Mietwohnung mit schützenswerten Altlasten........

[NYRUZY]

......laut Vermieter.
Ich habe mir die Tage eine Wohnung angesehen, in die ich einziehen möchte.
Ich habe mir die Elektroinstallation angesehen und kam von einem Schrecken zum anderen.

Ich entdeckte, das die Steckdosen allesamt auf Nullung laufen, im Sicherungskasten (neuere Generation ca. Ende 90er Jahre) fand ich keinen RCD, nur ne größere Ansammlung LS-Schalter. Im Bad nciht eine Steckdose und bei sämtlichen Lampenauslässen vermisste ich den Schutzleiter. Adern allesamt sw/gr. Nirgendwo rot zu entdecken.

Der Vermieter will anscheinend mit Altbestandschutz sich von möglichen Kosten distanzieren, indem er nachgerüstetes einfach entfernen lassen will, falls vorhanden.

Hier nun meine Frage an euch: Gibt es bestimmte Grundlagen und Möglichkeiten, wie ich den Vermieter zu einer Zwangslage bringen kann, damit er eine Neuanlage einbauen lässt? Denn pro Raum eine Steckdose ist doch recht dürftig, und zudem würde ich meinen kleinen Sohn bestimmt nicht in eine Wohnung mit TN-Netz einziehen lassen wollen.

 

[elektroblitzer]

Hier nun meine Frage an euch: Gibt es bestimmte Grundlagen und Möglichkeiten, wie ich den Vermieter zu einer Zwangslage bringen kann, damit er eine Neuanlage einbauen lässt? Denn pro Raum eine Steckdose ist doch recht dürftig, und zudem würde ich meinen kleinen Sohn bestimmt nicht in eine Wohnung mit TN-Netz einziehen lassen wollen.

Andere Wohnung ansehen und dort einziehen.
Es besteht Privatautonomie und das Recht mit dem Eigentum selbst zu verfahren wie man möchte, mit geringen Einschränkungen. Dazu zählt es aber nicht renovieren oder gar neu bauen zu müssen.

 

[Strippe-HH]

Ich entdeckte, das die Steckdosen allesamt auf Nullung laufen, im Sicherungskasten (neuere Generation ca. Ende 90er Jahre) fand ich keinen RCD, nur ne größere Ansammlung LS-Schalter. Im Bad nciht eine Steckdose und bei sämtlichen Lampenauslässen vermisste ich den Schutzleiter. Adern allesamt sw/gr. Nirgendwo rot zu entdecken.

Gibt es in Hamburg tatsächlich noch welche die solche Bruchbude vermieten?
Klassische Nullung in den Steckdosen war hier noch nie erlaubt gewesen, ist also Pfusch da wohl nachträglich ausgeführt. 2-Polige Deckenauslässe in Altbauten die vor 1958 erbaut wurden, das gibt es dort oft
Bad ohne Steckdose ist in Altbauten viel anzufinden.
Fehlender RCD in der Verteilung, braucht in der Altanlage auch nicht zu sein ist ja zu den damaligen Normen zum Zeitpunkt der Errichtung erstellt worden.

 

[T.Paul]

Gibt es in Hamburg tatsächlich noch welche die solche Bruchbude vermieten?
Klassische Nullung in den Steckdosen war hier noch nie erlaubt gewesen, ist also Pfusch da wohl nachträglich ausgeführt.

Du glaubst da immer noch dran, dass es sowas nicht gibt, oder? Ich hab "Wohnlöcher" gesehen, da kann man froh sein, wenn beim aufschließen einen die Holztürzarge vor lauter Holzwürmern und Feuchtigkeit nicht erschlägt, bevor man mit dem Fuß im Nest der Ratten unter dem Fußboden stecken bleibt, denen das verrostete, schief, halb von der Wand hängende Glucker-Akkustikum in vagem Anschein eines Heizkörpers auch schon ein Dorn im Auge ist, während sich die Fliegen über die braunschwarz gefärbte "Dekoration" des Vormieters auf und neben der keramischen Leinwand des bunten Lebens freuen ... Wenn man nur fest genug auftritt ... und nicht durchtritt ... blinzelt da manchmal das Küchenlicht auf - abhängig von der Windrichtung und den von den Fensterrahmen dadurch ausgelösten Schwingungen.

Nein, kein Scherz ......... :evil: .... Karolinenviertel, Straße will ich mal verschweigen ... Gibt es aber auch ähnlich auf der Veddel ...

 

[sko]

Wunderschön beschrieben, vielen Dank!

Ciao
Stefan

 

[Octavian1977]

Prinzipiell hat der Vermieter eine Anlage zur Verfügung zu stellen die mit heute üblichen Geräten Gefahr und schadlos zu verwenden ist.
Dies sehe ich bei einer klassischen Nullung nicht gegeben, da der Betrieb von vernetzten Geräten zu Problemen führt.

Das ist aber eine Streitfrage die Gerichte entscheiden.

