Altbau - Klassische Nullung (Keine Brücke zwischen Rückleiter und Schutzkontakt) - Gefahr?

Diskutiere Altbau - Klassische Nullung (Keine Brücke zwischen Rückleiter und Schutzkontakt) - Gefahr? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebes Forum, ich schildere direkt mal mein Anliegen und freue mich, wenn der ein oder andere einen Rat für mich hätte. Vielen Dank schon...
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julius347

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Hallo liebes Forum,

ich schildere direkt mal mein Anliegen und freue mich, wenn der ein oder andere einen Rat für mich hätte. Vielen Dank schon mal! https://www.tube-town.de/ttforum/Smileys/classic/topjob.gif

Ich bin frisch, seit einer Woche, in einen Altbau mit klassischer Nullung gezogen (2-adrig, kein FI/RCD). In der Regel läuft man ja nicht mit dem Spannungsprüfer zur Wohnungsbesichtigung, so ist die Überraschung entsprechend später größer... Bei einigen Steckdosen, 5 an der Zahl, hat der Rückleiter keine Verbindung zum Schutzkontakt. Wenn ich mich richtig informiert habe, ist dies grob fahrlässig und stellt Lebensgefahr dar. Ist dies richtig?

Wir haben sicherheitshalber bereits den Vermieter in Kenntnis gesetzt. Dieser kennt sich allerdings so gar nicht aus, weder mit seinen Pflichten als Vermieter als auch um die Gefahren von Elektrizität. Der ist nun erstmal überfordert und kam mit Argumenten a la "Es ist ja auch ein Altbau." und "Sie zahlen dafür ja auch so wenig Miete" etc.
Da wir frisch eingezogen sind, gingen wir zunächst einmal davon aus, dass die Elektroanlage funktioniert und auch sicher ist.

Was sollte nun das richtige Vorgehen sein? Zunächst wäre doch der erste Schritt einen offiziellen E-Check vom Elektriker machen zu lassen. Für uns als Absicherung, das wir es schwarz auf weiß haben, dass nicht alles koscher ist, als auch um dann entsprechende Mängel beheben zu lassen. Aber wer muss das zahlen?

Zwecks Haftung werde ich selber nichts an der Elektronik rumfummeln noch jemand privat dran lassen. Wir selbst haben nur die Steckdosen für unsere eigene Sicherheit mal durchgemessen und erstmal "abgeklebt".

Worauf sollten wir noch achten, um unseren Aufenthalt in der Wohnung mit klassischer Nullung möglichst sicher zu machen? https://www.tube-town.de/ttforum/Smileys/classic/smily-help.gif

Noch eine weitere Sache: Ich habe gesehen, dass es Personenschutzwischenstecker (von Schwabe z.B.) gibt. Wird das Teil was bringen, wenn ich mal den Gitarrenröhrenamp anschmeiße? Macht es das wirklich sicherer? Hat jemand Erfahrung mit den Teilen?

https://www.tube-town.de/ttforum/Smileys/classic/topjob.gif

Ganz liebe Grüße und DANKE,

Julius
 
Zunächst mal egal wie alt die elektrische Anlage ist und auch wie hoch die Miete ist, der Vermieter muß sich an Gesetze halten.
Da kann man z.B. im Energiewirtschaftsgesetz §§49 nachlesen, daß solche Anlagen sicher sein müssen.

Ein Auto muß auch Tüv haben egal wie preiswert es war und wie alt es ist.

Die regelmäßige Wartung der elektrischen Anlage ist auch eigentlich verpflichtend wird aber üblicherweise nie durchgeführt.

Nach heutigen Erkenntnissen kann man eine Anlage mit klassischer Nullung keines wegs als sicher betrachten! Erst recht aufgrund des hohen Alters dieser Anlagen (verbot für Neuanlagen seit 1973 West, und seit Vereinigung auch Ost)

Das fehlen der Brücke und der damit verbundenen Aufteilung des PEN auf N und PE, verhindert zwar die Gefahr durch Berührungsspannugnen bei Bruch des PEN Leiters, verhindert aber gleichzeitig das Abschalten der Sicherung bei defekten Geräten.
Defekte Geräte kommen aber nun mal häufiger vor.

