Unter-/Kleinverteilung richtig absichern

Diskutiere Unter-/Kleinverteilung richtig absichern im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, erst einmal vielen Dank an die vielen freiwilligen und fachkompetenten User dieses Forums. Viele Fragen konnten oft und schnell...
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samureini

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Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank an die vielen freiwilligen und fachkompetenten User dieses Forums.
Viele Fragen konnten oft und schnell beantwortet werden.

Für den aktuellen Fall habe ich die SuFu bemüht, war mir bei der Menge an unterschiedlichen Antworten aber inzwischen so unsicher, dass ich nachfragen müsste.

Ich möchte in meiner Garage eine Wallbox installieren (lassen) und bei dieser Gelegenheit gleich auch eine CEE Kraftsteckdose vorsehen.
Nun hab ich mir von einem befreundeten Elektriker schon sagen lassen, was ich alles selber machen kann und darf, möchte dessen Angaben aber gern verifizieren, da ich leider zu viele unterschiedliche Sachen gelesen, gehört, oder gesagt bekommen habe.

Neben der Wallbox (11kW) und der CEE-Dose soll eine kleine UV/KV, da ich beide mit einer großen Zuleitung anfahren möchte, aber sowohl die WB, als auch die CEE-Dose getrennt freischalten können möchte.
Des Weiteren habe ich gelesen, dass eine 11kW Wallbox einen eigenen RDC benötigt, womit die kleine UV quasi schon Pflicht wird.

Die Randbedingungen sind wie folgt (Ich geb einfach mal alles an, da ich nicht weiß was alles wichtig ist):

Haus ist 4 Jahre alter Neubau.
Im HAK kommen 4 Leitungen, wobei die drei Außenleiter jeweils mit 50A abgesichert sind.
Ein 5x10mm² geht von dort zum Zählerschrank, wobei nur die drei Außenleiter und N aufgeklemmt sind.
Im HAK geht ein eigener PE zur HES.

Im Zählerschrank sitzt ein Selektiver Hauptleitungsschutzschalter ABB SHU S751/3-E35 (Bemessungsstrom = 35A), danach der Zähler, sowie die übliche Hausinstallation.

Ich möchte nun mit einem 5x6mm² vom Zählerschrank in die Garage, wobei Garage bei uns im Haus integriert ist und im Haus ein Weg von ca. 15m im/unter Putz, respektive Beton, sowie die Hälfte der Strecke im Kabelschutzrohr verfahren werden würde.

Die Frage ist nun, wie das Kabel im Zählerschrank angeschlossen werden müsste.
Wird hier direkt auf die Klemmenblöcke gegangen? Dann würde ja die Möglichkeit fehlen, das Kabel freischalten zu können und einen Fehlerstrom gegen Erde kann man dann ja auch nicht erkennen (Stichwort Nagel im Kabel)
Auf der anderen Seite ist die Zuleitung vom HAK zum Zählerschrank diesbezüglich ja auch nicht abgesichert.
Des Weiteren wäre es interessant, wie es mit der Selektivität aussieht, wenn in der UV/KV ein 3-pol LSS C16 und ein 40A RCD 0,03A für die Wallbox sitzt.

Ich würde vor allem gerne wissen, wie in meinem Fall die korrekte, rechtlich gültige, gemäß Stand 2021 aktuelle, Lösung aussehen würde.
Bitte keine Antworten von dem Schlag ala "Hab ich schon immer so gemacht" und Preise der "Kupfermafia" interessieren mich auch nicht ;-)
Ich möchte einfach die absolut korrekte, richtige und gültige Lösung für so einen Fall :)

Vielen lieben Dank und beste Grüße
 

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  • HAK.jpg
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Der Anschluß im HAK ist schon mal Falsch.
Hier wäre der Mangel dem ausführenden Betrieb an zuzeigen und Abstellung zu verlangen.
Der PE ist hier an dieser PEN Klemme auf zu legen und damit genau an dieser stelle der PEN in PE und N auf zu teilen.
Das was Hier zur Potischiene geht ist kein PE sondern ein PA (Potentialausgleich).
Alles schön Neu und doch gemurkst.

Die Wallbox benötigt keinen eigenen FI, stellt an einen FI vor der Box je nach Modell und interner Schutzeinrichtung besondere Anforderungen an einen FI Schutz.
Für manche Boxen ist davor der FI als Typ B oder EV notwendig, für andere mit interner Gleichfehlerstromüberwachung langt auch ein Typ A. Hier zu ist die Montageanleitung des Herstellers zu beachten.

