gelb/grünes Kabel verbinden?

Diskutiere gelb/grünes Kabel verbinden? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! Zunächst muss ich sagen, dass ich technich ein absoluter Vollidiot und nichtswisser bin. Ich musste bei uns eine neue Lampe...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo!

Um jetzt keinen Extra-Thread aufzumachen frag ich mal hier nach! Die Überschrift passt auf alle Fälle!

Bei unserem Haus (Bj. ca 39) haben wir mal die Verteilerdosen kontroliert und festgestellt, das damals die gelb/grünen Schutzleiter mit den blauen Nullleiter(?) verbunden wurden!
Also der Sicherungskasten wurde sicher mal seit 39 erneuert und auch einige Kabel/aber nicht alle! Werden wohl einige ersetzt werden müssen!
Ist das jetzt üblich oder übel,das die damals den gelbgrünen mit dem blauen in eine Klemme gesteckt haben? Also die sicherung/FI,was auch immer zuerst rausfliegt is bei nem Kurzen immer artig rausgesprungen! Oder muss nun vom Kasten an alles kontroliert werden? Einige alte Kabel sind sogar noch 2Adrig! also ohne Schutzleiter!
 
Hallo Rudi,

Das sollte in jedem Zweig der Anlage eigentlich sein, wie beim Highlander: es kann nur einen geben. :lol:

Früher war es üblich, zu "nullen".
Aus diesem Grund spricht man dann bei der (in Deinem Fall) blauen Ader, richtig vermutet, von einem "Nullleiter".
Es gab aber auch Zeiten, in denen es gar keine "blaue" Ader gab... sondern z.B. schwarz, grau und rot. Da muss man höllisch aufpassen, welche Farbe wofür benutzt wurde - ohne sorgfältiges Messen geht dann gar nichts.
Wird die gelb-grüne Ader aber schon von der Verteilung aus strikt getrennt geführt und geschaltet, spricht man bei dem "blauen" vom "Neutralleiter" und der gelb-grüne ist dann der "Schutzleiter".
Übel wäre es dann, wenn irgendwo hinter dem Punkt in der Verteilung der Nullleiter eines noch genullten Zweiges wieder mit dem Schutzleiter verbunden wird. Das darf nicht sein.
Wenn nun z.B. von einer Steckdose der gelb-grüne in der Verteilerdose auf den "blauen" Nullleiter geklemmt ist, weil die Zuführung sowieso nur zweipolig ist, wäre das zwar nicht ideal, aber in Altanlagen unumgänglich. Es steht ja dann kein separater Schutzleiter von der Verteilung zur Verfügung.
Schönheitsfehler: wer so eine Steckdose von innen betrachtet, könnte meinen, sie wäre an einen Schutzleiter angeschlossen.
Deshalb bin ich immer dafür, keine evtl. irreführende Mischbeschaltung zu machen. Entweder Nullung oder korrekter Schutzleiter.
Die Sicherung arbeitet in beiden Fällen richtig, wenn die Leitungen und Verbindungen korrekt ausgelegt sind.

Hinter einem FI muss die Installation bei Wechselstrom dreiadrig, bei Drehstrom fünfadrig sein. Anders kann die Schutzfunktion durch das Gerät nicht in jedem Fall auch sicher ausgeübt werden. Da muss also ein separater Schutzleiter ab Verteilung zur Verfügung stehen.

Wenn schon nicht mehr nachvollziehbar ist, wann was erneuert wurde bzw. wie alt die Leitungen im Haus sind und Ihr die Gelegenheit dazu habt, dann erneuert die gesamte Anlage Raum für Raum und macht alles nach heutigen Gesichtspunkten und Anforderungen frisch!

Bitte nicht nur "einige ersetzen" und bitte keine alten Leitungen unbekannten Zustands drin lassen, bloß weil die schon dreiadrig sind.
Nicht nur, dass E-Leitungen, Klemmen, Steckdosen und Schalter heute mehr abkönnen müssen und sicherer mehr schaffen als früher, es ist auch so, dass die jetzigen Leitungen sicher schon deutlich gealtert und damit problematisch sind. Wer weiß, womit die schon über deren eigentliche Grenzen gequält wurden?
Sowas kann irgendwann mal zu Bränden in Wand und Decke führen, die sich leider nicht immer dann ankündigen, wenn man zuhause ist.
Oft merkt der Installateur beim Prüfen/E-Check, dass man 1-2 alte Leitungen besser doch getauscht hätte, obwohl die dreiadrig waren, weil ganz einfach deren Isolation nicht mehr 100% okay ist. Dann reißt man wieder eine Wand auf - nach Murphy natürlich immer die, bei der es einem am wehesten tut.

