Erneuerung Zählerschrank Altbau

Diskutiere Erneuerung Zählerschrank Altbau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen , möchte bei nem Kollegen den Zählerschrank austauschen weil dieser dem Alter her reif für den Abriss ist . Die Wohnung im EG wurde...
Welche Umgebungstemperatur legst du zugrunde?
Normalerweise 25°C. Ich habe mich aber auf gar keinen Adernquerschnitt festgelegt, sondern nur erwähnt, dass die Leitung zum Hauptverteiler für eine Strombelastbarkeit von 63A auszulegen ist. Nicht, weil ein solcher Strom jemals auch nur annähernd erreicht wird, sondern weil das die Norm so vorgibt. Letzlich kann die ausführende Fachkraft auch der Meinung sein, die Norm ist übertrieben und ich verlege eine Leitung, die meiner Meinung nach ausreichend ist. Das muß er dann selbst verantworten.
 
Zusätzlich kommst Du mit dem Spannungsfall bei 10mm² bis unters Dach sicher NICHT hin

Das kann ich mir bei einer kleinen Dachgeschosswohnung (ohne Durchlauferhitzer und Wallbox) und 15 Metern Länge kaum vorstellen.

Eine Ader von 15 Meter 10mm² hat einen Widerstand von nur 27 Milliohm.

Da müsste er im Dachgeschoss erst mal in die Größenordnung von 40 kW verbratener Leistung kommen, damit ein nennenswerter Spannungsfall auf dem 10mm² auftritt.

Hier ein 5x16mm² verbauen zu wollen ist sinnlose Resourcenverschwendung!
 
Stimmt!
Wenn man, wie heute üblich, die Wohnung mit 35A vorsichert, reicht meistens sogar 6mm2!
 
Bei uns absoluter Standard für Ein/ - Zweifamilienhäuser
Ach ja, wir sind in Schwaben/ LEW Gebiet
 
Bei uns bekommt jedes Häuschen mind. 63A in den HAK und 63A SLS, ob benötigt oder nicht.
 
Kommt auf die Wohnung an, 35A ist bei vielen erst mal "üblich" und sobald da was kommt mit Wärmepumpe, Ladestation etc sind da ganz schnell 63A üblich.
 
Bei uns bekommt jedes Häuschen mind. 63A in den HAK und 63A SLS, ob benötigt oder nicht.
Das mag von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Bei uns bekommt ein Gebäude mit einer Wohneinheit und ohne elektrische Warmwasserbereitung 3x35A. Wer mehr will, muss das beantragen und begründen.
 
Bei uns auch 3X63A für jede Einheit.
Und ich brauche das für meine Wohnung längst nicht.
3X35A oder 50A hatte auch gelangt.
 
3X35A oder 50A hatte auch gelangt.
Im Prinzip reichen 3x25A für Wohnungen oder Einfamilienhäuser. Bei uns in der Gegend gab es einen kleinen lokalen Versorger, der legte fest, dass neugebaute Einfamilienhäuser nur 3x25A SLS erhalten sollten. Da wurden in den neunziger Jahren hunderte Häuser danach gebaut und es funktioniert.

Mit 3x50A maximalem Anlagenstrom laufen bei uns landwirtschaftliche Betriebe mit 60 Kühen Milchviehhaltung, Melkroboter, Milchkühlung und alles was sonst noch dazu gehört. Wohnhaus mit meistens drei Generationen, also 3WEs, hängt auch ohne Problem mit dran.

Und hier wird propagiert, dass eine kleine Dachgeschosswohnung eine 5x16mm² Zuleitung für 63A erhalten müsste?!

Irgendwo ist der praktische Maßstab verloren gegangen?

Man sollte mal vergleichen, was in anderen Ländern üblich ist. Japan, zum Beispiel, wahrlich kein Entwicklungsland, versorgt private Wohnungen und Häuser nur einphasig mit 100 Volt.

Ok, mit zunehmender E-Motorisierung werden sie was ändern müssen.
 
Und hier wird propagiert, dass eine kleine Dachgeschosswohnung eine 5x16mm² Zuleitung für 63A erhalten müsste?!

Irgendwo ist der praktische Maßstab verloren gegangen?
Was heißt propagiert? Das fordert die VDE, ob sinnvoll oder nicht. Es wird zwar nicht konkret 5x16mm² gefordert, aber das die Leitung für einen Betriebstrom von 3x63A auszulegen ist, auch wenn die reelle Last viel niedriger ist. Was man dagegen tun kann, auf die Anwendung der Norm verzichten und eine bedarfsgerechte Leitung verlegen. Sich darüber beschweren, wenn auf die Norm verwiesen wird, bringt nichts.
 
