Qualität der Ausbildung in den Elektroberufen früher und heute

Diskutiere Qualität der Ausbildung in den Elektroberufen früher und heute im Forum Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme im Bereich DIVERSES - Hallo zusammen! :) Mich würde interessieren wie sich die Qualität der Berufsausbildung in den Elektroberufen heutzutage im Vergleich zu früher...
  • Ersteller Elektromeister1
  • Erstellt am
E

Elektromeister1

Beiträge
7
Beruf
Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik
Hallo zusammen! :)

Mich würde interessieren wie sich die Qualität der Berufsausbildung in den Elektroberufen heutzutage im Vergleich zu früher entwickelt hat.

Auch heutzutage lassen sich ja laut Aussagen einiger Kolleginnen und Kollegen Unterschiede in den Anforderungen für die Abschlussprüfungen zwischen HWK und IHK feststellen. Allgemein wird davon gesprochen, dass die Gesellenprüfungen z.B. zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (HWK) sogar um einiges anspruchsvoller sind als z.B. die Prüfungen zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der IHK.

Könnt ihr das so bestätigen?

Vielfach ist auch zu hören, dass die Berufsausbildung und die zugehörigen Gesellenprüfungen früher viel anspruchsvoller waren. Der Beruf des Elektroinstallateurs war ja sehr weit verbreitet und viele von denen sind ja heutzutage in sämtlichen Bereichen (auch in Industrie, Schaltschrankbau, Service, ...) beschäftigt und verfügen über ein ungemein hohes Fachwissen dank ihrer langjährigen Berufserfahrung.

Eine Diskussion wäre sehr interessant! :)

Grüße
Elektromeister1
 
Der Theorieteil der IHK Prüfung ist deutlich schwerer als der der HWK.
Die IHK Prüfung hab ich selbst abgelegt, die Prüfungen der HWK hab ich für meine Nachhilfstätigkeiten genutzt.
Mal abgesehen davon, daß in den Prüfungen ziemlich viele Fehler waren, sind die Fragen deutlich leichter.

Praktische Prüfung kenn ich nicht von der HWK, vielleicht ist diese Anspruchsvoller in irgendeiner Weise, ich kann mir aber nicht vorstellen, das dort so was wie SPS Programmierung abgefragt wird, Platine Löten und prüfen ? vielleicht.

Einen Elektroinstallateur findet man in der Industrie eher selten, wenn auch nicht ausgeschlossen, aber dort sind einfach andere Dinge gefragt.

Ein Elektroinstallateur hat weder mit Reglungstechnik noch mit Steuerungstechnik was zu tun.
 
Also ich behaupte und weiß, dass fast schon zu Zeiten vom Kaiser, der Elektriker Steuerungstechnik gelernt hat. Und dies auch bis heute lernt. Nennt man Schützschaltungen. Benötigt man in der Regel für Motoren.

Desweiteren weiß ich, dass jeder Elektriker seit mindestens 20 Jahren SPS lernt!

Und All dies ist sogar so schlimm, dass es prüfungsrelevant ist! Du programmierst dort tatsächlich eine Schaltung für die s7 .... Du programmierst aber auch eine Telefonanlage, eine KNX Steuerung, baust eine Schützschaltung, baust ein halbes Netzwerk auf, und prüfst dieses mit dem Messgerät und und und..... denn all den Scheiss musst du können! Und nicht nur ein bisschen UND/ODER Verknüpfungen hin und her schieben, und wenn es nicht passt fängst halt noch Mal von vorne an. Bzw sagt die Software einem nicht sogar woran es hakt?

Und das die IHK Prüfung auch nur Ansatzweise mit der von der HWK verglichen werden kann, kann ich ebenfalls verneinen. In Bayern ist die der HWK der der IHK um Längen überlegen. Aber Bayern ist im Bildungswesen leider nicht der Massstab.....
 
Also ich behaupte und weiß, dass fast schon zu Zeiten vom Kaiser, der Elektriker Steuerungstechnik gelernt hat. Und dies auch bis heute lernt. Nennt man Schützschaltungen. Benötigt man in der Regel für Motoren.

Desweiteren weiß ich, dass jeder Elektriker seit mindestens 20 Jahren SPS lernt!

