Hausanschluss Blitzeinschlag

Diskutiere Hausanschluss Blitzeinschlag im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hätte auch mal wieder eine Frage und wäre für jede Info dankbar. Beim letzten Gewitter hat mal wieder der Blitz in die Oberleitung eingeschlagen...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Sooo, das ist jetzt genau die Antwort, auf die ich gewartet habe.
Also Leitung ist auf der Bühne mit Schellen auf Holzbalken verlegt.
Das mit der 50 Amp. Sicherung hört sich gut an und beruhigt mich.
Da ich jetzt gerade ein Profi an der Strippe habe, kannst Du mir
als nicht Elektriker ( bin natürlich ich gemeint ) erklären, was selektiv aussagt und was passiert im schlimmsten Fall noch, wenn nicht selektiv ist, ausser, dass beide Sicherungen auslösen. Gell ich bin lästig :oops:
 
erklären, was selektiv aussagt und was passiert im schlimmsten Fall noch, wenn nicht selektiv ist, ausser, dass beide Sicherungen auslösen.

Das beide Sicherungen ausloesen bezeichnet eben nicht vorhandene selektivitaet, und passieren tut sonst nichts!

Aber stell dir vor du hast eine Fabrik mit 10 Maschienen, eine ist defekt und loest ausser ihrer eigenen Sicherung noch die vorsicheung aller 10 aus...

Selektivitaet ist also kein(direktes) Sicherheitsmerkmal, sondern ein komfortmerkmal.
In grossen Anlagen (Krankenhaus etc.) ist es natuerlich auch ein Sicherheitsmerkmal.
 
Jetzt bin ich ganz happy !!!!
Nochmals Danke !!!!
Zu deiner Beruhigung will ich noch sagen,
dass ich demnächst noch das DG. ausbauen
will und im Zuge der Sanierung die Steigleitung,
evtl. den Zählerschrank erneuern will und ein Leerrohr
für spätere Erdleitung wenn die Strasse erneuert
wird vorsehe. Aber bis dahin werden noch einige
Gewitter über uns ziehen. Gruss Werner
 
Also die Aussage, 10mm² dürfe nicht mit 63A belastet werden, stimmt so nicht! Dies ist von Verlegeart, Leitungslänge und anderen Faktoren abhängig! Und wenn sowieso ein Überlastschutz von 35A am Ende der Leitung besteht, braucht man sich ohnehin keine Gedanken machen (wenn Leitungslänge und die anderen Faktoren stimmen).

Zu der Überspannungsschutz-Sache: Man kann Anlagen/Installationen heutzutage sehr gut gegen Blitzströme und Überspannungen schützen. Wichtig ist, dass das Konzept exakt richtig erstellt wurde, ansonsten ist eine zuverlässige Schutzwirkung nicht möglich!

Ich brauche einige Daten von dir, dann erstelle ich dir ein Konzept. Wenn du einiges nicht beantworten kannst, sag das, ich sage dir, wie du die Information bekommst:

Existiert ein äußerer Blitzschutz (Blitzableiter)?

- Einspeisung über Erdkabel oder Dachständer (ich meine, letzteres vernommen zu haben)?

- Leitungslänge Hauseintritt -> HAK

- Leitungslänge und Aderzahl HAK -> Zählerschrank

- Leitungslänge, Querschnitt und Aderzahl Zählerschrank -> Unterverteilungen

- Netzform Versorgerseite

- Welche Erderanlage ist vorhanden?

- Sind weitläufige außeninstallationen (Garten-Wegbeleuchtungen, Schwimmbad/Pool, ... etc.) vorhanden?

- Welche empfindlichen Geräte gibt es in deinem Haus? Heizung muss auf jeden Fall geschützt werden, ähnlich sieht es mit EDV- und Unterhaltungselektronik aus.

- Hast du Analog-Tel oder ISDN?
- Ist DSL vorhanden
- Wie sind die Leitungelängen Telefon-Hauseingang -> APL -> evtl. Zwischenverteiler -> Endgeräte-Telefondose (TAE1)?
- Kommt die Telefonleitung über Masten oder durch die Erde?
- Wie viele genutzte Amtsleitungen/Ports hast du?
- Welche TK-Endgeräte sind vorhanden?

- Hast du Antenne, Sat oder Kabel-TV?
- Wie sind hier die Leitungslängen?

- Hat dein Haus Stahlarmierungen in den wänden (Monier-Eisen) und verfügst du über einen Keller?

- Ist der Grund um dein Haus felsig oder kann man leicht z.B. neue Erder Einschlagen?

