Wenn Strom- und Netzwerkkabel nebeneinander verlegt sind merkt kann man das schon heute merken. Es bricht nicht unbedingt die Verbindung zusammen, aber die Übertragungsrate sinkt. Bei meinem Nachbar ist als Notlösung zur NAS in Keller das Netzwerkkabel in ca. 4m lang direkt neben den Stromkabeln verlegt. Er sagt, die Übertragungsrate breche um ein drittel ein, wenn er seine billig-China-Leuchtstofflampe an hat. Der normale User bekommt sowas kaum mit da er selten ein Gbit durch das Kabel presst und dabei die Übertragungsrate misst. Meiner Meinung nach sind auch die Prüfungen der Schirmung nach der Installation sinnlos. Ich habe nach nie eine Verbindung gesehen, deren Fehler man mit den 5€ billig Messgeräten nicht hätte rausfinden können. Die richtigen Fehler tauchen erst im Betreib auf. Bei den betuchten Firmen in der Industrie ist es Standard, das zum Test in der Laufenden Maschine ein Tracker eingesteckt wird, der sämtliche Unregelmäßigkeiten trackt. Da merkt man sehr schnell, wie gut die Leitungen verlegt wurden. Und als Maschinenbauer lernt man sehr schnell die Kabel richtig zu verlegen, wenn man mal einen km neu verlegen muss.
Und zum Pfusch allgemein muss ich sagen, dass meiner Meinung nach die Netztbetreiber und Handwerkskammern mal richtig durchgreifen sollten. Ich habe mal in einem Betrieb gearbeitet, dessen Chef sich selbst zum Qualitativ Höchstwertigen Schaltanlagebauer ernannt hat obwohl er nur ein mäßiger Installateur war. EMV gab es nicht, ein Potentialausgleich braucht man auch nicht und der Baustrom ist umsonst. Einmal muss man bei einer Firma den Abgang eines 20kV Trafos neu machen da die Stromschienen zu heiß wurden. Anstatt zu überlegen warum die Schienen zu heiß werden, hat man die Verbindung neu gemacht. Der Trafo lief so auf Volllast, dass gleich der Diesel an den Schrauben raus gekocht ist. In der Einspeisung zu den Abgängen wurde dann 1600A, aufteilt auf zwei NH3 Sicherungen eingespeist. Da der Chef aber aus Versehen nur eine NH2 Brücke (max. 1000A Belastbarkeit, wenn überhaupt) bestellt hatte, musst der Lehrling die Brücke mit der Bohrmaschine und Flex auf NH3 passend machen. Zum Glück ist die Firma, zu der der Trafo gehörte, kurz darauf in die Insolvenz gegangen.