Was man dagegen tun kann, auf die Anwendung der Norm verzichten und eine bedarfsgerechte Leitung verlegen.

Das ist die richtige Lösung. Natürlich im Einvernehmen mit dem Bauherrn. Er soll entscheiden, was er haben will. Es geht hier ja nicht um eine sicherheitsrelevante Frage, sondern um eine Auslegung, welche Leistung in der Zukunft möglich sein soll. Damit hat der Bauherr die Möglichkeit bedarfsgerecht, und damit kostengünstig zu planen. Der allgemein beklagten Kostensteigerung im Wohnungsbau könnte damit entgegengewirkt werden. Wir haben aktuell das Problem, dass viele potentielle Bauherrn abspringen, weil ihnen die Kosten über den Kopf zu wachsen drohen. Wir müssen endlich die Axt an Auswüchse in Normen legen, damit wir wieder zu vernünftigen Kosten kommen.
Nicht nur bei der E-Technik. Das zieht sich durch fast alle Gewerke.

Wir haben immer mehr das Problem, wenn jemand eine bedarfsgerechte Auslegung propagiert, die trotzdem ein hohes Sicherheitslevel hat, dass man denjenigen dann in die Pfuscher-Ecke stellen will, weil er ja nicht normgerecht arbeiten würde...
 
Das fordert die VDE, ob sinnvoll oder nicht.
Wenn ein Normgremium etwas fordert, was nicht sinnvoll ist, hat es nach meiner Meinung die Existenzberechtigung verloren.
Oder kommt man wieder auf die Idee, zu sagen, wenn es nicht für die Allgemeinheit sinnvoll ist, für den Umsatz bestimmter Kreise und deren Lobbyisten ist es finanziell auf jeden Fall sinnvoll...
 
@EBC41 Die Norm fordert eine Auslegung der Hauptleitung zwischen Zähler und Hauptverteiler auf 3*63A. Wenn du von dieser Norm abweichst musst du Nachweisen, das deine Lösung gleich oder höherwertig zu der der Norm ist.
Das wirst du aber nicht können und haftest deshalb selbst.
Selbst wenn der Netzbetreiber da nur 35 A Sicherungen genehmigt hat, spricht nichts dagegen das später da 50 oder 63 A genehmigt werden !
 
@EBC41 Die Norm fordert eine Auslegung der Hauptleitung zwischen Zähler und Hauptverteiler auf 3*63A. Wenn du von dieser Norm abweichst musst du Nachweisen, das deine Lösung gleich oder höherwertig zu der der Norm ist.

Diese Aussage steht ja wohl daneben. Wenn ich von dieser Norm abweichen will, bespreche ich mit dem Bauherrn, ob er in Zukunft mit 35A zurecht kommt und mache das nicht mit dem Prinzip, eine gleich- oder höherwertige Lösung zu errichten.
Da hast Du wohl falsch verstanden, dass dieses Prinzip nur bei sicherheitsrelevanten Themen Anwendung finden soll.


Wenn die Norm bei einer kleinen Dachgeschosswohnung, ohne DLE oder sonstigen leistungsstarken Verbrauchern, fordern würde, dass die Zuleitung auf 63A ausgelegt sein muss, ist diese Norm schlicht und einfach unsinnig.

Ja, natürlich für die Kupferlobbyisten und ihre Konsorten ist sie allemal sinnvoll.


Oder soll man so sagen, dass manche Leute nicht imstande sind, so weit eigenständig zu denken, eine Entscheidung zu treffen, ob die Anwendung einer Norm in jedem Fall sinnvoll ist?

Das wirst du aber nicht können und haftest deshalb selbst.
Das ist die Masche der gewieften Lobbyisten, dann das Thema Haftung gewinnbringend für sich einzusetzen, indem man den ausführenden Praktikern mit strafrechtlichen Folgen droht, wenn sie nicht "normgemäß" arbeiten.

Man kann aber jederzeit vertraglich mit dem Bauherrn vereinbaren, von bestimmten Normen, sinnvollerweise abzuweichen, wenn klar ist, dass die sture Anwendung der Normempfehlung hier völlig absurd und übertrieben wäre.
 
Hallo zusammen , möchte bei nem Kollegen den Zählerschrank austauschen weil dieser dem Alter her reif für den Abriss ist .
Also wenn ich mir das Bild von diesem Museumsstück anschaue, dann sind wahrscheinlich nicht nur die „elekrischen“ Leitungen reif für den Abriss.