Überspannungsschutzgeräte sind zwar nicht gerade billig, aber bei ih-bäh bekommt man vieles zu echt passablen Preisen. Auch ich habe mir so mein komplettes Konzept zusammengestellt (außer den Datenleitungs-Schutzgeräten, die hab ich selbst gebaut). Wenn man die richtigen Teile richtig kombiniert, kann kaum noch etwas passieren (ohne Raumschirm besteht zwar noch die möglichkeit, dass eine Schockwelle Zerstörung anrichtet, aber sowas passiert so gut wie nie bei Privathäusern! Eine Hundertprozentige sicherung gibt es natürlich auch hier nicht, aber ohne Schutz - und dieser Schutz verhindert nicht nur Schäden durch Blitze sondern auch durch bestimmte Netzstörungen, Schalthandlungen, ... etc. - ist man äußeren (und inneren) Einflüssen hilflos ausgeliefert.

MfG; Fenta
 
Also die Aussage, 10mm² dürfe nicht mit 63A belastet werden, stimmt so nicht! Dies ist von Verlegeart, Leitungslänge und anderen Faktoren abhängig! Und wenn sowieso ein Überlastschutz von 35A am Ende der Leitung besteht, braucht man sich ohnehin keine Gedanken machen (wenn Leitungslänge und die anderen Faktoren stimmen).

Sag mal Fenta, liesst du auch was andere Leute schreiben? Das Thema ist eigentlich durchgekaut genug in diesen Tread.
 
Erst mal vielen Dank für die Mühe !!!
Fentanyl schrieb:
Also die Aussage, 10mm² dürfe nicht mit 63A belastet werden, stimmt so nicht! Dies ist von Verlegeart, Leitungslänge und anderen Faktoren abhängig! Und wenn sowieso ein Überlastschutz von 35A am Ende der Leitung besteht, braucht man sich ohnehin keine Gedanken machen (wenn Leitungslänge und die anderen Faktoren stimmen).

Zu der Überspannungsschutz-Sache: Man kann Anlagen/Installationen heutzutage sehr gut gegen Blitzströme und Überspannungen schützen. Wichtig ist, dass das Konzept exakt richtig erstellt wurde, ansonsten ist eine zuverlässige Schutzwirkung nicht möglich!

Ich brauche einige Daten von dir, dann erstelle ich dir ein Konzept. Wenn du einiges nicht beantworten kannst, sag das, ich sage dir, wie du die Information bekommst:

Existiert ein äußerer Blitzschutz (Blitzableiter)?
Nein
- Einspeisung über Erdkabel oder Dachständer (ich meine, letzteres vernommen zu haben)?
Dachständer
- Leitungslänge Hauseintritt -> HAK
HAK direkt am Ständer
- Leitungslänge und Aderzahl HAK -> Zählerschrank
Vieradrig / 8 Mtr. Länge
- Leitungslänge, Querschnitt und Aderzahl Zählerschrank -> Unterverteilungen
Alle Sicherungen für beide Partien im Zählerschrank.
- Netzform Versorgerseite
- Welche Erderanlage ist vorhanden?
Erdband und Potentialausgleichschiene.
- Sind weitläufige außeninstallationen (Garten-Wegbeleuchtungen, Schwimmbad/Pool, ... etc.) vorhanden? Nein
- Welche empfindlichen Geräte gibt es in deinem Haus? Heizung muss auf jeden Fall geschützt werden, ähnlich sieht es mit EDV- und Unterhaltungselektronik aus.
TV., Sat., PC., Fitzbox.
- Hast du Analog-Tel oder ISDN? Nein- Ist DSL vorhanden. Ja
- Wie sind die Leitungelängen Telefon-Hauseingang -> APL -> evtl. Zwischenverteiler -> Endgeräte-Telefondose (TAE1)? Eine Leitung ca. 20 Mtr. direkt ins Büro. Ein analog Tel. stationär und zwei Nebenstationen
- Kommt die Telefonleitung über Masten oder durch die Erde? Aus der Erde.- Wie viele genutzte Amtsleitungen/Ports hast du? Eine- Welche TK-Endgeräte sind vorhanden?
- Hast du Antenne, Sat oder Kabel-TV? Sat mit vierfach LNB.- Wie sind hier die Leitungslängen? Vier mal ca. je 15 Mtr.
- Hat dein Haus Stahlarmierungen in den wänden (Monier-Eisen) Nein und verfügst du über einen Keller? Gewölbekeller
- Ist der Grund um dein Haus felsig oder kann man leicht z.B. neue Erder Einschlagen? wäre möglich

