Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden

Diskutiere Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo Zusammen, ich habe schon einiges hier in diesem Forum gelesen aber konnte bei meinem speziellen Fall keine vergleichbare Situation finden...
Nach Bild 5 der Norm hätte man den Ringerder unterhalb von etwas tiefer gegrabenen Streifenfundamenten in 0,5 bis 0,8 einbauen können. Hätte = Fahrradkette.

Ehmm, der TE weist darauf hin: "die Halle besteht auch seit 200 Jahren". Damals waren Streifenfundamente und Ringerder nicht wirklich aRdT.
 
Ehmm, der TE weist darauf hin: "die Halle besteht auch seit 200 Jahren". Damals waren Streifenfundamente und Ringerder nicht wirklich aRdT.
Wie wahr, aber der Halle habe ich nicht die 200 Jahre des Vierkanthofs zugeordnet. :)

Ein innen verlegter NIRO-Ringerder ist einem im Faserbeton verlegten NIRO-FE vergleichbar und das ist Stand der Technik, auch wenn es noch nicht in der DIN 18014.:2014-03 dargestellt wird.

Nachdem kein zur Reihe IEC 62305 bzw. DIN 18014 konformer Ringerder außen mit 1 m Abstand in 0,5 bis 0,8 m Tiefe möglich ist, verbleiben zwei Optionen:
  1. NIRO-Ringerder innen mit 6 + 1 NIRO-Anschlussfahnen verlegen und wenn dessen Werte zu schlecht sind an jeder Ableitung Tiefenerder nachrüsten.
  2. Auf den NIRO-Ringerder verzichten und die Erdspieße über den FPAL untereinander und mit der HES verbinden.
BTW: Variante 2 ist bereits im Entwurf der DIN 18014:2021-01 dargestellt.
 
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Hallo Dipol,

Wir hatten am Wochenende für das Sektionaltor ein Streifenfundament innen ertüchtigen müssen um dort links eine KS Mauer als Befestigung für das Tor hochziehen zu können. Dort wurden 40cm tief das alte Fundament ca. 1m x 0,25m ausgeschachtet und ich habe dort direkt unten auf der Erde einen V4A Erdungsdraht längst eingelegt und 1,5m an der ersten Ecke hochgezogen. Anschließend den kleinen Fundament-Teil gegossen. Dann habe ich eine Fahne, die 70cm unter dem Streifenfundament liegt und an Erd- und Potentialausgleichsband angeschlossen werden kann.

Der Rest wird mit einem NIRO-Ringerder dann Erdfühlig auf das feuchte Erdplanum verlegt. Wir haben einen Grundwasserspiegel von knapp 2m, manchmal weniger.

Jetzt habe ich aber doch noch eine wichtige Frage, denn ich sehe im alten Streifenfundament alle 4m kleine Punktfundamente wo Stahlstützen in den 19er Jahren drauf geschraubt worden sind, die nach oben in die Dachkonstruktion / Stahldach führen - Sind diese innen auch zu erden oder sollte das so bleiben und besser später mal über ein Blitzabfang-System. Keines vorhanden, da das Gebäude tief liegt und von der Stadt viele Stahlmaste und Windkraftanlagen in der nahen Umgebung aufgestellt sind.
 
Ob Pflicht oder nicht würde ich eine solche Konstruktion durchaus auf den PA klemmen.
 
Jetzt habe ich aber doch noch eine wichtige Frage, denn ich sehe im alten Streifenfundament alle 4m kleine Punktfundamente wo Stahlstützen in den 19er Jahren drauf geschraubt worden sind, die nach oben in die Dachkonstruktion / Stahldach führen - Sind diese innen auch zu erden oder sollte das so bleiben und besser später mal über ein Blitzabfang-System. Keines vorhanden, da das Gebäude tief liegt und von der Stadt viele Stahlmaste und Windkraftanlagen in der nahen Umgebung aufgestellt sind.
Wenn kein Blitzschutzsystem behördlich gefordert wird, ist die Reihe IEC 62305 erst dann zuständig, wenn ein LPS freiwillig erstellt wird. Mit LPS sind Stahlstützen sowohl am Dach wie an den Fußpunkten in den Blitzschutzpotentialausgleich einzubeziehen und die kann man ja auch als sog. natürliche Ableitungen verwenden.

JETZT sind die Stützen viel einfacher direkt an den innen verlegten RE anzuschließen als NACHTRÄGLICH über Querverbindungen an nach außen geführte Anschlussfahnen. Mittlerweile schreit der Thread förmlich nach Plänen oder wenigstens bemaßten Skizzen. :)

BEACHTE: Alle Ableitungen sind über gekennzeichnete Trennstellen anzuschließen. Das sollte man auch bei als natürliche Ableitungen genutzten Stahlstützen machen, denn nur so kann man sowohl nach unten zum RE als auch nach oben zum LPS die Durchgangswiderstände getrennt messen.
 
