gezogen hätten, hätte ich jetzt auch TN C S Netz...
Verstehen kann man das nicht, aber vom Vorbesitzer der Kollege oder so hat das meines Wissens gemacht und der soll beim VNB angestellt sein...
Alles kurios....
 
TT und TN gleichzeitig in einem Haus könnte u.U. gefährlich werden, wenn durch Querverbindungen zwischen den Wohnungen, z.B. Sat-Gemeinschafts-Antennenanlage, Ströme verschleppt werden. Zum Beispiel in der Wohnung TT betreibt man einen Sat-TV oder PC mit Sat-TV-Karte, kurz gesagt Gerätschaften mit Schutzleiteranschluss.
In der Wohnung TN betreibt man schutzisolierte Geräte und hat keinen FI/RCD, da Altbau. Für den Fall, dass im TN Bereich ein Schluss L nach Gehäuse des Empfängers passiert, fließt Strom über die Sat-Antennenleitungen in die TT-Wohnung und zieht dort den lokalen PE hoch. Wenn der nur, wie oft im Altbau, mittels Kreuzerder mit etwa 40 Ohm Erdungswiderstand realisiert wurde, löst keine Sicherung aus. Die Sat-Anlage wurde, wie meistens, nicht an den PA angeschlossen.

Auf jeden Fall ein Grund, dass sich das ein Fachmann genau ansieht und notwendige Maßnahmen ergreift.
 
Wie kommst Du darauf, daß aufgrund der vieradrigen Leitung ein TT Netz vorliegt?
Auch wenn das mit der 4adrigen Zuleitung eine Problematik darstellt wird das wohl sehr sicher ein TN-C-S Netz oder sogar ein komplettes TN-C (klassische Nullung?) sein.
In einem TT Netz mußt diese Wohnungszuleitung 5polig sein, erst in den 70ern oder 80ern gab es eine zeit lang die Forderung im TT Netz den Schutzleiter auf separatem Weg zu verlegen. Eine Unart von der man heute aufgrund von EMV und Zuordungs- Problemen wieder abgesehen hat.
Die Farbgebung war von 1935 bis 1965 gültig.

In einem Gebäude darf es keine getrennten Erdungsanlagen geben, beide sind zu verbinden.
Möglicherweise sind hier etliche grobe Mängel in der Anlage vorhanden die es ab zu stellen gilt.
 
Aber, die Forderung, heute, den PE in gemeinsamer Umhüllung im TT-Netz als Zuleitung zur Wohnungsverteilung zu führen und das ohne vorgeschalteten RCD, halte ich für höchst gefährlich. Wie auf diesem Plan von Bayernwerk.
 

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Was soll daran gefährlich sein?
 
Die Getrennte Verlegung birgt immer die realistische Gefahr, daß der Schutzleiter nicht als solcher erkannt wird.
Bei Umbauten vielleicht auch durchtrennt wird "ist ja nur der PA"
Zusätzlich spannt er ein elektrisches Feld gegenüber den aktiven Leitern auf.
Auch für den Überspannungsschutz durch extrem unterschiedliche Leitungslängen sehr von Nachteil
 
Es ist in dieser Schaltung kein RCD im oberen Anschlussraum vorhanden. Bei einem Schluss L nach PE in der Leitung vom Zählerschrank zur Unterverteilung wird so schnell nichts abschalten.
 
Thema: Verständnisfrage Schleifenimpedanzmessung
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