Schneider Electric MCCB mit Differenzstromschutz einphasig anschließen?

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Melle

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Hallo zusammen,

ich habe überlegt mir eventuell den Schneider Electric C11B44V025L (Kompaktleistungsschalter mit Differenzstromschutz In: 10-25A / I^n: 0,03-5A / ^t: 0-1000ms / Typ A/AC) anzuschaffen und diesen als universellen, einstellbaren RCBO für Experimente und temporäre Aufbauten zu nutzen.

Jetzt stelle ich mir aber die Frage, ob dieser auch mit nur einer Phase (~230V) funktioniert.
In der Anleitung steht, dass zwischen den Außenleitern eingangsseitig ~200-440V anliegen müssen, damit das Gerät funktioniert. Weiß eventuell jemand von euch ob diese zwischen allen drei Außenleiterklemmen anliegen müssen oder ob es reicht wenn zwischen zwei der drei Klemmen ~230V anliegen, so wie unten auf dem Bild dargestellt?

Bei Schneider gibt es keine Informationen dazu.

Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungswerte dazu.

C12H44V160L-image_1500x1500.JPG
Quelle: https://www.se.com/de/de/product/C11B44V025L/kompaktleistungsschalter-mit-differenzstromschutz-compact-nsxm-mit-micrologic-4-1-vigi-25a-4p-25ka-415v-everlink/?%3Frange=39910433-compact-nsxm&parent-subcategory-id=4230&filter=business-4-niederspannung-produkte-und-systeme&selectedNodeId=47707421638
 
Wenn ich so darüber nachdenke sollte es eigentlich funktionieren. Denn andernfalls würde es ja bedeuten, dass beim Ausfall einer Phase im ~400V Netz keine Schutzfunktion durch den Leistungsschalter mehr gegeben wäre.

Selbst beim Ausfall zweier Phasen sollte die Funktion des elektronischen Auslösers noch gegeben sein, wenn nur noch L1 und N anliegen. Alles andere wäre in einer realen NSHV sehr gefährlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich so darüber nachdenke sollte es eigentlich funktionieren. Denn andernfalls würde es ja bedeuten, dass beim Ausfall einer Phase im ~400V Netz keine Schutzfunktion durch den Leistungsschalter mehr gegeben wäre.

Selbst beim Ausfall zweier Phasen sollte die Funktion des elektronischen Auslösers noch gegeben sein, wenn nur noch L1 und N anliegen. Alles andere wäre in einer realen NSHV sehr gefährlich.
Oder der Schalter löst den aus bzw. Lässt sich nicht einschalten ?

Das kann wohl nur der Hersteller beantworten.
 
Das Problem ist, dass man als Privatperson nicht so ohne Weiteres direkt mit Schneider Electric in Kontakt treten kann. Die schreiben auf ihrer Homepage, dass man sich mit seinem Händler in Verbindung setzen soll wenn man Fragen hat.
Aber eventuell kann man Werktags den Chat mit einem Experten auf deren Homepage nutzen.

Aber ich kann mir nicht vorstellen dass die Norm es zulässt, dass die Schutzfunktion bei Ausfall von Außenleitern versagen darf.
Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass das Teil auch einphasig funktionieren müsste.
 
Die Schutzfunktion versagt ja nicht, wenn das Teil dann abschaltet.
 
Warum gibt man so viel Geld für so was aus?
einen RCD braucht man nicht einstellen, da oberhalb von 30mA sowieso für Steckdosen nicht zulässig.
Ich würde da lieber in einen Typ B FI investieren, gerade da man bei Experimenten nie sicher ist was da bei raus kommt.

Viel Einstellmöglichkeiten verursachen üblicherweise viele Fehleinstellungen.
Auch das Prüfen des Schalters ist aufwändig und erfordert speziell geschultes Personal.
 
Bei Schneider gibt es keine Informationen dazu.
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungswerte dazu.
Die Frage solltest du dem Schneider Support stellen, die können dir da mehr Informationen geben.

