Neuinstallation nach Kabelbrand - Meinungen dazu bitte

Diskutiere Neuinstallation nach Kabelbrand - Meinungen dazu bitte im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Forum! Wir hatten bei uns im Haus (Baujahr 1902) letzten Herbst einen Kabelbrand nachdem wir einen Elektrogrill an die Steckdose im...
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swilun

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Hallo Forum!

Wir hatten bei uns im Haus (Baujahr 1902) letzten Herbst einen Kabelbrand nachdem wir einen Elektrogrill an die Steckdose im Garten angeschlossen hatten. Zum Glück hatten wir es es rechtzeitig bemerkt und konnten so schlimmeres verhindern.
Die Steckdose war mit 16A abgesichert (Schraubsicherung), verlegt waren 2x0.75mm², die jetzt komplett verkohlt sind.

Die anderen Steckdosen sind teilweise mit 2x1.5mm² angeschlossen, der Rest auch mit 2x0.75mm², was natürlich kein Zustand ist. Darum haben wir uns entschlossen die gesamte Elektrik neu verlegen zu lassen und diesmal auf Nummer sicher zu gehen.

Ein Elektriker aus dem Dorf hat uns dazu folgendes vorgeschlagen:
- Neuen Verteilerkasten im Keller setzen, alle Sicherungen durch Sicherungsautomaten ersetzen
- FI-Schutzschalter
- Alle Kabel erneuern. 3x2.5mm² für Steckdosen, 5x6mm² für den Durchlauferhitzer
- Steckdosen mit 10A, Küche/Garten/Bad mit 16A absichern.

Meine Kenntnisse gehen über diverse Transistor-Basteleien nicht hinaus, daher die Frage an die Experten hier: Ist das Angebot Sinnvoll? Fehlt etwas?

Danke im Voraus,
Stefan
 
Zu einem Durchlauferhitzer reicht auch eine 4adrige Leitung. Warum sollen die Steckdosen mit 10A abgesichert werden?
 
ego1 schrieb:
Zu einem Durchlauferhitzer reicht auch eine 4adrige Leitung. Warum sollen die Steckdosen mit 10A abgesichert werden?

Die 10A hatte der Elektriker vorgeschlagen nachdem meine Frau angemerkt hatte, es dieses mal besonders sicher zu gestalten.
10A müssten doch reichen?

Guter Punkt mit der 4-Adrigen Leitung.
 
10A reichen sicherlich für die meisten anwendungen. Dann müssen aber besonders träge LS-Schalter verwendet werden, um auch den Einschaltstrom eines Staubsaugers oder eines Laptop Netzteiles z.B. ertragen zuz können.
 
Dann reicht aber auch 1,5mm2 zu legen und nicht überall 2,5mm2, sofern die Leitungen nicht durch mit Kaff isolierte Bereiche laufen. Das ist nur Geldschneiderei des Elektrikers. Das ganze kommt alleine von den Materialkosten schon auf das Doppelte, als der Standard.
Und normale B10A-Automaten rumsen wirklich häufiger bei Staubsauger und Co. raus und C10A kosten auch gleich das mehrfache als ein B16A, der bei durchgängiger UP-Verlegung (Verlegeart C) mit 1,5mm2 auch geht.

Also ich würde mir eine zweite Meinung einholen!

mfG
 
Für Steckdosen-und Lichtstromkreise im allgemeinem gebrauch langt auch ein Leiterquerschnitt von 1,5mm² bei einer Absicherung von 10A völlig aus.
Für Geräte mit höheren verbrauch ist ein 3x2,5 bei 16A schon angebracht, der Elektroherd aber mit 5x2,5
Eine Zuleitung für einen Durchlauferhitzer würde ich generell in 5x6mm² verlegen denn einige elektronische Geräte benötigen für die Steuerung einen Neutralleiter.
Nach DIN.18015 sind innerhalb einer Anlage mindestens zwei FI-Schalter einzusetzen damit in einem Fehlerfall noch ein Teil der Anlage weiterhin nutzbar ist.
 
Strippe-HH schrieb:
Eine Zuleitung für einen Durchlauferhitzer würde ich generell in 5x6mm² verlegen denn einige elektronische Geräte benötigen für die Steuerung einen Neutralleiter.
Hab noch keinen DLE gesehen, welcher einen N braucht. auch die elektronischen brauchen den nicht.
 
Moorkate schrieb:
Dann reicht aber auch 1,5mm2 zu legen und nicht überall 2,5mm2, sofern die Leitungen nicht durch mit Kaff isolierte Bereiche laufen. Das ist nur Geldschneiderei des Elektrikers. Das ganze kommt alleine von den Materialkosten schon auf das Doppelte, als der Standard.

Das Material ist doch das billigste an dem ganzen Unterfangen. Ich bezweifle dass 3x2,5 doppelt so teuer ist wie 3x1,5. Wobei 3x2,5 bei 10A Absicherung natürlich übetrieben ist. B10 würde ich für Steckdosenkreise aber auch nicht vorsehen. Eher B13 oder B16.