Und All dies ist sogar so schlimm, dass es prüfungsrelevant ist! Du programmierst dort tatsächlich eine Schaltung für die s7 .... Du programmierst aber auch eine Telefonanlage, eine KNX Steuerung, baust eine Schützschaltung, baust ein halbes Netzwerk auf, und prüfst dieses mit dem Messgerät und und und.....
Aber kein Ausbildungsinhalt nützt dir was, wenn du keine Gelegenheit bekommst, dies in der Praxis umzusetzen. Und die Wahrscheinlichkeit ist nun mal in der Industrie um Faktoren höher, dass man das Gelernte - gerade Richtung Programmierung/Steuerungstechnik auch umsetzen und sich spezialisieren kann. Im kleinteiligen E-Handwerk geht es doch heutzutage eher darum, einfachere Aufgaben im Akkord und schnell zu erledigen, also eine Hausinstallation nach der anderen hochziehen, wobei die interessanteren Tätigkeiten dem Gesellen vorbehalten sind. Selbst den Verkauf und die Reparatur von Haushaltsgeräten hat man in der Branche längst abgetreten, da andere es günstiger können.
Und frage doch mal einfach unter den Mitarbeitern der Mitgliedsbetriebe, wer nach seiner Ausbildung mit knx in Berührung gekommen ist. Kaum einer und wenn wird dort ein Externer eingekauft. So sieht die Realität aus!
 
Ich habe in meiner Lehre in Bayern keine S7 programmieren dürfen. Nach den Basics mit der Logo hat es aufgehört. Etwas KNX und Telefonanlagen waren auch in der Lehre dabei. Wenn ich mir dann angehört habe, was die Gesellen früher lernen duften, habe ich den Eindruck, dass vieles, was in der Industrie brauchbar wäre aus dem Lehrplan geschmissen wurde. Ich habe die Lehre allgemein als sehr einfach empfunden. Das „Komplizierteste“ waren die Berechnungen, wie hell eine Lampe sein muss, um die Mindesthelligkeit zu erreichen. Auch kam jeder durch die Prüfung. Einer hate sogar im der mündlichen Teil der Prüfung nicht gewusst für was die Prüftaste auf dem RCD ist und erklärte, damit schalten man den Schutz ein. Ein anderer nahm in der Prüfung den grüngelben als Schaltdraht. Die Prüfung hat er mit hängen und würgen bestanden und sobald es ging hat er den Meister gemacht und mit 1,9 bestanden.

Als ich den Techniker machte waren auch die Mitschüler, die aus der Industrie kamen, bei den Basics voraus. Die hatten ein viel breiteres und Tieferes wissen in fast allen Bereichen, auch bei Microcontrollern, Regelungstechnik oder Elektronik. Diese Themen waren bei mir in der Lehre praktisch nicht vorhanden.
 
Die Anforderungen sind so hoch das es ca. 40 nicht schaffen die Anforderungen zu erfüllen.
Es kommt sehr darauf an wie grossen Projekte eine Firma bearbeitet.
 
Die Ausbildung hängt im Handwerk stark von Eigeninitiative, Kollegen, Betrieb und Region ab.
In der Reihenfolge.

Ich habe zum Beispiel in, bisher, zwei verschiedenen Firmen immer relativ interessante Arbeiten durchgeführt.
Es gab aber auch immer den Großteil der Kollegen die halt so vor sich hin arbeiten.
Und das schon seit 20 Jahren nahezu unverändert.
 
Und das schon seit 20 Jahren nahezu unverändert.
Das Arbeitsumfeld im Handwerk hat sich drastisch verändert! Um mit den geringeren Margen überlebe zu können, mussten die sich fast alle spezialisieren, einige haben sich zu Handwerksindustrien gewandelt, dafür viele andere das Segment aufgegeben oder sich als Nischenanbieter spezialisiert. Das hat natürlich auch drastische Auswirkungen auf die praktisch vermittelten Lehrinhalte, egal welches Gewerk du nimmst:
Tischlereien die nur noch Bauelemente einbauen, egal ob aus Holz Kunststoff oder ALU. Andere bauen ausschließlich Treppen, die die CNC-Maschine in einer großen Halle aus angelieferten maßhaltigen Holz sägt. Deren Elterngeneration hat das Holz im Wald noch selber ausgesucht, geschlagen, sägen lassen und denn jahrelang eingelagert.
Dorfelektriker die es früher fast in jedem Ort gab und neben der eigentlichen E-Installation auch noch Haushaltsgeräte, Melkmaschinen, E-Motoren für die Landwirtschaft verkauft und auch sonst alles Elektrische repariert hat. Sein Enkel macht nur noch Wartungen an Baustromverteiler und Photovoltaikanlagen. Wohlgemerkt nur Wartung, den Rest lernt sein Azubi zum “Elektroniker für Gebäude und Energietechnik“ in der Überbetrieblichen, deren Inhalte er aber in der Praxis so gut wie nicht braucht, eher muss er Tätigkeiten wie ein Dachdecker erledigen und höhenfest sein.
 