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Hallo Zusammen,

Hier könnt ihr die Skizzen und Grundrisse der Halle sehen.
Skizze2.png


Auf dem folgenden Bild ist die Stahlkonstruktion zu erkennen. Die Stahlkonstruktion habe ich gelb gekennzeichnet.
Um es besser darzustellen auch ein Foto direkt nach dieser Skizze:
Skizze1.png

Hier ist das Foto von einer Stahlstütze, die auf einem Punktfundament sitzt. Ich könnte unten einen Flasch anschweißen oder direkt einen V4A Draht, den mit Potentialausgleich später verbinden.
2021-12-19 13.46.44.JPG


Hier ist das nachträglich erstellte Streifenfundament-Stück auf dem noch innen eine KS Mauer hochgezogen werden muss für die Tor-Befestigung. Dort habe ich wie man sieht einen V4A Stahl erdfühlig unten eingelegt und an der Seite hochgebunden für die spätere Verbindung mit Erdungsband und Potentialausgleich.
2021-12-19 13.34.11.JPG

Gestern das V4A Erdungsband erdfühlig verlegt und eine Masche in der Mitte verbunden 10m/10m. Geht garnicht so einfach das gerade hinzubiegen aber es hat funktioniert. Ein paar Schönheitskorrekturen kommen noch bevor das Vlies und Feinplanum drauf kommen.

2021-12-22 16.05.47.JPG
 
Hier ist das Foto von einer Stahlstütze, die auf einem Punktfundament sitzt. Ich könnte unten einen Flasch anschweißen oder direkt einen V4A Draht, den mit Potentialausgleich später verbinden.
Stahlstützen, die über Punktfundamente Erdpotential haben, würde ich alle - also auch die vier in der Mitte die nur die Decke tragen - an den RE anschließen. Das aber ausschließlich über angeschweißte Flansche, an welche NIRO-Anschlussfahnen abnehmbar über KS-Klemmen angeschlossen werden.

Schweißverbindungen müssen DIN EN ISO 17660 und DIN EN ISO 4063 entsprechen und die Nähte sollen mind. 50 mm (früher mind. 30 mm) lang sein. Als Twen konnte ich mal Schweißen, heute würde ich nur noch Löcher einbrennen, du kannst das hoffentlich besser.

Gestern das V4A Erdungsband erdfühlig verlegt und eine Masche in der Mitte verbunden 10m/10m. Geht garnicht so einfach das gerade hinzubiegen aber es hat funktioniert. Ein paar Schönheitskorrekturen kommen noch bevor das Vlies und Feinplanum drauf kommen.
Bei 25,20 m Gebäudelänge wären zur Einhaltung der max. Maschenweite von 20 m x 20 m eine Querverbindung, mit LPS für die max. 10 m x 10 m von RE deren zwei gefordert. In der Fachliteratur wird die Ansicht vertreten, dass die 20 m x 20 m bei unbewehrten Bodenplatten auch für RE mit LPS ausreichen.
 
Also ich würde da erdungstechnisch garnichts machen.

Aber ich würde nochmal 60 cm bis 100 cm auskoffern lassen, um eine vernünpftige Höhe zu erhalten.

Leprechaun
 
Also ich würde da erdungstechnisch garnichts machen.
Aber ich würde nochmal 60 cm bis 100 cm auskoffern lassen, um eine vernünpftige Höhe zu erhalten.
Leprechaun

Hi Leprechaun, musst du aber aufpassen. 70cm die Fundamente in der Luft fliegen lassen im Bestand wird nicht empfohlen. Neben der Erdabfuhr die alleine an Containern über 10.000 EUR kosten besteht nicht nur wegen dem 1m tiefen Loch Einsturzgefahr der Wände (Druck der Erde, die außen gegendrückt)... spätestens beim Rütteln mit schweren Geräten, die notwendig sind für diese Aufbaudicken und Frostschutzschichten, brechen die Wände. Im Bestand ist Auskoffern mit Vorsicht zu genießen. Bei Neubau stehe ich hinter dir. Da wird 40-60cm ausgekoffert, Frostschutz und dann der weitere Aufbau. Hier arbeite ich mit Vlies und einer 5-8cm dicken Splittebene -> 10cm XPS Platten. Komme dann auf die alte Höhe und Frost ist ausgeschlossen bei der Betonkernaktivierung. Im Hallenbau sind aber 100cm auch eher unüblich... da wird nicht so tief ausgekoffert. Kostet zu viel Geld.

Mit der Erdung sehe ich schon wichtig - Später kann ich keinen Ringerder mehr verlegen. Der V4A Ring liegt jetzt unter dem Schotter.
 
Gut geschützt, unterm Dach im Trockenen.
Leprechaun

Trocken war es dort bislang nie richtig und jetzt kommt ein Diffusionsdichter Aufbau drüber, sprich es bleibt dort sehr wahrscheinlich immer feucht.
Das ist lehmiger Boden auf dem der Ringerder liegt aber Ich weiß worauf du hinaus willst...

Es liegen jetzt Ringerder-Fahnen und Anschlüsse für den Potentialausgleich die Wand hoch. Das war schnell gemacht und die 400€ für den Stahl sind gut investiert. Es bleiben dann alle Möglichkeiten für späteren Anschluss von Tiefenerdern an die Platte, wenn der Elektriker hier die Notwendigkeit sieht.
 
Thema: Altbau Vierkanthof - Neue Bodenplatte erden
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