Demag Seilwinde P150 mit EP5-15 anschließen

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Hallo,

im Zuge einer Firmen-/Haushaltsauflösung wurde eine Demag-Seilwinde P150 aufgefunden:

Fabrik-Nr. 736047
Baujahr 1973
Baugröße P150H7
1-strängig
Traglast 500 kg
Hakenweg 14m
Hubgeschwindigkeit ca. 20m/min
Seilwinde.jpgTypenschild_Hubgerät_Detail.jpg Typenschild_Motor.jpg

Im Inneren ist ein Positionstaster EP5-15 verbaut.
Positionsschalter.jpg

Leider sind – neben den Motordaten - nicht viele Angaben auf dem Gerät ersichtlich. Auch weiteres Zubehör bzw. Dokumentation konnte bislang nicht aufgefunden werden.
Anschlussschema_EP5-15.jpg

Aufgrund der vorhandenen (durchtrennten) Verkabelung gehe ich davon aus, dass über die Klemmen E3-E4 ein Taster zum Heben des Lasthakens und über die Klemmen E7-E8 ein Taster zum Senken des Lasthakens angeschlossen wurde.

Mich verwirrt jedoch, dass die Anschlussleitung mit den Phasen an den Klemmen Ub, Vb und Wb, der PE und Neutralleiter an der Erdungsklemme angeschlossen sind. Ergebnis hier ist, dass der Motor sofort läuft, sobald der Strom eingeschaltet wird (was ja auch verständlich ist). Eine Drehrichtungsumkehr ist nur über ein Tausch der Phasen (also Polwendeschalter) möglich. Auch die Verbindung von Ub zu R/L1 ist mir nicht so ganz klar.

Dies kann aber nicht die eigentliche Idee der Schaltung sein, da ja eigentlich eine Bedienflasche angeschlossen werden sollte.

Eine Rückfrage bei Demag brachte nur die Erkenntnis, dass der Motor so alt ist, dass keine Unterlagen hierzu mehr vorliegen.

Auf dem Positionstaster sind 3 Klemmen R/L1, S/L2 und T/L3. Intuitiv würde ich die 3 Phasen der Anschlussleitung hier auflegen und dann die Bedienflasche über die Klemmen E3-E4 bzw. E7-E8 verbinden. Den Neutralleiter würde ich offen lassen (kann ich das bei dem Motor) und den Schutzleiter an Gr anschließen.

Hat jemand Erfahrungen mit dem verbauten Positionstaster EP5-15 und kann beim Anschluss der Seilwinde weiterhelfen?

Danke.

Viele Grüße

Sascha Bader
 
Wenn du da selbst weitere Versuche durchführen willst, solltest du im Internet nach DEMAG Katalog mit Schaltungen suchen.
Alternativ könntest du im Klöckner-Moeller, bzw. heutzutage EATON Handbuch nach einer deratigen Schaltung Ausschau halten, ebenfalls im Internet zu finden.
Außerdem denke ich ein örtlicher Eli könnte dir eine Schaltung entwerfen.
 
Die Verbindung von PE und N auf einer Klemme wurde, auch wenn schon immer unzulässig, in der Vergangenheit leider oft so gemacht.
Diese Verbindung ist zu trennen.
Einen Neutralleiter dürfte das Gerät ohnehin nicht benötigen.
 
Hallo,

Vielen Dank für die Antworten.

Eine passende Schaltung für die Ansteuerung der Winde zu bauen ist kein Problem, dafür reicht meine elektrotechnische Ausbildung noch aus, auch wenn sie schon Jahre her ist und ich seitdem nicht mehr viel damit gemacht habe. Die einfachste Lösung wäre halt ein Polwendeschalter, aber ich will nicht 400V in einem mobilen Schaltelement anliegen haben und eine stationäre Verschaltung scheidet leider ortstechnisch aus. Und mit mehreren Schütze zu arbeiten finde ich etwas übertrieben, da die grundlegende Schaltung ja mit dem EP5-15 vorhanden ist.