Verhalten wird sich das ähnlich wie bei einem RCD, wobei ich mir denken könnte, dass das Micrologic 4.1 alle drei Phasen am Eingang benötigt. Ob da später nur eine Einphasiger Verbraucher dranhängt ist egal.

einstellbaren RCBO für Experimente und temporäre Aufbauten zu nutzen.
Für Experimente solltest du dir besser einen anständigen Trenntrafo zulegen.
 
Ob da ein Trenntrafo Sinnvoll ist oder auch vielleicht sogar davon ab zu raten lässt sich nur anhand des Aufbaus klären.
 
Ich habe mir jetzt überlegt, mir das Geld dafür erstmal zu sparen.
Denn selbst wenn ich ihn über die Firma beziehen würde wo ich Arbeite (Schaltschrankbau), würde der immernoch gute 470€ kosten und da stimmt das Kosten/Nutzen Verhältnis tatsächlich nicht wirklich.

Verhalten wird sich das ähnlich wie bei einem RCD, wobei ich mir denken könnte, dass das Micrologic 4.1 alle drei Phasen am Eingang benötigt. Ob da später nur eine Einphasiger Verbraucher dranhängt ist egal.
Das wäre in der Tat nochmal interessant, das herauszufinden.

Denn wie bereits geschrieben. Was machst du wenn du beispielweise einen 1000 kVA Trafo hast (max. 1443A) und dahinter solch einen Schalter mit sagen wir mal 50A / 50kA, wovon eine 5x16mm² Leitung abzweigt.

Und jetzt fallen z.B. durch Kurz- oder Erdschluss Trafoseitig eine oder zwei Phasen aus, weil die NH-Sicherungen vom Trafo auf L2 und L3 auslösen? Was passiert jetzt wenn hinter dem Schneider Leistungsschalter zwischen L1 und N ein Kurzschluss auftritt? Löst der dann etwa nicht mehr aus weil die Elektronik nicht mehr funktioniert?

Für mich gibt es da nur zwei zulässige Möglichkeiten:
1. Der Schalter schaltet sofort ab und lässt sich nicht mehr einschalten, wie TechnikerBW vorgeschlagen hat.
2. Der Schalter und dessen Elektronik funktionieren ganz normal und er löst bei Kurzschluss dann dementsprechend aus.
Alles andere wäre kriminell.

Ich will mich dafür aber nicht extra bei Schneider registrieren. Denn ohne verweisen die bei Fragen an die Händler wenn man Privatperson ist. Hager z.B. macht das deutlich besser.
Für Experimente solltest du dir besser einen anständigen Trenntrafo zulegen.
Einen Trenntrafo habe ich tatsächlich schon (1000VA). Die können aber bekanntlich auch tückisch sein, wenn man versehentlich mehr als einen Leiter berührt. Denn dann schützt einen da gar nichts mehr.
Gut, bei Berührung von L und N ist das im geerdeten Netz mit RCD nicht viel anders.
 
Ja da würde ich vorher auch einen Typ-B RCD nehmen, anstatt des teuren LS.
2. Der Schalter und dessen Elektronik funktionieren ganz normal und er löst bei Kurzschluss dann dementsprechend aus.
Die Schutzfunktionen funktionieren auch bei Phasenausfall. Einzig die Erdschlussüberwachung könnte auf Störung gehen.
Muss ich mal nachfragen :)
 
Leistungsschalter schützen auch bei Ausfall ein oder mehrerer Phasen weiter.
Die Frage ist aber wie die Anzeige und Testfunktionen der Micrologic funktionieren.
ohne zusätzliche Versorgung 24VDC ist es bei manchen Schaltern sogar so, daß diese nur bei einem Stromfluß über 20% etwas anzeigt.

Leistungsschalter haben eigentlich Ihre Vorteile bei hohen Leistungen und eben stark automatisierten Verteilern, um Werte an zu zeigen oder automatisch ein oder Aus zu schalten Rückmeldungen zu geben etc.
Aufgrund der Einstellmöglichkeiten der Schutzfunktionen ist hier nur der Betrieb unter Aufsicht von Fachkräften an zu denken.
 
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