Altbau: Zusätzliche PE Leitung erforderlich/nachrüstbar?

Diskutiere Altbau: Zusätzliche PE Leitung erforderlich/nachrüstbar? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, wir wollen eine Mietswohnung von einem Bekannten in einem Altbau beziehen, haben aber noch um Bedenkzeit gebeten. Ich habe mir die...
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ThorstenENN

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Hallo,

wir wollen eine Mietswohnung von einem Bekannten in einem Altbau beziehen, haben aber noch um Bedenkzeit gebeten.

Ich habe mir die Stromverteilung in der Bude mal genauer angesehen und hier ein paar Fragen dazu.

In der Wohnung ist ein Unterverteilkasten mit FI und Sicherungen angebracht. Hier kann man sehen, dass 1 dickes Hauptkabel mit 4 dickeren Leitungen aus dem Keller kommt und an den FI angeschlossen ist.

Weiterhin gehen alle blauen Leitungen der Verbraucher auf eine Klemmstelle und alle gelb-grünen Leitungen der Verbraucher auf eine weitere Klemmstelle. beide Klemmstellen sind allerdings jeweils mit einem gelb-grünen Kabel an den N-Leiter des FI angeschlossen.

Da vom Keller zum Verteilkasten anscheinend ein fünftes Kabel (ge-grün) fehlt, wurden hier oben in der Wohnung blau und gelb-grün zusammengelegt.

Ich dachte bisher immer, dass N und PE getrennt geführt werden müsste.

Jetzt meine Fragen dazu:

1. Ist die o.a. Anschlussweise prinzipiell korrekt?
2. Können wir das so belassen oder sollten wir dem Vermieter Bescheid geben, um evtl. aus Sicherheitsgründen etwas zu verändern?
3. Wenn was verändert werden sollte, könnt ihr mir bitte sagen, was geändert werden muss? (So kann ich dem Vermieter das Ganze auch wenigstens erklären...)
4. Im Keller des Hauses sit an den Wasserleitungen und Gasleitungen per Schelle jeweils ein ge-gr-Kabel angeschlossen. Könnte man nicht von hier ein dickes ge-gr Kabel zusätzlich anschliessen und nach oben in die Wohung legen lassen und dort dann PE getrennt daran anschließen statt mit N zusammen zu betreiben?

Vielen Dank vorab für Eure Bemühungen;-)

Gruß,
Thorsten
 
Davon würde ich gern mal ein Foto sehen..
Eine verbindung N/PE nach dem FI wäre übel..
 
Diese gemeinsame Leitung von N und PE nennt sich PEN und ist auch heute noch zulässig und erlaubt.
Als Anschluß ins Haus kommen immer 4 Leitungen.
entweder L1 L2 L3 N (TT System)oder so wie in Deinem Fall L1 L2 L3 PEN (TN-C System)
Vorschift ist allerdings, daß dieser PEN einen Mindestquerschnitt von 10mm² aufweist, somit ist heute die "klassische Nullung" wie sie früher üblich war verboten. Hier wurde der PEN erst in der Steckdose oder an der Leuchte aufgeteilt.

Der PEN wird nun an einer Stelle aufgeteilt in PE und N und darf danach nie wieder verbunden werden.
Grundsätzlich ist es sehr sinnvoll den PEN so früh wie möglich und nur an einer Stelle aufzuspalten und zwar dort wo auch der Anschluß an die Potentialausgleichsschine und den Gebäudeerder erfolgt.
Das nennt man dann ZEP (Zentraler Erdungs Punkt)

Ein zusätzliches Grün Gelbes Kabel nutzt dir da nichts, da in dem 4 Adrigen schon eines eingebaut ist zudem darf der PE nicht einfach von der Wasser oder Gasleitung kommen sondern muß im Zählerkasten aufgelegt werden.

Sinnvoll wäre hier vielleicht die Wohnungsverteilung mit L1 L2 N PE zu versorgen, das reduziert zwar ein wenig die mögliche Gesamtleistung ist für eine Wohnung allerdings völlig ausreichend.