Deshalb soll ja der vorhandene Positionstaster weiter verwendet werden (hab mich da wohl nicht klar genug ausgedrückt). Und zu diesem Schalter sind leider keine Informationen zu finden.

Viele Grüße

Sascha Bader
 
Ohne nun die Schaltung für diesen DEMAG-Zug speziell zu
kennen, aus der Erinnerung:
Zu dieser Zeit lag bei DEMAG die volle Betriebsspannung
(380V) in der Bedieneinheit (Flasche) an und hier erfolgte
auch die Polwendung zur Drehrichtungsänderung.
Die von Dir in #1 erwähnten Kontakte E3-E4 und E7-E8
sind wohl Begrenzungsschalter für das Heben/Senken (?).-
 
@Elektro-Blitz, hat den DEMAG-Zug schon richtig beschrieben.
Die Inbetriebnahme entweder über:
a- Steuerschalter (Hänge- Flasche) mit Phasenwender oder
b- Wendeschütz & Steuertaster (auf Grund der vorhandenen Anschlüsse zuletzt wahrscheinlich auch so betrieben)
N und PE Verbindung deuten auf ursprüngliche nicht mehr zulässige "klassische Nullung" hin.

Allstromer
 
Es gibt noch DEMAG Elektropläne aus dem Jahr 1972 aus denen ersichtlich ist, dass damals tatsächlich für direkte Schaltvorgänge die verkettete Spannung den "Hänge-Flaschen" zugeführt wurden.
Bisher hatte ich immer angenommen, dass diese eigenartige Drehrichtungswechselschaltung, bei der 1 Phase ungeschaltet dauernd am Motor liegt, nur in Nordamerika zur Anwendung kam.
 
Es gibt noch DEMAG Elektropläne aus dem Jahr 1972 aus denen ersichtlich ist, dass damals tatsächlich für direkte Schaltvorgänge die verkettete Spannung den "Hänge-Flaschen" zugeführt wurden.
Bisher hatte ich immer angenommen, dass diese eigenartige Drehrichtungswechselschaltung, bei der 1 Phase ungeschaltet dauernd am Motor liegt, nur in Nordamerika zur Anwendung kam.
Der Elektroplan enthält sowohl ein Beispiel für einen Seilzug mit einer Drehzahl,
sowie auch ein Beispiel für ein Hubwerk mit zwei Drehzahlen (Eilgang und Schleichgang).
 
Der Elektroplan enthält sowohl ein Beispiel für einen Seilzug mit einer Drehzahl,
sowie auch ein Beispiel für ein Hubwerk mit zwei Drehzahlen (Eilgang und Schleichgang).
.
Der Elektroplan aus dem Jahr 1972 wird nur als "Anschauungsobjekt" hier vorgestellt.

DEMAG Elektroplan.png
Quelle: Mannesmann/DEMAG
.
Vermutlich darf diese Schaltung heutzutage nicht mehr installiert werden ?
.
 
Das ist der Schaltplan vom PK- (Ketten) Zug.
Der linke Plan ist aber identisch für den P-Zug vom TE (ohne Feinhub).
Nur die Klemmennummerierung muss z.T. angepasst werden.
Einfachste Lösung den Kran in Betrieb zu setzen ist ein Steuerschalter mit Stromwender

Allstromer
 
Ich habe ein ganz ähnliches Gerät, zu dem ich gestern einen Thread eröffnet habe. Bei mir sitzt davor eine Schützschaltung die ich noch nicht genauer inspiziert habe, schaut aber nach stumpfer Wendeschaltung aus. Anbei nochmal das Bild meines Klemmbrettes, laut der alten Besitzerin hat das Gerät noch bis vor kurzem funktioniert (was ich nicht bestätigen kann), aber vielleicht hilft dir ja das Bild ein wenig die Verdrahtung nachzuvollziehen
 

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