Also er lohn sich nicht, nur das „Elektrische“ zu erneuern, sondern den Rest auch. D.h. Estrich raus - alle Leitungen raus und dann E-Leitungen wie heutzutage üblich ‘on floor‘ verlegen. Wird auch günstiger, als die ganzen Wände schlitzen zu müssen.
Dann könnte man gleichzeitig dickere Dämmung unten reinpacken und auf Niedertemperatur-Fussbodenheizung (N-FBH) gehen, dann lässt sich sogar einen Luft-Wärmepumpe wirtschaftlich betreiben.
Probleme könnten natürlich die Türhöhen bereiten, entweder hat man Glück und es sind schon 210er drinnen oder Pech, man muss den Sturz 10cm höhersetzen.

Ist natürlich erst mal ein gewaltiges Invest, aber alleine die Maßnahme Estrich/FBH spart schon ca 30% des Wärmeenergieverbrauches und wir werden alle noch gewaltig was tun müssen, um unsere Welt zu retten. Mich eingenommen*.
….
Das ist die Masche der gewieften Lobbyisten, dann das Thema Haftung gewinnbringend für sich einzusetzen, indem man den ausführenden Praktikern mit strafrechtlichen Folgen droht, wenn sie nicht "normgemäß" arbeiten.
Ich bin ja lange genug auf Baustellen als SV unterwegst gewesen und kann daher mit Gewissheit sagen dass die meisten handwerklich begaben Laien es bei sich fachgerechter und ordentlicher machen, da die auch denn nicht diesen Zeit-und Kostendruck im Nacken haben, schnell fertig werden zu müssen. Es gibt tatsächlich wirklich kreativen und ausgeprägten Meisterpfusch!


*) Also da unsere Mieter aus Platzgründen eine größere Wohnung suchen, wird unser OG frei. Wir werden denn hochziehen und unten meine mittlerweile 35 Jahre alte Hütte komplett energetisch saniert. Noch kann ich viele selber machen und somit die Kosten und die Ausführungsqualität im Griff halten - in 10-12 Jahren bin ich denn fast 75zig und dann wird es nicht mehr.
 
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Hallo Timothy12 ich glaube kaum dass du hier von den meisten einen konstruktiven Lösungsvorschlag erhältst.Die meisten hier wollen nur Kernsanieren weil da für alle Handwerker am meisten hängen bleibt.Ich gehe davon aus dass du zwar Elektriker bist aber ohne eigenen Betrieb dann brauchst du sowieso einen Elektriker mit Zulassung bei eurem Versorger zwecks Unterschhrift spätestens zum Plombieren der umgesetzen Zähler.Such dir einen die meisten sind kooperativ wenn du das Material von dem kaufst.Da geht es jetzt erstmal nur um die Zähleranlage für die Wohnungen sanieren brauchst du keine Unterschrift,Aber besprechen kannst du das mit dem alles andere bringt nix weil ohne zugelassenen Installateur geht nicht wegen den Plomben.Ggf brauchst du auch Drehstromzähler weil heutzutage hat man noch selten Wechselstromzähler.Ein Vollherd kann gerne mal 9-10kW Anschlußwert haben.Das würde mit 1 phasigem Anschluss nix werden.
 
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Hallo Timothy12 ich glaube kaum dass du hier von den meisten einen konstruktiven Lösungsvorschlag erhältst.Die meisten hier wollen nur Kernsanieren weil da für alle Handwerker am meisten hängen bleibt.
Also bei Häuser einer bestimmten Epoche „Beton - es kommt drauf an, was man draus macht“ oder davor, ist gesamtwirtschaftlich gesehen, die Komplettsanierung die preiswerteste Lösung und einfach schneller vorbei, als Salamisanierung
Ich gehe davon aus dass du zwar Elektriker bist aber ohne eigenen Betrieb dann brauchst du sowieso einen Elektriker mit Zulassung bei eurem Versorger zwecks Unterschhrift spätestens zum Plombieren der umgesetzen Zähler.
Oder sitzt im Bereich unseren VNB. Da gibt es keine Plomben und der Zähler kommt per Post zum Selbsteinbau
 
Wenn ich das richtig verstehe wird da laut TE irgendwo ein Zählerschrank mit 4 Hauptzählern gesetzt, von da aus will er ursprünglich mit 5x10mm² zu den UV in den einzelnen Stockwerken.
Wenn im Zählerschrank die Leitungen zu den UV mit NEOZED abgesichert werden, braucht man da dann wirklich noch eine Leitung zu den UV die 63A kann? Die Zuleitung vom HAK zum Zählerschrank ist klar, aber zu den UV?

Gruß, Jürgen
 
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