Eine Gefahr entsteht durch die beschriebene Verteilung nicht, solange zwischen verschiedenen Wohnungen drahtgebundene Netzwerkverbindungen oder ähnliches erfolgen sollen.
 
Allgemeine Nachfrage zum Thema

Wer ist eigentlich erster "offizieller" Ansprechpartner, wenn es um Fragen bzw. Kontrolle der nach dem Drehstromzähler existierenden Weiterverteilung geht?

Die lokale Stadtwerke wohl nicht...da müsste wohl eine Elektrofirma kommen und sich das mal ansehen, oder?

Was würde denn ein grundlegender Check wohl kosten?
Oder machen die sich vor ort erst ein Bild um einen Kostenvoranschlag zu machen?
Kenne leider keinen Elektriker, den ich ansprechen könnte....
 
Einen E-Check gibt es beim Fachbetrieb, der ist auch der Ansprechpartner bei Defekten.
Als Mieter ist natürlich der Vermieter der erste Ansprechpartner.
Deiner Beschreibung nach scheint die Anlage allerdings in Ordnung zu sein.
Ein E-Check ist trotzdem sinnvoll da sich Klemmen ja auch über die Zeit lösen können oder Isolierungen vielleicht nicht mehr so gut sind.
Der E-Check sollte in einer Stunde erledigt sein.
 
Was kostet so ein einstündiger E-Check in etwa?
 
re

Hallo,

bitte in den örtlichen gelben Seiten einen/bzw.mehrere nahegelegene Elektrofirmen aussuchen und danach explizit befragen.
 
Octavian1977 schrieb:
Der E-Check sollte in einer Stunde erledigt sein.

Na, bei dir würd i ihn dann niemals machen lassen.. 1h reicht für moin, Unterschreiben sie hier und Aufwiedersehn aber kaum für ein E-Check...
 
Octavian1977 hat folgendes geschrieben:

Der E-Check sollte in einer Stunde erledigt sein.


Na, bei dir würd i ihn dann niemals machen lassen.. 1h reicht für moin, Unterschreiben sie hier und Aufwiedersehn aber kaum für ein E-Check...

Wir benötigen auch etwas drei Stunden für eine 50 qm Wohnung. Schon allein die Durchgängigkeit des Schutzleiters und Isomessung kosten Zeit. Ohne Trennklemme muss man ja auch immer die N und PE finden. Therme abklemmen etc.

Es gibt Netzbetreiber die geben einen Zuschuss zur Prüfung in Höhe von 50%. Der Betrieb erstellt dann Prüfprotokolle die bei den Netzbetreibern nochmals kontrolliert werden, damit der Betrieb keine Chance hat zu mogeln.
 
kaffeeruler schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Der E-Check sollte in einer Stunde erledigt sein.

Naja kommt auch draufan was allesgetestet werden soll.
So wie sich das einige Firmen vorstellen bzw. sie damit auch im Internet werden ist ja nach UV noch lange nicht Schluss und damit mein ich auch Geräte
NACH der Steckdose wie etwa PC,Lampen,Fön,Fernseher,Radio etc. wer das alles
machen lassen will ist in einer Stunde wohl nicht durch
muss dazu wohl etwa bis 500 ocken auf den Tisch legen.
UV und CO (Festinstallationen an sich nicht verkehrt)
aber was darüber hinausgeht (Kreissäge und Aussengeräte machen vielleicht noch sinn) aber was darüber hinausgeht nutzt eher mehr dem Unternehmen als dem Verbraucher.
 
Das Problem ist doch, dass der Umfang eines E-Tests wohl sehr unterschiedlich ausgelegt wird. Bei manchen Kandidaten hat man den Eindruck, als ob man sich die Plakette genau so gut per Post zuschicken lassen könnte.
Andererseits übertreiben es auch manche Betriebe. Ich wüsst jetzt nicht, was bei einem normalen E-Check die Überprüfung von Endgeräten wie nem Fön oder so zu suchen hätte.