Auch wenn allgemein die Auffassung eines Bestandsschutzes umgeht existiert dieser nicht!
elektrische Anlagen müssen sicher sein, sich auf einem Bestandsschutz aus zu ruhen und neue Erkenntnisse der Sicherheit einfach aus zu ignorieren ist hier nicht der garant für eine sichere Anlage.
Es muß prinzipiell auch angedacht werden Anlagen auf aktuellere Niveaus an zuheben, vor allem nach nun 55 Jahren Verbot der klassischen Nullung.
 
Noch eine weitere Sache: Ich habe gesehen, dass es Personenschutzwischenstecker (von Schwabe z.B.) gibt. Wird das Teil was bringen, wenn ich mal den Gitarrenröhrenamp anschmeiße? Macht es das wirklich sicherer? Hat jemand Erfahrung mit den Teilen?
Hallo Julius,
ergänzend zu Octavians Infos kann ich dir soviel sagen, dass die Personenschutz-Zwischenstecker (PRCD-S) das sicherste ist, was man aus heutiger Sicht machen kann. Die sind ja auch nicht ganz billig und werden von der BG bei der Benutzung von unbekannten Steckdosen vorgeschrieben.
 
Du kannst ja mal mit deinem Vermieter reden ob er einen E-Chek beauftragt um die Sicherheit der Anlage überprüfen zu lassen. Wenn er sich da Quer stellt, beauftragst du eben Diesen. Trägst dann allerdings auch die Kosten dafür. Stellen sich dann Mängel dabei heraus so ist der Vermieter in der Pflicht diese umgehend zu beseitigen. Auch die Kosten für den E-Check trägt der dann. § 14 GG sowie § 2 GG . Noch etwas ein PRCD-S lässt sich ohne vorhandenen Schutzleiter gar nicht erst zuschalten .
 
Bei einigen Steckdosen, 5 an der Zahl, hat der Rückleiter keine Verbindung zum Schutzkontakt. Wenn ich mich richtig informiert habe, ist dies grob fahrlässig und stellt Lebensgefahr dar. Ist dies richtig?

im Allgemeinen, ja. Es gab allerdings auch schonmal Zeiten, da war eine Schutzmassnahme "Schutz durch nichtleitenden Raum" zulaessig. In dem Falle durften die Schutzleiter nicht angeschlossen werden. Es ist allerdings mehr als fraglich, ob ausgerechnet diese Schutzmassnahme in einer Wohnung vorzufinden ist....
 
Die PEN muss aufjedenfall in den Steckdosen an den PE-Kontakt Angeschlossen werden.
Dann wie meine Vorredner gesagt haben, ein PRCD-S bietet die hochmöglichste Sicherheit.
Und auch ganz wichtig, PEN auf Niederohmigkeit prüfen und Klemmstellen überprüfen, um die Gefahr eines PEN Bruches zu minimieren.
 
Bei einer Schutzkontaktsteckdose muss der Schutzkontakt immer belegt sein. Ansonsten wurden bei Schutz durch nicht leitende Räume Steckdosen ohne Schutzkontakt montiert!
 
:rolleyes:

Die Realität ist doch, dass der Vermieter dem TE was husten wird, wenn der TE versuchen sollte den Vermieter mit Vorschriften zu drangsalieren !

Aber HALLO, ihr blauäugigen Berater, die Welt funktioniert nicht so wie ihr das durch eure rosarote Brille aus euren "geliebten" Vorschriften herauslesen möchtet.

Wenn der TE euren weltfremden Vorschlägen folgen wird, sitzt er bald wieder auf der Straße, denn wer kann langwierige und teure Prozesse führen ?

