Das ist ja dem Wesen nach schon ein Blog und deshalb mach ich grad weiter.
Nein, ich hab's mir nicht ausgedacht. So schwer es einem fallen mag das zu glauben, es ist die Wahrheit.
Diesmal ist's nichts Elektrisches, sondern viel banaler bzw. was Anderes.
<b>Vorsicht!</b> Das ist ein extrem langer Text und nicht für Leute mit Zeitnot zu empfehlen!
Gestern Morgen kam mal wieder ein Anruf, die obere Wohnung sei 2cm hoch mit Heizöl überflutet und ich hätte doch die Ölpumpe (vor 3 Jahren) eingebaut.
Die bettlägrige Mutter hätte evakuiert werden müssen, die Feuerwehr hätte kommen müssen und es sei überlegt worden, das ganze Haus zu evakuieren.
Die Explosionsgefahr wäre extrem hoch gewesen. Ich hab dann versucht ihr den Flammpunkt von Diesel/Heizöl zu erklären - Aber das hat schon der Fliesenleger gemacht.
Die Sachverständige der Versicherung sei ebenfalls schon dagewesen und schätzt den Schaden auf etwa 50000 EUR (in Worten, fünfzigtausend Euro).
Das sofort herbeigerufene Multitalent (der Fliesenleger) hat sich das angeschaut und meint, dass auch Fassade und Balkon betroffen wären. Er schätzt den Schaden weit höher.
Einen Zusammenhang mit den derzeitigen Renovierungsarbeiten in der Wohnung sei nicht erkennbar.
Das nun überflüssige Ölventil an der Leckstelle sei zwar im Zuge der Renovierung von ihm entfernt worden, sei aber auch ordnungsgemäss wieder verschlossen worden (sowas können Fliesenleger und machen das jeden Tag!).
Der Grund für den Schaden sei vielmehr in der vor drei Jahren fehlerhaft von mir installierten Pumpe zu suchen und ich sei deswegen haftbar.
Der Grund sei, dass die Pumpe zu viel Druck aufbaut.
Soll der mir doch nicht die Story vom Pferd erzählen, der hat schlichtweg bei seiner Klopperei die Ölleitung abgehauen, es nicht gemerkt und die Pumpe tat halt, was sie halt tun muss - Sie pumpt nach!
Jetzt bin ich froh, dass ich immer alle Belege aufheb.
<b>Die Vorgeschichte:</b>
Diese Story entstand damals aus einer Notsituation heraus. Es war Winter und es kam der verzweifelte Anruf, dass die Wohnung der Mutter kalt sei, die Heizung nicht anspringen würde und ob ich mir das nicht anschauen könnte.
Na gut, hab ich mir angeschaut - Kein Öl! Die Reinigung des Zulaufs brachte auch nix und der Zünder funktionierte einwandfrei. Das Reglerventil hatte auch nichts.
Es kam einfach kein Öl von unten!
Also (vor drei Jahren) ab in den Ölkeller und die Pumpe angeschaut.
Ja, eine schon betagtere Schrag SÖ11, die sass fest, die Sicherung flog und konnte auch nicht mehr in Gang gebracht werden.
Ich hab die Pume halt ausgestöpselt und hab die Ölzuleitung dann halt kurzerhand so umgeklemmt, dass 1. OG und DG von einer Pumpe versorgt werden. Schön ist das nicht, als Übergangslösung taugt es aber. Die Heizung lief jedenfalls, aber es musste eine Ersatzpumpe her.
Ich riet zum Heizungsmensch, der sich das anschauen sollte.
Der kam auch, hat das überprüft und meinte auch, dass eine neue Pumpe her muss.
Das Angebot war aber natürlich vieeel zu teuer und ich solle was machen ...
Ja was soll ich tun, bin ich Heizungsmensch oder sowas?
Irgendwie hab ich mich dann aber doch breit schlagen lassen und hab mal nach so nem Ding gesucht.
Weil das alles so wunderbar verbaut ist, musste es im Prinzip wieder eine SÖ11 werden, sonst passt nix mehr.
Ich wurde fündig und fand ein generalüberholtes Pendant bei nem <u>Fach</u>händler, der auf die Überholung solcher Pumpen spezialisiert ist. Ja, hat auch fast 500 Ocken gekostet - Aber gekauft. Neu gab es eigentlich schon gar nicht mehr und wenn, dann mal richtig teuer!
Das Ding kam an und ich schaute erst mal rein. Wirklich astrein, das Ding sah nicht nur aus wie neu, sondern funktionierte auch perfekt.
Protokoll und Prüfbescheinigung lag auch bei.
Der Einbau musste wieder mal warten, denn das sei auch zu teuer und es funktioniere auch so. Der Heizungsmensch habe das ja überprüft.
Feine Sache, also das Ding zähneknirschend auf Halde gelegt - Man kann nie genug Ölpumpen rumliegen haben - Besonders, wenn man selbst ne Gastherme hat.