Also wenn, dann Raum für Raum angehen, alles mit Schutzleiter versehen, neue Leitungen einziehen und genug Steckdosen/Schalter, etc., ... wie man sie heute braucht und dort, wo sie gebraucht werden.

Und dann heißt es im ganzen Haus irgendwann bald: nur noch gelb-grün an gelb-grün.
Dann ist z.B. der FI-Schutz auch überall möglich. Unfälle und defekt gewordene Geräte hat man ja evtl. auch mal im Wohnzimmer, nicht immer nur im Bad.
 
Das ging ja Fix!

Supertolle Antwort! Da werd ich mal draus schlau!!
Und wirklich tolle Tipps! (und keine Angst-kein Pfusch mehr-alles neu oder garnix!)
Eins noch: Also mit rot und grau is nix mehr-nur schwarz/grau und die fliegen auch raus! am Sicherungskasten wurde alles grün/gelb-blau-schwarz verdrahtet,haben mal reingepielt! (ohne aufmachen-nur ne Blende abgeschraubt)
Nun sind die ersten Stromgebenden im Erdgeschoss halt ein schwarzer-strom, und gel/grün+blau in einer Klemme! Um jetzt weiterzugehen in folgende Verbindungen gelb/g. dann getrennt laufen lassen v. blau ohne Sorge? "Die Sicherung arbeitet in beiden Fällen richtig..." meinst Du das damit?? :oops:
 
Hallo @pepto,

1. Gelegentlich kommt es vor, das ich gefragt werde, wie eine Steckdose oder eine Lampe anzuschließen ist. Grundsätzlich gebe ich überhaupt keine Auskünfte wenn es sich um Altbauten handelt, weil da damals einfach zuviel „Murks“ gemacht wurde oder wenn es sich um einen totalen Laien handelt. Die Gefahr ist einfach zu groß, das der Laie etwas verkehrt macht und anschließend behauptet, (wenn er das überlebt), ich hätte das so gesagt. Wenn dein Hausmeister, dir als Laien, Infos zum Anschließen einer Lampe gibt, steht er schon mit einem Bein im Gefängnis (Im Ernst).

2. Bevor ich eine Lampe anschließe, in einer Installation die ich nicht selber gemacht habe, überprüfe ich erst einmal, ob die braune, blaue und grün/gelbe Leitung auch das sind, was sie nach ihrer Farbe her sein sollten. Dann schließe ich alles an, wie es sein sollte und schalte es ein. Wenn dann sie Sicherung rausfliegt, oder der FI, das ist höchste Wachsamkeit geboten. Es hört sich vielleicht blöd an, wenn ich das so sage, aber der PE (die grün/gelbe Leitung) ist die wichtigste Leitung der ganzen Anlage, dank des PE’s fliegt die Sicherung raus, und unter gewissen Umständen (bei der Verbindung PE und N) auch der FI. Jedenfalls würde ich die Lampe niemals ohne PE betreiben.

3. Aber jetzt hat das bei dir ja alles geklappt, Gratuliere.
(Beim nächsten mal vielleicht einen Elektriker rufen.)

Hallo @Rudi M.,

Ich an deiner Stelle würde einen Elektriker anrufen.

Gruß
Benjamin
 
Hallo nochmal,
es folgt der Nachtroman für "Rudi M." ... :lol:

Also aus Deiner "kurzwortverschachtelten Bandwurmsatzzusammenfassung" werd ich nicht so ganz schlau.
Sicherheitshalber sag ich jetzt: das meine ich nicht damit! 8)

Wenn im Sicherungskasten gelb-grün+blau+schwarz ist, sind die Leitungen mindestens vor ein paar Jahren gemacht worden.
Inzwischen bekommt man neu nur noch Leitungen mit braun+blau+gelb-grün!
Sind die neuen europäisch harmonisierten Aderfarben, die hoffentlich noch einige Jahrzehnte Bestand haben.