Überspannungsschutzgeräte sind zwar nicht gerade billig, aber bei ih-bäh bekommt man vieles zu echt passablen Preisen. Auch ich habe mir so mein komplettes Konzept zusammengestellt (außer den Datenleitungs-Schutzgeräten, die hab ich selbst gebaut). Wenn man die richtigen Teile richtig kombiniert, kann kaum noch etwas passieren (ohne Raumschirm besteht zwar noch die möglichkeit, dass eine Schockwelle Zerstörung anrichtet, aber sowas passiert so gut wie nie bei Privathäusern! Eine Hundertprozentige sicherung gibt es natürlich auch hier nicht, aber ohne Schutz - und dieser Schutz verhindert nicht nur Schäden durch Blitze sondern auch durch bestimmte Netzstörungen, Schalthandlungen, ... etc. - ist man äußeren (und inneren) Einflüssen hilflos ausgeliefert.

MfG; Fenta
 
Sorry, dass es so lang gedauert hat, ich war etwas im Stress die letzten Tage!

Ich würde es so machen:

Wenn der VNB B-Ableiter im Vorzählerbereich genehmigt, direkt 3 koordinierte B-Ableiter von OBO „MCD50B“ (bei TNC) bzw. 3 „MCD50B“ und ein „MCD125B N/PE“ (wirklich die MCDxxx-Typen, nicht die unkoordinierten MCxxx !)auf dem Speicher in unmittelbarer Mastnähe montieren und mit der Leitung verbinden (mindestens 16mm² Cu, besser 25mm² Cu), eine Erdungsleitung sollte in den Keller zum Erder gelegt werden, evtl. kanbn man aber auch den PEN (sofern TNC) der Zuleitung zum Zählerschrank nutzen. Zumindest solange, bis (wenn TNC) ab Ableitergehäuse in N und PE aufgeteilt wird. Die Netzform wäre wichtig zu wissen. Rufe doch mal bei deinem zuständigen VNB an und erfrage sie (bitte einen kompetenten Mitarbeiter verlangen, sonst kann es schonmal vorkommen, dass du jemand an die strippe kriegst, der nichtmal weiß, was Netzformen sind.
In den Zählerschrank müssen mindestens Dehnguard mit 20kA oder OBO V25 B+C oder hochleistungs-Vatistoren von EPCOS oder halt Dehnventil – ich präferiere aber die OBO V25 B+C, das sind besonders starke Varistoren für Verteilereinbau. Von Epcos gibt es zwar noch deutlich stärkere, aber die benötigen ein spezielles Gehäuse und spezielle Verbindungstechnik.

Sollen im Verteiler Feinschutzableiter eingesetzt werden, bedarf es einer zusätzlichen Induktivität pro Leiter (Dehnbridges gibt es nicht mehr, aber die Bridges von Phoenix Contact sind auch geeignet). Ich weiß nicht, ob es offiziell zulässig ist, aber man kann sich auch mit etwas Rundstahl und Kupferdraht (isoliert oder mit Lack) selbst kleine Spulen bauen – technik wie auch sicherheitstechnisch ist das kein Problem. Wichtig ist, dass die Entkopplung zwischen C und D ausreichend ist. Sollen die Feinschutzableiter nicht in denselben Verteiler wie die Überspannungsableiter C und beträgt die Leitungslänge mindestens 5m, ist das ganze ohnehin nicht wichtig.

Wo befindet sich die Heizung? Dort müsste evtl ein zusätzlicher Kleinverteiler gesetzt werden (sehr kleines Gehäuse für 2-6 TLE).

Der Analoganschluss sollte einen Schutz bekommen, ebenso das DSL-modem. Für das modem empfehle ich selbstbau – ist ein sehr einfacher Ableiter und der Markt bietet hierfür IMO keine wirklich guten Lösungen.

Wo ist euer APL? Außen oder innen? Da kann man z.B. schon einen passenden Blitzductor einbauen.


Alles in Allem nicht wirklich problematisch!

MfG; Fenta
 
Um himmels Willen, das ist für mich etwas zu viel
auf einmal. Trotzdem nochmals vielen Dank für die
umfangreichen Infos. Wie oben schon erwähnt, werde
Ich bei Renovierungsbeginn des DG. einen Elektriker
hinzuziehen und Ihm deine hilfreichen Tipps vermitteln.
Gruss Werner
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Hausanschluss Blitzeinschlag
Zurück
Oben