Kreuzerder aus dem Baumarkt

Diskutiere Kreuzerder aus dem Baumarkt im Forum Hausaufgaben im Bereich DIVERSES - Hallo, ist ein Kreuzerder feuerferzinkt 1500 mm aus dem Baumarkt ausreichend?
Der PE ist sowieso mit Erde Verbunden und bringt somit Überspannungen aus dem Erdreich mit ins Haus.
Selbst wenn der PE nicht an dem Antennenerder angeschlossen wird, kommt die Überspannung über den Anlagenerder oder den Potentialausgleich des Hauses hinein.
Zusätzlich ist damit der Potentialausgleich fehlerhaft und es kann so zu gefährlichen oder störenden Spannungsunterschieden kommen.

Wenn Du Dich vor Überspannungen schützen willst benötigst Du entsprechende Ableiter die an den passenden Stellen funktionsfähig installiert sind.
 
Ich habe mir mal einen 3m v4a Staberder bestellt. Dazu ein einadriges 16mm2 Kupfer Kabel? Oder ein v4a Draht zum Unterverteiler (glaube den gibt es nur als „nicht isoliert“ und super teuer!)?
In Lehm- oder Humusböden ist das einkloppen eines Staberders kein Hexenwerk und auch ohne Vibrationshammer möglich. Aber wenn man sich die Option einer Verlängerung nicht versauen will, braucht man auch einen zur Kupplung des Erdstabes passenden Schlagkopf.

8 oder besser 10 mm Ringerderdraht ist als erdverlegte Verbindung von einem Tiefenerder zu einer Trennstelle an der Hauswand fachgerechter. Direktanschluss von 16 mm² Cu mit für 100 kA zertifizierter Klemme ist aber nicht untersagt. Einzelne Tiefenerder müssen nach Reihe IEC 62305 und IEC 60728-11 min. 2,5 m lang und die Erderköpfe um 0,5 m unter Grund versenkt sein. Ein 3 m langer Erdspieß erfüllt die Normanforderung auch falls der Kopf nur bodengleich eingetrieben werden kann.

Wenn man einen Staberder als Antennenerder nutzt und da dann auch noch den PE dranhängt, holt man sich dann nicht eine Art „Überspannung“ im Falle eines Blitzeinschlags auf den PE-Leiter?
SEUFZ! :confused:

Alle Erder sind untereinander und mit dem Schutzpotenzialausgleich blitzstromtragfähig zu verbinden. Zum untauglichen "Patentrezept" getrennter Erder zum gefühlt 1000. Mal der Hinweis auf Kapitel 5.5.6 im DEHN Blitzplaner. Als EFK sollte man wenigstens wissen, dass schon nach historischen VDE 0855 Teil 1 Antennenerdungen mit dem früher Hauptpotenzialausgleich genannten Schutzpotenzialausgleich verbunden werden mussten.

Wird der äußere und innere Ableiter getrennt? Wie funktioniert das?
Bitte nicht mit den Begriffen schludern:
  • Ableiter ist ein Begriff für SPD 1 Blitzstrom- oder SPD 2 Überspannungsableiter
  • Ableitungen aus zumeist 50 mm² Querschnitt haben Blitzschutzanlagen oder getrennte Fangeinrichtungen
  • Antennendirekterdungen werden mit Erdungsleitern geerdet, der Begriff gilt auch für 50 mm² Querschnitt
  • 2,5 bzw. 4 mm² Cu für den Potenzialausgleich der Kabelschirme und Komponeten sind Potenzialausgleichsleiter
Bilder sagen mehr als Worte: Im Vorgriff auf die IEC 60728-11 Beispielbilder, wie sie so oder ähnlich auch in die neue deutschsprachige DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) (ohne meine Erläuterungen) einfließen werden:

IEC 60728-11_ed-5 Figure12.jpg IEC 60728-11_ed-5_Figure15.jpg

Werden Erdungsleiter unter Missachtung gefährlicher Näherungen innen verlegt, ist ein parallel verlegter PA-Leiter sinnfrei.

Die Einhaltung ausreichend isolierender Trennungsabstände ist schon lange gegen Blitzschutzanlagen und auch Ableitungen getrennter Fangeinrichtungen Pflicht. Die Darstellung von "s" im Beispielbild 15 gegen den außen verlegten Erdungsleiter für Antennenerdung ist unabhängig vom gewählten Drahtquerschnitt bislang nur eine Empfehlung.
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Information. Allerdings hast du mich damit überfordert.

Als Erstes wollte ich versuchen, den Staberder irgendwo einzuschlagen und dann wollte ich den PE damit verbinden.
Deshalb die Frage, mit was für einem Kabel ich dann zum Unterverteiler gehe?

Der PE ist mit dem Blitzableiter verbunden, damit es nicht zu gefährlichen Überschlägen kommen kann.
 
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Ich habe mir mal einen 3m v4a Staberder bestellt. Dazu ein einadriges 16mm2 Kupfer Kabel? Oder ein v4a Draht zum Unterverteiler (glaube den gibt es nur als „nicht isoliert“ und super teuer!)?
3m wird wahrscheinlich zu kurz sein. Also ich würde erst in das Bodengutachten hineinschauen, damit man Gewissheit hat, welche Länge passend ist.
 
Das kann ich doch mit dem Benning IT 130 + optinales Zubehör messen oder nicht?
 
Als Erstes wollte ich versuchen, den Staberder irgendwo einzuschlagen und dann wollte ich den PE damit verbinden.
Deshalb die Frage, mit was für einem Kabel ich dann zum Unterverteiler gehe?
DIN 18014:2014-03 ist zwar nur für Neubauten Pflicht, aber es spricht doch nichts dagegen die Maße für Anschlussfahnen zu übernehmen und evtl. auch den Tiefenderder an der HES zu setzen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Zusätzliche Stützerder bei außen über die Fassade niedergeführten Erdungsleitern.
Der PE ist mit dem Blitzableiter verbunden, damit es nicht zu gefährlichen Überschlägen kommen kann.
Na prima dass die Info einer Blitzschutzanlage so nebenebei noch erfolgt.

Das macht deine Frage nach dem Separaterder für die Antenne noch verwunderlicher, denn mit LPS ist nicht nur die IEC 60728-11 sondern auch die Reihe IEC 62305 zu beachten. Seit den Vornormen DIN V VDE V 0185-x:2002-11 wird empfohlen Dachantennen in LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen zu stellen, ab dieser Norm ist die früher übliche Direkterdung an LPS unter Bedingungen zwar noch zulässig, aber nicht mehr Stand der Technik.

Somit stellen sich abseits des verharmlosenden Threadtitels weitere Grundsatzfragen:
  • Baujahr der Blitzschutzanlage und Errichtung nach welcher Norm?
  • Wann wurde das LPS zuletzt durch eine dafür qualifizierte Blitzschutzfachkraft bzw. einen VdS-Sachkundigen überprüft?
  • Ist eine Sammelleitung mit Anschluss aller Ableitungen vorhanden oder wurde der PEN mit nur einer Ableitung verbunden?
  • Sind die Energie- und TK-Leitungen (auch Koax!) normaktuell mit ÜSE geschützt?
  • Ist die HES für Blitzschutzpotenzialausgleich zertifiziert?
  • Wann wurde die Dachantenne erstellt und wie ist sie mit dem LPS verbunden?
 
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