Wie ahnungslos kann man eigentlich sein . . .
.
 
Wenn man einfach alles hinnimmt nach dem Motto es ändert sich ja eh nix dann ist das so.
 
Wer nicht kämpft hat schon verloren! Fakt auch der Vermieter hat Pflichten.
 
:rolleyes:

Die Realität ist doch, dass der Vermieter dem TE was husten wird, wenn der TE versuchen sollte den Vermieter mit Vorschriften zu drangsalieren !

Aber HALLO, ihr blauäugigen Berater, die Welt funktioniert nicht so wie ihr das durch eure rosarote Brille aus euren "geliebten" Vorschriften herauslesen möchtet.

Wenn der TE euren weltfremden Vorschlägen folgen wird, sitzt er bald wieder auf der Straße, denn wer kann langwierige und teure Prozesse führen ?

Wie ahnungslos kann man eigentlich sein . . .
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Also ich finde, mal die PEN Klemmen anzuschauen und in den Steckdosen die Nullungsbrücken herstellen, ist nicht unbedingt weltfremd.
Wegen klassischer Nullung gleich die ganze Anlage rauszureißen und damit den Vermieter zu nerven, wird wohl nicht zum Erfolg führen.
 
Was wird wohl passieren: Der genervte Vermieter schickt irgendwann seinen Elektriker, der rüstet die fehlenden Brücken in den Baumarktsteckdosen nach, das wars.
Aber immerhin!
 
Nein ich wohne auch zur Miete . Aber wie gesagt, wie man in den Wald hineinruft so schalt es auch heraus.
Und wenn eine Mietsache mangelhaft ist so ist der Vermieter gefordert. Der Vermieter hat eine funktionierende und sichere Elektroanlage bereit zu stellen. Das kann er aber nur, wenn er auch dafür sorgt das evl Schäden oder Mängel ihm auch bekannt sind. Und genau an diesem Punkt setzt der E-Check an. So und wenn ich als Mieter feststelle das eben der Schutzleiter an einer Schukosteckdose nicht funktioniert dann ist das ein erheblicher Mangel. Dazu muss ich als Mieter noch nicht mal eine Steckdose öffnen.
 
Noch etwas solche Sprüche sind rechtlich nicht tragbar wenn es um die Sicherheit geht, den ob da der Schutzleiter angeschlossen ist oder nicht kann ich nicht sehen bei einer Besichtigung. Genauso verhält es sich bei Bleileitungen in der Wand.
 
Vielleicht hilft ja auch ein informatives Gesprách mit dem Hausbesitzer? Sind doch nicht immer potentielle Gegner. So nach dem Motto: ich weiss nicht, was meinen Sie, will da auch nichts kaputt machen, will keine fremden Handwerker in die schöne Wohnung lassen, man weiss ja nie, was die dann so rumwurschteln.......die keule ist bei dem heutigen Immomarkt eher einem Einsatz von Lachgas gleichzusetzen.
bicho
 
Bei mir in der Region, gibt noch ca. 40 % TN-C Anlagen. Ein Teil der Hausbesitzer haben eine kleine Rente und sind finanziell nicht in der Lage auf TN-S umzustellen.
So sieht die Realität aus. Anderseits steigen die Gefahren im TN-C Netz wenn Laien daran rumbasteln. Um die Gefahren zu minimieren sollte man zumindest regelmäßig
ein E-Check von EFK durchführen lassen.
 
Du hast den Sinn des E-Checks nicht verstanden. Nach Deiner Meinung ist die Tüv- Prüfung bei Autos auch nur nach einem Unfall nötig.
 
Ja, du vermutest ganz recht.
Auch von TÜV Prüfungen für Autos halte ich nichts,
da man diese Vereine auch sehr schwer verklagen kann, wenn sie Dinge übersehen haben.
 
Thema: Altbau - Klassische Nullung (Keine Brücke zwischen Rückleiter und Schutzkontakt) - Gefahr?
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