Man @Www kannst du deine pauschalisierungen hier Mal Lassen? Es nervt! Nur weil deine Auftraggeber nur solche Elektriker engagieren, heißt das nicht, dass es überall so ist! (Ich würde mich übrigens in diesem Zusammenhang einmal fragen warum ich als Sachverständiger ausschließlich zu solchen Bauträgern gerufen werde)

Ich bzw bei meinem Arbeitgeber, macht ein jeder Angestellte im Prinzip alles! Ausschließlich das Programmieren von aufwendigeren Anlagen wird durch sogenannte spezialisierte Angestellte vorgenommen. Ebenso die Programmierung von BMA, EMA, Notbeleuchtungsanlagen und ähnlichen sicherheitsrelevanter Anlagen! Anschließen und verstehen kann es ein jeder Angestellter! Ebenso werden kleinere SPS von einem jeden programmiert.
 
Einen Elektroinstallateur findet man in der Industrie eher selten, wenn auch nicht ausgeschlossen, aber dort sind einfach andere Dinge gefragt.
Dann bin ich die Ausnahme

Ein Elektroinstallateur hat weder mit Reglungstechnik noch mit Steuerungstechnik was zu tun.
Das hat man in der DDR gelernt und auch die Grundlagen elektronischer Bauteile. Gab sogar das Fach Elektronik und BMSR Technik (Betriebs, Mess, Steuer und Regelungstechnik)

Und frage doch mal einfach unter den Mitarbeitern der Mitgliedsbetriebe, wer nach seiner Ausbildung mit knx in Berührung gekommen ist. Kaum einer und wenn wird dort ein Externer eingekauft. So sieht die Realität aus!
Das liegt aber oft an den Leuten selber, wenn ich mich nicht dafür interessiere, und meinem Chef sage"Keine Ahnung" dann werd ich es auch nie machen.

Ich habe zum Beispiel in, bisher, zwei verschiedenen Firmen immer relativ interessante Arbeiten durchgeführt.
Es gab aber auch immer den Großteil der Kollegen die halt so vor sich hin arbeiten.
Und das schon seit 20 Jahren nahezu unverändert.
Genau so ist das. Ich habe zu DDR Zeiten auch keine SPS programmiert, gab es ja kaum, und hatte auch danach nie einen Lehrgang dafür, trotzdem mache ich es und das Gleiche gilt für Telefon, Brandmelde und was es sonst noch alles gibt. Und wenn zur Zeit, wo ich noch im Handwerk war einer KNX hätte haben wollen, dann hätte mir mein Chef sicher den Kram in die Hand gedrückt und gesagt: mach mal.
Andererseits würde ich heute bestimmt nicht mehr Elektroinstallateur lernen. Man bekommt die wenigste Kohle auf dem Bau und macht die überwiegende Zeit Maurerarbeiten. und das noch bei besch.... Arbeitszeiten und weiten Anfahrwegen. Ich hatte in der 10. Klasse eine 1 in Mathe, Physik und Chemie. Wer wird mit den Noten heute noch eine Leere als Elektriker anfangen für die Bezahlung. Und so muss man sich auch nicht wundern, das fast nichts halbwegs intelligentes nachkommt. In der Schule ist die Ausbildung ja heute auch eher Mangelhaft. Wir hatten in der 6. Klasse in Physik schon die Grundlagen der E-Technik. In der 10. gab es sogar das Fach E-Technik und in der Lehre gab es die Grundlagen zum 3. Mal für den der es bis dahin nicht kapiert hat. Es gab in der Leere auch das Fach Schalten Prüfen messen. jede Woche 2 Stunden. Abwechselnd hat man eine Woche Schützschaltungen und die andere Elektronikschaltungen aufgebaut und getestet.
Bei uns gab es in der Schulzeit aber auch nach der Schule Arbeitsgemeinschaften. Da gab konnte man bei uns von Schreibmaschine schreiben über Imkern bis hin zur AG Elektronik vieles machen je nach persönlichem Interesse. Viele Elektronikgrundlagen habe ich auch dort gelernt. Dieses Wissen wende ich jetzt noch an. Ich ätze z.B. Platinen für die Arbeit und baue selber kleine Steuerungen für die Produktion.
 