Für den reinen Betrieb einer Analge gilt: solange sie den zum Erstellungszeitpunkt gültigen Normen entspricht, und die Nutzungsweise sich nicht verändert hat, gibt es keine Anpassungspflicht.

 

[Strippe-HH]

Du glaubst da immer noch dran, dass es sowas nicht gibt, oder?

Nein, kein Scherz Karolinenviertel, Straße will ich mal verschweigen ... Gibt es aber auch ähnlich auf der Veddel ...

@T-Paul
Natürlich kenne ich solche Beispiele, aber da standen die Wohnungen Leer und die Häuser wurden Kernsaniert so auch im Karo-Viertel und auf der Veddel.
Aber ich weis auch dass Hamburgs größtes Wohnungsunternehmen mit den 4 Buchstaben vor Neuvermietung ihre Schrottbuden wenigstens saniert.
Aber als es damals noch die "Neue Heimat" gab, da wurde in dessen Wohnungsbestand nichts investiert.
Und es gibt noch die G....H, die auch über einen ruinösen Wohnungsbestand verfügen wo auch nichts gemacht wird.
Andere Wohnungsgenossenschaften investieren aber in ihren Altbeständen, was auch meiner vorherigen Arbeitgeber- Firma viele Aufträge einbringt.

 

[Dino81]

Moin, moin!
Da muss ich doch als Hamburger meinen Senf dazu geben:
Eine große Gefahr ist auch der Vormieter!
Da hat Pappi mit Klingeldraht den Deckenauslass für den Kronleuchter verlegt und eine Steckdose mit Klingeldraht ohne PE verlegt! Funktioniert tadellos, ist auch unter der Raufasertapete nicht zu sehen.

Ich hab mal einen Vormieter versucht zu erklären, dass das evtl. für seine Kinder gefährlich war.
Mach ich nie wieder, ungebetene Ratschläge sind auch Schläge!

 

[T.Paul]

Natürlich kenne ich solche Beispiele, aber da standen die Wohnungen Leer und die Häuser wurden Kernsaniert so auch im Karo-Viertel und auf der Veddel.

ich spreche allerdings von vermieteten Objekten ...

Aber ich weis auch dass Hamburgs größtes Wohnungsunternehmen mit den 4 Buchstaben vor Neuvermietung ihre Schrottbuden wenigstens saniert.

Das ist witzlos, wir arbeiten für Saga/GWG - Da kann man nur im Neubau etwas verdienen, Sanierung geht noch knapp und Instandhaltung ist so knapp kalkuliert, dass die Gewerke nach Möglichkeit genau nichts tun, außer Silikon drüber schmieren ...

Die großen Baugenossenschaften Hansa & HBH tun in Summe noch am meisten an ihren bestehenden Objekten meiner Erfahrung nach.

 

[NYRUZY]

Heute hatte ich einen genauen Überblick auf die Wohnung.
Ich bin offen und ehrlich. Lage astrein, Mietpreis unschlagbar für die Wohnfläche. Mit dem Vermieter der grade mal für nen E-Check Geld ausgeben will, sind wir noch am verhandeln. 1 Monat mietfrei für eigenbasis sanierung haben wir schon rausgehandelt.
Was das für ein Verein ist? Da werdet ihr staunen. Es ist ein Amt, das bundesweit Immobilien an Ämter und Beamte vermittelt.

Hier zwei Fakten zur Wohnung. Gebaut ende der 50er. Verteilung und in der Küche 3 weitere Stromkreise '84 nachgerüstet. Im Bad nach altem Bauzustand eine Steckdose mit Klappdeckel. Durchlauferhitzer Stiebel Eltron aus den 90ern 3~. Zum Glück wurde der Herdanschluß in der letzten Maßnahme auf 3~ umgebaut. Mit ner Brücke schließe ich nur ungerne Herde an.
Die Steckdosen und Lampenkreise sind dennoch stark liebebedürftig. Jeweils ein LS für die ganze Wohnung.

Sieht alles nach Stand '84 aus. Und leider habe ich außer dem DLE nichts entdecken können, das neuer als besagtes Jahr '84 ist :cry:

 

[Strippe-HH]

Das ist witzlos, wir arbeiten für Saga/GWG - Da kann man nur im Neubau etwas verdienen, Sanierung geht noch knapp und Instandhaltung ist so knapp kalkuliert, dass die Gewerke nach Möglichkeit genau nichts tun, außer Silikon drüber schmieren ...
Die großen Baugenossenschaften Hansa & HBH tun in Summe noch am meisten an ihren bestehenden Objekten meiner Erfahrung nach.

Na dann weist du ja genau so gut bescheid wie ich, hab nämlich von der Saga auch so machen Bau hinter mir.
Für die Hansa arbeitet die Firma auch viel wo ich bis zu Letzt beschäftigt war und Neubauten von der Saga wurden auch wieder gemacht.