Was sind "Stromgebende"?

In Anlehnung an diesen anderen Beitrag von Dir, mit dem Du ein Thema von November 2006 "wiederbelebt" hast, folgender Tipp:
Ich weiß, dass Hauskauf, Modernisierung, Teilsanierung etc., ... nicht immer alles aus dem Handgelenk geht, aus eigener Erfahrung gut genug.
Trotzdem besteht ein sachlicher und haftungsrechtlicher Unterschied zwischen dem Verlegen von Leitungen und deren Zusammenschaltung.

Das hast Du in diesem anderen Thema sicher gelesen, erkannt und zu unterscheiden gelernt.
Also schau Dich mal in der "Nachbarschaft" um, welche Firmen Elektroinstallationen machen und sprech die offen darauf an, dass Du weißt, das aus Sicherheitsgründen dringend was getan werden muss, Du aber noch auf den Lottogewinn wartest.

Die allermeisten kennen das Problem und mit irgendeinem wirst Du Dir schon einig werden, dass...
... Du nach dem Abtrennen eines Raums vom Netz durch die Fachkraft, selbst nach Anleitung(!) die Leitungen für die neue Installation ziehst.
Aber nur Ziehen und vorbereiten!
Der Fachbetrieb (nicht Du) kommt danach, schließt Steckdosen, Schalter, etc, ... an, prüft und hängt den Raum wieder ans Netz. Das dürfen nur die.
Und: das geht wegen der Routine sogar schneller, als von Dir fertig installierte Sachen wieder aufzumachen und rauszuholen, um sie zu prüfen!!!
Siehe den anderen Thread zur Begründung!

Ist ein Raum auf die Art fertig und wieder Geld übrig: auf zum nächsten Raum...

Wo und wie Du Leitungen legen darfst, welches Material Du nehmen/nicht nehmen darfst, was zu tun und was von Dir dabei zu beachten ist, ... das sagen die Dir gerne, wenn Du die benötigten Sachen auch über die (zu fairen Preisen) beziehst.
Das ermöglicht denen, die Beratung teilweise durch die Verkaufspreise zu kompensieren und ist noch immer weit billiger als alles machen lassen zu müssen.

Und in einem Aufwasch folgt dann irgendwann gemeinsam die "große Trennung" der Abschnitte im Haus und die Neuzuführung der Räume zur Hauptverteilung.
Bei entsprechender Vorbereitung ist noch am selben Tag überall wieder Strom. Dann aber korrekt und richtig dimensioniert, usw.

Wenn Ihr Euch kooperativ miteinander abstimmt,
wenn Du verpflichtende Vorgaben und Hinweise strikt beachtest/respektierst,
wenn Du lieber einmal mehr fragst als zu wenig,
wenn Du Deine Grenzen einhältst,...

... dann sollte die Aktion so weit Schritt für Schritt möglich sein, dass sie portionsweise auch ins Portemonnaie paßt.
Oft geht es, dass ab und an Meister oder Geselle einfach mal so vorbeischauen, was Du so treibst. Wenn die das frei auf "Leerlaufzeiten und Leerwege" legen können, kostet das auch keine Anfahrt, bestenfalls mal ein Viertelstündchen Zeit.
Merke: Fehler beseitigen dauert oft länger und ist teurer, als einmal richtig machen kostet!


Nein, ich werde Dir jetzt nicht genauer erklären, wie das mit der Führung und Trennung und Unterscheidung von Nullleiter, Neutralleiter und Schutzleiter zu machen ist, um da jetzt bei Dir loszustricken.
Du hast eine alte Installation und die möglichen Risiken durch ein Missverständnis sind mir in Deinem Fall noch zu groß.
Deinen Fragen entnehme ich, dass Du erst noch ne ganze Portion zu pauken hättest, bevor Du auch nur vorläufige Dinge zur Problembeseitigung machen solltest.
Warum?
Beispiel: Du hast im Verteiler ne Abdeckung abgenommen und dafür sicher nicht die Hauptsicherung rausgenommen.
Prinzipiell ist das ein Teil von "Arbeiten unter Spannung" an offenen, nicht gegen Berührung geschützten Anlagenteilen. Das darf noch nicht einmal jeder Ausgelernte, dafür braucht man eigentlich eine separate Qualifikation und Schutzausrüstung!!!


