Warum spezielle Erdkabel. NYM in Erde?!

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WernerMueller55

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Hallo,

ich habe schon gegoogled und leider nichts gefunden.

Vorab: Nein, ich will kein Nym in Erde verlegen! Wir haben letztes Jahr NYY genommen.
Soweit so gut.

Klar hat man Normen und Tests gemacht und deshalb gibt es Vorschriften usw. schon klar.
Aber WARUM muss die Isolation so speziell sein? Rein theoretisch ist ja NYM auch für
Feuchträume zugelassen und auch nass darf es mal werden. Also am Grund und
Regenwasser kann es ja dann nicht liegen. Und stabiler gegen Käfer oder Maulwürfe?!

WARUM darf ein ,,normales" Stromkabel nicht in die Erde?

Vielen Dank für eure Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie Du vermutest, liegt es am Mantel.

Erdböden sind leicht alkalisch. Dafür ist der Mantel von NYM nicht ausgelegt. Er würde sich zersetzten.
Genauso beschädigen Schotter, spitze Steine usw. die Isolation.

NYM ist auch nicht UV beständig (in der Erde egal). darf also auch nicht im Freien mit Sionneneinstrahlung verlegt werden.
 
Also das sich der Mantel im Boden zersetzt, dass habe ich noch nicht gesehen, aber Böden sind ja unterschiedlich und bei Bekannten habe ich schon öfters mal eine mit ausgegraben - sahen so noch ganz gut aus.
Den niedrigeren mechanischen Schutz halte ich da für ausschlaggebener - es leben ja auch Nagetiere im Boden oder ist beim ersten Erwischen mit dem Spaten beschädigt. NYY ist da wesendlich stabiler.

Deswegen darf NYM - so wie in der Anfangszeit geschehen - nicht mehr mit in die Botondecke eingeschüttet werden, da es beim Schütten mechanisch beschädigt werden kann. Beton ist ja auch alkalisch, deswegen zersetzte NYM-Leitungen sind mir allerdings unbekannt.

Ich halte NYM ohne weiteren Schutz als Verlegung auf der Betondecke auch nicht für geeignet, da ja hinterher duzende Handwerker rüberlatschen und jede Menge Staub, Sand und Steinchen herumliegen. Wird aus Kostengründen trotzdem massenhaft von der Fachwelt so gemacht - sehe ich jeden Tag auf dem Bau. Da gehört min. NI2-XY (Betonkabel) rein, wird aber nicht gemacht. Mal sehen, wann hier die Normung nachzieht und diese Verlegeart für NYM endlich verbietet!

Bei NYY ist der Aufwand wegen Abisolieren und der dickeren Basisisolierung beim Verdrahten in der Gerätedose höher, so dass man mehr Zeit benötigt und die Schlitze müssen breiter und/oder tiefer, was statisch bedenklich sein kann (nicht muss).
 
und die Schlitze müssen breiter und/oder tiefer, was statisch bedenklich sein kann (nicht muss).
du redest hier gerade von ca. 2 mm!
Meine Probleme sind zu 98 Prozent ob ich tatsächlich mal M20 anstelle M25 verlege.
Das sind eben die Luxusprobleme :D die man hat wenn man es vernünftig machen will.
 
@Www
NYM darf deshalb nicht mehr in den Betondecken eingelegt werden, weil der Beton heutzutage zu viele Chemische Zusätze hat die Kunststoffe wie Leitungsisolierungen angreifen und mit der zeit zersetzen.
Bei Großbauten kommt in kalten Zeiten auch der Beton angewärmt auf die Baustelle und auch das schädigt eingelegten NYM.
NYY macht das ganze nichts aus.
Das sogenannte "Schüttkabel" NI2-XY wurde eine zeit auch bei uns angewendet aber dann kam wieder NYY zum Einsatz, angeblich war es mein Chef zu teuer gewesen und es soll auch mehr beschädigte Leitungen gegeben haben als bei NYY.
Und ich hatte mal auf einer Baustelle Pollerleuchten eingesetzt, und da war NI2-XY sogar in der Erde verlegt worden anstatt NYY.
 
Die Isolation von NYM ist auch nicht Wasserdicht.
Ein Feuchtraum ist ein Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit, das bedingt aber nicht, daß Wasser auf dem NYM bleibt.
Unterirdisch darf es nur in Schutzrohren verlegt werden WENN ausgeschlossen ist, daß sich dort Wasser ansammelt.
Demzufolge müsste ein Rohr für ein NYM unter der Erde mit Gefälle verlegt werden und ausgeschlossen sein, daß es an irgendeiner Stelle zu einer Senke kommt an der Wasser stehen bleibt.
Die Erfahrung zeigt, daß dies nicht funktioniert und NYM auch im Rohr in Erde immer wieder zu Problemen führt.
 
du redest hier gerade von ca. 2 mm!
Du - auf dem Bau wird nich mit der Schieblehre gearbeitet, sondern mit dem Augenmaß. Die Elektrofachkraft für Fugenschlitze sieht ein schwarzes Kabel, welches doppelt so Dick aussieht, als dieses hlgr NYM, also Fräse auf Maximalanschlag und rein damit in die Wand und schon sind die Fugen erheblich aus dem zulässigen Toleranzbereich.

Das muss alles ganz schnell gehen auf dem (Neu-)Bau, die Margen sind knapp bemessen. NYY gegenüber NYM abisolieren und verdrahten dauert ca 15-20% länger und kostet in den Dimensionen mehr. Genauso 2,5mm² verlegen, das kostet mehr - nicht nur Geld, sondern auch Zeit, du bekommst nicht so viel in eine Dose rein. Selbst das saubere Verlegen kostet mehr Zeit - überlegen wie man es eleganter lösen kann kostet mehr Zeit, die keiner bezahlt.
Wenn du siehst, was da manchmal für Bündel auf dem Fussboden festgetackert werden. Es werden die Leitungen nicht ordendlich parallel verlegt und befestigt, die Zeit ist dazu nicht da. Und dann liegt so ein Bundel zu 50% im Estrichstyropor, was Verlegeart "A" wäre. Es wird trotzdem "C" berechnet, also 1,5mm² NYM. Schutzrohr wird auch eingespart - kostet extra und auch mehr Zeit. Mit Glück liegen manchmal den Durchgangsbereichen welche.

PS: Das ist jetzt keine Pauschalbeschreibung. Ich sehe auch immer wieder Ele's, die Festes Stangenrohr auf dem Fußboden verarbeiten. Freuen sich die nachfolgenden Gewerke drüber, da die so schön rollen, wenn die Befestigung abgerissen ist.
 
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