Wenn man sich mal anguckt, was für Steckdosen so "abbrennen", dann sind das häufig jene, wo größere Verbraucher eingesteckt sind, z.B. der Wäschetrockner. Ein Wäschetrockner zieht aber nicht mehr als 10A - also heißt es im Umkehrschluss, dass selbst bei 10A Nennstrom eine ausreichend große Verlustleistung an der Steckdose entstehen kann, um diese zu beschädigen. Andererseits büßt man bei B10-Automaten aber Komfort ein - eben wegen der genannten Problematik mit den Anlaufströmen bei größeren elektrischen Verbrauchern.

Aus meiner persönlichen Sicht:

- 3x2,5² und B13-Automaten.
- FI-Schalter für jeden Stromkreis! Inkl. Herd und Durchlauferhitzer, auch wenn nicht gefordert. Und gerne auch mehr als einen FI-Schalter. Idealerweise FI/LS-Schalter, wobei das den Preis schon recht deutlich in die Höhe treibt.
- Bei der Abnahme ein Messprotokoll vorlegen lassen! Das schon bei der Auftragserteilung erwähnen, um bei der Abnahme keine "unschönen" Situationen entstehen zu lassen. (Es gibt genug Betriebe, die wissen gar nicht, wie man ein solches Protokoll erstellt)
- Alle zwei Jahre einen E-Check durchführen lassen um Kontaktprobleme frühzeitig zu erkennen.
 
swilun schrieb:
Ist das Angebot Sinnvoll? Fehlt etwas?

Das sollte ein Angebot sein ... ? Klingt wie ein Plausch beim Bier in der Dorfkneipe ...

Es gibt Normen, nach denen der Leitungsquerschnitt passend zum benötigten Strom und den Umgebungsbedingungen wie der Länge und Verlegeart des Stromkreises bestimmt wird. Alles, was pauschal in den Raum geworfen wird, ist schon mal pauschal falsch.

Ohne auch nur zu wissen, ob das Haus aus Holz oder Stein gebaut wurde, kann man nicht einmal schlecht raten ... Planen schon gar nicht ohne Grundgrisse und Installationsplan ...
 
Der Notwendige Querschnitt wird gemäß der VDE bestimmt und auf die benötigte Absicherung abgestimmt.

In den meisten Fällen ist langt für 16A 1,5mm², das ist aber im Einzelfall zu prüfen.

Wenn wenn es um Sicherheit geht dann sollte man FI Schutzschalter für alle Stromkreise vorsehen und die Leitungen fachgerecht dimensionieren und vor alle dem die Anlage REGELMÄßIG prüfen lassen!!! (spätestens alle 10 Jahre)
Es macht gar keinen Sinn Leitungen deswegen über zu dimensionieren oder Sicherungen zu klein aus zu legen, vor allem wenn dann in der anderen Hälfte der Installation dann wieder 0815 dimensioniert wird, wie man an den 6mm² für den DLH sieht.
Einen Brand kann man auch mit einer 2A Sicherung problemlos auslösen.
Für besonderen Schutz vor Bränden kann man sich auch Brandschutzschalter einbauen lassen.
Das sind allerdings enorme Kosten, das für jeden Stromkreis einer vorgesehen werden müsste und dieser deutlich über 100€ kostet.

Hier sieht man deutlich, was passiert wenn man mit einer überalterten Anlage meint aktuelle Bedürfnisse befriedigen zu können.
Vor allem, da hier wohl mal die Schmelzsicherung von 10 auf 16A gewechselt wurde, denn die alten 0,75er Drähte wurden nicht mit 16A abgesichert!
 
Über dies hinaus, der Sicherungskasten gehöhrt nicht in den Keller sondern auf die Ebene für die er die Sicherungen enthält.
Pro Etage ist ein Verteiler vor zu sehen.

Der Zählerschrank kommt mit den Kellersicherungen, sowie den Vorsicherungen für die Etagenverteilter in den Keller.
 
Über dies hinaus, der Sicherungskasten gehöhrt nicht in den Keller sondern auf die Ebene für die er die Sicherungen enthält.
Pro Etage ist ein Verteiler vor zu sehen.

Der Zählerschrank kommt mit den Kellersicherungen, sowie den Vorsicherungen für die Etagenverteilter in den Keller.

Für 11.000 qm mit NSHV stimmt das. Pauschal ist das aber wohl falsch.
 
Das würde ich auch mal so sagen.

Es gibt auch Altbauten; es gibt Häuser ohne Keller; es gibt Häuser mit Freileitungsanschluss im DG; .....
 
Auch wenn eine DLE keinen N benötigt, würde ich nie eine 4 pol. Leitung irgendwohin legen.
 
fuchsi schrieb:
Auch wenn eine DLE keinen N benötigt, würde ich nie eine 4 pol. Leitung irgendwohin legen.
Ich würde keinen Dle einbauen :D
Aber mal im Ernst, bei dem heutigen Wahn, das jeder Draht auf eine Klemme muss, wo klemmst du den N dann hin im DLE. Irgend eine Klemme für 6mm² passt da bei vielen ganz einfach nirgendwo mehr hin.
 
Ader mit Schrupfsclauch verschließen und im Klemmblock 'reinwicken'
 
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