Sternpunktverschiebung? Ursache finden

Diskutiere Sternpunktverschiebung? Ursache finden im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, vielleicht kann mir hier ja geholfen werden, bei folgendem Thema weiter zu kommen. Aufgefallen ist vor Kurzem, dass das Licht im...
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Hans Sebastian Trapp

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Hallo zusammen,

vielleicht kann mir hier ja geholfen werden, bei folgendem Thema weiter zu kommen. Aufgefallen ist vor Kurzem, dass das Licht im Schlafzimmer heller wird, wenn man den Backofen einschaltet. Gleichzeitig braucht der Backofen lange zum Aufwärmen und die Backofenbeleuchtung ist verdächtig dunkel. Der Fön ist schwach, außer die Heizung geht gleichzeitig an etc.

Anruf beim Versorger ergab Verdacht auf Sternpunktverschiebung bzw. Durchtrennung vom Nullleiter im Haus und ich solle einen Elektriker beauftragen, was sich in Folge als große Herausforderung darstellt. Nach viel Rumtelefonieren habe einen Termin in 6 Monaten bekommen und ein Mitarbeiter ist vorab nach Feierabend kurz bei mir vorbeigekommen und hat durchgemessen. Leider ist das Problem sporadisch, und als er da war, hat natürlich alles funktioniert. In 6 Monaten bekomme ich einen genauen Termin, wo alles geprüft wird. Ich will es mir jetzt einerseits nicht verscherzen mit der Firma und da Druck machen, dass da wieder einer vorab kommt, und dann geht gerade wieder alles, bin aber andererseits neugierig und würde zumindest gerne wissen, was da los ist.

Also Multimeter ausgepackt. Wenn alles funktioniert messe ich rund 420 Volt zwischen den 3 Phasen und jeweils um die 240 Volt zwischen den Phasen und PEN (Erde und Nullleiter sind im Kasten gebrückt). Wenn das Problem besteht und ich einen Verbraucher einschalte (Bsp Backofen) messe ich rund 420 Volt zwischen den 3 Phasen aber 175 Volt zwischen Phase 1 und PEN und jeweils rund 280 Volt zwischen Phase 2 und 3 und PEN.

Also Nullleiter durchtrennt!? Hatte der Versorger recht? Wieso tritt das denn nur sporadisch auf und kann ich selbst feststellen, ob das Problem im Haus oder beim Versorger besteht? Ich messe das o.g. Ergebnis bis an die Stelle, wo die Hochstromleitung ins Haus kommt.

Nicht dass ich 6 Monate warte und am Ende ist doch der Versorger in der Pflicht. Außerdem mache ich mir Sorgen um meine Geräte bei dem komischen Veralten.

Freue mich über jeden hilfreichen Tipp, wie ich das Thema identifiziert und an den richtigen Ansprechpartner zwecks Lösung delegieren kann!! DANKE vorab
 
Es geht hier um eine akute gefahr! Bis zur Behebung wäre die Anlage still zu legen!
Insbesondere, da es hier Deiner Beschreibung nach auch noch um einen PEN geht wird die Gefahr nochmals deutlich größer, da eine Unterbrechung oder auch eine schlechte Verbindung wie hier vorhanden auch bedeutet, daß eine Spannung auf dem Schutzleiter entsteht.

Such Dir einen Elektriker der sofort für so was zeit hat.
Es sind hier alle Klemmstellen des PEN und N zu kontrollieren, hier ist garantiert irgendwo mindestens eine beschädigt, verschmort oder korrodiert.

Der Zustand kann schnell Lebensgefährlich werden, zur Zeit riskierst Du den Defekt von diversen Geräten und Entstehung von Bränden.

Grundsätzlich solltest Du in deiner Anlage anstreben, daß die Leitungen mit PEN ausgetauscht werden gegen 5polige mit N und PE.
 
Also Multimeter ausgepackt. Wenn alles funktioniert messe ich rund 420 Volt zwischen den 3 Phasen und jeweils um die 240 Volt zwischen den Phasen und PEN (Erde und Nullleiter sind im Kasten gebrückt). Wenn das Problem besteht und ich einen Verbraucher einschalte (Bsp Backofen) messe ich rund 420 Volt zwischen den 3 Phasen aber 175 Volt zwischen Phase 1 und PEN und jeweils rund 280 Volt zwischen Phase 2 und 3 und PEN.

Der PEN ist der Nullleiter. Dieser wird aufgeteilt in N (Neutralleiter) und PE (Schutzleiter). Ich tippe hier auf einen schlechten Kontakt, irgendwo ab HAK. Wie Octavian1977 schon erklärte, alle Kontaktstellen ab HAK überprüfen! Ich hatte mal so einen Fall, da war die Eingangsklemme des PEN am HAK lose.
 
Wenn man alles Abschaltet kann man mit dem Multimeter und einem langen (vorher eingemessenen) Draht mal den N/PEN auf der Strecke messen,
z.B. vom Potentialausgleich des Hauses zur Klemme im Schaltkasten usw.
Über den verwendeten Querschnitt, Leitungslänge und die Formel zum spezifischen Widerstand sollte man wenn alles gut ist ungefähr auf den Messwert kommen
 
Danke für die Einschätzungen und Tipps. Also ist das Thema ernster als angenommen.

Kann ich vorab irgendwie ausschließen, dass das Problem im Verantwortungsbereich des Versorgers liegt? Damit ich sofort den Richtigen bestelle?

Meine erste Idee: Macht es einen Unterschied, ob ich vor oder nach dem durchtrennten Neutralleiter messe? Also ist das Ergebnis zwischen Phase 1,2,3 und Neutral immer gleich, egal wo gemessen wird, oder kann ich so schauen, ab wann die Leitungen wieder in Ordnung sind? Dann würde das Problem beim Versorger liegen, wenn es selbst bei den Schützen unterm Dach noch die Abweichung gibt, oder?

Ansonsten müsste ich Verbraucher an verschiedenen Stellen, idealer Weise direkt am HAK einschalten und schauen, ob es überall zu der Spannungsverschiebung konnt, oder ist das auch ein Denkfehler?

Ich will nur vermeiden, dass ich am Ende unnötig von Pontius zu Pilatus renne. DANKE nochmal für die Hilfe!
 
Da du „vor Kurzem“ geschrieben hast, würde ich auch mal raten zu überlegen, bei was und wo zuletzt vielleicht Handwerkers Hand angelegt wurde.

Neues Gerät eingebaut, Leuchte gewechselt oder leistungsstarkes Gerät angeschlossen?
 
Ohne Messung ist das Problem nicht ermittelbar.
Das einzige was bisher klar ist, daß der Fehler irgendwo zwischen dem Anschlußpunkt deines Unterverterteilers und dem Trafo des öffentlichen Netzes liegt.
Die meisten Fehler befinden sich üblicherweise in der Installation im Haus, die Verbindungen in der Straße sind mit Pressverbindern und ähnlichem gefertigt und im Gegensatz zu den üblichen Schraubklemmen im Haus sehr unanfällig.
 
In welchem PLZ Gebiet liegt denn das Problem?
 
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