Drehrichtung messen

Diskutiere Drehrichtung messen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Leute, habe eine Frage. Nehmen wir an ich möchte eine Kreissäge betreiben. Dazu ist es wichtig, dass die Drehrichtung richtig...
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stealth_mx

Guest
Hallo Leute,

habe eine Frage.

Nehmen wir an ich möchte eine Kreissäge betreiben. Dazu ist es wichtig, dass die Drehrichtung richtig getroffen wird. (Sagen wir die Säge benötigt eine Rechtsdrehung).

Aus dem Sicherungskasten kommen drei Außenleiter (schwarz braun schwarz).

Ich habe jetzt beispielsweise ein Duspol (zweipolig). Ich weiß, dass er nur die Drehrichtung schätzen kann. Dazu prüfe ich L1(Messgerät):L1 und L2(Messgerät):L2. Wenn er ein R anzeigt, habe ich eine Rechtsdrehung. Aber was passiert wenn mein L1 eigentlich der L3 Leiter ist (da beide schwarz). So das ich L1(Messgerät):L3 und L2(Messgerät):L2 messe.

Dann habe ich ja im Betrieb eine Linksdrehung (L3,L2,L1).

Was würde der Phasenprüfer in so einer Konstellation ausgeben?
 
Du kannst durchaus mit einem zweipoligen Spannungsprüfer genau das Drehfeld ermitteln, mit schätzen hat das nichts zu tun. Vorausgesetzt natürlich, das das Gerät diese Funktion hat. Es gibt z.B. von Benning Duspole, bei denen das R für Durchgang steht, da hilft nur ein Blick in die Anleitung des jeweiligen Gerätes.

Zum Prüfen legst du einfach die Prüfspitze L1 auf die erste Klemme und Die Spitze L2 auf die zweite Klemme. Jetzt ist es völlig egal, in welcher Reihenfolge die Aussenleiter Ankommen, der Prüfer zeigt immer exakt an, ob Links- oder Rechtsdrehfeld. Achtung: bei manchen Herstellern muß dazu eine Metallfläche am Prüfer berührt werden, ansonsten stimmt die Anzeige nicht!
Bei deinem Beispiel würde dein Duspol ein Linksdrehfeld anzeigen.

Die Adern sind in den Leitungen immer gleich angeordnet. Bei den alten Aderfarben hat man schwarz zwischen grün-gelb und blau in der Regel als L1, braun als L2 und schwarz neben braun als L3 genommen. Aber Achtung, das war keine Vorschrift sondern nur eine Empfehlung, also immer prüfen.

Bei den aktuellen Farben ist die Empfehlung L1=braun, L2=schwarz und L3=grau, aber auch das ist keine Vorschrift.
 
Hallo,

aber irgendwie kann es nicht vollkommen stimmen, denn wenn ich mein Beispiel etwas erweitere und annehme alle drei Phasen wären irgendwie verdreht. (zweipolig kann man nur die Beziehung zweier Pole zu einander betrachten) So kann er mir dann auch einen falschen Drehsinn anzeigen. Oder etwa nicht? Das würde bedeuten ich habe keine garantierte Angabe zum Drehsinn.


Es gibt ja nicht umsonst einen dreipoliges Messgerät.

Oder ist das irgendwie falsch gedacht?
 
Du mußt das ganze nicht aus der Sicht der Zuleitung betrachten, also die Steckdose, sondern aus Sicht der Kreissäge, also dem Stecker.
 
Im Drehstromnetz sind die Außenleiter um 120° phasenverschoben (sollten die Fachkräfte hier wissen :wink: ).
Der Duspol kann nun ermitteln, ob, z.B., L1 vor L2 kommt oder danach. Und daraus ergibt sich dann ein Rechts- oder Links-Drehfeld.

Ob man das nun aus Sicht der Zuleitung, der Kreissäge oder Nachbars Mülltonne betrachtet, ist egal.

@ stealth_mx: Ob nun L1 = L1 oder L2 oder L3 ist kann man sowieso nicht feststellen und die Farben sind dem Strom auch egal.
 
Der Praktiker ohne Drehfeldmeßgerät

.
Es gibt viele Leute, die lieber einen Hinweis auf eine praktische Lösung des Problems haben würden:

1. "Man" kupple den Motor "hardwaremäßig" von der Maschine ab

2. "Man" schließe den Motor "elektrisch" an --> Drehstrom

3. "Man" schalte den Motor ein und prüfe, ob die gewünschte Drehrichtung vorhanden ist

4. Falls 3. nicht die gewünschte Drehrichtung zeigt, schalte man den Motor wieder ab und vertausche 2 Phasen

5. Falls man nicht damit zurecht kommt, rufe man einen "Fachmann" ... :wink:

Patois
.
 
Hallo patois,
das funktioniert zwar, ist aber nicht ganz regelkonform.
Eine Steckdose muss mit einem Rechts-Drehfeld angeschlossen sein, damit alle angeschlossenen Motoren richtig drehen.
Bei deiner Vorgehensweise könnte eine Steckdose mit Links-Drehfeld und ein entsprechend angeschlossener Motor auch richtig rum drehen.
 
Es gibt NUR eine richtige Drehrichtung für die Funktion eines Gerätes, deshalb gerade bei Kreisssägen sehr wichtig.

Dafür hat man endlich passende Stecker mit "Polwender" erfunden.