Und tu Dir bitte selbst einen Riesen-Gefallen:
Hör auf, die Rolle der einzelnen Adern in Deiner Hausinstallation nur über die Aderfarbe zu definieren.
Es ist zwar richtig, dass für jede Rolle Farben verbindlich zuzuordnen sind, aber Farben sind etwas für Menschen, die dabei auch direkt mit Dir vor Deinen Stromkreisen stehen.
Wir hier können die nicht sehen und wissen nicht, welches gelb-grün oder blau oder so Du gerade meinst.

Die stromführende Ader "L" heißt "Phase"(alte Bezeichnung, aber für viele Gewohnheit) oder neuer und richtiger "Außenleiter".
Der Außenleiter ist allgemein braun, bisher schwarz, in Altanlagen oft unberechenbar auf 'irgendwas'

Die rückführende Ader "N" ist nur bei der klassischen Nullung auch ein "Nullleiter".
Ansonsten heißt diese Ader "Neutralleiter".

Gelb-Grüne gibt es mehrere:
Die Farbe wird verwendet für den "Schutzleiter" = "PE"
Sie wird aber auch verwendet für den "PEN" = wenn die Funktion von PE und N gemeinsam übernommen wird
Außerdem trifft man diese Farbe an beim "Potentialausgleich" = "PA".
Du siehst:
Obwohl die Farbe immer wieder dieselbe ist, bedeuten die unterschiedlichen Bezeichnungen erst wirklich die tatsächliche Verwendung.
Und die Verwendungen unterscheiden sich in ihrer Wirkung und Folge zuweilen deutlich!
Deshalb sind Farben niemals eindeutig und zur Beschreibung von Schaltungen eher ungeeignet!

Benutze deshalb bitte die Bezeichnungen und lerne sie zu unterscheiden.

Bis dahin bist Du an einem Stromkreis, bei allem Respekt, möglicherweise mehr eine Gefahr als eine Hilfe.
Gehe es gemeinsam mit Fachleuten an und wie die Igel: langsam und vorsichtig.
 
413xx schrieb:
Die rückführende Ader "N" ist nur bei der klassischen Nullung auch ein "Nullleiter".
Ansonsten heißt diese Ader "Neutralleiter".

Na das mag den Laien jetz wohl etwas verwirren.
Oft falsch beschrieben und auch in Anlehnung an vorhergehende Beiträge:
1. N ist niemals der Nullleiter!
2. Ein "Nulleiter" darf niemals blau sein!

Ein Nulleiter wurde früher mit "0" abgekürzt, der Außenleiter mit "P", wie Phase. "N" war schon immer nur der Neutralleiter. Der Nulleiter besitzt heute das Kürzel PEN und wird auch nicht mehr als "Nullleiter", sonder als "PEN-Leiter" bezeichnet.
Blau ist ausschließlich dem Neutralleiter vorbehalten. Nur, wenn kein N vorhanden und eine Verwechselungsgefahr ausgeschlossen ist, darf man eine blaue Ader anderweitig verwenden, niemals aber für einen Nullleiter (PEN).

MfG
 
Noch eine Ergänzung zu Hemapri:

Dass früher ein einzelner Außenleiter mit "P" symbolisiert wurde, war zwar weiter verbreitet aber auch damals schon falsch. Genauso wie der Buchstabe "N" falsch verwendet wurde und wird, was Du ja ausführlich erklärt hast. Die Außenleiter hießen früher R, S und T und der Neutralleiter hieß Mittel(punkts)leiter Mp. Ein Wechselstromkreis bestand demnach aus den Anschlüssen R und Mp sowie dem SL (Schutzleiter).

Die Klemmen P und N existierten sehr wohl, bezeichneten aber die beiden Potenziale einer Gleichspannung! (P = positiv und N = negativ). Die werden heute mit L+ und L- bezeichnet.

0V

PS: Paradoxerweise existierte kein genormtes Symbol für den Nulleiter, meistens schrieb man "0" oder behalf sind mit "Mp/SL" um die Doppelfunktion hervorzuheben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: gelb/grünes Kabel verbinden?
Zurück
Oben