Ich denke, wir sollten einfach mal den Denkansatz etwas ändern.
Was meine ich damit?
Leider hat sich die Meinung eingebürgert: FI da, alles paletti, kein FI da, uiuiui, Lebensgefahr.
Das ist so nicht korrekt.
Gleichzeitig wird pauschal ein RCD eingebaut und man meint, eine Anlage sei per se sicher. Auch nicht korrekt.
Oder: hopp, wir packen alles, was berührbar und leitfähig ist, in den Potentialausgleich und nix passiert mehr. Auch nicht korrekt.
Ich möchte das nicht pauschalieren, aber leider ist es das, was ich immer erlebe.
Das hängt meines Erachtens damit zusammen, daß man sich nicht wirklich mit den Hintergründen der Normen befaßt.
Alle Normen bzgl. Abschaltung im Fehlerfall drehen sich einzig und allein darum, eine für den menschlichen Körper lebensgefährliche Situation zu vermeiden.
Jetzt kommt es entschieden darauf an, welche Situation ich vor Ort vorfinde.
Gerade in Altbauten habe ich (leider) noch oft ein TN-C-System oder ein TN-C-S, wobei das "S" eher die dreipolige Anbindung neuerer Steckdosen an eine (alte) zweiadrige Zuleitung mit PEN bedeutet.
In diesen Installationen kann es zu lebensgefährlichen Konstellationen kommen, wenn durch eine lose Klemme oder was auch immer der PEN ausfällt.
Volle Spannung an Gehäusen, die mit dem Schutzleiter verbunden sind.
Berührt nun jemand das Gehäuse, kann ein Fehlerstrom fließen, der nicht hoch genug ist, um eine vorgelagerte Schutzeinrichtung abzuschalten, aber hoch genug, um zu töten.
In diesem Fall würde eine separate Erdung des Gehäuse helfen, allerdings verbunden mit der Prämisse, bei (wieder funktionierendem) PEN vagabundierende Ströme zu erhalten, die dann evtl. die Elektronik stören.
Es geht in dem Fall nur sinnvoll mit PRCD-S.
Wenn ein sauber installiertes TN-C-S vorliegt, mit durchgehenden Schutzleitern bis zum UV, passenden Zs und den richtigen Sicherungen, würde ich keinen Grund sehen, ein Außengerät, daß von innen gesteuert wird und lediglich eine Zuleitung für einen Lüfter beinhaltet mittels RCD abzusichern, wenn dieser bauseits nicht vorhanden ist und auch nicht explizit gefordert wird. Solange das Gehäuse eine ordentliche Schutzleiterverbindung aufweist und nachgewiesen wird, daß die Abschaltbedingungen erfültl sind, sehe ich da keinen Mangel.
Im Falle eines TT (dort eher unwahrscheinlich) müßte ohnehin ein RCD vorhanden sein. Allerdings stellt sich dann die Frage, ob evtl. dieser einen Fehlerstrom des neuen Gerätes und seiner Elektronik "verwerten" kann.
Wie gesagt, alles abhängig von der jeweiligen Situation vor Ort.