Sorry für die Verbesserung.

Auch wenn mir bewusst ist, dass es bei einigen Lehrlingen in einer Leere irgendwo endet.

Das gesuchte Wort heißt Lehre!

@bigdie
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die bisherigen Antworten, allesamt sehr interessant! :)

Und genau solche Leute denken dank DQR jetzt, dass sie mit bestandener Meisterprüfung den gleichen Stoff durchgenommen haben wie Bachelor und jetzt direkt der Master kommt

Ich sehe den DQR-Qualifikationsrahmen tatsächlich auch problematisch. Meister-, Techniker- und Bachelorabschluss stehen im DQR-Qualifikationsrahmen auf der gleichen Stufe, obwohl die Anforderungen und Tätigkeitsbereiche völlig unterschiedlich sind. Ein Meisterlehrgang vermittelt mehr fachpraktische Inhalte, während der Techniker und auch das (Bachelor-)Studium vielmehr in die theoretische Richtung gehen. Auch die Unterteilung in ein Studium an der Universität oder Fachhochschule ist heutzutage nicht mehr so gegeben wie früher. Früher gab es ja z.B. den "Dipl.-Ing. (FH)" und den "Dipl.-Ing. Univ." und heutzutage schließt man an beiden Hochschultypen mit einem Bachelorabschluss ab. Man differenziert nur noch in einen "Bachelor of Sciene" ("B.Sc.", wird meist an Universitäten vergeben) und einen "Bachelor of Engineering" ("B.Eng.", wird meist an Fachhochschulen vergeben). Zwar wird der Fokus bei einem Universitätsstudium mehr in Richtung Wissenschaft und Theorie gelegt und an Fachhochschulen wird noch etwas mehr auf Praxisorientierung geachtet, allerdings sind die Unterschiede mittlerweile bei weitem nicht mehr so groß wie damals. ;)

Interessant ist auch, dass man alleine mit dem Meisterzeugnis die allgemeine Hochschulreife erlangt und damit die Berechtigung erwirbt, alle Studiengänge - sowohl an Fachhochschulen als auch an Universitäten - zu belegen. Je nach Bundesland und Hochschule benötigt man meist nur ein Beratungsgespräch. Selbstverständlich kann man auch Medizin mit dem Meisterzeugnis studieren. Man bewirbt sich dann mit der Note aus dem Meisterzeugnis um einen Studienplatz.

Ich beobachte allerdings auch, dass viele junge Leute nach dem Abitur zwar anfangen zu studieren, aber dann nach ein bis zwei Semestern wieder aufhören und eine Berufsausbildung beginnen. Bei mir selbst war es ähnlich. Ich habe Jura an einer Universität studiert, aber nach vier Semestern abgebrochen und dann eine Berufsausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik begonnen. :cool:

Das hat man in der DDR gelernt und auch die Grundlagen elektronischer Bauteile. Gab sogar das Fach Elektronik und BMSR Technik (Betriebs, Mess, Steuer und Regelungstechnik)

Ich wage mich sogar zu behaupten, dass das Bildungsniveau in der DDR im Durchschnitt besser war als in der BRD. Da die Polytechnische Oberschule die einzige Schulform war, musste sie (fast) jeder bis zur zehnten Klasse besuchen und dann eine Abschlussprüfung in vielen Fächern schreiben. Soweit ich weiß, wurde Wert auf eine breite Allgemeinbildung in allen möglichen Bereichen gelegt. Vor allem in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist das Niveau heute vergleichbar mit dem Unterricht des heutigen Gymnasiums. Später wurde auch die Möglichkeit eröffnet, die Polytechnische Oberschule nach der achten Klasse bereits zu verlassen und bestimmte Berufsausbildungen zu beginnen. Dies war aber nicht die Regel.