Nach meiner Ansicht sollt man sich rein auf die eigentliche Installation beschränken - Die kriegt schliesslich den Bapper und nicht die Endverbraucher!

Hmm, obwohl ... Manchmal sollt man sogar die Anwender selbst noch in die Überprüfung mit reinnehmen ;-)

Spass beiseite, es kommt beim Umfang halt auch drauf an, wie alt die Anlage ist, wann die letzte Überprüfung war und was zwischenzeitlich alles angestellt wurde.
Bei einer Überprüfung einer relativ neuen Anlage könnt ich sogar noch auf ne ISO verzichten.
Bei etwas äteren Anlagen würd ich die aber in jedem Fall mit dazunehmen!

Der 0815-Test ist tatsächlich in gut ner Stunde hin zu bekommen (normale Wohnungsgrösse und Aussatttung vorausgesetzt).

<ul><li>Sichtprüfung (evtl. was nachziehen).
<li>Funktionsprüfung.
<li>Überprüfung der anliegenden Spannungen.
<li>Überprüfung der Schutzmassnahmen.</ul>

Ggf. kommt halt noch die ISO bzw. ggf. ne Niederohm dazu - Das dauert dann halt länger.
Besonders blöd wird's, wenn man noch Erdungswiderstände und den PA durchmessen muss.

Ich denk mal, dass man dann aber guten Gewissens den Bapper auch draufkleben kann.

Aber selbst das komplette Programm sollt man in drei Stunden durch haben (Endverbraucher ausgenommen).

Viele Grüsse,

Uli
 
Der Umfang einer wiederkehrenden Prüfung ist nach VDE0100-105 festgelegt. Das zugehörige Messverfahren nach VDE0100-600.

Das alles wird in das Prüfprotokoll des ZVEH eingetragen. Wo ist der Spielraum?
Die Frage kann ich sofort beantworten. Der Prüfer der die Normen nicht kennt kann abkürzen.

Ein Prüfer muss die TRBS 1203 erfüllen. Ob das alles Prüfer wissen oder die die diese entsenden??
 
Nachdem ich die Diskussion zum Thema E-Check heute abend interessiert weiter verfolgt habe, stellen sich mir noch ein paar konkrete Fragen zum E-Check:

1. Wird beim Check auch genau hingesehen, wie die "Verdrahtung" z.B. direkt nach den Drehstromzähler aussieht? Wird also auch wirklich festgestellt, wenn z.B. die Aufteilung eines PEN nicht korrekt erfolgt ist, wie in meinem Thread ursprünglich befürchtet? Oder werden nur Messungen gemacht und allgemein aufgeschrieben, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist?

2. Wenn ich es richtig verstanden und nachgelesen habe, wird ja nach dem E-Check ein Prüfprotokoll geschrieben. Kann eine andere Elektro-Firma nachher mit diesem Protokoll genau etwas anfangen oder muss es zwingend der Fachbetrieb sein, der den E-Check gemacht hat?

3. Angenommen es werden Mängel festgestellt. Wird man dann vom Fachbetrieb irgendwo "angeschwärzt" und ist evtl. verpflichtet umgehend den Mangel zu beheben?

4. Wird der E-Check letztendlich i.d.R. nach Stunden-Aufwand berechnet oder nach irgendeiner Anzahl von Steckdosen oder so?

Gruß,
Thorsten
 
http://www.elektrohandwerke-sh.de/downl ... e_2009.pdf

darin sind die fragen zum großteil erklärt

3) du wirst sichlich net "angeschwärzt" Allerdings bist du ab dem bekannt werden der mängel voll haftbar. Wenn also etwas passiert und es kommt raus das ein E-Check gemacht wurde kann es übel werden. Im gegenzug schützt dich aber auch dieser E-Check vor ansprüchen 3ter..

mfg
 
Allerdings bist du ab dem bekannt werden der mängel voll haftbar.