Für den Anschluß an eine Verteilung setzt man mindestens mal einen Lasttrennschalter.
Aufgrund Deiner Vorsicherung von gerade mal 35A ergibt es sich, daß eine separate Sicherung für deine Unterverteilung keinen Sinn macht.
Ob da 6mm² ausreicht, hängt vor allem von der Leitungslänge, der Verlegeart und den Umgebungsvariablen ab.
Ich persönlich würde eher zu 10mm² tendieren, da der Spannungsfall hier durch den Hohen Verbrauch durch das Laden sehr wichtig wird.
Für eine Unterverteilung ist ein Spannungsfall von maximal 1% an zu streben um danach noch ausreichend Reserve für die Endstromkreise zu haben, da kommt dann automatisch ein 10mm² heraus.
Die Ladestation ist beim VNB an zu zeigen.
Die gesamte Installation ist unter Aufsicht einer Elektrofachkraft eines Eingetragenen Fachbetriebes durch zu führen.
 
Hallo, vielen Dank schon mal für die schnelle und fachgerechte Antwort.
Das mit dem HAK dachte ich mir schon fast, deshalb habe ich ihn als Bild angehängt.

Dass einen Raum weiter direkt unter dem Zähler eine gelb/grüne Leitung von einer eigenen Potentialausgleichschiene direkt in den Zählerkasten geht und dort die PE-Schiene bedient macht es vermutlich nicht unbedingt besser.
Könnt ihr mir sagen, wie hier die korrekte Verdrahtung auszusehen hätte, dann kann ich den ausführenden Betrieb mal freundlich um Richtigstellung bitten.
(Wie du richtig bemerkt hast. Haus ist neu, aber Elektrik eine mittlere Vollkatastrophe)

Gut, dann wird es ein 10mm², dann sind wir da ebenfalls auf der richtigen Seite.
Im Zählerschrank somit nur ein Lasttrennschalter zum freischalten. Der Rest in der UV/KV in der Garage.

Wallbox und CEE-Dose dürfen somit an den gleichen FI, welcher sich in der Garagen-UV befindet.
Es reicht ein Typ A, die DC-Überwachung bringt die Box mit. (ID Charger Connect von Elli/VW)
 

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  • Zaehlerschrank.jpg
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Irgendwie schon denn bis jetzt hängt der PE in der Luft und ist nirgendwo angeschlossen.
Auch hier im Bild sieht man nur den PE der zur Anlage abgeht aber weder eine Verbindung zum Erder /PAS, was zumindest für ein TT Netz richtig wäre, noch eine Verbindung zum PEN.
Gegen Ein TT Netz spricht aber die Verbindung PEN zur PAS.
Wenn nicht, wenigstens nach dem Zähler vom PE noch eine Verbindung zur PAS besteht wäre die Anlage hier ohne Schutzleiter und wäre umgehend außer Betrieb zu setzen.

Ruf den Fachbetrieb umgehend an, und laß diesen schwerwiegenden Mangel beseitigen und zwar gestern!!!
 
Irgendwie schon denn bis jetzt hängt der PE in der Luft und ist nirgendwo angeschlossen.
Auch hier im Bild sieht man nur den PE der zur Anlage abgeht aber weder eine Verbindung zum Erder /PAS, was zumindest für ein TT Netz richtig wäre, noch eine Verbindung zum PEN.
Gegen Ein TT Netz spricht aber die Verbindung PEN zur PAS.
Wenn nicht, wenigstens nach dem Zähler vom PE noch eine Verbindung zur PAS besteht wäre die Anlage hier ohne Schutzleiter und wäre umgehend außer Betrieb zu setzen.

Ruf den Fachbetrieb umgehend an, und laß diesen schwerwiegenden Mangel beseitigen und zwar gestern!!!


Wahrscheinlich sitzt die nullungsbrücke nachdem Zähler ;)
 
Übrigens sehe ich gerade, daß auch die Abdeckung der Befestigungsschraube nicht richtig aufgesetzt ist, somit ist auch die Schutzklasse des Verteilers unwirksam.
Ob da noch mehr Mängel auftauchen?

Es wäre vermutlich an zu raten die Anlage mal von einem echten Fachmann prüfen zu lassen.
Gibt es dazu Messprotokolle?
 
Nun es dürfte kein Problem bereiten an eine Klemme zwei Adern an zu schließen.
Da diese Klemmen mit Kontaktplatte ausgeführt sind sollte dies zulässig sein.
Wenn nicht gibt es auf der Oberseite der PEN Schiene noch eine Klemmstelle an der mit dem Zubehörteil K5801015 von Jean Müller eine weitere Ader angeschlossen werden kann.
 
Thema: Unter-/Kleinverteilung richtig absichern
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