Altbau-Verteilerkasten: Farb- und Begriffsklärung, Sanierung, E-Herd-Anschluss (München, Haus BJ 1954)

Diskutiere Altbau-Verteilerkasten: Farb- und Begriffsklärung, Sanierung, E-Herd-Anschluss (München, Haus BJ 1954) im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, als Elektrik-Neuling bin ich beim Anblick des im Anhang abgebildeten Sicherungskastens (bzw. wie ich heute gelernt habe...
Ich habe die Zuleitungen in die Wohnung untersucht. Es liegt sowohl ein (altes?) 7x1,5mm² Kabel mit nur schwarzen nummerierten Adern als auch das aktuell verwendete Kabel mit 4x10mm² (gn-ge, sw, br, bl). Das 1,5mm² Kabel ist an beiden Enden nicht angeschlossen. Im Zählerschrank wurde davon ein gutes Stück der einzelnen Kabel aufgewickelt, und nicht wie in der Wohnung alles abgetrennt.

[...]

Siehe Bilder und Beschreibung oben; es ist ein 7x1,5mm² mit nur schwarzer Isolierung. Ich vermute, dass hier das alte Stromkabel drin gelassen wurde, nachdem man das neue 4x10mm² dazu zog. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Meiner Erfahrung nach ist das einfach ein Kabel, das zusammen mit der Zuleitung als Reserve verlegt wurde. Als angedachte Anwendung vielleicht die von ECB41 ind #19 oder um einzelne Stromkreise möglicherweise nachträglich doch von der Hauptverteilung aus absichern zu können (?).

Als Ersatz (oder der gar Vorgänger) für die 10mm²-Leitung war es allerdings sicherlich nie vorgesehen. ;)
 
Die Steuerleitung war vor Jahren mal in den TAB gefordert und sollte eigentlich auf einer 7-poligen Klemme abgelegt werden. Diese Leitungen wurden aber praktisch so gut wie nie genutzt und war eine Verschwendung von Reccourcen. Im TN-C-Netz kommt der PE immer aus der Aufteilung des PEN in einen seperaten Neutral- und Schutzleiter. Der PEN ist der schutzgeerdete Mittelpunktleiter im TN-C-Netz. Wenn der Schutzleiter nicht aus dem Netz des Versorgers stammt, sondern von der Erdung im Gebäude, hat man ein TT-Netz. Da nutzt man aber auch keinen schutzgeerdeten PEN.
 
Die alte Steuerleitung kann man dann auch entfernen, da heute nicht mehr gefordert und die wird nauch niemand mehr brauchen.
Ich würde sie nicht entfernen, sondern mit isolierten Enden in der neuen Verteilung parken. Man weiß ja nie, was in der Zukunft gebraucht wird. So könnte man zum Beispiel ein Kellerabteil, das zu der betreffenden Wohnung gehört, damit versorgen, um etwa dort eine Kühltruhe aufzustellen oder sonst was....
 
Der Stromkreis soll dann über diese Leitung in der Wohnung angeschlossen werden und dann über den Zählerschrank zurücklaufen und dann weiter zur Kühltruhe, Keller ect. Jeder normale Elektriker würde das direkt im AAR am Zählerschrank anschließen. Der einzige Sinn wäre irgendeine Art Steuerung zwischen den beiden Kästen, wofür sie ja ursprünglich mal angedacht war. Aber wie wahrscheinlich ist das?
 
Der Stromkreis soll dann über diese Leitung in der Wohnung angeschlossen werden und dann über den Zählerschrank zurücklaufen und dann weiter zur Kühltruhe, Keller ect. Jeder normale Elektriker würde das direkt im AAR am Zählerschrank anschließen.

Ja, kann man natürlich auch machen. Viele Netzbetreiber wollen aber nicht, dass man bei Wohnungszählern im oberen Anschlussraum solche Betriebsmittel einbaut. Man braucht ja wieder extra RCD-LSS, was oben in der Wohnung ja schon vorhanden wäre.

Das 7x1,5 würde man natürlich unten aus dem Zählerschrank herausnehmen und eine Abzweigdose setzen.

Zudem hätte man bei Speisung von oben die Möglichkeit, von oben auszuschalten, falls Steckdosen im Kellerraum unversperrt wären. Ja sogar teilweise abzuschalten, wenn man die Kühlgeräte fest anschließen würde. Adern hätte man bei dem siebenadrigen genug für diverse Ideen...
 
Für Drehstrom wird hier ohnehin ein Antrag an den VNB fällig da hier noch ein wechselstromzähler verbaut ist.
Ob dieser sich auf ein bleibendes TN-C nach dem Zähler einlässt ist fraglich.

Wenn das auf wechselstrom bleibt kann man aber ohne Probleme auf TN-S Netz umstellen, da dann ohnehin drei Adern übrig sind.

Wenn man eh Umstellt auf Drehstrom kann man immer noch Den Wohnugnsanschluß auf TN-S Mit zwei Phasen umstellen das reicht auch erst mal und ist gegenüber dem Jetzigen System schon im Vorteil.
Auch halte ich ein System mit 2 Phasen in TN-S immer noch wesentlich besser als ein 3 Phasen System mit TN-C

Der Draht der da im Bad verschwindet war sicher mal die Erdung der Wanne die heute nicht mehr zwingend nötig ist.
 
Ob dieser sich auf ein bleibendes TN-C nach dem Zähler einlässt ist fraglich.

Das interessiert den Netzbetreiber überhaupt nicht. Das muss der Elektriker für sich entscheiden.
Und meistens haben die im Schnelldurchgang angelernten heutigen Zählermonteure davon eh keine Ahnung.
 
Das ist sehr vom jeweiligen Netzbetreiber abhängig, manche sind da sehr pingelig anderen ist es vollkommen egal.
 
Das ist sehr vom jeweiligen Netzbetreiber abhängig, manche sind da sehr pingelig anderen ist es vollkommen egal

Und wenn da tatsächlich mal so ein pingeliger Zählermonteur was auszusetzen hätte, würde ich zum Schein die Anlage vorerst bei der vieradrigen Verteilungszuleitung mit blau als N betreiben, damit er Ruhe gibt und nachher wieder auf echten Drehstrom umbauen. Denn gegen solche Erbsenzähler habe ich was.

Ich hatte ja schon von jenem Erbsenzähler berichtet, der ca. im Jahre 2009 einem mir bekannten Elektromeister, der vorausschauend eine blaue und gelbgrüne 10² Ader von der PEN-Schiene unter dem Zähler nach oben gezogen hatte, um die PE-N-Trennung schon vor dem oberen Klemmstein zu realisieren, verlangte, die blaue Ader wieder zu entfernen. Soviel zur Kompetenz solcher Typen...
 
Bei dem Zählerschrank gibt es weder Probleme mit den TAB, noch dem Energieversorger, wenn ein eingetragener Installateur hier einen Zählerantrag einreicht.
 
Thema: Altbau-Verteilerkasten: Farb- und Begriffsklärung, Sanierung, E-Herd-Anschluss (München, Haus BJ 1954)
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