Es war noch im frühen gleichen Jahr, als wieder ein Anruf kam - Der Mieter im EG hätte keine Heizung mehr und müsse nun elektrisch Heizen - Ich soll kommen.
Also rüber und geguckt. Alles gereinigt und schon wieder kein Öl - Also ab in den Keller.
Tja, der Ölkeller ist einzigartig gebaut und man kommt an nix ran. Aber auch unten, die Pumpe bringt kein Öl, läuft aber eigentlich und hat genug Speicherdruck?! Sah überhaupt recht ordentlich aus.
Aber irgendwas kann da nicht stimmen. Ich hab noch gefragt, ob denn überhaupt Öl im Tank sei (denn die Tankanzeige ist kaputt).
Ja ja, sie hätten erst jüngst getankt und das könne nicht leer sein.
Ich hab dann vorgeschlagen die Pumpe versuchsweise auszutauschen und es dann zu probieren. Sogar neue Dichtungen hätte ich.
Gesagt getan, neue Pumpe dran und es ging nichts. Der genervte Mieter wusste alles besser und vertauschte kurzerhand Vor- und Rücklauf (Nebenher hat er mir noch meinen 19er und 17er geklaut). Hmm, der Hersteller schreibt das bestimmt nur aus Jux und Dollerei drauf, was Zulauf und was Rücklauf ist - War mir aber in dem Moment aber egal.
Ich war eh genervt, denn Heizungsbau ist nun wirklich nicht mein Ding und ich will es auch nicht lernen. Ich verwies auf den Fachmann und bin abgehauen.
Der Heizungsmensch kam dann auch in den nächsten Tagen, stellte erst mal fest, dass Zu- und Rücklauf vertaucht wären und korrigierte das zurück (Das war ursprünglich richtig angeschlossen - Bis der Mieter alles besser wusste!).
Lobende Worte für die "erneuerte" Pumpe fand er auch, die sei perfekt.
Er kam dann aber schliesslich drauf, dass schlichtweg der Tank leer war, baute ne neue Anzeige ein und kippte ein paar Liter rein. Heizung tat wieder!
Bald drauf der nächste Anruf, dass das ja auch blöd sei, wenn die Wohnung ihrer Mutter und ihre auf einen Tank laufen, Sie habe ja jetzt eine Pumpe "übrig" und ob man die nicht einbauen könnte.
Na ja, "übrig" ist wohl das falsche Wort, ich hatte halt eine generalüberholte SÖ11 wegen ihr, die wollte sie dann aber nicht mehr und was will man schon mit so nem Biest? And die Wand hängen?
Ich hätt sie eh in der Bucht eingestellt oder entsorgt.
Blöd, wie ich nun mal bin, hab ich mir weitere Dichtungen besorgt und bin rüber.
Jetzt war es aber so, dass sie nicht wollte, dass der Mieter die neue Pumpe hat, sondern ihre Mutter die haben sollte.
Na meinetwegen, also auch da getauscht - Man hat ja sonst nix zu tun.
Jedenfalls waren kurz danach alle drei wieder dran und haben astrein funktioniert.
Es gab in dieser Heizölgeschichte noch mehrere Zwischenfälle, wo ich dann aber irgendwann den Löffel geschmissen hab und auf den Fachmann verwiesen hab.
In (nachgewiesen) keinem einzigen Fall war ne Pumpe oder deren Installation schuld! Meist wurden nur Sperrhähne sinnlos verdreht oder Ventile (ebenso sinnlos) geöffnet - War mir wurscht!
<b>Quintessenz:</b>
Bei der zu sanierenden Wohnung wurd ich ja auch (im elektrischen Teil) wieder gefragt und auf übelste Art und Weise rausgeschmissen.
Ich hab's mal kurz gesehen und verkneife mir jedes Urteil. Okay, es wird funktionieren, aber billig, billig, billig und noch billiger!
Lang halten tut das nicht und modernen Ansprüchen genügt es schon zweimal nicht. Mir kommt das vor, wie ne lieblos reparierte Bruchbude, die halt die nächsten wenigen Jährchen noch überleben soll.
Jetzt ist aber Mist mit dem Öl passiert und es werden keinerlei Zusammenhänge zu den jetzigen Tätigkeiten gesehen. Vielmehr erinnert man sich daran, dass da mal einer was an der Ölpumpe gemacht hat.
Ich frag mich manchmal, wo die die Assis herkriegen, die in Talk-Shows mit machen. So langsam dämmert's mir aber, solche Assis gibt es wirklich!
Aber da weiss man wenigstens, wohin der Fisch schwimmt.
Die will ihre Sanierung von mir bezahlt haben. Aber da läuft sie diesmal gründlichst auf - Der Schuss geht nach hinten los!
Viele Grüsse,
Uli