Das ist so zu allgemein.
Gehaftet wird auch wenn man die Prüffristen verstreichen lässt und dann ein Fehler schädigende Auswirkungen hat. Nach §44 des Energiewirtschaftsgesetzes muss die Anlage den Regeln der Technik entsprechen. VDE0105-100 gibt vor wie wiederkehrende Prüfungen durchzuführen sind. Die Messverfahren sind in VDE0100-600 zu finden.
Unterlässt man dies und es kommt z.B. zum Brand oder Verletzung einer Person z.B. durch Elektrischen Schalg kommt die Staatsanwaltschaft und findet sicher das hier nicht geprüft wurde.

Die Gefahr das etwas passiert ist jedoch vergleichsweise gering. Zwischen 22 und 49 Stromtote pro Jahr, Selbstmörder abgezogen.

hier liegt es in der Verantwortung eines jedes Betreibers selbst. Nicht der Staat lässt wie beim KFZ prüfen. Ausgenommen sind die Sonderbauten hier muss die Elektrik nach den Vorgaben der Baubehörde durch einen Sachverständigen geprüft werden.
 
elektroblitzer schrieb:
Allerdings bist du ab dem bekannt werden der mängel voll haftbar.

Das ist so zu allgemein.


Die Gefahr das etwas passiert ist jedoch vergleichsweise gering. Zwischen 22 und 49 Stromtote pro Jahr, Selbstmörder abgezogen.

:roll: na, unter passieren verstehe ich net zwangsläufig todesfälle..
z.B.
defekte geräte,
ein gezogen bekommen und daraus folgende verletzungen..

Und von verstreichen lassen der Prüffrist brauchen wir hier nicht reden... er unterliegt keiner Prüfpflicht
 
Und von verstreichen lassen der Prüffrist brauchen wir hier nicht reden... er unterliegt keiner Prüfpflicht

Eine Prüfpflicht gibt es nicht.
Aber den Tatbestand des unterlassens.

Ein krasses Beispiel:
Ein Bauunternehmer unterlässt es einen Bauzaun an eine Tiefe Baugrube anzubringen. Eine Person kommt der Baugrube zu nahe und stürzt hinein. Der Unternehmer hat alles zu tun damit Körperverletzungen unterbleiben.
Tut er es nicht haftet er oder sein Erfüllungsgehilfe.

Im Falle der Elektrik gibt es auch keine Verpflichtung. Hier muss der Eigentümer sehen das seine Einrichtungen in ordnungsgemässen sprich hier gleichzusetzen den Normen und Gesetzen entspricht.
 
Kann bitte noch jemand folgende konkreten Fragen zum E-Check beantworten:

1. Wird beim Check auch genau hingesehen, wie die "Verdrahtung" z.B. direkt nach den Drehstromzähler aussieht? Wird also auch wirklich festgestellt, wenn z.B. die Aufteilung eines PEN nicht korrekt erfolgt ist, wie in meinem Thread ursprünglich befürchtet? Oder werden nur Messungen gemacht und allgemein aufgeschrieben, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist?

2. Wenn ich es richtig verstanden und nachgelesen habe, wird ja nach dem E-Check ein Prüfprotokoll geschrieben. Kann eine andere Elektro-Firma nachher mit diesem Protokoll genau etwas anfangen oder muss es zwingend der Fachbetrieb sein, der den E-Check gemacht hat?

4. Wird der E-Check letztendlich i.d.R. nach Stunden-Aufwand berechnet oder nach irgendeiner Anzahl von Steckdosen oder so?

Vielen Dank vorab.

Gruß,
Thorsten
 
lass Dich zum E-Check am Besten durch einen Fachbetrieb beraten, der kann Dir auch den Preis nennen.
Fehler in der Elektroinstallation lassen sich nachmessen deswegen ist Es unbedingt wichtig, daß mit geegneten Messgeräten gemessen wird.
Eine Sichtprüfung gehört zu jeder Technischen Prüfung dazu.
Das Öffnen der Abdeckungen der Unterverteilung ist meines Erachtens ein muß, um alle Klemmstellen auf festen Sitz zu prüfen.
 
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