Telekommunikationsleitungen und Dampfsperre

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Leihvater

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Hallo,

AFAIK solle Telekommunikationsleitungen in Rohren installiert werden, damit man sie bei Bedarf austauschen kann.

Wie macht man das in einem Holzständerhaus, in dem die Dampfsperre durchdrungen werden muss?
Wenn man das Rohr durch die Dampfsperre zieht, dann kann Luft durch das Rohr und damit durch die Dampfsperre strömen.
 
Außen abdichten, war mir klar, aber wie dichtet man die Rohre innen ab? Dazu habe ich in dem Dokument nix gefunden.
Das muss ja irgendwas sein, was dauerhaft dicht ist, aber zum Leitungswechsel auch wieder entfernt werden kann.
Man könnte Silikon oder einen anderen Dichtstoff einspritzen, aber das ist vermutlich nicht fachgerecht und sicher, da das Zeug auch schrumpft und nur schwer wieder zu entfernen ist.
 
Und die Dinger halten dicht?
Sind die schön stabil und sitzen die stramm im Rohr?
In der Praxis hat man ja nie so viel Platz, wie man es gerne hätte und wenn dann etwas das Kabel und darüber auch den Stopfen seitlich gegen die Rohrinnenwand drückt, dann steht der Stopfen an der anderen Seite ab.
Mit Silikon oder anderen Dichtmitteln möchte ich an der Stelle aber auch nicht herumferkeln.

Ähnlich überrascht war ich, als ich die Kaiserdosen mit Dichtmembranen das erste Mal in den Fingern und eingebaut hatte. NYM ist so steif und störrisch, dass es sehr leicht passiert, dass die Dichtungen nach dem Einbau an einer Seite nicht mehr richtig am Kabel anliegen.

Wie das wohl nach ein paar Jahren aussieht?
Und wie sich diese Dichtungen in ein paar Jahren verhalten, wenn man mal an der Dose gearbeitet hat und dabei die Kabel etwas bewegt hat?
 
Dickschiff schrieb:
wenn dann etwas das Kabel und darüber auch den Stopfen seitlich gegen die Rohrinnenwand drückt, dann ...

... stimmt der Biegeradius wohl auch nimmer.

Dickschiff schrieb:
Ähnlich überrascht war ich, als ich die Kaiserdosen mit Dichtmembranen das erste Mal in den Fingern und eingebaut hatte. NYM ist so steif und störrisch, dass es sehr leicht passiert, dass die Dichtungen nach dem Einbau an einer Seite nicht mehr richtig am Kabel anliegen.

Was machst du denn eigentlich mit NYCWY 4x150SM/70, wenn du schon ein NYM-J 3x1,5 bis 5x2,5 für störrisch hälst? Hammer auf Hammer ums in die Ecke zu biegen? Ich kenne das beschriebene Problem nur bei Installateuren, die noch immer mit Seitenschneidern zum schneiden der Leitungen und Kabel arbeiten und mit den vorne leicht rausstehenden und durch Gewalteinwirkung seitlich gebogenen Adern die Membrane beim Einstechen mit mehreren Löchern traktieren und förmlich zerreissen ...

Ich hatte mit den Membranen und Dichtmanschetten von Kaiser noch keine Probleme.
 
Der Biegeradius war hier noch nicht das Problem.
Die MiWo drückt gegen die Leitung und die Leitung gegen die Membran.
Wenn man die Dose mit eingeführten Leitungen ins Dosenloch einsetzt, dann kann man die Leitungen nicht beliebig sorgfältig platzieren. Besonders in engen Fächern führt das zu unschönen Spannungen.
Wenn an bestehenden Installationen etwas geändert werden soll, wird es meistens noch unschöner.

Was spricht gegen einen Seitenschneider?

Kaiser schreibt, dass die Membrane werkzeuglos durchstoßen werden können. Wenn man NYM biegt, guckt vorne auch mal eine Ader heraus.
 
Ist der Hohlraum zu gering, dass die Wolle nicht genug Platz hat oder wie? Ich hab damit echt noch nie Probleme gehabt und keines der Häuser von uns hat mit den Econ-Dosen Probleme beim Blower-Door-Test gehabt.

Gegen einen Seitenschneider zum schneiden von Leitungen und Kabeln spricht, dass es mit Kabelscheren eine bessere Möglichkeit gibt diese Arbeit durchzuführen, die nahezu verformungsfrei arbeitet.

http://s8.postimage.org/ggr7mwy9d/20130126_210147.jpg

Links eine Kabelschere, Rechts ein gut beanspruchter Seitenschneider mit dem unsere Leihmonteure bei uns ankommen :(
 
Ich kenne unterschiedliche Wandkonstruktionen. Bei manchen ist die Wand nur halb mit MiWo gefüllt, woanders komplett und stramm. Dort, wo die Wände komplett gefüllt sind, drückt die MiWo schon stärker gegen die Dose und die Leitungen.

Dein Bild zeigt schon ein Extrembeispiel. Ich habe einen guten Seitenschneider von Knipex und der verdudelt das Kabelende nicht so stark. So schön, wie mit deiner Kabelschere wird es natürlich nicht.

Bei mir ist die Neuverlegung von Leitungen eher Nebensache. Für mich spricht deswegen der zusätzliche Aufwand gegen eine Kabelschere. Die Kunden erwarten oft, dass man mit dem billigsten Ticket anfliegt und dann seine Arbeit macht. Transportkosten für 3 Zentner Werkzeug wollen die nicht bezahlen. Und selbst wenn, dann würden die vermutlich spätestens dann abspringen, wenn man denen eine Transportversicherung für das teure Werkzeug ins Angebot schreibt.
 
Schmeiss halt die Kombizange raus und nimm ne Knipex 13 96 200 ins Werkzeug, die hab ich privat für Notfälle in meiner Werkzeugtasche im Kofferraum dabei. Dazu einen Jokari Super Entmantler No. 15 und du kannst NYM und NYY bis 5x2,5 Schneiden, Abmanteln, Abisolieren, Halten, Biegen und bei flexiblen Adern auch die AEH draufpressen. Außerdem kann man mit der Klinge des Super Entmantlers notfalls auch NYM 5x6 aufkriegen und die Adern mit der Schere trennen ums zu kürzen. Wenn du Werkzeug einsparen willst musst du halt etwas über das Standardwerkzeug hinaus sehen, aber machbar ist es.

Ich hab wie gesagt meine Notfalltasche im Auto und viel ist da nicht drin:

Knipex Installationszange 13 96 200
Weidmüller Stripax (0,08 - 10mm²)
Cimco-gelabelten Jokari Super No. 15
Benning Duspol Expert (wird wohl ab März ersetzt -> Link)
Wiha slim Selection Set 2872T10 (+ Torx-bits mittlerweile)
ne billige LED-Taschenlampe

Und man kommt damit erstaunlich weit, wenn mal wieder n Bekannter ein Problemchen hat.
 
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