Oder Du unterhältst Dich mal mit Leuten vom Bau, in welche Richtung sich eine Mischmaschine drehen muss, da gibt es die grössten Kontroversen!
 
werner_1 schrieb:
Hallo patois,
das funktioniert zwar, ist aber nicht ganz regelkonform.
Eine Steckdose muss mit einem Rechts-Drehfeld angeschlossen sein, damit alle angeschlossenen Motoren richtig drehen.
Bei deiner Vorgehensweise könnte eine Steckdose mit Links-Drehfeld und ein entsprechend angeschlossener Motor auch richtig rum drehen.

Das ist zwar richtig, aber der Laie wird damit zufrieden sein,

und von den "Fachleuten" werden auch nicht alle davon Notiz nehmen ...

Patois
.
 
A. u.O. schrieb:
Es gibt NUR eine richtige Drehrichtung für die Funktion eines Gerätes, deshalb gerade bei Kreisssägen sehr wichtig.
Und genau deshalb müssen alle Drehstromsteckdosen mit Rechts-Drehfeld angeschlossen werden.

Ich kannte einen Betrieb, da wurde darauf bestanden, dass jede Maschine mit jedem Verlängerungskabel an jeder Steckdose richtig drehte.

Und dafür benötigt man eben Steckdosen mit Rechts-Drehfeld. Ganz einfach. 8)

(Den Polwender kannste dann in die Tonne stecken)
 
Rechtsdrehfeld Technisch zwar richtig, es geht um das Gerät wie in dem Fall um eine Kreissäge, ich weiss es aber nicht ob der Motor jetzt links o. rechts angebaut ist?

Entscheidend ist dass das Sägeblatt ZUM "Tisch" von OBEN nach UNTEN dreht u. nicht umgekehrt!
 
A. u.O. schrieb:
Rechtsdrehfeld Technisch zwar richtig, es geht um das Gerät wie in dem Fall um eine Kreissäge, ich weiss es aber nicht ob der Motor jetzt links o. rechts angebaut ist?
Das ist völlig wurscht.
Die Steckdose muss ein Rechts-Drehfeld haben.
Den Motor kannst du dann so anschließen, dass er zur Maschine die passende Drehrichtung hat.
 
Und was macht der Wendeschalter?

Der übernimmt das "Logische Denken" des Anwenders!
 
A. u.O. schrieb:
Und was macht der Wendeschalter
Einen Wendeschalter benötigst du für Antriebe, die in 2 Richtungen laufen sollen, z.B. Förderbänder. :roll:
Die werden aber üblicherweise nicht über Stecker angeschlossen.
 
Hallo ich erinnere mich an einen Fall von früher, als die Kreissägen noch ziemliches Neuland waren ,da hatte ein Mann die Kreissäge eingeschaltet ohne die Drehrichtung zu kontrollieren und noch dazu auch das Kreissägeblatt verkehrt montiert was zu folge hatte dass das abzuschneidende Holzstück so weit hochgeschleudert das es auf dem Dach der Hütte landete.
(War wohl schon vor 60 Jahren).
mfg Sepp
 
stealth_mx schrieb:
Aber was passiert wenn mein L1 eigentlich der L3 Leiter ist (da beide schwarz)
Du gehst in deiner Überlegung schon einen Schritt zu weit. Du möchtest ein rechtes Drehfeld haben denkst aber an die Phasenfolge. Deine Überlegung wird erst wirksam wenn du zwei Trafos Unterspannungsseitig mit einander kuppeln möchtest. Bei denen in der Oberspannungsseite in der Phasenfolge schon einer Dreher vorhanden ist. Da nützt dir auch kein gleiches Drehfeld.
 
stealth_mx schrieb:
Hallo,

aber irgendwie kann es nicht vollkommen stimmen, denn wenn ich mein Beispiel etwas erweitere und annehme alle drei Phasen wären irgendwie verdreht. (zweipolig kann man nur die Beziehung zweier Pole zu einander betrachten) So kann er mir dann auch einen falschen Drehsinn anzeigen. Oder etwa nicht? Das würde bedeuten ich habe keine garantierte Angabe zum Drehsinn.


Es gibt ja nicht umsonst einen dreipoliges Messgerät.

Oder ist das irgendwie falsch gedacht?

Der 2 polige Prüfer braucht dazu die Erde über die Metallfläche.
Du hältst die Spitze 1 an einen beliebigen Draht.
Er erkennt dann 230V AC an Spitze 1.
Nehmen wir mal an das wäre L1. Wenn du jetzt Spitze 2 an L2 hältst, kommt dort die Spannungsspitze 120 versetzt = 6,6ms. Hältst du die Spitze 2 an L3, dann kommt die Spannungsspitze 240° versetzt zu L1 also 13,2 ms.
Somit kann man auch mit 2 Polen Drehfeld messen, wenn man eine zusätzliche Erde über dich hat.
 
demnach dürfte das net gehen wenn ich meine PSA anhabe oder Handschuhe...

Wie arbeiten denn die benning u Co, also die ohne Metallfläche ?
Bei meinem alten Fluke konnte man es gut nachvollziehen
 
Hab ich noch nicht probiert, weil ich sowas Modernes zwar mal in der Hand hatte von einer Fremdfirma, aber ich hab nur einen alten "Brummer".
Aber prinzipiell geht das auch kapazitiv ohne Metallfläche, wenn du das Teil in der Hand hältst.
Wenn du das Gerät aber in die Luft hängst, sollte es nicht mehr funktionieren.
 
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