Auch die Berufsausbildung schien einen hohen Anspruch zu haben, was ich von Bekannten mitbekommen habe und was du in deinem Beitrag ja auch beschreibst.

Einen Elektroinstallateur findet man in der Industrie eher selten, wenn auch nicht ausgeschlossen, aber dort sind einfach andere Dinge gefragt.

Ein Elektroinstallateur hat weder mit Reglungstechnik noch mit Steuerungstechnik was zu tun.

Ich arbeite in einer Firma, die im Sondermaschinenbau tätig ist und mir ist aufgefallen, dass wir sehr viele Leute aus dem Handwerk haben, die früher Elektroinstallateur gelernt habe. Die verfügen meist über ein sehr großes Wissen aus sämtlichen Bereichen der Elektrotechnik. Vor allem heutzutage hat man ja auch im Handwerk immer mehr mit Netzwerk-, Kommunikations- und Smart Home-Technik zu tun.

Und das die IHK Prüfung auch nur Ansatzweise mit der von der HWK verglichen werden kann, kann ich ebenfalls verneinen. In Bayern ist die der HWK der der IHK um Längen überlegen. Aber Bayern ist im Bildungswesen leider nicht der Massstab.....

Ich kann hier auch nur von Bayern sprechen, aber ein Kollege, der im Prüfungsausschuss für die IHK tätig ist, konnte mir das bestätigen. Die Abschlussprüfungen für die Elektroniker für Betriebstechnik und Mechatroniker, die er bei der IHK betreut, sind um einiges einfacher als z.B. die Prüfungen für die Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei der HWK. Warum das so ist, weiß ich allerdings auch nicht. Mein Kollege meinte allerdings, dass man sich schon fast "anstrengen" müsste, wenn man heutzutage so eine Abschlussprüfung nicht bestehen will, weil in der Regel fast jeder durchkommt. :p

Grüße
Elektromeister1
 
Das liegt aber oft an den Leuten selber, wenn ich mich nicht dafür interessiere, und meinem Chef sage"Keine Ahnung" dann werd ich es auch nie machen.
Du bist in der Industrie als Haus- und Hofelektriker beschäftigt und kommst zwangsläufig mit sämtlicher E-Technik in Berührung, die bei euch im Betrieb so installiert ist. So einen benötigt man, um den Laden am laufen zu halten oder ad hoc was zu zaubern. Meiner Meinung neben dem Hausmeister, mit die wichtigste Position im Laden. Ich weiß jetzt zwar nicht, was euer Betrieb da so genau produziert, aber würdest du in der Produktion arbeiten, dann sehe dein Aufgabenbereich schon enger, aber spezialisierter aus und hättest bestimmt Zeitvorgaben.
Und beides lässt sich nicht mal annähend mit dem Handwerk vergleichen, da gibt es zwar auch welche, die alles machen, aber die sterben langsam weg, da diese preislich gegenüber den Spezialisten nicht mithalten können. Du kannst als E-Betrieb auch Alarmanlagen machen, müsste dann monatlich min. eine sein, damit du fit in der Materie bist und schnell genug, um ausreichend zu verdienen. Ist bei knx, sps, logo etc das Gleiche. Wenn man im Jahr nur eine Anlage programmiert, kommt man nie richtig rein und baut keine ausreichende Erfahrung auf - muss immer wieder schauen, wie ging es nochmal. Also machen es nur wenige E-Handwerksbetriebe und der große Rest legt nur Leitungen.

Natürlich muss ein Interesse da sein, aber wenn im Betrieb nichts ist, dann ist damit nichts - so einfach. Und viele kl. Handwerksbetriebe haben es nicht so mit der Fortbildung, selbst Azubies müssen ganz normal ran. Da ist für die Chef unnötige Geldausgabe, die du in deiner Freizeit machen kannst. Und die etwas klügeren Köpfe sind denn auch schnell weg, studieren oder ab in die Industrie. Und beim letzteren kann man sich kaum verschlechtern, das ist fast gar nicht möglich. Selbst der ÖD mit seinen etwas bürokratischen Abläufen steht um Längen besser da, als das Handwerk. Und dann wundert man sich und beklagt den Fachkräftemangel. Ich sage dazu: Ursache und Wirkung!
 
Thema: Qualität der Ausbildung in den Elektroberufen früher und heute
Zurück
Oben