Dimensionierung von FI-Schaltern

[Hägar1234]

Hallo zusammen,

wollte nun endlich meine ältere Elektrik durch einen nachträglichen Einbau eines FI-Schalters absichern und frage mich, wie der dimensioniert und abgesichert werden muß. Denn wenn ich nur grob alle Großverbraucher (Herd, Staubsauger, Kaffeemaschine, Boiler, etc.) zusammenzähle, komme ich allein damit auf locker 10kW, und in toto über die 40-A des Schalters. Was passiert bei Überlast? Wie ist er gegen solche Überlast abzusichern - einfach 'ne 40A-Sicherung davor? Im übrigen, gelten die auf dem FI angegebenen 40A pro Phase (also 120 in Summe) oder über alle 3, so das man mehrere verbauen sollte?

Danke schon mal,
Hägar

 

[trekmann]

Hallo,

also zum Anfang sollte ma sich eine sinnvolle Aufteilung auf den/die RCDs überlegen. Das heißt das z.B. nicht alle Verbraucher wie Gefrierschrank, Kühlschrank, Boiler usw. auf ein RCD kommen und das etwas getrennt wird nach Verbrauchern z.B. Küche (sie ja mehr Strom zieh als andere Räume) usw.!

Überlastschutz:
Ja in der Tat es ist so einfach. 40A Sicherung davor und fertig. Es kann allerdings auch anders gemacht werden. Da die Aufschrift auf dem RCD pro Kontakt gilt kann es auch mit einer Begrenzung der Sicherungen geschützt werden. Das heißt dass die Sicherungen pro Kontakt in der Summe 40A nicht übersteigen dürfen.

Kurzschlussschutz:
Die RCD müssen auch vor Kurzschluss geschützt werden. Die Sicherung darf dabei nicht größer als 63A sein.

Bei einer Vorsicherung des RCD mit 40A, sollte immer auf Selektivität zu den vor und nachgeschalteten Sicherungen geachtete werden.

Mit freundlichen Grüßen MArcell

 

[maxx27]

hallo wenn mann bei einem gleichzeitigkeits faktor von 0,5 bis max 0,6 in der whg aus geht wirst du nie an die grenzen von einem RCD 40 A kommen
mit der haupt zul auf den 4 pol RCD dann auch die rst schiene und gut ist
du wirst nie 27 kw in deiner whg brauchen

 

[trekmann]

Hallo,

also der Gleichzeitigkeitsfaktor sollte nur bei der Dimensionierung von Hauptleitungen verwendet werden. Das RCD muss auf die maximale Leistung ausgelegt werden die die Sicherungen hinter dem RCD abgeben können. Dementsprechend muss er eine 40A Vorsicherung bekommen oder die Summer der Sicherung darf 40A nicht übersteigen.

Mit freundlichen Grüßen Marcell

 

[Fentanyl]

So ist es! Gleichzeitigkeitsfaktor ist hier herzlich egal, ein RCD darf ohne geeigneten Überlastschutz nicht betrieben werden, so einfach ist das!

Das ist übrigens eine der Vorschriften, die richtig viel Sinn machen - wer schon mal ein paar RCDs zerlegt hat, wird schnell darauf kommen, wieso...

MfG, Fenta

 

[baum-max]

Nur sicherheitshalber("Wichtige Ergänzung zu 2"):
http://baummax.ba.funpic.de/pictuts/rcd.jpg

grtz
BM

 

[Hägar1234]

OK, danke an alle soweit für die vielen hilfreichen Tipps.
Nur eine Frage noch, die hoffentlich nicht zu dämlich ist: Wenn 40A pro FI-Kontakt gilt, sollte dann nicht der Nullleiter auch mit max. 40A abgesichert werden, denn irgenwo muß der Strom ja wieder raus (wenn nicht alles über Drehstrom läuft), und bei Absicherung von L1-3 mit jeweils 40A ohne Sicherung am Nullleiter könnte dieser doch ganz schön in's schwitzen kommen, oder?

Gruß
Hägar

 

[ego1]

Nein! es ist natürlich nicht erlaubt mehrere Phasengleiche Außenleiter in der Konstellation zu verschalten, sprich über mehrere Sicherungen zu sichern, wenn der N Querschnittsgleich den Außenleiter ist!

 

[Hägar1234]

Klar, ich meinte auch phasenverschiedene Ströme. Fliessen dann evt. nicht doch mehr als 40A über den Nullleiter? = muß man das zeitlich differentiell betrachten (d.h. wenn auf einer Phase das Potential zum bestimmten Zeitpunkt hoch ist und satte Ströme fliessen, ist es zum selben Zeitpunkt bei den anderen Phasen weniger relevant wegen geringerem U(t))?

 

[Fentanyl]

Es kanns chon mehr über den Neutralleiter fließen, deshalb sollte man in Installationen, wo prognostisch vermehrt mit Oberwellen zu rechnen ist, Spielraum einplanen.

MfG; Fenta